Zuckerfabrik Siegendorf als Zwangsarbeiterlager im Zweiten Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Dezember 2021, 14:16 Uhr
Der Einsatz ungarischer Juden in Siegendorf
Aufgrund der Besetzung Ungarns durch die Wehrmacht Deutschlands wurden im Jahr 1944 ungarische Jüdinnen und Juden zur Zwangsarbeit nach Österreich transportiert[1], auch in der Zuckerfabrik Siegendorf wurden von den Nationalsozialisten 1000 bis 1200 ungarische Jüdinnen und Juden untergebracht, welche für den Bau des Südostwalls eingesetzt wurden.[2]
Geschichte
Im November 1944 entkamen ungarisch-jüdische Arbeiter dem Judenreferat von Adolf Eichmann und gelangten zu Fuß über Zurndorf in das Deutsche Reich. Über die Stadt Ödenburg wurden sie schließlich nach Siegendorf überführt und kamen in einer Lagerhalle der Zuckerfabrik zum Einsatz.
Unter schweren Bedingungen mussten sie mit dem Bau des Südostwalls beginnen. Die Lagerinsassen schliefen auf dem Boden und hatten nur vereinzelte Decken, auch die Mahlzeiten waren mangelhaft. Eine Gelegenheit zum Waschen hatten sie nicht und mit den einzigen Kleidungsfetzen die sie trugen, mussten sie täglich ihre Arbeit verrichten. Aufgrund dieser verheerenden Lebensbedingungen waren die Todeszahlen im Lager überaus hoch. Ein Grund der wachsenden Sterberaten war der Beginn der Flecktyphusepidemie, welche aufgrund der schlechten Versorgung dazu führte, dass die Zwangsarbeiter so gut wie keine Chance aufs Überleben hatten. Mindestens 400 Insassen kamen unter diesen Bedingungen ums Leben.
Aufgrund dessen wurde am 28. März 1945 eine Zwangsräumung angeordnet. 400 Arbeiter wurden in einem Treck über St. Margarethen nach Norden in das Konzentrationslager Mauthausen transportiert, welches sie im Mai verließen und in das Lager Gunskirchen gebracht wurden. 200 Lagerinsassen durften in der Zuckerfabrik bleiben, da ihr Gesundheitszustand für den Marsch zu schwach war[3]