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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Wurzeln des Unternehmens reichen nach Wien, wo der Firmengründer [[w:Martin Miller (Fabrikant, 1769)|Martin Müller]] nach einem Aufenthalt in [[w:Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] (seither ''Miller'') ein Haus in [[Gumpendorf]], Schmidgasse 315 (heute 6, Webgasse 26) erwarb,im Jahr 1782 ein Stahlwarenunternehmen gründete<ref>{{ANNO|wkk|05|00|1921|45|Annonce|anno-plus=ja}}</ref> und dort im Jahr 1804 den ersten [[w:Tiegelstahlofen|Tiegelstahlofen]] des [[w:Kaisertum Österreich|Kaisertums]] in Betrieb nahm.<ref>{{WiWi|Martin_Miller|Martin Miller}}</ref>
Die Wurzeln des Unternehmens reichen nach Wien, wo der Firmengründer [[w:Martin Miller (Fabrikant, 1769)|Martin Müller]] nach einem Aufenthalt in [[w:Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] (seither ''Miller'') ein Haus in [[Gumpendorf]], Schmidgasse 315 (heute 6, Webgasse 26) erwarb,im Jahr 1782 ein Stahlwarenunternehmen gründete<ref>{{ANNO|wkk|05|00|1921|45|Annonce|anno-plus=ja}}</ref> und dort im Jahr 1804 den ersten [[w:Tiegelstahlofen|Tiegelstahlofen]] des [[w:Kaisertum Österreich|Kaisertums]] in Betrieb nahm.<ref>{{WiWi|Martin_Miller|Martin_Miller}}</ref>


Während Martin Miller sich in [[St. Aegyd am Neuwalde]] neuerlich selbstständig machte, verblieb der Wiener Betrieb als ''Martin Miller & Sohn'' in der Familie. Sein Sohn erwarb im Jahr 1869 die ''Obere Mühle'' in [[Traismauer]]. Die Mühle am Fuß des Venusberges baute er zu einem Stahlwerk um und begann mit der Produktion von [[w:Saite|Klaviersaiten]], Gussstahldräten, Großstahlwalzen, Bandstahlfedern, Maschinenmessern, Prägestöcken, sowie Bohr- und Schneidewerkzeugen. Schließlich verlegte er auch den Firmensitz nach Venusberg, einem Ortsteil von Traismauer.
Während Martin Miller sich in [[St. Aegyd am Neuwalde]] neuerlich selbstständig machte, verblieb der Wiener Betrieb als ''Martin Miller & Sohn'' in der Familie. Sein Sohn erwarb im Jahr 1869 die ''Obere Mühle'' in [[Traismauer]]. Die Mühle am Fuß des Venusberges baute er zu einem Stahlwerk um und begann mit der Produktion von [[w:Saite|Klaviersaiten]], Gussstahldräten, Großstahlwalzen, Bandstahlfedern, Maschinenmessern, Prägestöcken, sowie Bohr- und Schneidewerkzeugen. Schließlich verlegte er auch den Firmensitz nach Venusberg, einem Ortsteil von Traismauer.
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Um die Jahrhundertwende waren im Unternehmen etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt und hatte auch eine Niederlassung in [[w:Budapest|Budapest]]. Im Jahr 1900 nahm er auch ein neues Kaltwalzwerk in Betrieb. Für das Jahr 1911 werden eine Tegelgussanlage, ein Zementierwerk, Blech-, Walz und Hammerwerke, sowie ein Sägewerk und Werkstätten als Werksteile, in denen 260 Mitarbeiter beschäftigt sind, angegeben.  
Um die Jahrhundertwende waren im Unternehmen etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt und hatte auch eine Niederlassung in [[w:Budapest|Budapest]]. Im Jahr 1900 nahm er auch ein neues Kaltwalzwerk in Betrieb. Für das Jahr 1911 werden eine Tegelgussanlage, ein Zementierwerk, Blech-, Walz und Hammerwerke, sowie ein Sägewerk und Werkstätten als Werksteile, in denen 260 Mitarbeiter beschäftigt sind, angegeben.  


Im Jahr 1896 übernahm August Miller (1858 oder 1859-1916) von seinem Onkel Moritz Miller die Leitung des Unternehmens. Diese hatte er als Eigentümer bis zu seinem Tod im Jahr 1916.<ref>{{Tthek|e|Traismauer|0074401|Parte von August Miller}}</ref> Das Unternehmen im Jahr 1924 in eine Aktiengesellschaft unter Beteiligung der [[w:Creditanstalt-Bankverein|Creditanstalt-Bankverein]] umgewandelt.<ref>{{ANNO|wrz|30|04|1924|12|Anzeige|HERVORHEBUNG=Traismauer}}</ref>
Im Jahr 1896 übernahm August Miller (1858 oder 1859-1916<ref group= Anm.>Anmerkung: Bestattet wurde August Miller im Familiengrab am [[w:Wiener Zentralfriedhof|Wiener Zentralfriedhof]], Grabnr.56/C/1/G2</ref> von seinem Onkel Moritz Miller die Leitung des Unternehmens. Diese hatte er als Eigentümer bis zu seinem Tod im Jahr 1916. Das Unternehmen im Jahr 1924 in eine Aktiengesellschaft unter Beteiligung der [[w:Creditanstalt-Bankverein|Creditanstalt-Bankverein]] umgewandelt.<ref>{{ANNO|wrz|30|04|1924|12|Anzeige|HERVORHEBUNG=Traismauer}}</ref>


In den Jahren 1904/1905 errichtete das Unternehmen auch ein [[w:Elektrizitätswerk|E-Werk]] am Venusberg. Dazu wurde die bereits im 15. Jahrhundert erwähnte ''Marktmühle'' zu einem [[w:Wasserkraftwerk|Wasserkraftwerk]], der sein Wasser aus dem vorhandenen Mühlbach bezogumgebaut. Das Kraftwerk versorgte damit nicht nur das Unternehmen, sondern auch den Markt Traismauer, sowie einige Orte in der Umgebung.  
In den Jahren 1904/1905 errichtete das Unternehmen auch ein [[w:Elektrizitätswerk|E-Werk]] am Venusberg. Dazu wurde die bereits im 15. Jahrhundert erwähnte ''Marklmühle'' zu einem [[w:Wasserkraftwerk|Wasserkraftwerk]], der sein Wasser aus dem vorhandenen Mühlbach bezog, umgebaut. Das Kraftwerk versorgte damit nicht nur das Unternehmen, sondern auch den Markt Traismauer, sowie einige Orte in der Umgebung.  
   
   
Während beider Weltkriege wurden hauptsächlich Rüstungsgüter hergestellt. So wurde im Jahr 1939 die Fertigung als Zulieferer für die Produktion von Kampfflugzeugen umgerüstet und beschäftigte bis zu 2.500 Arbeiter und in großer Zahl auch Zwangsarbeiter - befand sich doch in Traismauer auch ein Arbeitslager für österreichische und deutsche „Zivilverpflichtete“, sowie ein Lager für Kriegsgefangene, vor allem aus Polen und Russland, aber auch Italien, Belgien und Frankreich.<ref>[https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/geschichte-des-sportplatzes-wird-jetzt-aufgearbeitet/41.905.105 Geschichte des Sportplatzes wird jetzt aufgearbeitet] im Kurier vom 20. Dezember 2013 abgerufen am 14. September 2020</ref> Im Krieg sollte das Werk komplett weggerissen werden und neu errichtet werden. Zu diesem kam es aber nicht.
Während beider Weltkriege wurden hauptsächlich Rüstungsgüter hergestellt. So wurde im Jahr 1939 die Fertigung als Zulieferer für die Produktion von Kampfflugzeugen umgerüstet und beschäftigte bis zu 2.500 Arbeiter und in großer Zahl auch Zwangsarbeiter - befand sich doch in Traismauer auch ein Arbeitslager für österreichische und deutsche „Zivilverpflichtete“, sowie ein Lager für Kriegsgefangene, vor allem aus Polen und Russland, aber auch Italien, Belgien und Frankreich.<ref>[https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/geschichte-des-sportplatzes-wird-jetzt-aufgearbeitet/41.905.105 Geschichte des Sportplatzes wird jetzt aufgearbeitet] im Kurier vom 20. Dezember 2013 abgerufen am 14. September 2020</ref> Im Krieg sollte das Werk komplett weggerissen werden und neu errichtet werden. Zu diesem kam es aber nicht.
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== Erinnnerungen an das Unternehmen ==
== Erinnnerungen an das Unternehmen ==
[[Datei:Traismauer - E-Werk, Venusberger Straße 14.JPG|mini|Das denkmalgeschützte E-werk, das heute Wohnungen beherbergt]]
[[Datei:Traismauer - E-Werk, Venusberger Straße 14.JPG|mini|Das denkmalgeschützte E-Werk]]
Erhalten von ''Martin Miller'' sind neben der Handelsmarke für Präzionsstahlbänder, die die die Voest innehat<ref>[https://www.martin-miller.com/de/produkte-marken/martin-miller Martin Millers Stanzlinien] abgerufen am 15. September 2020</ref>, in Wien die [[w:Liste der Straßennamen von Wien/Mariahil#M|Millergasse]] und in Traismauer die [[Liste der Straßen in Traismauer#M|Martin-Miller-Straße]], sowie ebenso in Traismauer das zu einem Wohngebäude umgebaute denkmalgeschützte E-Werk<ref>[[w:Liste der denkmalgeschützten Objkte|Denkmalschutz-ID 73678]] Liste 2020</ref>
Erhalten von ''Martin Miller'' sind neben der Handelsmarke für Präzionsstahlbänder, die die die Voest innehat<ref>[https://www.martin-miller.com/de/produkte-marken/martin-miller Martin Millers Stanzlinien] abgerufen am 15. September 2020</ref>, in Wien die [[w:Liste der Straßennamen von Wien/Mariahil#M|Millergasse]] und in Traismauer die [[Liste der Straßen in Traismauer#M|Martin-Miller-Straße]], sowie ebenso in Traismauer das zu einem Wohngebäude umgebaute denkmalgeschützte E-Werk<ref>[[w:Liste der denkmalgeschützten Objkte|Denkmalschutz-ID 73678]] Liste 2020</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Stadler|794}}
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* Rudolf Scheitl: ''Martin Miller'' in der ''Festschrift der Gemeinde Traismauer'', 1958
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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== Weblinks ==
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* {{Tthek|s|Traismauer|1600100406632|Martin+Miller}}
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* [https://www.meinbezirk.at/herzogenburgtraismauer/c-lokales/damals-und-heute-elektrizitaetswerk-miller_a2783111 Damals und Heute: Elektrizitätswerk Miller] auf meinbezirk vom 24. Juli 2018
* [https://www.meinbezirk.at/herzogenburgtraismauer/c-lokales/damals-und-heute-elektrizitaetswerk-miller_a2783111 Damals und Heute: Elektrizitätswerk Miller] auf meinbezirk vom 24. Juli 2018
* [http://www.eiou.at/wiener/weitere/miller/miller.html Martin Müller] auf Erforschungs- Initiative Oesterreichische Uhrenspielwerke


[[Kategorie:Stahlwerk]]
[[:Kategorie:Stahlwerk]]
[[Kategorie:Unternehmen in Wien]]
[[:Kategorie:Unternehmen in Wien]]
[[Kategorie:Unternehmen im Bezirk Sankt Pölten-Land]]
[[:Kategorie:Unternehmen im Bezirk Sankt Pölten-Land]]
[[Kategorie:Betriebsstätte in Wien]]
[[:Kategorie:Betriebsstätte in Wien]]
[[Kategorie:Betriebsstätte im Bezirk Sankt Pölten-Land]]
[[:Kategorie:Betriebsstätte im Bezirk Sankt Pölten-Land]]
[[Kategorie:Traismauer]]
[[:Kategorie:Traismauer]]
[[Kategorie:Gegründet 1782]]
[[:Kategorie:Gegründet 1782]]
[[Kategorie:Markenname]]
[[:Kategorie:Markenname]]