Tamás Erdődy: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Rede von Ottokar Czernin am 2. April 1918 vor dem Wiener Gemeinderat brachte die [[w:Sixtus-Affäre#Die Affäre|Affäre]] schließlich ins Rollen, an deren Ende der Ruf und das Ansehen des Kaisers stark beschädigt waren und Österreich-Ungarn endgültig nur mehr zu einem Anhängsel des übermächtigen deutschen Verbündeten degradiert wurde.
Eine Rede von Ottokar Czernin am 2. April 1918 vor dem Wiener Gemeinderat brachte die [[w:Sixtus-Affäre#Die Affäre|Affäre]] schließlich ins Rollen, an deren Ende der Ruf und das Ansehen des Kaisers stark beschädigt waren und Österreich-Ungarn endgültig nur mehr zu einem Anhängsel des übermächtigen deutschen Verbündeten degradiert wurde.


Ottokar Czernin zitierte Tamás Erdődy in diese Krisentagen zu sich und forderte von ihm, dass er den Kaiser zum Abdanken auffordern solle. Nachdem sich Erdődy weigerte, verlangte Czernin mit folgenden Worten von Erdődy, dass er die ganze Verantwortung der Affäre auf sich nehmen sollte:
Ottokar Czernin zitierte Tamás Erdődy in diesen Krisentagen zu sich und forderte von ihm, dass er den Kaiser zum Abdanken auffordern solle. Nachdem sich dieser weigerte, verlangte Czernin mit folgenden Worten von Erdődy, dass er die ganze Verantwortung der Affäre auf sich nehmen solle:<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=116}}</ref>
{{Zitat|Wenn du dich weigerst, bin ich ein toter Mann. Mir bleibt dann nichts mehr übrig als die Pistole...also?}}
{{Zitat|Wenn du dich weigerst, bin ich ein toter Mann. Mir bleibt dann nichts mehr übrig als die Pistole...also?}}


Erdődy, dem die aktive Rolle von Czernin in dieser Geschichte bewusst war, warf dem Außenminister seine Pistole auf den Tisch und verließ dessen Büro. Czernin nahm sich aber nicht das Leben, sondern trat am 14. April von seinem Amt zurück.
Erdődy, dem die aktive Rolle von Czernin in dieser Geschichte natürlich bewusst war, warf dem Außenminister seine Pistole auf den Tisch und verließ dessen Büro. Der Minister nahm sich aber nicht das Leben, sondern trat am 14. April von seinem Amt zurück.
 
Am 12. Mai 1918 begleitete Tamás Erdődy Kaiser Karl I. auf einer Fahrt in das [[w:Großes Hauptquartier|Hauptquartier]] der [[w:Oberste Heeresleitung|deutschen Heeresleitung]] in der belgischen Stadt [[w:Spa (Stadt)|Spa]], wo es zu einem Aufeinandertreffen mit dem deutschen Kaiser [[w:Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] kam.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=117 und 118}}</ref> Diese Fahrt wurde von der Presse als [[w:Gang nach Canossa|Canossa-Gang]] gewertet und führte dazu, dass sich Österreich-Ungarn dem verschärften Kriegskurs des Deutschen Reiches beugen musste.<ref>[https://ww1.habsburger.net/de/kapitel/die-sixtus-affaere-ein-diplomatischer-super-gau Die Sixtus-Affäre: Ein diplomatischer Super-GAU], Webseite habsburger.net, abgerufen am 8. Feber 2021</ref>


=== Weitere Ereignisse bis Kriegsende ===
=== Weitere Ereignisse bis Kriegsende ===
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