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* Im Spätherbst 1362 wurde das Melker Kreuz ein zweites Mal gestohlen, diesmal von [[Otto Grimsinger]], ein Bürger aus [[Emmersdorf]], der die Reliquie zusammen mit anderen Kostbarkeiten aus der Sakristei entwendete, während sich die Mönche beim Chorgebet befanden. Der Täter, dessen Motivation nach der Überlieferung nicht wirklich erkennbar ist, wurde jedoch entlarvt, festgenommen und hingerichtet. [[Friedrich Atzenbrucker]] († 1378), der 1371 zum Abt gewählt wurde, hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Rückführung der Reliquie zu organisieren. <ref name ="sagen"/> | * Im Spätherbst 1362 wurde das Melker Kreuz ein zweites Mal gestohlen, diesmal von [[Otto Grimsinger]], ein Bürger aus [[Emmersdorf]], der die Reliquie zusammen mit anderen Kostbarkeiten aus der Sakristei entwendete, während sich die Mönche beim Chorgebet befanden. Der Täter, dessen Motivation nach der Überlieferung nicht wirklich erkennbar ist, wurde jedoch entlarvt, festgenommen und hingerichtet. [[Friedrich Atzenbrucker]] († 1378), der 1371 zum Abt gewählt wurde, hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Rückführung der Reliquie zu organisieren. <ref name ="sagen"/> | ||
Das Melker Kreuz kann heute im Stiftsmuseum besichtigt werden. | |||
== Das Melker Kreuz in Sage und Legende == | == Das Melker Kreuz in Sage und Legende == |
Version vom 8. Januar 2021, 20:23 Uhr
Das Melker Kreuz ist ein kostbares Reliquiar, in dem sich ein Partikel des Heiligen Kreuzes befinden soll. Es gilt als das kostbarste Heiligtum des Stiftes Melk.
Der Kunstschatz
Das Melker Kreuz ist ein kostbares Reliquiar, das aus Gold und Edelsteinen kunstvoll gestaltet wurde. Seine Reliquie soll ein großen Splitter jenes Kreuzes sein, an welchem Jesus gekreuzigt wurde. Angeblich soll dieser Splitter noch sichtbare Spuren von Christi Blut enthalten.[1]
Geschichte
Dieses Kreuz soll ursprünglich zum Schatz des ungarischen Königs Stephan "des Heiligen" († 1038) gehört haben. 1045 schenkte es einer seiner Nachfolger, sein Neffe Sámuel Aba Markgraf Adalbert "dem Siegreichen". Dieser überließ die Kreuzreliquie dem Stift Melk.[1]
Die Kreuzreliquie, die sich bald bei den Wallfahrerinnen und Wallfahrern großer Beliebtheit erfreut, wurde zweimal gestohlen, konnte beide Male aber wieder sichergestellt und ins Stift zurückgebracht werden.
- Für den ersten Diebstahl Mitte des 12. Jahrhunders soll ein Geistlicher mit Namen Rupert verantwortlich gewesen sein, der die gestohlene Reliquie dem Wiener Schottenstift aushändigte. Nach dem Verhandlungen mit dem Markgrafen beziehungsweise dem Herzog, den Bürgern der Stadt Wien und den Mönchen des Stiftes über eine Rückstellung erfolglos geblieben waren, gelang es dem Abt Siegenhard von Melk († 1177, Abt von Melk 1163-1177) letztlich, sein Ziel über ein Schiedsgericht zu erreichen. [1]
- Im Spätherbst 1362 wurde das Melker Kreuz ein zweites Mal gestohlen, diesmal von Otto Grimsinger, ein Bürger aus Emmersdorf, der die Reliquie zusammen mit anderen Kostbarkeiten aus der Sakristei entwendete, während sich die Mönche beim Chorgebet befanden. Der Täter, dessen Motivation nach der Überlieferung nicht wirklich erkennbar ist, wurde jedoch entlarvt, festgenommen und hingerichtet. Friedrich Atzenbrucker († 1378), der 1371 zum Abt gewählt wurde, hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Rückführung der Reliquie zu organisieren. [1]
Das Melker Kreuz kann heute im Stiftsmuseum besichtigt werden.
Das Melker Kreuz in Sage und Legende
- Im Zusammenhang mit dem ersten Diebstahl (12. Jahrhundert) bildete sich eine Legende um die Rückkehr des Kreuzes nach Melk. Das Kreuz wurde aufgefordert, zu zeigen, wer sein Besitzer wäre. Daraufhin soll sich die Reliquie ohne menschliche Hilfe dem Abt genähert haben und dann sogar von sich aus in seine Hand gesprungen sein. Während die Schiedsrichter, der Markgraf und die Mönche die Entscheidung des Kreuzes akzeptierten, wollten die Wiener Bürger das Urteil nicht anerkennen. Sie behaupteten daher, dass das Kreuz sich nur deswegen dem Abt zugewendet hätte, weil er ein besonders heiliger und verdienstvoller Mann wäre, und forderten ein weiteres Gottesurteil. Daraufhin wurde die Reliquie mit ihrem Behälter auf ein Schifflein in der Donau ausgesetzt. Die Richtung, in die dieses Schifflein von selbst treiben würde, sollte die Entscheidung bringen. Wieder geschah das Wunder, das Schifflein trieb ohne menschliches Zutun bis nach Nussdorf. Daraufhin wagten auch die Wiener Bürger nicht mehr, dem Stift die Reliquie streitig zu machen.[1]
- Die überlieferten Fakten zum zweiten Diebstahl (1362) wurden in der Überlieferung der Tat ein wenig ausgeschmückt. So wird zum Beispiel der Umstand, dass sich die Reliquie während der Tat gerade in der Sakristei befand, damit begründet, dass Herzog Rudolf (IV.) "der Stifter" gerade zu dieser Zeit für sie in Wien das noch heute vorhandene Reliquiar anfertigen lässt. Der Täter hat geplant, die Donau abwärts zu fliehen, doch die Reliquie lässt es nicht zu, und er muss zuletzt froh sein, dass er es wenigstens ans andere Ufer mit seinem Fluchtfahrzeug, einen Kahn schafft.[1]
Weblinks
- Melker Kreuz, Sagen.AT