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Sie war die Tochter des aus [[:w:Nové Zámky|Neuhäusel]] stammenden Marqueurs Armin Waldner und der Marie Nowak.<ref>Geburtenbuch der IKG Wien, tom. N, Nr. 25 ([https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:33SQ-GB24-3BV?i=3&cc=2028320 Faksimile]).</ref> Im Jahr 1911 heiratete sie den [[:w:Wiener Sephardim|sephardischen]] Edelsteinhändler Vitalis Ventura und wurde so türkische Staatsbürgerin. Aufgrund der Geburtsdaten ihrer Kinder ist anzunehmen, dass sich die Familie während des Ersten Weltkriegs in der Schweiz aufhielt. | Sie war die Tochter des aus [[:w:Nové Zámky|Neuhäusel]] in der Slowakei stammenden Marqueurs Armin Waldner und der Marie Nowak.<ref>Geburtenbuch der IKG Wien, tom. N, Nr. 25 ([https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:33SQ-GB24-3BV?i=3&cc=2028320 Faksimile]).</ref> Im Jahr 1911 heiratete sie den [[:w:Wiener Sephardim|sephardischen]] Edelsteinhändler Vitalis Ventura und wurde so türkische Staatsbürgerin. Aufgrund der Geburtsdaten ihrer Kinder ist anzunehmen, dass sich die Familie während des Ersten Weltkriegs in der Schweiz aufhielt. | ||
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Version vom 22. August 2021, 11:38 Uhr
Stefanie „Steffi“ Ventura (* 3. Jänner 1891 in Wien als Stefanie Waldner; † 6. Dezember 1940 in Manhattan[1]) war eine Malerin.
Leben
Sie war die Tochter des aus Neuhäusel in der Slowakei stammenden Marqueurs Armin Waldner und der Marie Nowak.[2] Im Jahr 1911 heiratete sie den sephardischen Edelsteinhändler Vitalis Ventura und wurde so türkische Staatsbürgerin. Aufgrund der Geburtsdaten ihrer Kinder ist anzunehmen, dass sich die Familie während des Ersten Weltkriegs in der Schweiz aufhielt.
Ventura wendete sich vergleichsweise spät der Malerei zu, ihr Talent wurde angeblich beim Zeichenunterricht ihrer Kinder entdeckt.[3] Zur Malerin wurde Ventura von Felix Albrecht Harta ausgebildet. Sie beschickte ab Ende der 1920er diverse Wiener Ausstellungen, 1928 auch eine Pariser Ausstellung[4], wo ihr Porträtbild „Mädchen vor Wolkenkratzern“ im Salon du printemps aufgenommen wurde.[5] Die zeitgenössische Kritik lobte „ihre packenden Porträts, ihre ganz und gar nicht weibisch aufgefaßten Akte […] und virtuose Technik“[6], bemängelte andererseits aber: „Nicht alles in der Ausstellung […] ist ganz ausgereift – man fühlt, daß die Malerin spät zum Handwerk gekommen ist“[7]. 1934 stellte sie in der Galerie Würthle aus.[3]
Im Advent 1931 kam ihr Einakter „Weihnachten“ unter Mitwirkung einer Kindergruppe zur Aufführung.[8] Ab 1932 gab sie die Fachzeitschrift Wiener Kunstwanderer heraus.
Sie emigrierte im Jänner 1939 zuerst nach Nizza, im Mai 1939 schließlich mit den drei Töchtern über Le Havre nach New York.[9] Bereits im Jahr darauf verstarb sie.
Familie
Sie heiratete am 4. Oktober 1911[10] in Wien den sephardischen Edelsteinhändler Vitalis Ventura (* 28. September 1870 in Konstantinopel; † 17. November 1933 in Wien). Mit ihm hatte sie zumindest fünf Kinder:
- René (* 14. September 1912 in Wien; † ?)
- Hans „Jean“ (* 10. April 1914 in Wien; † nach 2005)
- Ginette (* 24. Dezember 1915 in Genf; † 3. April 1974 in Los Angeles)
- Rita, verheiratete Loeb (* 31. August 1919 in Lausanne; † 6. März 2006 in Los Angeles)
- Elinor „Elly“, verheiratete Levitch und Weiser (* 8. April 1922 in Wien; † 1. Februar 1999)
Werke
Literatur
- Julie M. Johnson: The Memory Factory: The Forgotten Women Artists of Vienna 1900. Purdue University Press, S. 396.
- Ventura, Steffi. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. 5. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 21 (eingesehen über AKL ONLINE)
Einzelnachweise
- ↑ Index to New York City Deaths, Nr. 25023.
- ↑ Geburtenbuch der IKG Wien, tom. N, Nr. 25 (Faksimile).
- ↑ 3,0 3,1 Bilder und Gespräche über Bilder. In: Die Stunde, 6. November 1934, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Neues Wiener Journal, 1. Mai 1928, S. 24 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Der Tag, 5. Mai 1928, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ Kunstausstellung der Wiener Malerinnen. In: Das interessante Blatt, 22. November 1928, S. 20 (online bei ANNO).
- ↑ Kollektivausstellung Steffi Ventura. In: Der Tag, 8. Dezember 1928, S. 11 (online bei ANNO).
- ↑ Große Kinder-Wohltätigkeitsvorstellung. In: Der Tag, 9. Dezember 1931, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ Listen ankommender Passagier und Besatzungen New York, 20. Mai 1939, Liste 7.
- ↑ Trauungsbuch IKG Wien, Nr. 399/1911 (Faksimile).
- ↑ 11,0 11,1 Else Hofmann: Wiener Künstlerinnen-Ausstellung. In: Die Frau und Mutter, Heft 1/1929, S. 28 (online bei ANNO).