Leopold I. (Steier): Unterschied zwischen den Versionen
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== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == |
Version vom 7. April 2022, 21:40 Uhr
Leopold (I.) von Steier (* im 12. Jahrhundert; † 26. Oktober 1129), genannt Leopold "der Starke" oder Leopold "der Tapfere, war Markgraf von Steier. Bekannt ist er als Stifter des Zisterzienserstiftes Rein und des Benediktinerstiftes Gleink.
Herkunft und Familie
Markgraf Leopold (I.) von Steier entstammte der Familie der Traungauer. Er war der Sohn des Markgrafen Otakar (II.) aus dessen Ehe mit Elisabeth († 1226), einer Tochter von Markgraf Leopold (II.) von Österreich ("Leopold dem Schönen") aus dessen Ehe mit Itha.[1]
Nachdem er die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte, heiratete er die Welfin Sophie († um 1145), eine der Töchter von Herzog Heinrich von Baiern ("Heinrich dem Schwarzen"). Sie war eine Tante des späteren Kaisers Friedrich (I.) Barbarossa und von Herzog Heinrich "dem Löwen". Aus der Ehe hatte er mindestens zwei Kinder:
- Markgraf Otakar (III.) von Steier († um 1164)
- Elisabeth von Steier ∞ (1. Ehe) mit Rudolf (II.) von Stade, Markgraf der Nordmark († 1144); ∞ (2. Ehe) mit Herzog Heinrich (V.) von Kärnten († 1161), 1144 bis 1151 Markgraf von Verona, dann bis zu seinem Tod Herzog von Kärnten
Leben
Markgraf Leopold (I.) .[2]
Durch den Tod von Herzog Heinrich (III.) von Kärnten aus der Familie der Eppensteiner war nicht nur die karantanische Markgrafschaft "an der Mur" vom Herzogtum Kärnten gelöst worden. Als naher Verwandter erbte Markgraf Leopold (I.) außerdem Eigengüter, darunter Neumarkt und St. Lambrecht sowie die Gegend um Murau und die im Herzogtum Kärnten gelegene Grafschaft Friesach, wodurch sich seine Besitzungen wesentlich vergrößerten. Seine Machtbasis konnte er auch dadurch ausbauen, dass er Vogt des Stiftes St. Lambrecht wurde. Wie bereits sein Vater gegen Kaiser Heinrich IV. unterstützte Markgraf Leopold (I.) die Erzbischöfe von Salzburg gegen dessen gleichnamigen Sohn, den späteren Kaiser Heinrich V.. Als er starb, war sein Sohn und Erbe Otakar (III.) noch minderjährig, weshalb seine Witwe Sophie für mehrere Jahre die Regentschaft übernahm.
Orte mit Bezug zu Markgraf Leopold (I.) im heutigen Österreich
Oberösterreich
- Steyr: Markgraf Leopold (I.) von Steier gilt als Mitbegründers des um 1123 gegründeten Benediktiner Stift Gleink, das unter Kaiser Joseph II. aufgelassen wurde.
Steiermark
- Gratwein-Straßengel: Dort stiftete Markgraf Leopold (I.) von Steier 1129 das Zisterzienserstift Rein, in welchem er nach seinem Tod beigesetzt wurde. Sein Grab wurde 2006 bei Sanierungsarbeiten im früheren Kapitelsaal des Stiftes, der heute als Marienkapelle Verwendung findet, wieder entdeckt.
- Hartberg: Hier ließ Herzog Leopold (I.) von Steier eine Pfalz erbauen, die als erste Pfalz in seinen Herrschaftsgebieten gilt. Den sich um diese Pfalz entstehenden Ort verlieh er wenig später das Marktrecht, angeblich die erste Verleihung dieses Rechts in seinen Herrschaftsgebieten.
- Stainach-Pürgg: Hier erbaute Markgraf Leopold (I.) eine weitere Pfalz.
Literatur
- Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1
- Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1
Weblinks
Leopold I. (Steiermark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 95
- ↑ vgl. Klaus Lohrmann: Die Babenberger und ihre Nachbarn, 2020, S. 224
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Markgraf Otakar (II.) von Steier | Herrscher über die Markgrafschaft Steier 1122–1129 | Markgraf Otakar (III.) von Steier |
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Leopold I. (Steiermark) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |