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== Erinnerungsstätte im heutigen Wien == | |||
* [[Stephansdom Wien|Stephansdom]]: Herzogin Johanna Sophie wurde nach ihrem Tod in der vHerzogsgruft im Wiener Stephansdom bei ihrem Ehemann beigesetzt.<ref name ="sauter297">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 297</ref> | |||
== Der Frauenhofstaat von Herzogin Johanna Sophie == | == Der Frauenhofstaat von Herzogin Johanna Sophie == |
Version vom 29. Januar 2022, 18:55 Uhr
Johanna Sophie von Baiern[A 1]-Staubing-Holland (* im 14. Jahrhundert, um 1375; † Oktober 1410, vermutlich in Wien)[A 2] war durch ihre Ehe eine Herzogin von Österreich. Sie war die Mutter von König Albrecht II.
Herkunft und Familie
Johanna Sophie von Baiern-Staubing-Holland entstammte einer Nebenlinie der Familie der Wittelsbacher. Sie war eine Enkelin von Kaiser Ludwig IV. ("Ludwig dem Baiern"]] und eine Ururenkelin von König Rudolf I.. Ihr Vater war Herzog Albrecht (I.) von Baiern-Staubing, Graf von Holland, Seeland und Hennegau und Herr von w:Friesland, ihre Mutter war Margarete von Liegnitz-Brieg († um 1386), eine Tochter von Herzog Ludwig (I.) von Liegnitz. Über die Ehen ihrer Schwestern war sie eine Schwägerin des "römischen" Königs Wenzel ("des Faulen") und von Herzog Johann von Burgund ("Johann ohne Furcht").
Johanna Sophie von Baiern heiratete im April 1390 Herzog Albrecht (IV.) von Österreich ("Albrecht den Geduldigen"), mit dem sie bereits 1381 verlobt worden war.
-> Siehe Albrecht IV. (Österreich)#Herkunft und Familie
Leben
Das Leben der Herzogin Johanna Sophie ist bisher nicht genauer erforscht, weshalb es sich zurzeit auf den politischen Hintergrund ihrer Eheschließung, ihre Mitgift und den Umstand, dass sie zwei Kinder hatte und ihren Ehemann einige Jahre überlebte, reduziert.
Als ihr Ehemann 1398 ins Heilige Land reiste, beauftragte er in Venedig ein Kollegium, an dessen Spitze sein Hofmeister Pilgrim von Puchheim stand, unter anderem mit dem Schutz seiner Ehefrau.[1]
Erinnerungsstätte im heutigen Wien
- Stephansdom: Herzogin Johanna Sophie wurde nach ihrem Tod in der vHerzogsgruft im Wiener Stephansdom bei ihrem Ehemann beigesetzt.[2]
Der Frauenhofstaat von Herzogin Johanna Sophie
Im Zusammenhang mit der Auflösung des Hofstaates von Herzogin Johanna Sophie nach ihrem Tod haben sich einige Belege über die Abfertigung ihrer Hofdamen vom Juli 1411 erhalten, die zumindest einige Hinweise auf ihren Hofstaat zulassen. Im Zusammenhang mit der Auflösung sind 12 Hofjungfrauen aufgelistet, darunter Margarethe von Haslau und Dorothea von Zelking, beide aus herrenständischen Familie sowie Helena, eine Tochter des ritterbürtigen Wolfhard Inprugger. Diesen war als Abfertigung ein Heiratsgut zugesichert, dessen Höhe sich nach dem Stand bemaß.[3] 1396 ist Albrecht von Ottenstein, der später Hofrichter des Herzogtums Österreich war, als ihr Frauenhofmeister nachgewiesen. Um 1400 war ihre Hofmeisterin Katharina von Zelking.[4]
Literatur
- Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, s. Register[A 3]
Weblinks
Johanna Sophie von Bayern-Holland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Christoph Tepperberg: Die Herren von Puchheim im Mittelalter. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1978, S. 63
- ↑ vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 297
- ↑ vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 52f.
- ↑ vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 52
Anmerkungen
- ↑ Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um das "Stammesherzogtum" bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
- ↑ Sterbedatum nach Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 52
- ↑ In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Johanna Sophie von Bayern behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |