Mattersdorfer Israelitischer Feuerwehrverein: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach der Statistik aus dem Jahr 1930 hatte die Wehr eine Motorspritze neben der Handdruckspritze mit 400 Meter Hanfschlauch.
Nach der Statistik aus dem Jahr 1930 hatte die Wehr eine Motorspritze neben der Handdruckspritze mit 400 Meter Hanfschlauch.


Als strenggläubige Judengemeinde, zu denen  Mattersdorf zählte, durften im Gegensatz zu christlichen Wehren keine Feuerwehrfeste im weltlichen Sinn abhalten, fehlten diese Einnahmen im Gegensatz zu den anderen Wehren. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass es sich eher um eine ärmlich ausgerüstete Wehr handelte. Ihre Einnahmen bestanden einerseits aus den Haussammlungen und auch Belohnungen für rasche Hilfeleistungen auch außerhalb ihres Bereiches. Auch den Versicherungen trugen neben den Gemeinden zur Finanzierung der Wehren sowohl im allgemeinen als auch für die jüdische wehr im speziellen bei. Auch Traditionspflege wie Bestandsjubiläen, die es üblicherweise in liberalen jüdischen Gemeinschaften schon gab, fehlten bei den konseravativen. Die Aufnahme in die wehr wurde allerdings schon mit Eid und Handschlag besiegelt. ''Übungsmärsche'' dienten daher nicht der Geselligkeit, sondern wie Wettkämpfe der besseren Zusammenarbeit.
Als strenggläubige Judengemeinde, zu denen  Mattersdorf zählte, durften im Gegensatz zu christlichen Wehren keine Feuerwehrfeste im weltlichen Sinn abhalten, fehlten diese Einnahmen im Gegensatz zu den anderen Wehren. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass es sich eher um eine ärmlich ausgerüstete Wehr handelte. Ihre Einnahmen bestanden einerseits aus den Haussammlungen und auch Belohnungen für rasche Hilfeleistungen auch außerhalb ihres Bereiches. Auch den Versicherungen trugen neben den Gemeinden zur Finanzierung der Wehren sowohl im Allgemeinen als auch für die jüdische Wehr im Speziellen bei. Auch Traditionspflege wie Bestandsjubiläen, die es üblicherweise in liberalen jüdischen Gemeinschaften schon gab, fehlten bei den konseravativen. Die Aufnahme in die Wehr wurde allerdings schon mit Eid und Handschlag besiegelt. ''Übungsmärsche'' dienten daher nicht der Geselligkeit, sondern wie Wettkämpfe der besseren Zusammenarbeit.


Im Jahr 1903 wurde die politsche jüdische Gemeinde aufgelöst und mit der christlichen Mattersdorf zusammengelegt, nachdem die jüdische durch Epidemien und Feuersbrünste bereits einige Male vor einem Ruin stand. Im Gegensatz dazu ließ man die beiden Feuerwehren nebeneinander weiter bestehen, da sie sich ''besonders bewährte''. So ist in der Folge eine jährliche Subvention der Marktgemeinde von 100 [[w:Österreichische Krone|Kronen]] zur Anschaffung von Löschrequisiten belegt.<ref>Sitzungsprotokoll der Gemeindesitzung vom 7. September 1904 im Stadtarchiv Mattersburg</ref>
Im Jahr 1903 wurde die politsche jüdische Gemeinde aufgelöst und mit der christlichen Mattersdorf zusammengelegt, nachdem die jüdische durch Epidemien und Feuersbrünste bereits einige Male vor einem Ruin stand. Im Gegensatz dazu ließ man die beiden Feuerwehren nebeneinander weiter bestehen, da sie sich ''besonders bewährte''. So ist in der Folge eine jährliche Subvention der Marktgemeinde von 100 [[w:Österreichische Krone|Kronen]] zur Anschaffung von Löschrequisiten belegt.<ref>Sitzungsprotokoll der Gemeindesitzung vom 7. September 1904 im Stadtarchiv Mattersburg</ref>


Durch den Bezirksfeuerwehrinspektor und späteren Landesfeuerwehrinspektor [[Michael Postl]] und seinen Organen wurden bis zum [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wie in den anderen Wehren Inspektionen und Kontrollen zur Überprüfung der Einsatzvbereitschaft durchgeführt. Kommandant im Jahr 1914 war ''Isidor Deutsch''. Diese Überprüfungen erhielten regelmäßig gute Bewertungen. Einzig die Lage des Feuerwehrhauses, das schwer erreichbar und selbst brandgefährdet stand, wurde immer wieder bemängelt.
Durch den Bezirksfeuerwehrinspektor und späteren Landesfeuerwehrinspektor [[Michael Postl]] und seinen Organen wurden bis zum [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wie in den anderen Wehren Inspektionen und Kontrollen zur Überprüfung der Einsatzbereitschaft durchgeführt. Kommandant im Jahr 1914 war ''Isidor Deutsch''. Diese Überprüfungen erhielten regelmäßig gute Bewertungen. Einzig die Lage des Feuerwehrhauses, das schwer erreichbar und selbst brandgefährdet stand, wurde immer wieder bemängelt.


Im Jahr 1921 nach der [[w:Volksabstimmung in Ödenburg|Volksabstimmung]], als das Burgenland zu Österreich kam, wurden die Wehren im Burgenland auch vom ''ungarische Landes- und Komitatsfeuerwehrverband'' losgelöst und unter [[w:Josef Rauhofer|Josef Rauhofer]] zum [[Burgenländischer Landesfeuerwehrverband|Landesfeuerwehrverband für Feuerwehr- und Rettungswesen]] vereinigt.  
Im Jahr 1921 nach der [[w:Volksabstimmung in Ödenburg|Volksabstimmung]], als das Burgenland zu Österreich kam, wurden die Wehren im Burgenland auch vom ''ungarische Landes- und Komitatsfeuerwehrverband'' losgelöst und unter [[w:Josef Rauhofer|Josef Rauhofer]] zum [[Burgenländischer Landesfeuerwehrverband|Landesfeuerwehrverband für Feuerwehr- und Rettungswesen]] vereinigt.  
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Im Jahr 1935 wurden die Wehren im Burgenland insgesamt als Vereine aufgelöst und in [[w:Körperschaft des öffentlichen Rechts (Österreich)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] umgewandelt. Dies änderte aber nichts am Weiterbestand der Feuerwehr.
Im Jahr 1935 wurden die Wehren im Burgenland insgesamt als Vereine aufgelöst und in [[w:Körperschaft des öffentlichen Rechts (Österreich)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] umgewandelt. Dies änderte aber nichts am Weiterbestand der Feuerwehr.


Als im Jahr 1938 allerdings die Feuerwehren in der [[w:Feuerschutzpolizei|Feuerschutzpolizei]] des deutschen Reiches aufgingen, bedeutete es das Ende der gesamten jüdischen Gemeinde, die damals aus511 Mitgliedern bestand und somit auch deren Feuerwehr. Einer der prominenten Mitgleider der Wehr war der jüdische Arzt [[w:Richard Berczeller|Richard Berczeller]] (1902-1994).
Als im Jahr 1938 allerdings die Feuerwehren in der [[w:Feuerschutzpolizei|Feuerschutzpolizei]] des deutschen Reiches aufgingen, bedeutete es das Ende der gesamten jüdischen Gemeinde, die damals aus 511 Mitgliedern bestand und somit auch deren Feuerwehr. Einer der prominenten Mitgleider der Wehr war der jüdische Arzt [[w:Richard Berczeller|Richard Berczeller]] (1902-1994).


Da die Gebäude alle abgerissen und demoliert wurden besteht als einziges Andenken nur mehr eine eine alte Handdruckspritze dar, deren Eigentümer duch Übermalen unkenntlich gemacht wurde.
Da die Gebäude alle abgerissen und demoliert wurden besteht als einziges Andenken nur mehr eine eine alte Handdruckspritze dar, deren Eigentümer duch Übermalen unkenntlich gemacht wurde.
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