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Ihr Mann Adalbert Felsenburg arbeitete als Theaterkritiker für die [[w:Neue Freie Presse|Neue Freie Presse]] und das [[w:Neuigkeits-Welt-Blatt|Neuigkeits-Welt-Blatt]].<ref>[[w:Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes|DÖW]]: ''[https://www.doew.at/erinnern/fotos-und-dokumente/1938-1945/der-erste-dachau-transport-aus-wien-1-april-1938/felsenburg-adalbert-bela Felsenburg, Adalbert (Béla)]'', abgerufen am 17. März 2018</ref> Er wurde am 2. April 1938 in das [[w:Konzentrationslager Dachau|Konzentrationslager Dachau]] verschleppt und bekam dort die Häftlingsnummer 1391. Am 22. September 1938 wurde er ins [[KZ Buchenwald]] überstellt, am 25. Mai 1939 entlassen. Danach flüchtete er nach Südfrankreich, wurde am 10. Mai 1940 im Lager [[w:Saint-Cyprien (Pyrénées-Orientales)#Zweiter Weltkrieg|St. Cyprien]] interniert, konnte aber das [[w:Zeit des Nationalsozialismus|NS-Regime]] überleben. | Ihr Mann Adalbert Felsenburg arbeitete als Theaterkritiker für die [[w:Neue Freie Presse|Neue Freie Presse]] und das [[w:Neuigkeits-Welt-Blatt|Neuigkeits-Welt-Blatt]].<ref>[[w:Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes|DÖW]]: ''[https://www.doew.at/erinnern/fotos-und-dokumente/1938-1945/der-erste-dachau-transport-aus-wien-1-april-1938/felsenburg-adalbert-bela Felsenburg, Adalbert (Béla)]'', abgerufen am 17. März 2018</ref> Er wurde am 2. April 1938 in das [[w:Konzentrationslager Dachau|Konzentrationslager Dachau]] verschleppt und bekam dort die Häftlingsnummer 1391. Am 22. September 1938 wurde er ins [[w:KZ Buchenwald|KZ Buchenwald]] überstellt, am 25. Mai 1939 entlassen. Danach flüchtete er nach Südfrankreich, wurde am 10. Mai 1940 im Lager [[w:Saint-Cyprien (Pyrénées-Orientales)#Zweiter Weltkrieg|St. Cyprien]] interniert, konnte aber das [[w:Zeit des Nationalsozialismus|NS-Regime]] überleben. | ||
Flora Felsenburg lebte mit ihrem Sohn am [[Alsergrund]]. Dieser besuchte 1922 die Handelsschule Patzelt in Wien.<ref> | Flora Felsenburg lebte mit ihrem Sohn am [[Alsergrund]]. Dieser besuchte 1922 die Handelsschule Patzelt in Wien.<ref>{{ANNO|nfp|13|05|1922|7|Lokalnachrichten|HERVORHEBUNG=Walter+Felsenburg}}</ref> Ab 1923 war er als Gerichtsaalberichterstatter tätig<ref name="Magister"></ref> und wurde wie sein Vater Journalist. 1936 heiratete er [[w:Claire Felsenburg|Claire Felsenburg]], geb. Genauer.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dmo&datum=19360309&query=%22Walter+Felsenburg%22&ref=anno-search&seite=4 Der Morgen. Wiener Montagblatt (9. März 1936)] (abgerufen am 19. März 2018)</ref> Ihre Eltern waren Jetti und Mauricy Sontag, die ebenso auf dem Erinnerungsstein vermerkt sind. Walter wollte mit Frau und Mutter [[w:Auswanderung#20. Jahrhundert bis 1945|emigrieren]]. Sohn und Schwiegertochter konnten rechtzeitig das Land verlassen, Flora Felsenburg hingegen verweigerte die Emigration, wurde am 19. Februar 1942 ins [[w:Ghetto Kielce|Ghetto Kielce]] deportiert und schließlich im Rahmen des Holocaust ermordet.<ref>Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocausts, Elisabeth Ben David-Hindler, Kafkastr. 10, 1020 Wien (www.steinedererinnerung.net), September 2012</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 21. Januar 2021, 10:57 Uhr
Flora Felsenburg (geboren am 26. Februar 1876 als Flora Jelinek in Ungarisch-Hradisch, Mähren; verstorben etwa 1942) war eine Handarbeitslehrerin und ein Opfer des Holocaust. 2012 wurde in Wien ein Erinnerungsstein für sie verlegt.
Leben
Flora Felsenburgs Eltern waren der Bahnhofsvorstand Isidor Jelinek und dessen Frau Bertha, geborene Duschak, auch Betty genannt. Ihre Mutter arbeitete als Hebamme. Sie hatte ursprünglich elf Geschwister, von denen sieben überlebten. Im Chor ihrer Heimatstadt lernte sie Adalbert Felsenburg, geboren am 1. Juni 1877 in Losoncz (Ungarn), kennen.[2] Adalbert Felsenburg kam aus Wien und wollte in der tschechischen Stadt Uhersky Hradisce seine Matura erwerben. Er kehrte nach Wien zurück und beide blieben in Briefkontakt, bis seine Eltern einer Heirat zustimmten. Die beiden heirateten im Jahr 1903. Im Jänner 1904 wurde der gemeinsame Sohn Walter geboren.
Ihr Mann Adalbert Felsenburg arbeitete als Theaterkritiker für die Neue Freie Presse und das Neuigkeits-Welt-Blatt.[3] Er wurde am 2. April 1938 in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und bekam dort die Häftlingsnummer 1391. Am 22. September 1938 wurde er ins KZ Buchenwald überstellt, am 25. Mai 1939 entlassen. Danach flüchtete er nach Südfrankreich, wurde am 10. Mai 1940 im Lager St. Cyprien interniert, konnte aber das NS-Regime überleben.
Flora Felsenburg lebte mit ihrem Sohn am Alsergrund. Dieser besuchte 1922 die Handelsschule Patzelt in Wien.[4] Ab 1923 war er als Gerichtsaalberichterstatter tätig[2] und wurde wie sein Vater Journalist. 1936 heiratete er Claire Felsenburg, geb. Genauer.[5] Ihre Eltern waren Jetti und Mauricy Sontag, die ebenso auf dem Erinnerungsstein vermerkt sind. Walter wollte mit Frau und Mutter emigrieren. Sohn und Schwiegertochter konnten rechtzeitig das Land verlassen, Flora Felsenburg hingegen verweigerte die Emigration, wurde am 19. Februar 1942 ins Ghetto Kielce deportiert und schließlich im Rahmen des Holocaust ermordet.[6]
Ihr Ehemann kehrte nach der Befreiung nach Österreich zurück und verstarb am 28. Februar 1952.
Gedenken
Am 20. September 2012 wurde in der Liechtensteinstraße 56 in Wien vom Verein Steine der Erinnerung ein Erinnerungsstein für Flora Felsenburg verlegt.[7]
Weblinks
- Daten zu Flora Felsenburg auf der Website von Elfriede Jelinek
- Daten zu Claire Felsenburg und ihrer Schwiegermutter Flora Felsenburg auf der Website von Elfriede Jelinek
- Daten zum Onkel von Elfriede Jelinek, Adalbert Felsenburg und seiner Frau Flora
Einzelnachweise
- ↑ Steine der Erinnerung: Stationen der Erinnerung im Alsergrund (abgerufen am 19. März 2018)
- ↑ 2,0 2,1 Silke Pixner: Pressepolitik in der NS-Zeit - Eine gruppenbiographische Analyse der RedakteurInnen der 1943 eingestellten Tageszeitung "Neuigkeits-Welt-Blatt" (Biographie-Abschnitt zu Adalbert Felsenburg, Magister-Arbeit an der Universität Wien, August 2010, pdf) (abgerufen am 19. März 2018)
- ↑ DÖW: Felsenburg, Adalbert (Béla), abgerufen am 17. März 2018
- ↑ Lokalnachrichten. In: Neue Freie Presse, 13. Mai 1922, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ Der Morgen. Wiener Montagblatt (9. März 1936) (abgerufen am 19. März 2018)
- ↑ Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocausts, Elisabeth Ben David-Hindler, Kafkastr. 10, 1020 Wien (www.steinedererinnerung.net), September 2012
- ↑ Stein der Erinnerung - BewohnerInnen Liechtensteinstraße 56 im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien abgerufen am 19. März 2018