Villa Gečmen-Waldek: Unterschied zwischen den Versionen
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1913 wurde die Villa von dem aus böhmischem Adel stammenden [[Vinzenz von Gečmen-Waldek|Vinzenz Freiherr von Gečmen-Waldek]] (1864–1918) und seiner Frau Margherita Freiin von Waldeck (1872–1945) erworben und zu einem Herrschaftshaus erweitert. Die Familie war durch die Industrialisierung mit Email- und Metallwaren zu großem Reichtum gelangt. Zur Anlage gehörten auch die ebenfalls repräsentativ wirkenden Gebäude in der Auhofstraße 19, 19a und 19b, errichtet im selben Jahr hauptsächlich für die Dienstboten. Im Haus 19 wurde weiters eine [[w:Kegelbahn|Kegelbahn]] mit Gesellschaftssalon eingerichtet. An der Auhofstraße befand sich ein stattliches, 1906 gebautes [[w:Gewächshaus|Glashaus]], welches nicht mehr besteht. Die anderen Gebäude sind erhalten, wenn auch zum Teil stark verändert.<ref>''[https://www.1133.at/document/view/id/730 Hietzing - Ober St. Veit]'', Ausführliche Ortsgeschichte aus Weissenbachers "In Hietzing gebaut", abgerufen am 16. Jänner 2022</ref> | 1913 wurde die Villa von dem aus böhmischem Adel stammenden [[Vinzenz von Gečmen-Waldek|Vinzenz Freiherr von Gečmen-Waldek]] (1864–1918) und seiner Frau Margherita Freiin von Waldeck (1872–1945) erworben und zu einem Herrschaftshaus erweitert. Die Familie war durch die Industrialisierung mit Email- und Metallwaren zu großem Reichtum gelangt. Zur Anlage gehörten auch die ebenfalls repräsentativ wirkenden Gebäude in der Auhofstraße 19, 19a und 19b, errichtet im selben Jahr hauptsächlich für die Dienstboten. Im Haus 19 wurde weiters eine [[w:Kegelbahn|Kegelbahn]] mit Gesellschaftssalon eingerichtet. An der Auhofstraße befand sich ein stattliches, 1906 gebautes [[w:Gewächshaus|Glashaus]], welches nicht mehr besteht. Die anderen Gebäude sind erhalten, wenn auch zum Teil stark verändert.<ref>''[https://www.1133.at/document/view/id/730 Hietzing - Ober St. Veit]'', Ausführliche Ortsgeschichte aus Weissenbachers "In Hietzing gebaut", abgerufen am 16. Jänner 2022</ref> | ||
Im Jahr 1952 wurde das Anwesen vom [[w:Polen|polnischen Staat]] erworben. Heute befindet sich im früheren Herrschaftshaus die ''Botschaft der Republik Polen in der Republik Österreich'', in einem der Dienstbotenhäuser in der Aufhofstraße 19b ist die Konsularabteilung untergebracht.<ref>Website der Republik Polen: ''[https://www.gov.pl/web/oesterreich/botschaft Polen in Österreich]'', abgerufen am 16. Jänner 2022</ref> Botschaft und Konsulat betreuen rund 80.000 polnische Staatsbürger, die in Österreich leben.<ref> | Im Jahr 1952 wurde das Anwesen vom [[w:Polen|polnischen Staat]] erworben. Heute befindet sich im früheren Herrschaftshaus die ''Botschaft der Republik Polen in der Republik Österreich'', in einem der Dienstbotenhäuser in der Aufhofstraße 19b ist die Konsularabteilung untergebracht.<ref>Website der Republik Polen: ''[https://www.gov.pl/web/oesterreich/botschaft Polen in Österreich]'', abgerufen am 16. Jänner 2022</ref> Botschaft und Konsulat betreuen rund 80.000 polnische Staatsbürger, die in Österreich leben.<ref>Forum Polonii: ''[http://forumpolonii.at/de/ueber-uns-2/geschichte-der-polen-in-oesterreich/ Geschichte der Polen in Österreich]'', abgerufen am 16. Jänner 2022</ref> Botschafterin seit 2017 ist [[w:Jolanta Róża Kozłowska|Jolanta Róża Kozłowska]]. | ||
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Version vom 25. Januar 2022, 10:25 Uhr
Die Villa Gečmen-Waldek ist eine Villa im Wiener Stadtbezirk Hietzing in der Hietzinger Hauptstraße 42c. Sie beheimatet die Botschaft Polens in Wien
Geschichte
Eines der letzten in Hietzing vor 1918 für den Adel großzügig angelegten Gebäude ist die Villa in der Hietzinger Hauptstraße 42c. Durch den Garten floss einst der Mühlbach zur Faistenmühle in der Lainzer Straße. Das Anwesen wurde 1902/1903 von Josef Hudetz (1842–1909) gebaut, im Auftrag des Seidenzeugfabrikanten Franz Zweig, eines Verwandten des berühmten Schriftstellers Stefan Zweig. Die Villa erhielt ihr Gepräge durch den markanten Turm, durch Giebelaufsätze und prominente Erker. Der Bauherr wurde wegen „gerichtlich erhobener Verschwendung“ unter Kuratel gestellt. Es zog die Familie Kriser ein (ein Primararzt, ein Industrieller und ein Maler), doch nicht für lange. Nächster Bewohner der Villa war der Privatier Albert Landau (verstorben 1909).
1913 wurde die Villa von dem aus böhmischem Adel stammenden Vinzenz Freiherr von Gečmen-Waldek (1864–1918) und seiner Frau Margherita Freiin von Waldeck (1872–1945) erworben und zu einem Herrschaftshaus erweitert. Die Familie war durch die Industrialisierung mit Email- und Metallwaren zu großem Reichtum gelangt. Zur Anlage gehörten auch die ebenfalls repräsentativ wirkenden Gebäude in der Auhofstraße 19, 19a und 19b, errichtet im selben Jahr hauptsächlich für die Dienstboten. Im Haus 19 wurde weiters eine Kegelbahn mit Gesellschaftssalon eingerichtet. An der Auhofstraße befand sich ein stattliches, 1906 gebautes Glashaus, welches nicht mehr besteht. Die anderen Gebäude sind erhalten, wenn auch zum Teil stark verändert.[1]
Im Jahr 1952 wurde das Anwesen vom polnischen Staat erworben. Heute befindet sich im früheren Herrschaftshaus die Botschaft der Republik Polen in der Republik Österreich, in einem der Dienstbotenhäuser in der Aufhofstraße 19b ist die Konsularabteilung untergebracht.[2] Botschaft und Konsulat betreuen rund 80.000 polnische Staatsbürger, die in Österreich leben.[3] Botschafterin seit 2017 ist Jolanta Róża Kozłowska.
Literatur
- Gerhard Weissenbacher: In Hietzing gebaut, Architektur und Geschichte eines Wiener Bezirkes. Wien: Verlag Holzhausen, Band I 1996 ISBN 3-85493-004-6 und Band II 1998 ISBN 3-900518-93-9
- Gerd Pichler: Die Polnische Botschaft in Wien, Geschichte und Baugeschichte der Häuser Hietzinger Hauptstraße 42c und 42b [1904–2004]. Hrsg. von der Botschaft der Republik Polen in Wien, 2004
- Werner Rosenberger: Hietzing: Von Künstlervillen & Künstlerleben, Amalthea Signum Verlag 2018
Einzelnachweise
- ↑ Hietzing - Ober St. Veit, Ausführliche Ortsgeschichte aus Weissenbachers "In Hietzing gebaut", abgerufen am 16. Jänner 2022
- ↑ Website der Republik Polen: Polen in Österreich, abgerufen am 16. Jänner 2022
- ↑ Forum Polonii: Geschichte der Polen in Österreich, abgerufen am 16. Jänner 2022
48.18765816.289776Koordinaten: 48° 11′ 16″ N, 16° 17′ 23″ O