Leopold Cihlar: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Leopold Cihlaz''' (* [[1872]] in [[w:Valtice|Feldsberg]], heute Tschechien; † [[1953]] in [[Baden]]) war Justizbeamter, Kunstsammler und Mäzen.
'''Leopold Cihlar''' (* [[9. November]] [[1872]] in [[w:Valtice|Feldsberg]], Mähren; † [[22. November]] [[1953]] in [[Baden]]<ref name = matriculatrau>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-st-josef-ob-der-laimgrube/02-27/?pg=282 Trauungsbuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube] auf Matricula</ref>) war Justizbeamter, Kunstsammler und Mäzen.


== Leben ==
== Leben ==
Leopold Cihlar, geboren im damals zu Niederösterreich gehörigen Feldsberg war beruflich in [[Wien]] ''Gerichtskanzleivorsteher''. Im Jahr 1917 erhielt er die vom Magistrat in Wien die Genehmigung als [[w:Auktion#Tätigkeit als Auktionator|Auctionator]] bei freiwilligen öffentlichen Versteigerungen zu fungieren. Praktisch auch in Baden schon ausgeübt bekam er aber hier diese Genehmigung nicht. Dieser Nebenjob ermöglichte ihm auch das Sammeln von Kunstwerken verstärkt wahrzunehmen.
Leopold Cihlar, geboren im damals zu Niederösterreich gehörigen Feldsberg als Sohn des Ignaz Čihlar war beruflich in [[Wien]] ''Gerichtskanzleivorsteher''. Im Jahr 1917 erhielt er die vom Magistrat in Wien die Genehmigung als [[w:Auktion#Tätigkeit als Auktionator|Auctionator]] bei freiwilligen öffentlichen Versteigerungen zu fungieren. Praktisch auch in Baden schon ausgeübt bekam er aber hier diese Genehmigung nicht. Dieser Nebenjob ermöglichte ihm auch das Sammeln von Kunstwerken verstärkt wahrzunehmen.


Im Jahr 1922 heiratete er Maria Hell (1876-1945), die eine Nichte, ''Mina Hell'' in Baden hatte. Durch die enge Bindung zwischen Tante und Nichte übersiedelten die Cilhars nach Baden in die Welzergasse an die Adresse Minas. Nach Dokumenten zu schließen, dürfte es zum Zeitpunkt der [[w:Pension (Altersversorgung)|Pensionierung]] erfolgt sein.
Im Jahr 1922 verwitwtet, heiratete er im selben Jahr die ebenso verwitwete ''Maria Hell'' (1876-1945)<ref name = matriculatrau/>, die eine Nichte, ''Mina Hell'' in Baden hatte. Durch die enge Bindung zwischen Tante und Nichte übersiedelten die Cilhars nach Baden in die Welzergasse an die Adresse Minas. Nach Dokumenten zu schließen, dürfte es zum Zeitpunkt der [[w:Pension (Altersversorgung)|Pensionierung]] erfolgt sein.


Die Nichte, mit einem Portugiesen verheiratet, verbrachte die Wintermonate des öfteren bei Verwandeten in [[w:Portugal|Portugal]]. Ab 1935 begleitete sie das Ehepaar Cilhar, was vor allem für Leopold vorteilhaft war. Er war nämlich von kränkelnder Natur und litt vor allem an [[w:Asthma|Asthma]]. Diese Reisen nutzte er ebenfalls Kunstobjekte zu erwerben.
Die Nichte, mit einem Portugiesen verheiratet, verbrachte die Wintermonate des öfteren bei Verwandeten in [[w:Portugal|Portugal]]. Ab 1935 begleitete sie das Ehepaar Cilhar, was vor allem für Leopold vorteilhaft war. Er war nämlich von kränkelnder Natur und litt vor allem an [[w:Asthma|Asthma]]. Diese Reisen nutzte er ebenfalls Kunstobjekte zu erwerben.
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Das Museum musste kriegsbedingt schließen, die erhaltene Sammlung war aber beträchtlich.
Das Museum musste kriegsbedingt schließen, die erhaltene Sammlung war aber beträchtlich.


Cilhar selbst verlor im [[w:Zweiter Weltkrieg|Krieg]] seine Sammlung. Seine Frau starb gegen Kriegsende. Auch seine Wohnung in der welzergasse verlor er und er übersiedelte in die Beethovengasse 2. Seine Liebe zum Museum blieb im aber erhalten. Die Wiederöffnung des Museums im Jahr 1957 erlebte er allerdings nicht mehr, da er 1953 starb.
Cilhar selbst verlor im [[w:Zweiter Weltkrieg|Krieg]] seine Sammlung. Seine Frau starb gegen Kriegsende. Auch seine Wohnung in der Welzergasse verlor er und er übersiedelte in die Beethovengasse 2. Seine Liebe zum Museum blieb im aber erhalten. Die Wiederöffnung des Museums im Jahr 1957 erlebte er allerdings nicht mehr, da er 1953 starb.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Rudolf Maurer (Red.): ''„Wieder eine kleine Bereicherung“ - Leopold Cihlar, Justizrat und Förderer des Rollettmuseums'' in ''Badener Zuckerln'' Nr. 41, ([http://www.baden.at/cms/upload/pdf/stadtarchiv/zuckerl/Nr._41_Leopold_Cihlar_Justizrat_und_Frderer_des_Rollettmuseums.pdf Online-PDF])
* [[Rudolf Maurer]] (Red.): ''„Wieder eine kleine Bereicherung“ - Leopold Cihlar, Justizrat und Förderer des Rollettmuseums'' in ''Badener Zuckerln'' Nr. 41, ([https://rollettmuseum.at/wp-content/uploads/2017/09/Nr.-41-Cihlar-Justizrat-und-F%c3%b6rderer-des-Rollettmuseums.pdf Online-PDF])
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Geboren 1872]]
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[[Kategorie:Gestorben 1953]]
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[[Kategorie:Gestorben in Baden]]
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[[Kategorie:Mann]]
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Aktuelle Version vom 14. Januar 2021, 19:19 Uhr

Leopold Cihlar (* 9. November 1872 in Feldsberg, Mähren; † 22. November 1953 in Baden[1]) war Justizbeamter, Kunstsammler und Mäzen.

Leben

Leopold Cihlar, geboren im damals zu Niederösterreich gehörigen Feldsberg als Sohn des Ignaz Čihlar war beruflich in Wien Gerichtskanzleivorsteher. Im Jahr 1917 erhielt er die vom Magistrat in Wien die Genehmigung als Auctionator bei freiwilligen öffentlichen Versteigerungen zu fungieren. Praktisch auch in Baden schon ausgeübt bekam er aber hier diese Genehmigung nicht. Dieser Nebenjob ermöglichte ihm auch das Sammeln von Kunstwerken verstärkt wahrzunehmen.

Im Jahr 1922 verwitwtet, heiratete er im selben Jahr die ebenso verwitwete Maria Hell (1876-1945)[1], die eine Nichte, Mina Hell in Baden hatte. Durch die enge Bindung zwischen Tante und Nichte übersiedelten die Cilhars nach Baden in die Welzergasse an die Adresse Minas. Nach Dokumenten zu schließen, dürfte es zum Zeitpunkt der Pensionierung erfolgt sein.

Die Nichte, mit einem Portugiesen verheiratet, verbrachte die Wintermonate des öfteren bei Verwandeten in Portugal. Ab 1935 begleitete sie das Ehepaar Cilhar, was vor allem für Leopold vorteilhaft war. Er war nämlich von kränkelnder Natur und litt vor allem an Asthma. Diese Reisen nutzte er ebenfalls Kunstobjekte zu erwerben.

Im Jahr 1938 entdeckte er seine Vorliebe für das Rollettmuseum in Baden und schenkte dem Museum zahlreiche Werke seiner Sammlung. So schrieb von seiner ersten Schenkung:

„Direktor Leopold Cihlar und dessen Gattin Mizzi übergaben dem Bürgermeister als Geschenk für das Rollettmuseum ein kunstgeschichtliches Werk über Raffael sowie ein auf Seide gedrucktes So- nett, das an die Tänzerin Fanny Elßler gerichtet ist und aus dem Jahre 1846 stammt.“

Badener Zeitung[2]

Das Museum musste kriegsbedingt schließen, die erhaltene Sammlung war aber beträchtlich.

Cilhar selbst verlor im Krieg seine Sammlung. Seine Frau starb gegen Kriegsende. Auch seine Wohnung in der Welzergasse verlor er und er übersiedelte in die Beethovengasse 2. Seine Liebe zum Museum blieb im aber erhalten. Die Wiederöffnung des Museums im Jahr 1957 erlebte er allerdings nicht mehr, da er 1953 starb.

Literatur

  • Rudolf Maurer (Red.): „Wieder eine kleine Bereicherung“ - Leopold Cihlar, Justizrat und Förderer des Rollettmuseums in Badener Zuckerln Nr. 41, (Online-PDF)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Trauungsbuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube auf Matricula
  2. Geschenk für das städt. Museum. In: Badener Zeitung, 16. November 1938, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt