Hans von Neidegg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans (IV./VI.) von Neidegg''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1459), auch '''Hans von Neidegg zu [[w:Mühldorf (Niederösterreich)|Niederranna]]''', '''Johann von Neidegg''', '''Hans von Neudegg''' oder '''Neudeck''' oder '''Hans Neidegger''', '''Hans Neudegger''' oder '''Hans Neudecker''', war ein Adliger des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).</ref> und ein erfolgreicher "Finanzier" und Kreditgeber. Er begründete die (älteren) "Linie zu Ranna".
'''Hans von Neidegg''', ist der Name folgender Personen:


== Herkunft und Familie ==
* [[Hans III. von Neidegg|Hans (III.) von Neidegg]]
Hans (IV./VI.) von Neidegg entstammte einer Ritterfamilie, die im Herzogtum Österreich, in den "[[w:Innerösterreich|innerösterreichischen]]" Herzogtümer [[w:Herzogtum Steiermark|Steier]]<ref group="A">Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals im Wesentlichen das heutige Bundesland Steiermark sowie Teile des heutigen Sloweniens und der heutigen Bundesländer Niederösterreich (Grafschaft Pitten mit Wiener Neustadt) und Oberösterreich (Stadt und Herrschaft Steyr).</ref>, [[w:Herzogtum Kärnten|Kärnten]]<ref group="A">Das Gebiet des Herzogtums Kärnten umfasste damals im Wesentlichen die meisten Teile des heutigen [[Portal:Kärnten|Bundeslandes Kärnten]]. Einige Teile des heutigen Bundeslandes standen zu dieser Zeit aber noch unter der Herrschaft des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] und kamen erst im 18. Jahrhundert endgültig unter die Herrschaft der Habsburger als Herzöge von Kärnten. Die Herrschaft über das Herzogtum Kärnten wurde im 15. Jahrhundert außerdem die Besitzungen und Lehen weiterer Herrschaftsinhaber beeinträchtigt, darunter neben dem Erzstift Salzburg mehrere Hochstifte wie zum Beispiel [[w:Bistum Gurk|Gurk]] oder [[w:Hochstift Bamberg|Bamberg]] und die Grafen von Görz und Grafen von Cilli.</ref> und [[w:Krain|Krain]] sowie in der [[w:Gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]]<ref group="A">Das Gebiet der Grafschaft Tirol umfasste neben dem heutigen Bundesland Tirol (ausgenommen den Städten [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], [[Kitzbühel]] und [[Kufstein]] sowie [[w:Osttirol|Osttirol]]) |auch [[w:Südtirol|Südtirol]]</ref> begütert war. Er war einer der Söhne von [[Johann von Neidegg|Hans (III.) von Neidegg]] († um 1425)<ref name ="heinig258>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1997, Bd. 1, S. 258</ref> aus dessen Ehe mit Kunigunde von Lasberg<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld''. (''Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, S. 351</ref>.
* [[Hans IV. von Neidegg|Hans (IV./VI.) von Neidegg]] († im 15. Jahrhundert, um 1459), Begründer der (älteren) "Linie zu Ranna" (heute Teil der Gemeinde [[Mühldorf]])
* [[Hans V. von Neidegg|Hans (V.) von Neidegg]]


Hans (IV. / VI.) von Neidegg war mit Anna von Prank verheiratet und ein Schwager von [[Johann Ungnad]] und [[Georg von Eckartsau]].<ref name ="heinig259>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1997, Bd. 1, S. 259</ref> Er hatte mehrere Kinder, darunter:
{{Begriffsklärung}}
* Agnes von Neidegg ∞ mit [[Sigmund von Winkl]], Mutter von [[Cimburg von Winkl]]
* Tochter ∞ mit [[Jörg Scheck von Wald]]
 
Nach seinem Tod beerbten ihn Hans (IX.) und Ruland von Neidegg, die Söhne seines bereits verstorbenen jüngeren Bruders [[Leopold von Neidegg|Leopold (II.) von Neidegg]].<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1997, Bd. 1, S. 260</ref>
 
=== Weitere Mitglieder der Familie von Neidegg ===
* Ein Verwandter war Achaz von Neidegg, ein Schwager von [[Hans von Mühlfeld]]<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1997, Bd. 1, S. 258 Fußnote</ref>, der im [[Hans Hierszmann’s, Thürhüthers Herzog Albrecht’s VI. von Oesterreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn 1463 und 1464|Bericht]] von [[Hans Hierszmann]] über den Tod von Erzherzog Albrecht genannt wird.
* Verwandte aus der "Rastenberger Linie" waren Wilhelm von Neidegg und seine Söhne Otto und Servatius, die nach 1432 die [[Burg Rastenberg|Herrschaft Rastenberg]] zu [[w:Lehen|Lehen]] besaßen und sich um die Neubefestigung und "Modernisierung" der Burganlage kümmerten.<ref name ="wehr">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/rastenberg/rastenberg.html Rastenberg], Wehrbauten.AT, eingesehen am 27. Oktober 2018</ref>
* Ein weiterer Verwandter der "Rastenberger Linie" war [[Hans V. von Neidegg|Hans (V.) von Neidegg]], der die jüngere "Linie zu Ranna" begründete.
 
== Leben ==
Hans (IV. / VI.) war unter Herzog Albrecht (V.) von Österreich "[[w:Burggraf|Pfleger]]" der Herrschaften [[Steyr]] und [[Seitenstetten]], die unter der Vormundschaft von Friedrich III. für [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Postumus]] an ihn verpfändet wurden. Als einer von dessen bedeutendsten Kreditgeber seit ca. 1440 erwarb er weitere Lehen und Pfandschaften im Herzogtum Österreich und brachte es so, zusammen mit weiteren Güterkäufen, zum reichsten Grundbesitzer im Herzogtum Österreich neben dem Landmarschall Reinprecht von Wallsee. 1446 besiegelte er einen Friedensvertrag mit den Landständen der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]], ansonsten aber hielt er sich politisch eher zurück. Seinen Besitz unterstellte er wenig später Friedrich III. Als dessen Rat verwaltete er 1448 während des "Freisinger Bistumskonflikt" bis zur endgültigen Entscheidung für [[w:Johann Grünwalder|Johann Grünwalder]] als neuen [[w:Liste der Bischöfe von Freising und der Erzbischöfe von München und Freising|Fürstbischof]] die unter der Herrschaft des [[w:Erzbistum München und Freising#Geschichte|Bistums Freising]] befindlichen Herrschaften der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich (Habsburger)]]. 1451/52 nahm er am ersten Romzug von Friedrich III. teil.<ref name ="heinig259"/>
 
1456 übernahm Hans von Neidegg unter der Herrschaft von König Ladislaus Postmus die Pflegschaft von [[Burgruine Weitenegg|Weitenegg]] (heute Teil der Gemeinde [[Leiben]]. Nach dessen Tod (1457) unterstützte er gemeinsam mit Georg von Eckartsau zunächst [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund]] von Österreich ("''Siegmund den Münzreichen''") als Kreditgeber und dann [[Wolfgang von Wallsee]], den Hofmeister von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]]. Seine Forderungen an Wolfgang von Wallsee, die er kurz vor seinem Tod gerichtlich einklagte, wurden vom Kaiser dennoch unterstützt.<ref name ="heinig259"/>
 
== Literatur ==
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Anmerkungen ==
<references group="A" />
 
{{SORTIERUNG:Neidegg, Hans von}}
[[Kategorie:Adliger]]
[[Kategorie:Finanzmann]]
[[Kategorie:Geschichte (Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Geboren im 15. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 15. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Neudegg (Adelsgeschlecht)]]

Aktuelle Version vom 28. Juni 2020, 10:23 Uhr

Hans von Neidegg, ist der Name folgender Personen:

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