Mattersdorfer Israelitischer Feuerwehrverein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Juni 2020, 08:57 Uhr
Der Mattersdorfer Israelitische Feuerwehrverein war eine der Freiwilligen Feuerwehren in Mattersburg (damals Mattersdorf).
Der Israelitische Feuerwehrverein wurde offiziell im Jahr 1890 gegründet. Das fiel in die Zeit, als auf Grund einer Verordnung aus dem Jahr 1888 in allen burgenländischen Orten eine Feuerwehr gegründet werden musste. Neben dem Verein in der autonomen politischen Judenansiedlung Mattersdorf wurde im gleichen Jahr auch die heute noch bestehende Feuerwehr Walbersdorf gegründet.
Eine Entwicklung zur Gründung der Feuerwehr lag schon weiter zurück. Auch die Regierungserlässe 1808 und 1857, sowie die Feuerpolizeiverordnungen von Palatin Joseph aus dem Jahr 1838 regelten schon die Löscharbeiten, jedoch noch keine zur Gründung von Feuerwehren. Die Mattersdorfer Gemeinde hatte jedoch kaum Steueraufkommen und konnte kaum den Erhalt der Schule leisten und noch viel weniger einer Feuerwehr.
Über die Feuerwehrinternas selbst ist wenig bekannt, da die verschiedenen Aufzeichnungen wie Protokollbücher oder Mannschaftslisten spätestens im Jahr 1938 nach dem Anschluss vernichtet wurde. erhalten blieb noch der Entwurf der Vereinsstatuten, der großteils auch dem genehmigten aus dem Jahr 1890 aus Sopron entsprach.
Erster Präsident des Vereines war der Bezirksarzt Josef Max. Er übte die Funktion mindestens 15 Jahre aus. Nachdem in den Statuten lt. §10 zur Ausschreibung einer außerordentlichen Versammlung 20 Mitglieder, in der Neufassung von 1904 jedoch nur mehr zehn notwendig waren, ist von einer Abnahme der Mitglieder auszugehen. Belegt sind für das Jahr 1930 22 Mitglieder, im Vergleich zur christlichen Feuerwehr, die 34 Mitglieder zählte.
Ausgerückt wurde nur zu Brandeinsätzen mit einer Uniformierung, die den üblichen jeweils zeitgemäßen in Westungarn, bzw. im Burgenland entsprach. Als erstes wichtigstes Einsatzgerät stellte eine Spritze dar, deren Doppelkolbenpumpe von vier Männern bedient wurde. Da sie allerdings noch kein Druckwerk besaß, musste diese mit einer Eimerkette befüllt werden. Erst 1893 konnte eine moderne Handdruckspritze mit Saug- und Drucklinie angeschaffte werden. Bemerkenswert ist dabei, dass diese, wie jene der christlichen Feuerwehr von der Wiener Firma Kernreuther und nicht wie vermuten lässt, von der 1816 gegründeten und im naheliegenden Ödenburg Firma Fritz Seltenhofer & Söhne angekauft wurde.