Georg von Hohenlohe: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Georg von Hohenlohe stammte aus der [[w:Franken (Region)|Reichslandschaft Franken]] und war Angehöriger des Hochadels. Er war einer der Söhne von [[w:Kraft III. (Hohenlohe-Weikersheim)|Kraft (III.) von Hohenlohe-Weikersheim]] († um 1371) aus dessen Ehe mit der Landgräfin Anna von Leuchtenberg († 1390).  
Georg von Hohenlohe stammte aus der [[w:Franken (Region)|Reichslandschaft Franken]] und war Angehöriger des Hochadels.<ref name="lackner348">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 348</ref> Er war einer der Söhne von [[w:Kraft III. (Hohenlohe-Weikersheim)|Kraft (III.) von Hohenlohe-Weikersheim]] († um 1371) aus dessen Ehe mit der Landgräfin Anna von Leuchtenberg († 1390).  


== Leben ==
== Leben ==
Nachdem Georg von Hohenlohe 1387 vom Domkapitel zum Bischof von Passau gewählt und seine Wahl 1389, dank der Unterstützung von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''"), von [[w:Urban VI.|Papst Urban VI.]] und dessen Nachfolger [[w:Bonifatius IX.|Bonifaz IX.]] bestätigt worden war, konnte er sich erst nach mehrjährigen Auseinandersetzungen gegen die Bürgerschaft der [[w:Passau|Stadt Passau]] durchsetzen. Als solcher legte er den Grundstein für den spätgotischen Passauer Stephansdom (7. Mai 1407), von dem heute nur mehr der Chor erhalten ist, und ließ 1409 die Wehrmauern an der Inn- und Ilzstadt in Passau erbauen.  
Georg von Hohenlohe studierte an den Universitäten in [[Wien]] und [[w:Prag|Prag]]. 1383 war er Rektor der Prager Juristenuniversität, dann Domkanoniker in [[w:Würzburg|Würzburg]] und seit 1389 gegen den Widerstand der Bürgerschaft der [[w:Passau|Stadt Passau]] Fürstbischof des Hochstiftes Passau. Beziehungen zum Herzogshof von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1396), ehe er Bischof von Passau wurde, sind nicht belegt, doch verdankte er diese Wahl der Unterstützung von Herzog Albrecht (III.). Dieser hatte ihn im Einvernehmen mit dem Passauer Domkapitel als Gegenkandidaten für den bereits im April 1387 von [[w:Urban VI.|Papst Urban VI.]] als Bischof providierten [[w:Ruprecht von Berg|Ruprecht von Jülich-Berg]] († 1394), der von [[Wenzel (HRR)|König Wenzel]] favorisiert wurde, vorgeschlagen. Durch Verhandlungen mit der Kurie erreichte der Herzog, dass Papst Urban VI. und sein Nachfolger [[w:Bonifatius IX.|Bonifaz IX.]] nach seiner Wahl seines Kandidaten durch das Domkapitel diesen als neuen Bischof bestätigten und den ursprünglichen Kandidaten mit dem [[w:Hochstift Paderborn|Hochstift Paderborn]] abfanden. Zudem unterstützte er Georg von Hohenlohe militärisch gegen die Passauer Bürgerschaft. Nach dem Tod von Herzog Albrecht (III.) schaltete sich Bischof Georg, dessen Position inzwischen gefestigt war, aktiv in die Auseinandersetzungen um die Nachfolge ein. Vermutlich bereits Ende 1495 wurde er Kanzler von [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albrecht (IV.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Geduldigen''") († 1404).<ref name="lackner348"/>


Bischof Georg war Teilnehmer des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] (1414–1418), wo er enge Kontakte zu [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] aufbauen konnte, dessen Kanzler er 1421 wurde. 1418 wurde er zum Administrator des Erzbistums Gran ernannt. 1419 rief er eine Diözesansynode ein, um die Beschlüsse des Konzils durchzuführen. Dafür gewährte ihm [[w:Martin V.|Papst Martin V.]] für seine Person als Fürstbischof von Passau die Exemtion des Bistums Passau vom [[Erzstift Salzburg|Erzbistum Salzburg]].
Als Bischof von Passau legte er den Grundstein für den spätgotischen Passauer Stephansdom (7. Mai 1407), von dem heute nur mehr der Chor erhalten ist, und ließ 1409 die Wehrmauern an der Inn- und Ilzstadt in Passau erbauen. Er war Teilnehmer des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] (1414–1418), wo er enge Kontakte zu [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] aufbauen konnte, dessen Kanzler er 1421 wurde. 1418 wurde er zum Administrator des Erzbistums Gran ernannt. 1419 rief er eine Diözesansynode ein, um die Beschlüsse des Konzils durchzuführen. Dafür gewährte ihm [[w:Martin V.|Papst Martin V.]] für seine Person als Fürstbischof von Passau die Exemtion des Bistums Passau vom [[Erzstift Salzburg|Erzbistum Salzburg]]


== Wirken von Bischof Georg auf dem Areal des heutigen Österreichs ==
== Wirken von Bischof Georg auf dem Areal des heutigen Österreichs ==
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* Nach dem Tod von [[Cäcilia von Wildegg|Caecilia von Zelking]] verlieh Bischof Georg 1399 mehrere Güter zu [[Wieselburg]], die zu ihrem "Leibgedinge" gehört hatten, an [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.) von Wallsee]] († 1408).<ref name ="harrer72">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 72</ref>
* Nach dem Tod von [[Cäcilia von Wildegg|Caecilia von Zelking]] verlieh Bischof Georg 1399 mehrere Güter zu [[Wieselburg]], die zu ihrem "Leibgedinge" gehört hatten, an [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.) von Wallsee]] († 1408).<ref name ="harrer72">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 72</ref>
* Am 11. Mai 1415 bestätigte Bischof Georg [[Hans III. von Neidegg|Hans (III.) von Neidegg]] und seiner Ehefrau Kunigunde ihre [[Paulinerkloster Unter-Ranna|Klosterstiftung]] im heutigen [[Mühldorf (Niederösterreich)|Mühldorf]]<ref name ="Ranna64">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 64</ref>
* Am 11. Mai 1415 bestätigte Bischof Georg [[Hans III. von Neidegg|Hans (III.) von Neidegg]] und seiner Ehefrau Kunigunde ihre [[Paulinerkloster Unter-Ranna|Klosterstiftung]] im heutigen [[Mühldorf (Niederösterreich)|Mühldorf]]<ref name ="Ranna64">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 64</ref>
* Bischof Georg unterhielt enge Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]].  
* Bischof Georg unterhielt enge Kontakte zur [[Universität Wien|Wiener Universität]], an welcher er 1378 immatrikuliert gewesen war.<ref name="lackner348"/>
* Während und nach dem Konzil von Konstanz führte er im [[Herzogtum Österreich]] mehrere Klostervisitationen für Herzog Albrecht (V.) von Österreich durch.
* Während und nach dem Konzil von Konstanz führte er im [[Herzogtum Österreich]] mehrere Klostervisitationen für Herzog Albrecht (V.) von Österreich durch.


== Georg von Hohenlohe als Kanzler ==
== Georg von Hohenlohe als Kanzler ==
Als Kanzler von Herzog Albrecht (IV.) ist Georg von Hohenlohe erstmals am 24. April 1396 bezeugt. Soweit es sich beurteilen lässt, dürfte diese Ernennung nur ein politischer Schachzug gewesen sein, denn obwohl er noch nach 1401 als Kanzler tituliert wurde, kümmerte sich Bischof Georg jedenfalls, soweit es sich beurteilen lässt, nie selbst um Kanzleigeschäfte. Eigentlicher Kanzleichef von Herzog Albrecht (IV.) war der Protonotar Friedrich von Gars.<ref name="lackner348"/> Es hat den Anschein, dass Herzog Albrecht (IV.) mit seiner Ernennung versuchte, ein ein Gegengewicht zu [[Berthold von Wehingen|Bischof Berthold von Freising]], dem langjährigen Kanzlers seines Vaters, zu schaffen, der nach dessen Tod der Kanzler von Albrechts Cousin, [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] ("''Wilhelm dem Freundlichen''") († 1406), geworden war.<ref name="lackner348"/> Für diesen verhandelte Bischof Georg Ende Mai 1406 in [[w:Preßburg|Preßburg]] als Leiter einer ständischen Gesandtschaft, um einen bevorstehenden Krieg mit dem ungarischen König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] zu verhindern.<ref name="lackner349">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 349</ref>
Bischof Georg, der ein politischer Gegner von Bischof Berthold war, hatte jedenfalls selbst auch Interesse daran, ihn als Kanzler abzulösen. Nach Wilhelms Tod mischte er eifrig im Kampf von dessen Brüdern, den Herzögen [[Leopold IV. (Habsburg)|Leopold (IV.) "''dem Stolzen''"]] und [[Ernst der Eiserne|Ernst (I.) "''dem Eisernen''"]], um die Vormundschaft über Herzog Albrecht (V.) mit, konnte aber letztlich Bischof Berthold, obwohl er sogar Kirchenstrafen gegen ihn anzuwenden versuchte, nicht stürzen. 1408/09 wurde er von Herzog Ernst zu dessen Kanzler ernannt.<ref name="lackner349"/>


==Literatur==
==Literatur==
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[[Kategorie:Gestorben im Ausland]]
[[Kategorie:Gestorben im Ausland]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:In Arbeit]]
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