Karl Süß: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl Süß''' (auch ''Carl Süss''(* [[20. Oktober]] [[1864]] in [[w:Budweis|Budweis]] in Böhmen<ref>Geburtsmatrikel von Budweis Sv. Mikulas Buch 25 (1861-1865), fol.365</ref>; † [[20. Dezember]] [[1935]] in [[Eggenburg]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/eggenburg/03%252F09/?pg=237 Sterbebuch Eggenburg] auf Matricula</ref>) war ein niederösterreichischer Volksschullehrer und Heimatforscher.
'''Karl Süß''' (auch ''Carl Süss'', * [[20. Oktober]] [[1864]] in [[w:Budweis|Budweis]] in Böhmen<ref>Geburtsmatrikel von Budweis (sv. Mikuláš) Buch 25 (1861-1865), fol. 365</ref>; † [[20. Dezember]] [[1935]] in [[Eggenburg]]<ref name="sterbebuch">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/eggenburg/03%252F09/?pg=237 Sterbebuch Eggenburg] auf Matricula</ref>) war ein niederösterreichischer Volksschullehrer und Heimatforscher.


== Leben ==
==Leben==
Karl Süß, der Sohn des Wirtschaftsbesitzers Wenzel Süß (1821-1899) und Johanna, geborene Ublik, hatte noch einen älteren Bruder ''Josef (*1862). Er besuchte in Budweis zuerst Realschule und danach die Lehrerbildungsanstalt.
Karl Süß, der Sohn des Anton Süß (1821-1899) und der Johanna, geborene Ublik, hatte noch einen älteren Bruder ''Josef (*1862). Er besuchte in Budweis zuerst die Realschule und danach die Lehrerbildungsanstalt.''


Seinen Beruf begann er als Lehrer in [[Japons]] und kam nach vier Jahren im Jahr 1891 nach [[Pernegg]].<ref>{{ANNO|nwb|09|07|1891|3|Lehrer-Übersiedlung|HERVORGHEBUNG=Süß}}</ref> Ende der 1890er Jahre wird er schon häufig als Lehrer von [[Reinprechtspölla]] in der regionalen Presse erwähnt und wird bald Oberlehrer. Für 1905 wird ein Kuraufenthalt im Gasthof zur Lokomotive in [[Bad Aussee]] belegt. Wann er Schulleiter wurde und wann er in Ruhestand trat, ist nicht bekannt, wird jedoch im Jahr 1927 als ''Schuldirektor im Ruhestand'' bezeichnet.
Seinen Beruf begann er als Lehrer in [[w:Kaplice|Kaplitz]] in Südböhmen, bevor er in [[Japons]] im Waldviertel vier Jahre lang unterrichtete. Im Jahr 1891 wechselte er an die Volksschule in [[Pernegg]].<ref>{{ANNO|nwb|09|07|1891|3|Lehrer-Uebersiedlung|HERVORHEBUNG=Pernegg}}</ref> Ende der 1890er Jahre wird er häufig in [[Reinprechtspölla]] in der Regionalpresse als Oberlehrer erwähnt. Für 1905 wird ein Kuraufenthalt im Gasthof zur Lokomotive in [[Bad Aussee]] belegt. Wann er Schulleiter wurde und wann er in Ruhestand trat, ist nicht bekannt, wird jedoch um 1927 als ''Schuldirektor im Ruhestand'' bezeichnet.


Neben seiner Schultätigkeit war er auch in zahlreichen Bereichen ehrenamtlich tätig. So wird er 1897 als Schriftführer der [[Freiwillige Feuerwehr Reinprechtspölla|Freiwilligen Feuerwehr Reinprechtspölla]] erwähnt. Auch Festredner war er bei deren 25-jährigen Gründungsfest im Jahr 1903. Schon 1898 beim Kaiserfest, das allerorts zum 50-jährigen Jubiläum des Regierungsantritts von [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Josef]] gefeiert wurde, trat er als Begrüßungs- und Festredner auf. Auf verschiedenen Lehrerkonferenzen war er auch aktiv. Mitglied beim ''Lehrerclub Eggenburg'', einem Zweigenverein des Lehrervereins [[Freie Schule (Lehrerverein)|Freie Schule]] war er ebenso, wie im Bezirksschulrat, wo er 1905 als Kandidat der ''freiheitlich gesinnten Lehrerschaft'' auftrat.  
Neben seiner Schultätigkeit war er auch in zahlreichen Bereichen ehrenamtlich tätig. So wird er 1897 als Schriftführer der [[Freiwillige Feuerwehr Reinprechtspölla|Freiwilligen Feuerwehr Reinprechtspölla]] erwähnt, u.a. Festredner bei deren 25-jährigem Gründungsfest im Jahr 1903. Schon 1898 beim Kaiserfest, das allerorts zum 50-jährigen Jubiläum des Regierungsantritts von [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Josef]] gefeiert wurde, trat er als Begrüßungs- und Festredner auf. Referent auf verschiedenen Lehrerkonferenzen, Mitglied beim ''Lehrerclub Eggenburg'', einem Zweigverein des Lehrervereins Freie Schule<ref>{{WiWi|Verein_Freie_Schule||Verein "Freie Schule"}}</ref>, wie aktives Mitglied im Bezirksschulrat, wo er 1905 als Kandidat der ''freiheitlich gesinnten Lehrerschaft'' auftrat.  
== Publikationen ==
In den Jahren 1917 bis 1927 schrieb er zahlreiche heimatkundliche Publikationen. Außerdem verfasste er weitere Bücher zur Geschichte der Stadt [[Eggenburg]] und verfasste eine Zeittafel des Bezirks Horn.<ref name="Seebauer21">vgl. Renate Seebauer: ''Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich''. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9. S. 21</ref>
* ''Eggenburg – Geschichte einer alten Stadt'' (1913, weitere Auflage 1918)
* ''Unser Horner Gau in Geschichte und Sage'' (1921)
* ''100 Ortssagen aus dem Horner Gau'' (1922)


== Einzelnachweise ==
Karl Süß starb 1935 in Eggenburg, zuletzt wohnhaft [[Liste der Straßen von Eggenburg|Wasserburgerring 2]]. Bestattet wurde er am Friedhof Eggenburg.<ref name="sterbebuch" />
<references/>


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==Publikationen==
In den Jahren 1917 bis 1927 schrieb er zahlreiche heimatkundliche Publikationen, eine Geschichte der Stadt [[Eggenburg]] und eine Zeittafel des Bezirks Horn.<ref name="Seebauer21">vgl. Renate Seebauer: ''Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich''.
Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9. S. 21</ref>
 
*''Gars. Eine geschichtliche Skizze'' in ''Der Bote aus dem Waldviertel'' Online: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bwv&datum=19170201&seite=1&zoom=33 1. Februar 1917], [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bwv&datum=19170215&seite=1&zoom=33 15. Februar 1917], [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bwv&datum=19170301&seite=1&zoom=33 1. März 1917]
*''Kühnring. Eine geschichtliche Skizze'' in der [[w:Eggenburger Zeitung|Eggenburger Zeitung]], online: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=egg&datum=19170323&seite=1&zoom=33 23. März 1917], [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=egg&datum=19170330&seite=1&zoom=33 30. März 1917]
*''Zeittafel des Verwaltungs- und Schulbezirkes Horn'', 1920, Horn
*''Unser Horner Gau in Geschichte und Sage'', 1921
*''100 Ortssagen aus dem Horner Gau'', 1922
*''Eggenburg – Geschicke einer alten Stadt'', 1924
*{{ANNO|wrz|25|12|1925|1|Der Stammsitz der Kuenringer}}
*''Über Waldviertler Sagen und ihre Gestalten'' in ''Das Waldviertel III'', 1926 S. 117ff
*''Ortssagen aus dem Verwaltungsbezirke Waidhofen an der Thaya'' gesammelt aus der Lehrerschaft de Schulbezirks, 1929 (Sonderdruck des Waidhofner Heimatbuches)
 
== Literatur ==
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==Einzelnachweise==
<references />
 
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Aktuelle Version vom 27. April 2021, 06:14 Uhr

Karl Süß (auch Carl Süss, * 20. Oktober 1864 in Budweis in Böhmen[1]; † 20. Dezember 1935 in Eggenburg[2]) war ein niederösterreichischer Volksschullehrer und Heimatforscher.

Leben

Karl Süß, der Sohn des Anton Süß (1821-1899) und der Johanna, geborene Ublik, hatte noch einen älteren Bruder Josef (*1862). Er besuchte in Budweis zuerst die Realschule und danach die Lehrerbildungsanstalt.

Seinen Beruf begann er als Lehrer in Kaplitz in Südböhmen, bevor er in Japons im Waldviertel vier Jahre lang unterrichtete. Im Jahr 1891 wechselte er an die Volksschule in Pernegg.[3] Ende der 1890er Jahre wird er häufig in Reinprechtspölla in der Regionalpresse als Oberlehrer erwähnt. Für 1905 wird ein Kuraufenthalt im Gasthof zur Lokomotive in Bad Aussee belegt. Wann er Schulleiter wurde und wann er in Ruhestand trat, ist nicht bekannt, wird jedoch um 1927 als Schuldirektor im Ruhestand bezeichnet.

Neben seiner Schultätigkeit war er auch in zahlreichen Bereichen ehrenamtlich tätig. So wird er 1897 als Schriftführer der Freiwilligen Feuerwehr Reinprechtspölla erwähnt, u.a. Festredner bei deren 25-jährigem Gründungsfest im Jahr 1903. Schon 1898 beim Kaiserfest, das allerorts zum 50-jährigen Jubiläum des Regierungsantritts von Kaiser Franz Josef gefeiert wurde, trat er als Begrüßungs- und Festredner auf. Referent auf verschiedenen Lehrerkonferenzen, Mitglied beim Lehrerclub Eggenburg, einem Zweigverein des Lehrervereins Freie Schule[4], wie aktives Mitglied im Bezirksschulrat, wo er 1905 als Kandidat der freiheitlich gesinnten Lehrerschaft auftrat.

Karl Süß starb 1935 in Eggenburg, zuletzt wohnhaft Wasserburgerring 2. Bestattet wurde er am Friedhof Eggenburg.[2]

Publikationen

In den Jahren 1917 bis 1927 schrieb er zahlreiche heimatkundliche Publikationen, eine Geschichte der Stadt Eggenburg und eine Zeittafel des Bezirks Horn.[5]

  • Gars. Eine geschichtliche Skizze in Der Bote aus dem Waldviertel Online: 1. Februar 1917, 15. Februar 1917, 1. März 1917
  • Kühnring. Eine geschichtliche Skizze in der Eggenburger Zeitung, online: 23. März 1917, 30. März 1917
  • Zeittafel des Verwaltungs- und Schulbezirkes Horn, 1920, Horn
  • Unser Horner Gau in Geschichte und Sage, 1921
  • 100 Ortssagen aus dem Horner Gau, 1922
  • Eggenburg – Geschicke einer alten Stadt, 1924
  • Der Stammsitz der Kuenringer. In: Wiener Zeitung, 25. Dezember 1925, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  • Über Waldviertler Sagen und ihre Gestalten in Das Waldviertel III, 1926 S. 117ff
  • Ortssagen aus dem Verwaltungsbezirke Waidhofen an der Thaya gesammelt aus der Lehrerschaft de Schulbezirks, 1929 (Sonderdruck des Waidhofner Heimatbuches)

Literatur

  •  Renate Seebauer: Sagensammlungen aus Horn und Umgebung - Rückblick auf das Werk des Lehrers Karl Süß (1864 bis 1935). In: Das Waldviertel. Nr. 1, 2021, S. 58–65.

Einzelnachweise

  1. Geburtsmatrikel von Budweis (sv. Mikuláš) Buch 25 (1861-1865), fol. 365
  2. 2,0 2,1 Sterbebuch Eggenburg auf Matricula
  3. Lehrer-Uebersiedlung. In: Neuigkeits-Welt-Blatt, 9. Juli 1891, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwb
  4. Verein "Freie Schule" im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  5. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9. S. 21