Benutzer:Chiara.linzer/Sonnenuhr am Rathaus Eisenstadt: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Karl Gruber verschob die Seite Benutzer:Chiara.linzer/Sonnenuhr am Eisenstädter Rathaus nach Benutzer:Benutzer:Chiara.linzer/Sonnenuhr am Rathaus Eisenstadt, ohne dabei eine Weiterleitung anzulegen)
K (Karl Gruber verschob die Seite Benutzer:Benutzer:Chiara.linzer/Sonnenuhr am Rathaus Eisenstadt nach Benutzer:Chiara.linzer/Sonnenuhr am Rathaus Eisenstadt, ohne dabei eine Weiterleitung anzulegen)

Version vom 3. Februar 2022, 14:55 Uhr

Sonnenuhr in Eisenstadt am Rathaus

Die Sonnenuhr am Rathaus in Eisenstadt wurde 1949 bei einer Renovierung wiedererrichtet. Durch die empirische Zeichnung der Stundenlinien konnte man früher die Uhrzeit nicht ablesen. 1998 wurde der Fehler in der Zeitanzeige minimiert. Die Größe der Sonnenuhr, der Einsetzpunkt des Schattenstabes, sowie das Ziffernblatt, abgesehen von der Lage der Stundenlinien und der Stundenziffer, blieben unverändert. Bei historischen Sonnenuhren wird immer die wahre Ortszeit angezeigt. Erkennen kann man das an der 12-Uhr-Linie, da diese senkrecht steht. Am Rathaus in Eisenstadt wurde diese Linie, um ein einfacheres Ablesen der Mitteleuropäischen Zeit zu ermöglichen, ein Stück nach rechts geneigt. Beim Ablesen der Sonnenuhr, beispielsweise am 1.Oktober, bei einer Zeit von 14:30 Uhr, muss man zuerst eine Stunde addieren, da es sich um die Sommerzeit handelt und anschließend 10 Minuten, laut Zeitgleichungstafel abziehen, so kommt man schlussendlich auf die genaue Uhrzeit 15:20 Uhr. Die Sonnenuhr am Rathaus ist eine vertikale Sonnenuhr.[1] Diese Bauart ist die Häufigste und am öftesten an Gebäuden und Mauern zu finden. Durch die Richtung der Mauer wird bestimmt, ob die Uhr von morgens bis mittags beschienen wird, so wäre es eine nach Osten geneigte Wand, oder ob sie von mittags bis abends beschienen wird, so wäre es eine nach Westen geneigte Wand.[2] Am Rathaus in Eisenstadt, weicht die Wand um 18,8° gegen Osten ab.[3]

Die ersten Sonnenuhren

Erstmals fand man nachweislich Sonnenuhren 2 500 v. Chr. in China. Diese waren Stäbe, die senkrecht in den Boden gesteckt wurden. Der Schattenstab wird als Gnomon bezeichnet. Mit der Schattenlänge dieser Stäbe konnte man ungefähr feststellen um welche Tageszeit es sich handelte, war der Schatten des Gnomons am kürzesten, war es Mittag.[4]

Die wahre Ortszeit (WOZ)

Alte Sonnenuhren zeigen die wahre Sonnenzeit an, bezeichnet wird diese als wahre Ortszeit und mit WOZ abgekürzt. Als wahren Sonnentag bezeichnet man jenen Zeitabschnitt, der von einem Sonnenhöchststand bis zum darauf folgenden Sonnenhöchststand reicht. Eine Sonnenuhr mit einer wahren Ortszeit zeigt die Uhrzeit 12 Uhr mittags an, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht und somit im Ortsmeridian steht. Durch das Aufkommen mechanischer Uhren erkannte man Abweichungen zwischen Sonnen- und mechanischen Uhren. Diese konnten durch Johannes Kepler, Anfang des 17. Jahrhunderts, erklärt werden, da dieser erkannte, dass sich die Erde nicht in Kreisbahnen, sondern in elliptischen Bahnen um die Sonne dreht. Außerdem bewegt sich die Erde beim Umrunden der Sonne unterschiedlich schnell und die Erdachse ist gegen die Bahnebene geneigt, das hat zur Folge, dass die wahren Sonnentage während des Jahres unterschiedlich lange andauern.[5]

Die mittlere Ortszeit (MOZ)

Wenn man die Schwankungen der wahren Ortszeit ausgleicht, erhält man die mittlere Ortszeit. Hier wird eine fiktive, mittlere Sonne angenommen, durch die ein gleichmäßiger Zeitablauf garantiert wird. Die Differenz zwischen der wahren und der mittleren Ortszeit bildet eine Zeitgleichung, welche innerhalb des Jahres in den Monaten Februar, Oktober und November Extremwerte mit bis zu 15 Minuten annehmen kann. Werte dieser Zeitgleichung werden aus Tabellen oder Tafeln gewonnen.[6]

Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ)

Das Drehen der Erde verursacht eine scheinbare Bewegung der Sonne von Osten nach Westen. Somit erreicht die Sonne ihren höchsten Stand an Orten, die östlich liegen früher als an Orten, die westlich liegen. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um 360°, ein Unterschied von 1° verursacht einen Zeitunterschied von 4 Minuten. Das ist an dem Beispiel Eisenstadt, mit einer geografischen Länge von 16°31‘ und Bregenz mit 9°45‘ zu erkennen, denn hier gibt es einen Längenunterschied von 6,8° und somit einen Zeitunterschied von 27 Minuten. Der Übergang von wahrer- zu mittlerer Sonnenzeit brachte somit immer noch keine Vereinheitlichung der Zeiten innerhalb des Landes. Das führte zur Einführung der Zeitzonen auf der Basis der Längengradeinteilung von Greenwich. Die Mitteleuropäische Zeit war von nun an entscheidend. Diese definiert sich durch die mittlere Ortszeit von den Orten am 15. Längengrad östlich von Greenwich.[7]

Einzelnachweise