Brunnenwanderweg Deutsch Kaltenbrunn: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Beschluss zum Bau der Wasserleitungen kam erst, als die Wassernot im Winter von 1953 auf 1954 unerträglich wurde. Es wurde ein Schreiben zur Genossenschaftsgründung aufgesetzt, über 140 Personen meldeten sich für das Vorhaben. Anfangs war die Skepsis groß, es gab sowohl Zweifel an der technischen Machbarkeit, da dieser Wasserleitungsbau eine Pionierleistung im Südburgenland war, als auch Zweifel an der Leistbarkeit eines einzelnen Anschlusses. Ein solcher Anschluss kostete 14.500 [[w:Schilling| | Der Beschluss zum Bau der Wasserleitungen kam erst, als die Wassernot im Winter von 1953 auf 1954 unerträglich wurde. Es wurde ein Schreiben zur Genossenschaftsgründung aufgesetzt, über 140 Personen meldeten sich für das Vorhaben. Anfangs war die Skepsis groß, es gab sowohl Zweifel an der technischen Machbarkeit, da dieser Wasserleitungsbau eine Pionierleistung im Südburgenland war, als auch Zweifel an der Leistbarkeit eines einzelnen Anschlusses. Ein solcher Anschluss kostete 14.500 [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]], eine zur damaligen Zeit als Bauer fast unbezahlbare Summe. Aus diesem Grund entstand die Wasserleitung zum Großteil aus Eigenleistung. | ||
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Version vom 27. Januar 2021, 18:57 Uhr
Der Brunnenwanderweg ist ein 5,5 Kilometer langer Rundwanderweg durch Deutsch Kaltenbrunn, der Aufschluss über die verschiedenen Brunnen des Ortes und deren Geschichte gibt. Eine Wanderung dauert etwa zwei Stunden.
Allgemeines
In der Marktgemeinde Deutsch Kaltenbrunn hatte das Wasser schon immer eine große Bedeutung. Auch der frühere Ortsname "Hidegsed" aus dem 13. Jahrhundert geht auf eine kalte Quelle - einen kalten Brunnen zurück. Die zahlreichen, schlichten Brunnen, welche die Versorgung der Einwohner mit Trink- und Nutzwasser über die Jahrhunderte sicherstellten, sind aufgrund des Fehlens in jeglichen Chroniken auf keinen alten Karten zu finden. Das genaue Alter der Brunnen ist deshalb unbekannt. Der Bau der Wasserleitungen in den fünfziger Jahren hatte zur Folge, dass die Brunnen allmählich an Bedeutung verloren.
Einige der namengebenden Brunnen wurden vom Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein renoviert und wieder zugänglich gemacht. Manche der Brunnen werden sowohl im Sommer, als auch im Winter für Dekorationen wie zum Beispiel Blumen oder Weihnachtsbeleuchtungen genutzt. [1]
Geschichte der einzelnen Brunnen
Die Brunnen unterscheiden sich grundsätzlich in Typ und Bauweise. Heutzutage haben sie keinerlei Nutzen mehr.
Gemeindebrunnen (Wappenbrunnen)
Der Gemeindebrunnen wurde anlässlich der 700 Jahr-Feier (1281 - 1981) von der Raiffeisenkassa gewidmet. Am 5. Juli 1981 fand auch die Wappenverleihung statt. Der Farbwechsel deutet auf die zwei Ortshälften Deutsch Kaltenbrunn und Rohrbrunn hin.[2]
Jirglbrunnen
Der Jirglbrunnen ist der Ausgangspunkt des Brunnenwanderwegs. Er ist ca. sechs Meter tief und versorgte früher sieben Häuser mit Trink- und Nutzwasser. Aufgrund des früher sehr hohen Wasserstandes, konnte leicht mit einem Kübel daraus geschöpft werden. Des Weiteren war er ein beliebter Rastplatz für Leute, die nach der Feldarbeit den Heimweg antraten. Er ist heute immer noch voll funktionstüchtig.
Meislerbrunnen
Der Meislerbrunnen war ursprünglich ein offener Schöpfbrunnen, wurde jedoch bei der Sanierung zu einem Leitbrunnen umgebaut. Entstanden ist der ca. sechs Meter tiefe Brunnen anfangs dieses Jahrhunderts und versorgte früher fünf Häuser mit Trink- und Nutzwasser. Vor allem als Tränke für Fuhrwerksgespanne hatte er eine große Bedeutung. Grund dafür ist seine Lage am sehr steilen "Tuifen Wei". Der "Tuife Wei" ist ein unbefestigter Weg und war früher die Einzige Verbindung vom Mitterberg ins Dorf zu den Feldern.
Gotischer Brunnen
Der Gotische Brunnen ist zwischen drei und vier Meter tief. Bei der Brunnenart handelt es sich um einen Sickerbrunnen (Schluckbrunnen), daher war auch die Wasserqualität nie besonders gut. Allerdings hatte er immer viel Wasser und trocknete auch in sehr heißen Sommern nicht völlig aus. Aufgrund des in Trockenzeiten früher oft sehr großen Andranges, wurde in den fünfziger Jahren ein zweiter Brunnen in unmittelbarer Nähe errichtet. Das Alter dieses Brunnens ist nicht bekannt, er soll jedoch bis auf die Goten zurückgehen. So erzählt es der Volksmund. Die Goten sollen ein Lager in der Nähe des Brunnens errichtet haben.
Hirmannbrunnen
Der Hirmannbrunnen ist ein typischer Schöpfbrunnen. Seine Tiefe ist nicht bekannt. Er lieferte immer ausreichend Wasser von sehr guter Qualität. Er versorgte die naheliegenden Bauernhäuser mit Trinkwasser. Ebenso diente er der damaligen, angrenzenden Romasiedlung als Trinkwasserquelle. Bis zur Zwischenkriegszeit lebten in dieser Siedlung bis zu zweihundert Personen auf engstem Raum unter Verhältnissen, die heute nicht mehr vorstellbar sind.
Wasserleitungsbau
Der Beschluss zum Bau der Wasserleitungen kam erst, als die Wassernot im Winter von 1953 auf 1954 unerträglich wurde. Es wurde ein Schreiben zur Genossenschaftsgründung aufgesetzt, über 140 Personen meldeten sich für das Vorhaben. Anfangs war die Skepsis groß, es gab sowohl Zweifel an der technischen Machbarkeit, da dieser Wasserleitungsbau eine Pionierleistung im Südburgenland war, als auch Zweifel an der Leistbarkeit eines einzelnen Anschlusses. Ein solcher Anschluss kostete 14.500 Schilling, eine zur damaligen Zeit als Bauer fast unbezahlbare Summe. Aus diesem Grund entstand die Wasserleitung zum Großteil aus Eigenleistung.
Einzelnachweise
- ↑ Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein abgerufen am 20. Dezember 2020
- ↑ Wappenbrunnen in Deutsch Kaltenbrunn abgerufen am 9. Dezember 2020
Weblinks
Brunnenwanderweg Deutsch Kaltenbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons