Burgruine Rauheneck: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. August 2020, 19:36 Uhr
Die Burgruine Rauheneck ist eine im Wienerwald gelegene frühere Höhenburg. Die sagenumwobene Ruine bilden gemeinsam mit den Burgruinen Rauhenstein und Scharfeneck das im Helenental gelegene sogenannte Badner Ruinen-Dreieck.
Lage
Die Burgruine Rauheneck ist Teil der Gemeinde Baden. Sie erhebt sich auf einer vorspringenden Felskuppe des Lindkogels über dem rechten Ufer des Flusses Schwechat. Auf der selben Seite der Schwechat befindet sich auch die Ruine Scharfeneck, gegenüber am linken Ufer der Schwechat die Ruine Rauhenstein.[1]
== Das Bauwerk ==.[2]
Historische Eckdaten
Gemeinsam mit den Burgen Rauhenstein und Scharfeneck bildete Rauheneck "Burgendreieck", welches im Mittelalter der Deckung und Sperre einer wichtigen Verkehrsverbindung diente: der Strecke Baden - Heiligenkreuz - Triestingtal.[3] [4]
Die Familie der Rauhenecker
Mehrere Personen, die urkundlich genannt werden, dürften zu einer Adelsfamilie gehören, die sich nach der Burg Rauheneck benannt oder benannt wurde.
- Ein Hartung von Rauheneck ("Ruhenegke") wird 1136 als Zeuge im Stiftungsbrief von Stift Heiligenkreuz genannt.[1]
- Ein Heinrich von Rauheneck ("Rauchenegg ") wird 1231 in einem päpstlichen Brief beschuldigt, Herzog Heinrich von Mödling ("Heinrich den Jüngeren") und den für Mödling zuständigen Pfarrer zu verfolgen.[5]
- Die Brüder Diedrich und Ulrich von Rauheneck ("Ruhenecke") sind 1233 genannt.[4]
- Johann Turso von Rauheneck ("Rauchenek") wird 1359 als Zeuge von Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf dem Stifter" in einer Urkunde von Stift Melk genannt.[4]
Die Burgruine Rauheneck in Sage und Legende
Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck
In dieser Sage wird erzählt, wie es zur Erbauung der Burg Scharfeneck kam. Es handelt sich dabei um eine jener Teufelspaktsagen, in welcher der Teufel zum Verzicht auf die Seele des Vertragspartners gezwungen ist. Hier ist es ein in mittelloser Ritter, der einen Pakt mit dem Teufel schließt. Dieser verspricht ihm eine Ritterburg, mit allen und jedem, was einem echten Ritter zukommt. Als Gegenleistung fordert er die Seele des Ritters, ist aber bereit auf diese zu verzichten, wenn der Ritter unverheiratet bleibt. Der Ritter ist einverstanden, und so lässt der Teufel für ihn die Burg Scharfeneck erbauen. Doch dann verliebt sich der Ritter in die Tochter des Burgherren von Rauhenstein, die seine Gefühle erwidert. Nachdem er sich einem frommen Einsiedler anvertraut und dieser ihm seine Hilfe versprochen hat, wagt er es, die junge Dame zu heiraten. Als während der Hochzeit der Teufel erscheint, um sich die Seele des Ritters zu holen, fordert ihn der Einsiedler auf, das Brautpaar erst in die Kapelle zu führen. Der Teufel muss eingestehen, dass er nicht imstande war, die für eine richtige Ritterburg notwendige Burgkapelle zu schaffen.[6][1]vgl. Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck, Gutenberg.Spiegel.DE, abgerufen am 3. August 2020</ref>
Der Urteilstein im Helenental
Es handelt sich um eine der in Niederösterreich angesiedelten "Templersagen". Während der Verfolgung und Vernichtung des Templerordens zu Beginn des 14. Jahrhunderts werden die Templer, die auf der Burg Scharfeneck, die hier als "Klösterle" bezeichnet wird, ihre Residenz haben, festgenommen, angeklagt, gefoltert und in einer mondlosen Nacht am Urteilstein heimlich getötet, wonach ihre Leichen in den Fluss Schwechat geworfen werden.[7] Dass die Templer jemals auf der Burg Scharfeneck gewesen sind, ist urkundlich nicht belegt und gilt als unglaubwürdig. Vermutet wird jedoch, dass hier eine Verwechslung mit einem anderen Orden vorliegen dürfte. Nach einer anderen Sage soll Kaiser Friedrich III. um 1470 die Badner Burg Scharfeneck dem Georgsorden übergeben haben, der vielleicht mit dem Templerorden verwechselt wurde. Auch eine Verwechslung mit dem Karmelitenkloster (gegründet 1644, aufgehoben 1783), das sich bei der Mannersdorfer Burg Scharfeneck befindet, wird für möglich gehalten.[1]
Ruine Scharfeneck
Nach dieser Sage soll die Burg Scharfeneck der Sitz eines Feme-Gerichtes gewesen sein. Außerdem soll die Burg mit den beiden Nachbarburgen Rauheneck und Rauhenstein und der Feste Rohr durch geheime Gänge verbunden gewesen sein.[1]
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
Burgruine Rauheneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 168
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 165
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 164
- ↑ 4,0 4,1 4,2 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 169
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 168f.
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 165-167
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 167f.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Rauheneck behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |