Peter von Torberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Peter von Torberg entstammte einer Familie, die in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]] ansässig war und erstmals 1175 genannt wird. Er war ein Enkel des Ritters Ulrich von Torberg († 1312).<ref name ="Lackner70">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 70</ref>
Peter von Torberg entstammte einer Familie, die in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]] ansässig war und erstmals 1175 genannt wird. Er war ein Enkel des Ritters Ulrich von Torberg († 1312).<ref name ="Lackner70">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 70</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Peter von Torberg schloss 1352, 1354 und 1359 befristete Sold- und Dienstverträge mit den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburger)]]. 1365-1368 machte ihn [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") zum herzoglichen Landvogt im [[w:Aargau|Aargau]], [[w:Thurgau|Thurgau]], [[w:Glarus|Glarus]] und in [[w:Reichslandschaft Schwaben|Schwaben]]. Es wird davon ausgegangen, dass seine Karriere wesentlich durch den Kanzler [[Johann Ribi]] gefördert wurde, obwohl direkte Kontakte zwischen beiden nicht urkundlich belegt sind.<ref name ="Lackner70"/> In den Jahren danach findet sich Peter von Torberg vorallem im Umfeld von Herzog Leopold (III.) von Österreich. Um 1372/73 wurde er dessen Hofmeister und blieb in dieser Stellung bis ca. 1378.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 71 und S. 72</ref> Er dürfte in dieser Zeitspanne neben dem Kanzler [[Friedrich von Erdingen]] der einflussreichste Ratgeber von Herzog Leopold (III.) gewesen sein.<ref name ="Lackner71">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 71</ref> Die Gründe für sein Ausscheiden aus dem Amt des Hofmeisters und seinen Rückzug vom Hof des Herzogs sind bisher unbekannt, doch dürften es keineswegs Konflikte mit dem Herzog gewesen sein, da Peter von Torberg noch in den 1380er-Jahren als dessen herrschaftlicher Rat in den "''Oberen Landen''" nachgewiesen ist.<ref name ="Lackner72">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 72</ref>
Peter von Torberg schloss 1352, 1354 und 1359 befristete Sold- und Dienstverträge mit den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburger)]]. 1365-1368 machte ihn [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") zum herzoglichen Landvogt im [[w:Aargau|Aargau]], [[w:Thurgau|Thurgau]], [[w:Glarus|Glarus]] und in [[w:Reichslandschaft Schwaben|Schwaben]]. Es wird davon ausgegangen, dass seine Karriere wesentlich durch den Kanzler [[Johann Ribi]] gefördert wurde, obwohl direkte Kontakte zwischen beiden nicht urkundlich belegt sind.<ref name ="Lackner70"/> In den Jahren danach findet sich Peter von Torberg vorallem im Umfeld von Herzog Leopold (III.) von Österreich. Um 1372/73 wurde er dessen Hofmeister und blieb in dieser Stellung bis ca. 1378.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 71 und S. 72</ref> Er dürfte in dieser Zeitspanne neben dem Kanzler [[Friedrich von Erdingen]] der einflussreichste Ratgeber von Herzog Leopold (III.) gewesen sein.<ref name ="Lackner71">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 71</ref> Die Gründe für sein Ausscheiden aus dem Amt des Hofmeisters und seinen Rückzug vom Hof des Herzogs sind bisher unbekannt, doch dürften es keineswegs Konflikte mit dem Herzog gewesen sein, da Peter von Torberg noch in den 1380er-Jahren als dessen herrschaftlicher Rat in den "''Oberen Landen''" nachgewiesen ist.<ref name ="Lackner72">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 72</ref>


Vermutlich verdankte es Peter von Torberg seinem Amt als Hofmeister, dass ihm Herzog Leopold die im heutigen Tirol gelegene [[w:Burg St. Petersberg|Herrschaft St. Petersberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Silz (Tirol)|Silz]]) verpfändete. Kurz nach seinem Rückzug vom herzoglichen Hof ließ er sich urkundlich vom Herzog am 2. September 1378 den Konsens für die Weitergabe dieser Pfandschaft bestätigen. Im Dezember 1379 verpfändete er das Gericht und die Burg an den herzoglichen Kämmerer Hans von Egelsee.<ref name ="Lackner72"/>
Vermutlich verdankte es Peter von Torberg seinem Amt als Hofmeister, dass ihm Herzog Leopold die im heutigen Tirol gelegene [[w:Burg St. Petersberg|Herrschaft St. Petersberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Silz (Tirol)|Silz]]) verpfändete. Kurz nach seinem Rückzug vom herzoglichen Hof ließ er sich urkundlich vom Herzog am 2. September 1378 den Konsens für die Weitergabe dieser Pfandschaft bestätigen. Im Dezember 1379 verpfändete er das Gericht und die Burg an den herzoglichen Kämmerer Hans von Egelsee.<ref name ="Lackner72"/>


== Erinnerungen an Peter von Torberg ==
== Erinnerungen an Peter von Torberg ==
Peter von Torberg hat keine Erinnerungen auf dem Areal des heutigen Landes Österreich hinterlassen. 1397 bestimmte er die in der Nähe von [[w:Bern|Bern]] gelegene [[w:Schloss Thorberg|Stammburg]] seiner Familie zum Sitz eines Karthäuserklosters, wo er nach seinem Tod beigesetzt wurde.<ref name ="Lackner70"/> In der Eidgenössischen Chronistik wurde er zum skrupellosen Tyrannen stilisiert, was er seiner politischen Ausrichtung auf die Habsburger und dem Umstand, dass er Pfandherr der im Aargau gelegenen [[w:Wolhusen|Herrschaft Wolhusen]] und im [[w:Entlebuch LU|Entlebuch]] war, verdankte.<ref name ="Lackner72">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 72</ref>
Peter von Torberg hat keine Erinnerungen auf dem Areal des heutigen Landes Österreich hinterlassen. 1397 bestimmte er die in der Nähe von [[w:Bern|Bern]] gelegene [[w:Schloss Thorberg|Stammburg]] seiner Familie zum Sitz eines Karthäuserklosters, wo er nach seinem Tod beigesetzt wurde.<ref name ="Lackner70"/> In der Eidgenössischen Chronistik wurde er zum skrupellosen Tyrannen stilisiert, was er seiner politischen Ausrichtung auf die Habsburger und dem Umstand, dass er Pfandherr der im Aargau gelegenen [[w:Wolhusen|Herrschaft Wolhusen]] und im [[w:Entlebuch LU|Entlebuch]] war, verdankte.<ref name ="Lackner72"/>
 
== Literatur ==
* [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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