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Der Sage nach soll der "[[Johann Ladislaus von Kuenring|Johann der Unüberwindliche]]", der "Letzte der Kuenringer" auf der Burg Hartenstein gelebt haben. Von dort trieb er als Raubritter sein Unwesen, bis ihm die Liebe zur schönen Tochter eines fremden Ritters zum Verhängnis wurde. Bei einem vermeintlichen Überfall auf die Burg, hinter dem sein Schwiegervater steckte, stürzte er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau in die [[w:Krems (Fluss)|Krems]], um den Angreifern, die er für seine Feinde hielt, nicht in die Hände zu fallen.<ref>vgl. Margot Schindler: ''Die Kuenringer in Sage und Legende''. Selbstverlag des Österreichischen Museums für Volkskunde, Wien, 1981. ISBN 3-900359-04-0, S. 29f.</ref> | Der Sage nach soll der "[[Johann Ladislaus von Kuenring|Johann der Unüberwindliche]]", der "Letzte der Kuenringer" auf der Burg Hartenstein gelebt haben. Von dort trieb er als Raubritter sein Unwesen, bis ihm die Liebe zur schönen Tochter eines fremden Ritters zum Verhängnis wurde. Bei einem vermeintlichen Überfall auf die Burg, hinter dem sein Schwiegervater steckte, stürzte er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau in die [[w:Krems (Fluss)|Krems]], um den Angreifern, die er für seine Feinde hielt, nicht in die Hände zu fallen.<ref>vgl. Margot Schindler: ''Die Kuenringer in Sage und Legende''. Selbstverlag des Österreichischen Museums für Volkskunde, Wien, 1981. ISBN 3-900359-04-0, S. 29f.</ref> Gesichert ist, dass der "letzte Kuenringer" nichts mit Raubrittertum zu tun hatte und Burg Hartenstein ihm nicht gehörte. Die Sage nimmt allerdings Bezug darauf, dass die Burg als Kuenringer-Gründung gilt. In der Welt der Sage und Legende gelten die Kuenringer vermutlich als die bekannteste Raubritterfamilie von Niederösterreich. | ||
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Version vom 15. Juli 2020, 18:17 Uhr
Die Burg Hartenstein befindet sich in der Nähe der Stadt Krems und gehört zur Gemeinde Weinzierl am Walde. Es handelt sich um eine Höhenburg, die um 1150 erbaut wurde. Sie wurde nie erobert, heute gilt sie daher als eine der am besten erhaltenen Burgen Österreichs.
Lage
Die Burg erhebt sich im Tal der Kleinen Krems auf einem steilen, ca. 70 Meter hohen Felsen über einer Flussschlinge. In der Felswand unter der Burg befindet sich die "Gudenushöhle". 1883/84 von Leopold Hacker entdeckt, gilt aufgrund ihrer Funde als bedeutende paläolithische Fundstelle.[1]
Historische Eckdaten
Die Anfänge der Burg liegen im Dunkeln. Sie wurde wohl in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut, als Erbauer werden die Kuenringer vermutet beziehungsweise ein Heinrich von Hartenstein ("Heinricus de hertensteine"), der mit seinem gleichnamigen Neffen 1188 genannt ist und als Angehöriger der Kuenringer gilt. Die Herrschaft der Herren von Hartenstein dürfte um 1270 zu Ende gegangen sein. Um 1276 gehörte die Burg Heinrich und Conrad von Hag. 1300 kam sie als "Eigen" in den Besitz von Heinrich von Wallsee, später wurde sie in ein landesfürstliches Lehen des Herzogtums Österreich umgewandelt. Als solches gelangte die Burg 1372 an die Maissauer.[1]
Im 16. und 17. Jahrhundert befand sich die Burg Hartenstein im Besitz von protestantischen Adelsfamilien. 1492-1603 gehörte sie der Familie Streun von Schwarzenau, um 1609 den Zelkingern und seit 1623 den Freiherren von Neuhaus.[2] 1645 wurde Hartenstein von schwedischen Söldnern belagert. Die Burg wurde zwar nicht eingenommen, doch sprengen die Schweden eines ihrer Außenwerke. Seit 1666 gehörten Burg und Herrschaft Hartenstein der Familie von Sinzendorf, seit 1726 der Familie von Gudenus. Um 1892 wurden mehrere romanische Bauteile der Burg abgebrochen, 1892-1896 wurde in der Burg eine Kaltwasserheilanstalt errichtet, die bis 1938 in Betrieb war.[3]
Die Burg Hartenstein in Sage und Legende
Der Sage nach soll der "Johann der Unüberwindliche", der "Letzte der Kuenringer" auf der Burg Hartenstein gelebt haben. Von dort trieb er als Raubritter sein Unwesen, bis ihm die Liebe zur schönen Tochter eines fremden Ritters zum Verhängnis wurde. Bei einem vermeintlichen Überfall auf die Burg, hinter dem sein Schwiegervater steckte, stürzte er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau in die Krems, um den Angreifern, die er für seine Feinde hielt, nicht in die Hände zu fallen.[4] Gesichert ist, dass der "letzte Kuenringer" nichts mit Raubrittertum zu tun hatte und Burg Hartenstein ihm nicht gehörte. Die Sage nimmt allerdings Bezug darauf, dass die Burg als Kuenringer-Gründung gilt. In der Welt der Sage und Legende gelten die Kuenringer vermutlich als die bekannteste Raubritterfamilie von Niederösterreich.
Die Schatzburg Hartenstein
Die Schweden vor Hartenstein
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Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 98
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 99f.
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 99
- ↑ vgl. Margot Schindler: Die Kuenringer in Sage und Legende. Selbstverlag des Österreichischen Museums für Volkskunde, Wien, 1981. ISBN 3-900359-04-0, S. 29f.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burg Hartenstein behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |