Erzherzog Rainer-Hütte: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Oktober 2020, 10:55 Uhr
Die Erzherzog Rainer-Hütte war eine Berghütte im Salzburger Kaprunertal. Sie war die erste Schutzhütte in den Ostalpen und wurde 1868 vom Alpenverein errichtet. Die Hütte in einer Seehöhe von 1624 m ü. A. hatte bis Anfang der 1950er Jahre Bestand.
Geschichte
Das Ende des Kaprunertales, der Mooserboden, konnte von Zell am See nur in einem langen Fußmarsch erreicht werden, sodass man von Zell am See etwa hin und zurück etwa zwölf Stunden benötigte. Als Übernachtungsmöglichkeiten bestanden nur die Almhütten, die für die wachsende Anzahl von Naturfreunden nicht geeignet waren. So beschloss im Jahr 1868 die Sektion Wien des ÖAV eine einfache Schutzhütte im Gasteinertal Wasserfallboden zu errichten. Der Bauplan stammte vom Dombaumeister von St. Sephan Friedrich von Schmidt.[1]
Am 6. und 7. August 1868 konnte die Hütte inauguriert werden. Benannt wurde sie nach dem Förderer des Bergsports Erzherzog Rainer als Rainer-Hütte[2] Die Hütte war ganz gemauert, da man das Holz zu weit hätte tragen müssen und mit Schindeln gedeckt. Im Inneren befanden sich vier Schlafstellen mit Heu, ein kleiner Herd, ein Tisch, sowie einfaches Geschirr zum Kochen. Den Schlüssel zur Hütte erhielt man in der nahe gelegenen Fürthermoaralm.
Der Bau der Hütte wurde in der Gesellschaft sehr differenziert gesehen, von den einen sehr positiv aufgenommen, wurde ihr Standort, von denen die die Notwendigkeit an anderen Ort größer sahen, auch oft kritisiert.
Auch wenn man schon im Folgejahr anregte, die Hütte durch ein Stockwerk aus Holz zu vergrößern, erfolgte ein Zubau erst im Jahr 1877. Die Hütte wurde an den in Kaprun ansässigen Wirt Orgler verkauft, der daraus ein einfaches Alpengasthaus machte.
Aufgrund hoher Preise für Speisen und Übernachtungen hagelte es weiterhin Kritik, vor allem dass die Mitgliedschaft beim ÖAV keine Vergünstigung bewirkte. So wurde der Kaufvertrag mit Orgler aufgehoben und die Hütte fiel an die Sektion Austria, die sie im Jahr 1883 an Johann Mayr vulgo Lukashansl weiterverkaufte. Dieser hatte jedoch schon mit Konkurrenz zu kämpfen, da Orgler in der Nähe ein eigenes Gasthaus eröffnete.
Der Besuch ging erst in den 1890er Jahren aufwärts. Im Jahr 1894 wurde die Hütte auch von Kaiser Franz Joseph besucht.
Ende der Hütte
Im Jahr 1939 wurde mit dem Bau des Speichers Wasserfallboden mit der Limbergsperre begonnen und im Jahr 1953 fertiggestellt. Die Flutung des Tales bedeutete das Ende der Krainerhütte, sowie der anderen in der Nähe gelegenen Orgler- und Fürtherhütte.
Hüttenbuch
Im Jahr 2020 tauchte das nicht mehr bekannte erste Hüttenbuch der Rainer-Hütte bei einer Versteigerung auf, dass der ÖAV für sich erwerben konnte. Diese Bauch mit 130 Seiten enthält Eintragungen der ersten zehn Jahre des Bestehens der Hütte und gibt einen nicht erwarteten Einblick in die Hüttenwirtschaft. So zählten zu den ersten Gästen auch der spätere Bundespräsident Michael mit seiner Mutter Marianne Hainisch. Auch die Bergsteiger Theodor Harpprecht, Theodor Trautwein oder Johann Stüdl sind in den Gästelisten enthalten.
Literatur
- Michael Guggenberger: In da Rainerhüttenhabn ma g’schlafen in Bergauf, Ausgabe 04/2020, (Digitalisat)
- Franz Mandl: Die Almen im Stausee des Wasserfallbodens in Forschungsberichte der ANISA für das Internet. 1, 2017, 18. Jg. (Digitalisat
Einzelnachweise
- ↑ Erbauung der Rainerhütte im Kaprunertal 1868 (Sektion Wien) von 2011 abgerufen am 31. Oktober 2020
- ↑ Der Moserboden im Kaprunnerthale. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 5. Oktober 1868, S. 4 (online bei ANNO).
Weblinks
- ÖAV ersteigerte ältestes Hüttenbuch auf ORF-Tirol vom 21. September 2020