Tabakfabrik Klagenfurt: Unterschied zwischen den Versionen

 
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==Tabakverarbeitung in Klagenfurt==
==Tabakverarbeitung in Klagenfurt==
[[Datei:Ehem. Tabakfabrik, Arbeiterwohnhaus, Klagenfurt.jpg|mini|Erinnerung an die Arbeiterwohnhäuser]]
All das waren Gründe eine Tabakfabrik zu gründen. Ein erster Standort in [[Lavamünd]] erwies sich aber infolge der schlechten Anbindung an die Infrastruktur als ungünstig, sodass man in Klagenfurt nach einem günstigen Standort suchte. Der Grund eine Fabrik hier zu gründen war aber nicht ausschließlich der Tabakhandel, sondern auch die hohe Arbeitslosigkeit in den unteren Bevölkerungsschichten. Eine Etablierung einer schon weit verbreitenen Textilindustrie rentierte sich nicht mehr.
All das waren Gründe eine Tabakfabrik zu gründen. Ein erster Standort in [[Lavamünd]] erwies sich aber infolge der schlechten Anbindung an die Infrastruktur als ungünstig, sodass man in Klagenfurt nach einem günstigen Standort suchte. Der Grund eine Fabrik hier zu gründen war aber nicht ausschließlich der Tabakhandel, sondern auch die hohe Arbeitslosigkeit in den unteren Bevölkerungsschichten. Eine Etablierung einer schon weit verbreitenen Textilindustrie rentierte sich nicht mehr.


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Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Produktion nicht mehr aufgenommen, trotzdem blieb Klagenfurt ein wichtiger Standort für die ''Austria Tabakregie AG''. Es wurde nur mehr ein Rohstoff- und ein Verschleißlager zur Verorgungssicherheit aufgebaut. Das Transitlager in der ''Reichenberger Straße'' wurde 1953 fertiggestellt und war mit seiner Lagerkapazität für 7.000 Tonnen Rohtabak das größte Lager in Österreich. Der Vorteil war die günstige Verkehrsanbindung beim Frachtenbahnhof (''Rudolfsbahnhof'').  
Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Produktion nicht mehr aufgenommen, trotzdem blieb Klagenfurt ein wichtiger Standort für die ''Austria Tabakregie AG''. Es wurde nur mehr ein Rohstoff- und ein Verschleißlager zur Verorgungssicherheit aufgebaut. Das Transitlager in der ''Reichenberger Straße'' wurde 1953 fertiggestellt und war mit seiner Lagerkapazität für 7.000 Tonnen Rohtabak das größte Lager in Österreich. Der Vorteil war die günstige Verkehrsanbindung beim Frachtenbahnhof (''Rudolfsbahnhof'').  


Als die ''Austria Tabak'' die deutsche ''Tobaccoland'' übernahm, war diese Tochterfirma für den Vertrieb innerhalb Österreichs und auch teilweise im Ausland zustädnig. Tobaccoland besaß aber eine eigene Niederlassung in Klagenfurt, nämlich in der St. Peter-Straße.
Als die ''Austria Tabak'' die deutsche ''Tobaccoland'' übernahm, war diese Tochterfirma für den Vertrieb innerhalb Österreichs und auch teilweise im Ausland zuständig. Tobaccoland besaß aber eine eigene Niederlassung in Klagenfurt, nämlich in der St. Peter-Straße.


Im Jahr 2012, als die Austria Tabak vom britischen [[w:Gallaher Group|Gallaher Konzern]] an eine japanische Gruppe verkauft wurde auch die Tobaccoland-Niederlassung in Klagenfurt geschlossen, sodass die gesamte Geschichte des Tabaks in Klagenfurt in diesem Jahr endete, auch wenn die Produktion schon siebzig Jahre früher auslief.
Im Jahr 2012, als die Austria Tabak vom britischen [[w:Gallaher Group|Gallaher Konzern]] an eine japanische Gruppe verkauft wurde, wurde auch die Tobaccoland-Niederlassung in Klagenfurt geschlossen, sodass die gesamte Geschichte des Tabaks in Klagenfurt in diesem Jahr endete, auch wenn die Produktion schon siebzig Jahre früher auslief.


==Weitere Nachwirkungen==
==Weitere Nachwirkungen==
Seine Ursprünge in der Tabakfabrik, die zeitweise der größte Arbeitgeber im Land war, die kärntner Arbeiterbewegung, die auch durch zahlreiche Frauen getragen wurden, beispielsweise [[w:Maria  Tusch|Maria Tusch]] aus [[Maria Saal]], die auch Betriebsrätin in der Fabrik war.<ref>[https://www.igka.at/images/uploads/Klagenfurter_ABM.pdf Klagenfurts Tschik-Weiber] im ''Klagenfurter'' abgerufen am 19. März 2021</ref> Eine nicht im Mittelpunkt stehende Person, die lange Zeit in der Fabrik arbeitete war die legendäre [[Theresia Kuttnig]] alias ''Ratsch Thresl''.
Seine Ursprünge in der Tabakfabrik, die zeitweise der größte Arbeitgeber im Land war, die kärntner Arbeiterbewegung, die auch durch zahlreiche Frauen getragen wurden, beispielsweise [[w:Maria  Tusch|Maria Tusch]] aus [[Maria Saal]], die auch Betriebsrätin in der Fabrik war.<ref>[https://www.igka.at/images/uploads/Klagenfurter_ABM.pdf Klagenfurts Tschik-Weiber] im ''Klagenfurter'' abgerufen am 19. März 2021</ref> Eine nicht im Mittelpunkt stehende Person, die lange Zeit in der Fabrik arbeitete, war die legendäre [[Theresia Kuttnig]] alias ''Ratsch Thresl''.


==Literatur==
==Literatur==
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[[Kategorie:Ehemalige Betriebsstätte in Kärnten]]
[[Kategorie:Ehemalige Betriebsstätte in Kärnten]]