Amok in Josefsberg: Unterschied zwischen den Versionen

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der '''Amoklauf in Josefsberg''' fand am [[29. März]] [[1948]] in Josefsberg, einem Ort der Gemeinde [[Annaberg (Niederösterreich)|Annaberg]] statt, bei dem es zwei Tote und zahlreiche zum Teil schwerverletzte gab.
Am [[29. März]] [[1948]] fand in Josefsberg, einem Ort der Gemeinde [[Mitterbach am Erlaufsee|Mitterbach am Erlaufsee]], ein Amoklauf statt, bei dem es zwei Tote und zahlreiche zum Teil schwerverletzte Opfer gab.


== Tathergang ==
== Tathergang ==
Die Täter waren, nach Zeugenaussagen bereits am Nachmittag, in dem Gasthaus, sich das Blutbad abspielte, und begannen dort bereits einen Streit mit mehreren Gästen. Sie verließen jedoch dann das Lokal.  
Die Täter waren, nach Zeugenaussagen bereits am Nachmittag, in jenem Gasthaus, in dem sich das Blutbad später abspielen sollte und begannen dort einen Streit mit mehreren Gästen. Sie verließen jedoch das Lokal.  


Am späteren Abend kamen die beiden Männer, die sowjetische Uniformen trugen, wieder zurück und brachen das Lokal, in dem zu der Zeit eine Tanzveranstaltung stattfand, auf. Ihre Gesichter waren rußgeschwärzt. Der eine der beiden gab aus einer automatischen Waffe 46 Schüsse ab. Bei der Schießerei fand der Kapellmeister [[Franz Niederer]] aus [[Frankenfels]], sowie eine weitere junge Frau sofort den Tod. Weitere 21 Personen, auch die beiden Söhne Niederers, wurden von den Projektilen getroffen und wurden ins [[w:Landesklinikum Lilienfeld|Spital Lilienfeld]] gebracht. Die beiden Täter, von denen jedoch nur einer schoss, entkamen mit einem [[w:Lastkraftwagen|LKW]].
Am späteren Abend kamen die beiden Männer, die sowjetische Uniformen trugen, wieder zurück und brachen das Lokal, in dem zu der Zeit eine Tanzveranstaltung stattfand, auf. Ihre Gesichter waren rußgeschwärzt. Der eine der beiden gab aus einer automatischen Waffe 46 Schüsse ab. Bei der Schießerei fand der Kapellmeister [[Franz Niederer]] aus [[Frankenfels]], sowie eine weitere junge Frau sofort den Tod. Weitere 21 Personen, auch die beiden Söhne Niederers, wurden von den Projektilen getroffen und ins [[w:Landesklinikum Lilienfeld|Spital Lilienfeld]] gebracht. Die beiden Täter, von denen jedoch nur einer schoss, entkamen mit einem [[w:Lastkraftwagen|LKW]].


Seitens der österreichischen Behörden begaben sich der Sicherheitsdirektor für Niederösterreich Liberda und die Mordkommission zum Tatort. Von den [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Sowjets]] kam der Kommandant der Kommandantur in Lilienfeld vor Ort. Von deren Seite wurde auch eine Ergreiferprämie ausgelobt.
Seitens der österreichischen Behörden begaben sich der Sicherheitsdirektor für Niederösterreich Liberda und die Mordkommission zum Tatort. Von den [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Sowjets]] kam der Kommandant der Kommandantur in Lilienfeld vor Ort. Von deren Seite wurde auch eine Ergreiferprämie ausgelobt.
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Am 31. März stellten sich die beiden sowjetischen Soldaten selbst bei ihrer Einheit in [[Wienerbruck]], wo sie unmittelbar festgenommen wurden. Sie wurden bei ihrer Flucht entlang der [[w:Demarkation (Politik)|Demarkationslinie]] zur englisch besetzten [[Steiermark]] von österreichischen Beamten und sowjetischen Soldaten verfolgt.
Am 31. März stellten sich die beiden sowjetischen Soldaten selbst bei ihrer Einheit in [[Wienerbruck]], wo sie unmittelbar festgenommen wurden. Sie wurden bei ihrer Flucht entlang der [[w:Demarkation (Politik)|Demarkationslinie]] zur englisch besetzten [[Steiermark]] von österreichischen Beamten und sowjetischen Soldaten verfolgt.


Von der niederösterreichischen Landesregierung wurde der Gattin von Niederer, die mit vierzehn Kindern ohne Hilfe, eine Soforthilfe zugesagt.
Von der niederösterreichischen Landesregierung wurde der Gattin Niederers, die mit vierzehn Kindern ohne Hilfe zurückblieb, eine Soforthilfe zugesagt.


Im Juni wurde von der [[w:TASS|TASS]] berichtet, dass die beiden ''Deserteure'' vom Militärtribunal zur Höchststrafe von je 25 Jahren Haft verurteilt wurden.
Im Juni berichtete die [[w:TASS|TASS]], dass die beiden ''Deserteure'' von einem sowjetischen Militärtribunal zur Höchststrafe von je 25 Jahren Haft verurteilt wurden.


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[[Kategorie:Ereignis 1948]]
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[[Kategorie:Geschichte (Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Sowjetische Besatzungszone]]
[[Kategorie:Mordfall]]
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Aktuelle Version vom 27. November 2020, 14:13 Uhr

Am 29. März 1948 fand in Josefsberg, einem Ort der Gemeinde Mitterbach am Erlaufsee, ein Amoklauf statt, bei dem es zwei Tote und zahlreiche zum Teil schwerverletzte Opfer gab.

Tathergang

Die Täter waren, nach Zeugenaussagen bereits am Nachmittag, in jenem Gasthaus, in dem sich das Blutbad später abspielen sollte und begannen dort einen Streit mit mehreren Gästen. Sie verließen jedoch das Lokal.

Am späteren Abend kamen die beiden Männer, die sowjetische Uniformen trugen, wieder zurück und brachen das Lokal, in dem zu der Zeit eine Tanzveranstaltung stattfand, auf. Ihre Gesichter waren rußgeschwärzt. Der eine der beiden gab aus einer automatischen Waffe 46 Schüsse ab. Bei der Schießerei fand der Kapellmeister Franz Niederer aus Frankenfels, sowie eine weitere junge Frau sofort den Tod. Weitere 21 Personen, auch die beiden Söhne Niederers, wurden von den Projektilen getroffen und ins Spital Lilienfeld gebracht. Die beiden Täter, von denen jedoch nur einer schoss, entkamen mit einem LKW.

Seitens der österreichischen Behörden begaben sich der Sicherheitsdirektor für Niederösterreich Liberda und die Mordkommission zum Tatort. Von den Sowjets kam der Kommandant der Kommandantur in Lilienfeld vor Ort. Von deren Seite wurde auch eine Ergreiferprämie ausgelobt.

Am 31. März stellten sich die beiden sowjetischen Soldaten selbst bei ihrer Einheit in Wienerbruck, wo sie unmittelbar festgenommen wurden. Sie wurden bei ihrer Flucht entlang der Demarkationslinie zur englisch besetzten Steiermark von österreichischen Beamten und sowjetischen Soldaten verfolgt.

Von der niederösterreichischen Landesregierung wurde der Gattin Niederers, die mit vierzehn Kindern ohne Hilfe zurückblieb, eine Soforthilfe zugesagt.

Im Juni berichtete die TASS, dass die beiden Deserteure von einem sowjetischen Militärtribunal zur Höchststrafe von je 25 Jahren Haft verurteilt wurden.

Weblinks