Franziska Rath: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Franziska Rath''' (geborene ''Naegele'' * [[1814]] in [[w:Brünn|Brünn]] in Mähren; † [[19. Juli]] [[1880]] in [[Baden]]) erlangte in Baden als [[w:Wohltäter|Wohltäterin]] ihrer Heimatstadt Bekanntheit.
[[Datei:Franziska Rath (cropped).jpg|mini|hochkant|Die Spitalsgründerin Rath]]
'''Franziska Rath''' (geborene ''Naegele'' * [[1814]] in [[w:Brünn|Brünn]] in [[w:Mähren|Mähren]]; † [[19. Juli]] [[1880]] in [[Baden]]) erlangte in Baden als [[w:Wohltäter|Wohltäterin]] ihrer Heimatstadt Bekanntheit.


Aus dem Leben der Witwe eines Obersten ist kaum etwas bekannt. Bekannt wurden erst ihre Wohltätigkeiten in Baden. So findet man in der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Stephan|Stadtpfarrkirche]] in Baden das erste rechtsseitige Fenster mit einer von ihrer gestifteten Glasmalerei. Zu Lebzeiten lieh sie der Stadt Baden unter Bürgermeister [[Wilhelm Germer|Germer]] einen Betrag von 100.000 [[w:Österreichischer Gulden|Gulden]], der den Bau eines [[w:Landesklinikum Baden|Krankenhauses]] überhaupt ermöglichte. Auch durch andere Verdienste erwarb sie am 19. Jänner 1878 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Baden.
== Leben ==
Aus dem Leben der Witwe eines Oberst ''Leopold Rath'' ist kaum etwas bekannt. Bekannt wurden erst ihre Wohltätigkeiten in Baden. So findet man in der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Stephan|Stadtpfarrkirche]] in Baden das erste rechtsseitige Fenster mit einer von ihrer gestifteten Glasmalerei. Zu Lebzeiten lieh sie der Stadt Baden unter Bürgermeister [[Wilhelm Germer|Germer]] einen Betrag von 100.000 [[w:Österreichischer Gulden|Gulden]], der den Bau eines [[w:Landesklinikum Baden|Krankenhauses]] überhaupt ermöglichte. Auch durch andere Verdienste erwarb sie am 19. Jänner 1878 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Baden.


Zwei Jahre später starb sie im Alter von 66 Jahren und wurde am [[w:Stadtpfarrfriedhof Baden|Stadtpfarrfriedhof]] in der Gruftkapelle bestattet.
Zwei Jahre später starb sie im Alter von 66 Jahren und wurde am [[w:Stadtpfarrfriedhof Baden|Stadtpfarrfriedhof]] in einer Gruftkapelle bestattet. Nachdem sie auch im Leben eine große Blumenliebhaberin war, hatte sie ihr eigenes Begräbnis schon im Vorhinein genau geregelt. So durften nur viele Blumen, aber nichts Schwarzes vorkommen.<ref>{{ANNO|hfb|30|07|1880|2|Franziska Rath|HERVORHEBUNG=Rath}}</ref>


Ihr Testament beginnt mit dem Wortlaut:
Ihr Testament beginnt mit dem Wortlaut:
{{Zitat|Ich vermache der Stadt Baden (an der Südbahn bei Wien) die mir wider diese Stadt auf Grund des Schuldscheines derselben vom 31. Juli 1876 usw. usw. zustehende fünfprozentige Darlehensforderung per 100.000 fl. ö.W. zu dem Zwecke und dem Auftrage, daß die Stadt auf ihrem eigentümlichen Grunde in oder bei Baden ein ihr so nötiges Spital erbaue.|Franziska Rath<ref>{{ANNO|bzt|19|07|1930|2|Zum 50. Todestag der Frau Franziska Rath|HERVORHEBUNG=Todestage}}}}
{{Zitat|Ich vermache der Stadt Baden (an der Südbahn bei Wien) die mir wider diese Stadt auf Grund des Schuldscheines derselben vom 31. Juli 1876 usw. usw. zustehende fünfprozentige Darlehensforderung per 100.000 fl. ö.W. zu dem Zwecke und dem Auftrage, daß die Stadt auf ihrem eigentümlichen Grunde in oder bei Baden ein ihr so nötiges Spital erbaue.|Franziska Rath<ref>{{ANNO|bzt|19|07|1930|2|Zum 50. Todestag der Frau Franziska Rath|HERVORHEBUNG=Todestage}}</ref>}}


Auch ihr Wohnhaus am Theaterplatz 5 an der Ecke zum Kaiser-Franz-Ring vermachte sie der Stadt mit dem Ziel für die Badener Gymnasiasten Stipendien zu gewähren. Dem Badener Militär-Veteranenverein vermachte sie 13.000 fl., was für damalige Verhältnisse ein nicht unbeträchtlicher Betrag war.
Auch ihr Wohnhaus am Theaterplatz 5, an der Ecke zum Kaiser-Franz-Ring vermachte sie der Stadt mit dem Ziel, für die Badener Gymnasiasten Stipendien zu gewähren. Dem Badener Veteranenverein vermachte sie 13.000 Gulden, was für damalige Verhältnisse ein nicht unbeträchtlicher Betrag war.


Auch nach ihrem Tod wurde sie in der Stadt an zahlreichen Orten gewürdigt. So wurde neben einer Gedenktafel im Krankenhaus dessen Benennung als Rath-Spital der Spenderin gedacht. Am Kalvarienberg (nahe dem [[Kurpark Baden|Kurpark]] wurde ein Franziska-Sitz benannt. Auch im Kurhaus wurde eine Gedenktafel mit einer kurz nach ihrem Tod angebracht.
Am Kalvarienberg, nahe dem [[Kurpark Baden|Kurpark]] wurde schon zu Lebzeiten ein Franziska-Sitz benannt. Auch nach ihrem Tod wurde sie in der Stadt an zahlreichen Orten gewürdigt. So wurde neben einer Gedenktafel im Krankenhaus, das fünf Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1885 eröffnet werden konnte, dessen Benennung als Rath-Spital der Spenderin gedacht. Auch im Kurhaus wurde, kurz nach ihrem Tod, eine Gedenktafel mit einer Widmung  angebracht.


Bis heute findet man auch iom Stadtplan nahe des neuen Krankenhauses die ''Franziska-Rathgasse''.
Bis heute findet man auch im Stadtplan nahe dem neuen Krankenhauses die [[Liste der Straßen in Baden#R|Rath-Gasse]].
 
==Literatur==
 
*[[Julius Böheimer]]: ''Straßen & Gassen in Baden bei Wien'', 1997, Verlag Grasl Baden, S.95, ISBN 3-85098-236-X
*Hildegard Hnatek: ''Liebste Adele, Frauen in Baden, 1848 – 1914'', 2003, Heimat-Verlag., S.199f.
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
==Weblinks==
{{Commonscat|Franziska Rath}}
 
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{{SORTIERUNG:Rath, Franziska}}
[[Kategorie:Wohltäter]]
[[Kategorie:Ehrenbürger von Baden]]
[[Kategorie:Geboren 1814]]
[[Kategorie:Geboren in Mähren]]
[[Kategorie:Gestorben 1880]]
[[Kategorie:Gestorben in Baden]]
[[Kategorie:Begraben am Stadtpfarrfriedhof Baden]]
[[Kategorie:Frau]]

Aktuelle Version vom 29. September 2021, 19:09 Uhr

Die Spitalsgründerin Rath

Franziska Rath (geborene Naegele * 1814 in Brünn in Mähren; † 19. Juli 1880 in Baden) erlangte in Baden als Wohltäterin ihrer Heimatstadt Bekanntheit.

Leben

Aus dem Leben der Witwe eines Oberst Leopold Rath ist kaum etwas bekannt. Bekannt wurden erst ihre Wohltätigkeiten in Baden. So findet man in der Stadtpfarrkirche in Baden das erste rechtsseitige Fenster mit einer von ihrer gestifteten Glasmalerei. Zu Lebzeiten lieh sie der Stadt Baden unter Bürgermeister Germer einen Betrag von 100.000 Gulden, der den Bau eines Krankenhauses überhaupt ermöglichte. Auch durch andere Verdienste erwarb sie am 19. Jänner 1878 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Baden.

Zwei Jahre später starb sie im Alter von 66 Jahren und wurde am Stadtpfarrfriedhof in einer Gruftkapelle bestattet. Nachdem sie auch im Leben eine große Blumenliebhaberin war, hatte sie ihr eigenes Begräbnis schon im Vorhinein genau geregelt. So durften nur viele Blumen, aber nichts Schwarzes vorkommen.[1]

Ihr Testament beginnt mit dem Wortlaut:

„Ich vermache der Stadt Baden (an der Südbahn bei Wien) die mir wider diese Stadt auf Grund des Schuldscheines derselben vom 31. Juli 1876 usw. usw. zustehende fünfprozentige Darlehensforderung per 100.000 fl. ö.W. zu dem Zwecke und dem Auftrage, daß die Stadt auf ihrem eigentümlichen Grunde in oder bei Baden ein ihr so nötiges Spital erbaue.“

Franziska Rath[2]

Auch ihr Wohnhaus am Theaterplatz 5, an der Ecke zum Kaiser-Franz-Ring vermachte sie der Stadt mit dem Ziel, für die Badener Gymnasiasten Stipendien zu gewähren. Dem Badener Veteranenverein vermachte sie 13.000 Gulden, was für damalige Verhältnisse ein nicht unbeträchtlicher Betrag war.

Am Kalvarienberg, nahe dem Kurpark wurde schon zu Lebzeiten ein Franziska-Sitz benannt. Auch nach ihrem Tod wurde sie in der Stadt an zahlreichen Orten gewürdigt. So wurde neben einer Gedenktafel im Krankenhaus, das fünf Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1885 eröffnet werden konnte, dessen Benennung als Rath-Spital der Spenderin gedacht. Auch im Kurhaus wurde, kurz nach ihrem Tod, eine Gedenktafel mit einer Widmung angebracht.

Bis heute findet man auch im Stadtplan nahe dem neuen Krankenhauses die Rath-Gasse.

Literatur

  • Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien, 1997, Verlag Grasl Baden, S.95, ISBN 3-85098-236-X
  • Hildegard Hnatek: Liebste Adele, Frauen in Baden, 1848 – 1914, 2003, Heimat-Verlag., S.199f.

Einzelnachweise

  1. Franziska Rath. In: Die Hausfrau: Blätter für Haus und Wirthschaft, 30. Juli 1880, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/hfb
  2. Zum 50. Todestag der Frau Franziska Rath. In: Badener Zeitung, 19. Juli 1930, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt

Weblinks

 Franziska Rath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons