Heinrich II. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen
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Heinrich ''Jasomirgott'' wurde 1140 zum Pfalzgraf am Rhein erhoben. Im Jänner beziehungsweise Februar 1142 wird er erstmals als Markgraf von Österreich genannt. 1143-1156 war er außerdem als Heinrich XI. Herzog von Baiern. Um Herzog von Baiern zu werden, legte er das einflussreiche Amt des Pfalzgrafen am Rhein nieder und verzichtete auf die rheinischen Hausgüter aus dem Besitz der [[w:Salier|Salier]], die er von seiner Mutter geerbt hatte, zugunsten der Familie von König Konrad III.<ref name ="scheibelreiter194">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 194</ref> Der viel versprechende Versuch, die Auseinandersetzung mit den [[w:Welfen|Welfen]] um die Herrschaft über das Herzogtum Baiern durch seine Eheschließung mit der Kaisertochter Gertrud beizulegen, scheiterte an ihrem frühen Tod und dem Umstand, dass es aus dieser kurzen Ehe keine Sohn gab.<ref name ="scheibelreiter195">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 195</ref> Als Gegenleistung für seinen Verzicht auf das Herzogtum Baiern wurde die Markgrafschaft Österreich 1156 zu einem eigenständigen Herzogtum, von Baiern nun unabhängigen Herzogtum erhoben, welches er bis zu seinem Tod als Herzog von Österreich regierte. Dieses Herzogtum umfasste damals bereits große Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie im späteren Bundesland Oberösterreich gelegenen Grafschaften. Außerdem erhielt er gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Theodora von [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]] mit dem "[[w:Privilegium minus|Privilegium minus]]" (1156) einige Sonderrechte verliehen, die für die weitere Geschichte seiner Familie und seines Herzogtums nicht wichtig werden sollten.<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|3|168||Herzogtum Österreich}}</ref> | Heinrich ''Jasomirgott'' wurde 1140 zum Pfalzgraf am Rhein erhoben. Im Jänner beziehungsweise Februar 1142 wird er erstmals als Markgraf von Österreich genannt. 1143-1156 war er außerdem als Heinrich XI. Herzog von Baiern. Um Herzog von Baiern zu werden, legte er das einflussreiche Amt des Pfalzgrafen am Rhein nieder und verzichtete auf die rheinischen Hausgüter aus dem Besitz der [[w:Salier|Salier]], die er von seiner Mutter geerbt hatte, zugunsten der Familie von König Konrad III.<ref name ="scheibelreiter194">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 194</ref> Der viel versprechende Versuch, die Auseinandersetzung mit den [[w:Welfen|Welfen]] um die Herrschaft über das Herzogtum Baiern durch seine Eheschließung mit der Kaisertochter Gertrud friedlich beizulegen, scheiterte an ihrem frühen Tod und dem Umstand, dass es aus dieser kurzen Ehe keine Sohn gab.<ref name ="scheibelreiter195">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 195</ref> In den Folgejahren war Herzog Heinrich in erbitterte Kämpfe mit dem Welfen verwickelt, von welchen auch die Markgrafschaft Österreich betroffen war, nicht zuletzt, da die Welfen durch den benachbarten [[w:Otakar III. (Steiermark)|Markgrafen von Steier]], der über seine Mutter mit diesen verwandt war, unterstützt wurden und sich auch der böhmische König und mehrere Bischöfe einschalteten.<ref name ="scheibelreiter197">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 197</ref> | ||
Nach zähen Verhandlungen verzichtete Herzog Heinrich auf die bairische Herzogwürde. Als Gegenleistung für seinen Verzicht auf das Herzogtum Baiern wurde die Markgrafschaft Österreich 1156 zu einem eigenständigen Herzogtum, von Baiern nun unabhängigen Herzogtum erhoben, welches er bis zu seinem Tod als Herzog von Österreich regierte. Dieses Herzogtum umfasste damals bereits große Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie im späteren Bundesland Oberösterreich gelegenen Grafschaften. Außerdem erhielt er gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Theodora von [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]] mit dem "[[w:Privilegium minus|Privilegium minus]]" (1156) einige Sonderrechte verliehen, die für die weitere Geschichte seiner Familie und seines Herzogtums nicht wichtig werden sollten.<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|3|168||Herzogtum Österreich}}</ref> | |||
[[File:Heinrich Jasomirgott.jpg|thumb|Herzog Heinrich ''Jasomirgott'' an der Außenfassade des Wiener Schottenstiftes]] | [[File:Heinrich Jasomirgott.jpg|thumb|Herzog Heinrich ''Jasomirgott'' an der Außenfassade des Wiener Schottenstiftes]] | ||
Version vom 4. Dezember 2021, 11:35 Uhr
Herzog Heinrich (II.) "Jasomirgott"[A 1] (* im 12. Jahrhundert; † 13. Jänner 1177, in Wien), auch Heinrich von Österreich oder Heinrich (XI.) von Baiern[A 2], herrschte über Gebiete in der heutigen Republik Österreich. Unter ihm wurde das Herzogtum Österreich gegründet, welches bis zum Ende der Zweiten Republik Österreich mit dem Beitritt zur EU als Herkunftsland der späteren Länder und Länderkomplexe mit Namen Österreich gilt. Er gilt außerdem als ein Gründer der Stadt Wien[A 3], die er zu seinem Hauptsitz machte. Damit begründete er langfristig ihre herausragende Stellung, welche sie als Hauptsitz, wichtiger Landstand des Herzogtums Österreich, vorübergehende Reichsstadt, Hauptstadt des Herzogtums Österreich und später des Habsburgerreiches und schließlich Hauptstadt der beiden Republiken Österreich und seit dem 20. Jahrhundert auch eigenes Bundesland seit Jahrhunderten bis in die Gegenwart halten konnte.
Herkunft und Familie
Heinrich Jasomirgott entstammte einer Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird. Er war einer der Söhne von Markgraf Leopold "dem Heiligen" aus dessen Ehe mit Agnes, der Tochter von Kaiser Heinrich IV. Er war der ältere Bruder von Herzog Leopold von Baiern, Markgraf von Österreich.[1] Durch die erste Ehe seiner Mutter Agnes war Leopold ein Halbbruder von König Konrad III.
Heinrich Jasomirgott war zweimal verheiratet[1],
∞ in 1. Ehe mit Gertrud, Tochter von Kaiser Lothar III., Witwe von Herzog Heinrich "dem Stolzen" und Mutter von Herzog Heinrich "dem Löwen"[2]
∞ in 2. Ehe mit Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel (I.)[2]
- Agnes[1]
- ∞ in 1. Ehe mit dem ungarischen König Stephan (III.)
- ∞ in 2. Ehe mit Herzog Hermann von Kärnten
- ∞ mit Richza, Tochter des böhmischen Königs Wladislaw (II.)
Herrschaften
Heinrich Jasomirgott wurde 1140 zum Pfalzgraf am Rhein erhoben. Im Jänner beziehungsweise Februar 1142 wird er erstmals als Markgraf von Österreich genannt. 1143-1156 war er außerdem als Heinrich XI. Herzog von Baiern. Um Herzog von Baiern zu werden, legte er das einflussreiche Amt des Pfalzgrafen am Rhein nieder und verzichtete auf die rheinischen Hausgüter aus dem Besitz der Salier, die er von seiner Mutter geerbt hatte, zugunsten der Familie von König Konrad III.[3] Der viel versprechende Versuch, die Auseinandersetzung mit den Welfen um die Herrschaft über das Herzogtum Baiern durch seine Eheschließung mit der Kaisertochter Gertrud friedlich beizulegen, scheiterte an ihrem frühen Tod und dem Umstand, dass es aus dieser kurzen Ehe keine Sohn gab.[4] In den Folgejahren war Herzog Heinrich in erbitterte Kämpfe mit dem Welfen verwickelt, von welchen auch die Markgrafschaft Österreich betroffen war, nicht zuletzt, da die Welfen durch den benachbarten Markgrafen von Steier, der über seine Mutter mit diesen verwandt war, unterstützt wurden und sich auch der böhmische König und mehrere Bischöfe einschalteten.[5]
Nach zähen Verhandlungen verzichtete Herzog Heinrich auf die bairische Herzogwürde. Als Gegenleistung für seinen Verzicht auf das Herzogtum Baiern wurde die Markgrafschaft Österreich 1156 zu einem eigenständigen Herzogtum, von Baiern nun unabhängigen Herzogtum erhoben, welches er bis zu seinem Tod als Herzog von Österreich regierte. Dieses Herzogtum umfasste damals bereits große Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie im späteren Bundesland Oberösterreich gelegenen Grafschaften. Außerdem erhielt er gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Theodora von Kaiser Friedrich I. "Barbarossa" mit dem "Privilegium minus" (1156) einige Sonderrechte verliehen, die für die weitere Geschichte seiner Familie und seines Herzogtums nicht wichtig werden sollten.[6]
Heinrich Jasomirgott und die Stadt Wien
1146 zog sich Herzog Heinrich Jasomirgott nach einer Niederlage gegen ein Heer der Mayaren nach Wien, das unter ihm erstmals als Stadt ("civitas") bezeichnet wird, zurück. Im Mai 1147 weihte Reginbert von Hagenau, damals Bischof von Passau, der sich als Teilnehmer des Kreuzzugs von König Konrad III. in Wien aufhielt, dort die Kirche St. Stephan, an der damals gebaut wurde.[7] Herzog Heinrich Jasomirgott machte die "Burg am Hof" (heute: 1. Wiener Gemeindebezirk) zu seinem Herrschaftssitz. Mit seiner Ehefrau Theodora gründete er um 1155 das legendäre Wiener Schottenkloster.[2] 1165 hielt sich Kaiser Friedrich I. Barbarossa fast vierzehn Tage in Wien auf, wo Bischof Eberhard von Regensburg und Herzog Heinrich Jasomirgott den von ihm geforderten Eid auf Papst Paschalis III. (Guido von Crema) leisteten. Im Februar 1172 hielt sich Herzog Heinrich der Löwe auf seiner Reise ins Heilige Land mit prominenter Begleitung vorübergehend in Klosterneuburg und Wien auf.[8]
Orte mit Bezug zu Herzog Heinrich (II.) "Jasomirgott" im heutigen Österreich
Oberösterreich
- Sarmingstein / Waldhausen im Strudengau: Herzog Heinrich (II.) "Jasomirgott" war ein Förderer des Augustiner Chorherrenstiftes Säbnich (heute Teil der Gemeinde Sarmingstein), welches der Edelfreie[A 4] Otto († 1149) 1147 zusammen mit seiner Ehefrau und dem Bischof von Passau gegründet hatte[9]. Unter der Herrschaft von Herzog Heinrich wurde die Stiftung nach Waldhausen verlegt.[5]
Erinnerungsstätten im heutigen Österreich
Niederösterreich
- Melk: Ein Historienbild von Herzog Heinrich (II.) Jasomirgott befindet sich in der "Babenberger-Galerie" in Stift Melk.
- Mödling: In Mödling wurde nach Herzog Heinrich (II.) Jasomirgott, dessen Sohn auf der gleichnamigen Burg residierte, im Jahr 1872 die Jasomirgottgasse benannt.
- Obritzberg-Rust: 1148 wurde der Ort Obritzberg zur selbständigen Pfarre erhoben. welcher Herzog Heinrich (II.) "Jasomirgott" das Recht verlieh, Verfolgten gegen Bezahlung einige Tage Kirchenschutz gegen Strafverfolgung zu gewähren. Deswegen ließ er am Kirchberg von Obritzberg einen Freiheitsstein setzen, der sich bis heute dort erhalten hat.[10]
Wien
- Nach Heinrich Jasomirgott wurde 1876 im 1. Bezirk die Jasomirgottstraße benannt.[11]
- Nach seinem Tod wurde der Herzog im Schottenkloster beigesetzt.[12] An der auf der Südseite gelegenen Außenwand der Stiftskirche befindet sich seit 1652 der Heinrich-Jasomirgott-Brunnen. Die dortige Statue des Herzogs ist ein Werk des Bildhauers Josef Breitner († 1930) aus dem Jahr 1893.
- An den Herzog erinnert außerdem eine Statue des Bildhauers Franz Melnitzky († 1876) auf dem Wiener Rathausplatz, die dort Teil einer Figurengruppe mit Wien-Bezug ist.
- Der Herzog gehört zu jenen historischen Personen, welche am 28. Februar 1863 von Franz Joseph I. in seine Liste der "berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs" aufgenommen wurde. Die in die Liste aufgenommenen Personen wurden wenig später durch die Aufstellung von einer lebensgroßen Statue in der sogenannten Feldherrenhalle im Eingangsbereich des neu errichteten Heeresgeschichtlichen Museums in Wien postum geehrt. Die Marmor-Statue von Herzog Heinrich (II.) "Jasomirgott" stammt aus dem Jahr 1872 und ist ein Werk des Bildhauers Johann Pertscher († 1872). Sie zählt zu jenen dieser Statuen, für deren Herstellungskosten der Kaiser selbst aufkam.[13]
Heinrich Jasomirgott in Legende und Sage
Der Legende nach soll der Beiname des Herzogs darauf zurückgehen, dass der Herzogs gerne den Ausspruch getan hätte: joch sam mir got (helfe). Die tatsächliche Bedeutung dieses Beinamens ist aber nicht geklärt.
Literatur
- Helmut Hanko: Herzog Heinrich II. Jasomirgott. Pfalzgraf bei Rhein – Herzog von Bayern – Herzog von Österreich. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2012, ISBN 978-3-534-25605-1
- Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978
- Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976–1246. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 6. Auflage 1996. ISBN 3-205-98569-9
- Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6
Literatur zu Teilaspekten
- Johannes Preiser-Kapeller: Von Ostarrichi an den Bosporus. Ein Überblick zu den Beziehungen im Mittelalter. In: Pro Oriente Jahrbuch, 2010, S. 66–77 digital
Weblinks
Heinrich II. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Literatur von und über Heinrich II. (Österreich) im Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbundes
- Heinrich II., GedaechtnisDesLandes.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur, 1978, Stammtafel (im Anhang)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Walther Krenn: Allgemeine Geschichte Europas und des nahen Ostens. Verlag Leitner & Co., Wels / Wunsiedel / Zürich, 3. Auflage 1955, S. 133
- ↑ vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, 2010, S. 194
- ↑ vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, 2010, S. 195
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, 2010, S. 197
- ↑ vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Herzogtum Österreich. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 168.
- ↑ vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 18
- ↑ vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 19
- ↑ vgl. Stiftungsurkunde von Stift Waldhausen, Monasterium.NET, abgerufen am 4. Dezember 2021
- ↑ vgl. [=recreation Obritzberg-Rust], Mostviertel.AT, abgerufen am 3. Dezember 2021
- ↑ vgl. Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2001 (4. Auflage), ISBN 3-85431-230-X, S. 114
- ↑ vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 20
- ↑ vgl. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg, 1981. ISBN 3-7023-0113-5. S. 29
Anmerkungen
- ↑ In der Literatur finden sich mehrere Bezeichnungen. Um Verwechslungen innerhalb der Dynastie der Babenberger, aber auch mit den Herzögen von Österreich aus dem Haus Habsburg zu vermeiden, wird in diesem Artikel der Beiname verwendet, zudem der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt ist.
- ↑ Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um hier um das Stammesherzogtum geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
- ↑ Die Stadt Wien war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich, war während des Interregnums eine Reichsstadt und gehörte später zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.
- ↑ Die Edelfreien oder Hochfreien waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie oder Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edel- und Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den Ministerialen verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Markgraf Leopold (IV.) der Freigiebige (Herzog Leopold von Baiern) | Herrscher über die Mark Österreich (bis 1156 als Markgraf, danach als Herzog) 1141-1177 | Herzog Leopold (V.) der Tugendreiche |
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Heinrich II. (Österreich) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |
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