Schloss Wasserleonburg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==
== Literatur ==
* Wilhelm Deuer: ''Schloss Wasserleonburg und seine Geschichte''. Forstverwaltung Wasserleonburg, Nötsch 1999.
* Deuer, Wilhelm: Schloss Wasserleonburg und seine Geschichte. Eigenverlag der Gutsverwaltung Wasserleonburg, Klagenfurt, 1999
Deuer, Wilhelm: Schloss Wasserleonburg und seine Geschichte. Eigenverlag der Gutsverwaltung Wasserleonburg, Klagenfurt, 1999
* [[w:Wilhelm Neumann (Historiker)|Wilhelm Neumann]]: ''Wasserleonburg''. Geographie und Namensgeschichte. In: ders.: ''Bausteine zur Geschichte Kärntens''. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 318-332</ref>
* [[w:Wilhelm Neumann (Historiker)|Wilhelm Neumann]]: ''Wasserleonburg''. Geographie und Namensgeschichte. In: ders.: ''Bausteine zur Geschichte Kärntens''. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 318-332</ref>



Version vom 16. April 2021, 19:46 Uhr

Das Schloss Wasserleonburg heute

Schloss Wasserleonburg, früher Leonburg, im Mittelalter auch die Löwenburg genannt, ist ein bekannte Schlossanlage in Nötsch im Gailtal.

Lage

Das Wappen der Gemeinde Nötsch zeigt noch heute den Bamberger Löwen, dem auch Wasserleonburg seinen Namen verdanken soll.

Das Schloss befindet sich in Saak, einer Katastralgemeinde von Nötsch. Es liegt auf einer Talstufe des Südhangs des Dobratschs.[1]

Die Schlossanlage

Schloss Wasserleonburg wurde im Verlauf ihrer Geschichte mehrmals umgebaut. Die heute noch erhaltene Schlossanlage entstand im Wesentlichen in der Barockzeit. Von der ursprünglichen Burg hat sich nichts erhalten. Als ältester Teil der heute erhaltenen Anlage gilt der Bergfried im dreigeschossigen Osttrakt, der als Teil eines Neubaus im 14. oder 15. Jahrhundert erbaut wurde. Mit seinen dicken Mauern, seinem gewölbten Erdgeschoß und den schmalen Steinstiegen zeigt er noch wesentliche romanisch-gotische Merkmale. Seit ca. 1600 wurde die Burg nach Westen hin erweitert. Als sehenswert gilt die Hofseite des Südttraktes. Neben ihrem kreuzgratgewölbten Laubengang im Erdgeschoss, der auf "toskanischen" Säulen ruht, sind die gemalten Heiligenfiguren auf der Fassade des zweiten Geschosses (von ca. 1650) erhalten. Erhalten sind außerdem die dem Heiligen Leopold geweihte Burgkapelle (erbaut um 1723, umgestaltet um 1747) und der dekorativ ausgestaltete Pferdestall, der etwa um dieselbe Zeit geschaffen wurde. Es handelt sich bei diesem um eine dreischiffige Halle mit 12 "toskanischen" Marmorsäulen und einem Kreuzgratgewölbe (Größe um 150 m²). 1996/97 wurde er zum Anna-Neumann-Saal umfunktioniert, der für Veranstaltungen gemietet werden kann.[2]

Geschichte

Schloss Wasserleonburg auf einem Stich von Johann Weichard von Valvasor aus dem Jahr 1688

Die Löwenburg ("Lewenburch", "Leumburg"), die als Vorgängerbau von Schloss Wasserleonberg gilt, wird 1253 erstmals urkundlich als Lehen des Hochstiftes Bamberg genannt. Damals war ein Cholo von Ras-Rosegg, der sich auch von Lewenburch nannte, mit ihr belehnt.[1] Er führte in seinem Wappensiegel den "Bamberger Löwen". Verwandte von ihm amtierten als "Dienstmannen" des Hochstiftes auf der Burg Federaun bei Villach.[3] Die Löwenburg war noch ein Lehen des Hochstiftes Bamberg, als sie wenig später vorübergehend an Burggraf Friedrich (III.) von Nürnberg ("Friedrich den Erber") († 1297) verliehen wurde. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg unter Herzog Meinhard von Kärnten, Graf von Tirol und Görz, "de facto" Lehen des Herzogtums Kärnten.[2] Herzog Otto von Kärnten, einer von Meinhards Söhnen[A 1], verlieh sie um 1308 seinem Vizedom Heinrich Gralant.[1] Dieser ließ die Burg um 1310 ausbauen.[2]

Nach dem Tod von Herzog Heinrich von Kärnten, dem jüngeren Bruder von Herzog Otto, kamen Burg und Herrschaft Wasserleonburg 1335 mit dem Herzogtum Kärnten an die Habsburger, welche sie zu gleichen Teilen an die Familien von Weißenegg und von Ungnad verliehen. 1346 schloss das Hochstift Bamberg einen Verpfändungsvertrag mit Wülfing von Ungnad und versuchte auf diesem Umweg nochmals die Burg zurückzugewinnen.[3] Am 25. Jänner 1348 wurde die Burg während des "Erdbebens von Villach" schwer beschädigt. 1404 erhielt die Herrschaft Wasserleonburg ein eigenes Landgericht, das bis 1643 zu ihr gehörte. 1408 wurde die Burg mit der Herrschaft und diesem Gericht von Herzog Leopold (IV.) von Österreich ("Leopold dem Stolzen") den Brüdern Wulfing und Konrad von Ungnad verliehen.[2] Nach einer Belehnungsurkunde für die Familie von Ungnad aus dem Jahr 1471 wird die Burg als verfallen bezeichnet.[3] Später gehörte sie den Brüdern Hans, Andrä und Christoph von Ungnad (zu Sonnegg). Diese verkauften sie um 1522 an Wilhelm Neumann. Danach gehörte sie zunächst seiner Witwe Barbara und seit 1572 deren Tochter Anna, der legendenumwobenen Herrin von Murau. Nach Annas Tod kam es zu Erbstreitigkeiten, ehe sich Georg Philipp Proy von Burgwanden, ein Verwandter von ihr, der die Burg bereits zuvor für sie verwaltet hatte[2], 1635 als neuer Besitzer durchsetzen konnte. In der Folge gehörte die Burg verschiedenen Familien. Wasserleonburg wurde unter der Familie Semler zu Scharfenstein 1747 barockisiert. [1] Im Sommer 1937 verbrachten der frühere britische König König Edward VIII. und seine Frau Wallis Simpson auf der Burg ihre Flitterwochen.[4]

Schloss Wasserleonburg heute

Das Schloss ist heute im Privatbesitz.[5] Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung für Gruppen möglich, die Räumlichkeiten können für Veranstaltungen gemietet werden.[6]

Schloss Wasserleonburg in Legende und Sage

Der spätere Name Wasserleonberg wird darauf zurückgeführt, dass dieses Erdbeben außerdem am Dobratsch einen Bergsturz auslöste, als dessen Folge sich der Fluss Gail unterhalb der Burg Löwenburg zu einem langen See aufstaute.[2]

Literatur

  • Deuer, Wilhelm: Schloss Wasserleonburg und seine Geschichte. Eigenverlag der Gutsverwaltung Wasserleonburg, Klagenfurt, 1999
  • Wilhelm Neumann: Wasserleonburg. Geographie und Namensgeschichte. In: ders.: Bausteine zur Geschichte Kärntens. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 318-332</ref>

Weblinks

 Schloss Wasserleonburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Burg Wasserleonburg, AlleBurgen.DE, abgerufen am 16. Mai 2021
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 vgl. Schloss Wasserleonburg, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 16. Mai 2021
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Wilhelm Neumann: Bausteine zur Geschichte Kärntens. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 318
  4. vgl. Windsor, Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021
  5. vgl. Schloss, Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021
  6. vgl. Wasserleonburg, Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021

Anmerkungen

  1. Auf der Website wird dieser Otto mit einem späteren gleichnamigen Landesfürsten, dem Habsburger Otto "dem Fröhlichen", verwechselt
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Schloss Wasserleonburg behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).