Kadolt von Zelking
Kadolt von Zelking[A 1] (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1415 und vor 1420[1]) war Adliger des Herzogtums Österreich.
Herkunft und Familie
Kadolt von Zelking war der Sohn von Otto (V.) von Zelking aus dessen Ehe mit Elisabeth von Puchheim.[2] Verheiratet war er mit Dorothea von Scherffenberg († 4. April 1433[1]), einer Tochter von Rudolf von Scherffenberg. Aus dieser Ehe sind Kinder belegt:
- Dorothea von Zelking (genannt im Juni 1411) ∞ nach 1411 mit Niclas von Polheim; sie war ein "Hoffräulein" von Herzogin Johanna († 1410), der Mutter von Herzog Albrecht (V.) Österreich.[3]
- Margret von Zelking (um 1390) ∞ um 1390 mit Andreas von Rohr
- Bernhard von Rohr († 1487), Chorherr zu St. Pölten, Domherr und Stadtpfarrer von Salzburg, seit 1466 Erzbischof von Salzburg[4]
- Ursula von Rohr ∞ mit Hans (III.) von Tannberg zu Aurolzmünster
- Sixtus von Tannberg († 1495), 1470 zum Bischof von Gurk ernannt, seit 1473 Bischof von Freising
- Katharina von Rohr ∞ mit Andreas von Kreig
- Elspet von Zelking (ca. 1417-1434), auch Elisabeth von Zelking ∞ (1. Ehe seit 1415) mit Peter von Wildegg († 1431); ∞ (2. Ehe nach / um 1431) mit Wolfgang Kunstetter von Jeuspitz, auch Wolfgang Kunstatt von Jaispitz, aus einem der bedeutendsten und ältesten Adelsfamilien der Markgrafschaft Mähren; 1417 kaufte sie gemeinsam mit ihrem ersten Ehemann den Hof zu "Mitterpewnt" bei Wilhelmsburg, der zuvor dem Stift Lilienfeld gehört hatte und nach dem Tod von beiden an dieses zurückfallen sollte.[5] Nach dem Tod ihres 1. Ehemannes verteidigte sie ihre Ansprüche an seiner Hinterlassenschaft gegen die Familie der Hohenberger.[6]
- Jörg von Zelking (ca. 1407-1460) ∞ mit Helena von Volkenstorf
Leben
Kadolt von Zelking erbte von seinem Vater die Herrschaft Schönegg und die Festen Reinsberg und Ernegg (Lehen des Hochstiftes Regensburg) sowie Wang (ein landesfürstliches Lehen). Er gab Ansprüche auf viele Güter des Erzstiftes Salzburg im Kuchltal und Thalgau auf, die seinem Vater verliehen worden waren. 1398 wurde ihm die landesfürstliche Feste und Herrschaft Werfenstein verpfändet. Als "Leibgeding"[A 2] für seine Ehefrau und seinen Sohn Jörg erwarb er zahlreiche Zehente und Gülten des Stiftes Göttweig, die nach ihrem Tod allerdings an das Stift zurückfallen sollten.[7] Für seinen Vater und weitere Verwandten richtete er 1399 eine Stiftung in der Kirche in Lunz ein.[1]
1388 kämpfte er im Heer des Salzburger Erzbischofs Pilgrim (II.) gegen die Herzöge von Baiern[A 3]. 1406 ist seine Beteiligung an den Beschlüssen der Landstände des Herzogtums Österreich über das Sucessionsrecht von Herzog Albrecht (V.) von Österreich belegt.[1]
Erinnerungsstätten im heutigen EU-Land Österreich
- Der Grabstein von Kadolts Witwe Dorothea befindet sich heute in der Pfarrkirche in Korneuburg erhalten.[1]
Literatur
- Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 106
- ↑ vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 91
- ↑ vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 53
- ↑ vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 107f., dieser verweist allerdings darauf, dass nicht eindeutig geklärt ist, ob Erzbischof Bernhards Mutter tatsächlich Margret von Zelking war.
- ↑ vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 108
- ↑ vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 109
- ↑ vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 105
Anmerkungen
- ↑ weitere Nennung: Chadolt von Zelking, Kadolt von Zelking-Schönegg oder Kadolt von Zelking auf Schönegg
- ↑ Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.
- ↑ Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.