Bründlkapelle Ernstbrunn: Unterschied zwischen den Versionen

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Der querrechteckige Bau hat einen Segmentbogenabschluss, ist durch Pilaster mit umlaufendem Gebälk in der Formensprache des frühen 18. Jahrhunderts gegliedert und wird von einem Dreieckgiebel bekrönt. Im halbrunden Innenraum ist eine Konchenwölbung zu sehen. Zur Ausstattung zählen eine sich oberhalb der Brunnenschale befindliche steinerne Pietà-Gruppe aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie ein Mariahilf-Gnadenbild aus dem 19. Jahrhundert, das als Ersatz für ein in die Pfarrkirche übertragenes Bildnis angeschafft wurde.  
Der querrechteckige Bau hat einen Segmentbogenabschluss, ist durch Pilaster mit umlaufendem Gebälk in der Formensprache des frühen 18. Jahrhunderts gegliedert und wird von einem Dreieckgiebel bekrönt. Im halbrunden Innenraum ist eine Konchenwölbung zu sehen. Zur Ausstattung zählen eine sich oberhalb der Brunnenschale befindliche steinerne Pietà-Gruppe aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie ein Mariahilf-Gnadenbild aus dem 19. Jahrhundert, das als Ersatz für ein in die Pfarrkirche übertragenes Bildnis angeschafft wurde.  


== Vorgeschichte ==
== Geschichte ==
Grundlage dieser heutigen Kapelle ist eine Quelle, der man Heilkräfte nachsagt. Sie wird bereits 1432 während der [[w:Hussitenkriege|Hussitenkriege]] in der Bürgerlade von Ernstbrunn erwähnt. Bezeichnet wurde sie als ''In der Geißweid''. Der Ortsname von ernstbrunn dürfte auf den ''Brunnen des Ernst'' zurück gehen.
Grundlage dieser heutigen Kapelle ist eine Quelle, der man Heilkräfte nachsagt. Sie wird bereits 1432 während der [[w:Hussitenkriege|Hussitenkriege]] in der Bürgerlade von Ernstbrunn erwähnt. Bezeichnet wurde sie als ''In der Geißweid''. Der Ortsname von ernstbrunn dürfte auf den ''Brunnen des Ernst'' zurück gehen.


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Kirchlich war die Kirche dem [[w:Bistum Passau|Bistum Passau]] unterstellt, während es in weltlicher Hinsicht zu Herrschaft Ernstbrunn unterstand. Die Wallfahrten nahmen ständig zu, so wurden für das Jahr 1760 33 Prozessionen verzeichnet. Das größte Fest war das [[w:Annentag|Annafest]].
Kirchlich war die Kirche dem [[w:Bistum Passau|Bistum Passau]] unterstellt, während es in weltlicher Hinsicht zu Herrschaft Ernstbrunn unterstand. Die Wallfahrten nahmen ständig zu, so wurden für das Jahr 1760 33 Prozessionen verzeichnet. Das größte Fest war das [[w:Annentag|Annafest]].


Nach einer Verfügung durch [[w:Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] mussten alle Zweitkirchen geschlossen werden, wenn sie nicht durch die Herrschaft oder Privatpersonen erhalten wurden. das betraf auch die Wallfahrtskirche.
Nach einer Verfügung durch [[w:Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] von 1783 mussten alle Zweitkirchen geschlossen werden, wenn sie nicht durch die Herrschaft oder Privatpersonen erhalten wurden. Das betraf auch die Wallfahrtskirche bei der Bründlkirche.Die Geistlichen der Kirche wurden versetzt. Der Bau wurde entweiht, ausgeräumt und verödete zusehends. Das Grundstück mit der Ruine kaufte 1823 die Gemeinde von der Herrschaft Ernstbrunn und verkaufte es an die beiden Bürger Schallgruber und Grünberger. Die beiden entfernten die Mauern und verwendeten das Material für Bauten im Ort. Am eigentlichen Standort rtinnert nichts mehr an die Kirche.
 
Im Jahr 1832 versuchten Bürger gemeinsam wieder eine Kapelle zu errichten, was aber vom Kreisamt Korneuburg verboten wurde. Erst im Jahr 1837 wurde bei einem zweiten Anlauf die heutige Kapelle an der Stelle des früheren Hochaltars durch das Ehepaar Joseph und Josepha Neubauer, die Bürger und Hausbesitzer im Markt waren, errichtet.

Version vom 22. April 2022, 06:57 Uhr

Bründlkapelle in Ernstbrunn

Die Bründlkapelle ist eine denkmalgeschützte Kapelle in Ernstbrunn im Weinviertel aus dem 19. Jahrhundert, die auf dem Boden einer älteren Wallfahrtskirche steht.

Lage und Bauwerk

Die Kapelle steht am südwestlichen Ortsrand von Ernstbrunn an der Kreuzung zwischen Bründlallee und Berggasse. Der Name rührt von der neben der Kapelle entspringenden Quelle

Der querrechteckige Bau hat einen Segmentbogenabschluss, ist durch Pilaster mit umlaufendem Gebälk in der Formensprache des frühen 18. Jahrhunderts gegliedert und wird von einem Dreieckgiebel bekrönt. Im halbrunden Innenraum ist eine Konchenwölbung zu sehen. Zur Ausstattung zählen eine sich oberhalb der Brunnenschale befindliche steinerne Pietà-Gruppe aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie ein Mariahilf-Gnadenbild aus dem 19. Jahrhundert, das als Ersatz für ein in die Pfarrkirche übertragenes Bildnis angeschafft wurde.

Geschichte

Grundlage dieser heutigen Kapelle ist eine Quelle, der man Heilkräfte nachsagt. Sie wird bereits 1432 während der Hussitenkriege in der Bürgerlade von Ernstbrunn erwähnt. Bezeichnet wurde sie als In der Geißweid. Der Ortsname von ernstbrunn dürfte auf den Brunnen des Ernst zurück gehen.

Im Jahr 1701 stellte der Wundarzt ein Holzkreuz mit einem Marienbild bei dem Brunnen auf und die Quelle durch eine Ummauerung fassen. Bald wurden auch Votivgaben auf das Kreuz gehängt. Der Sage nach soll es der Wundarzt Johann Hartmann gewesen sein, den ein Nervenfieber erfasst haben soll. Er soll trotz aussichtslosen Verlauf seiner Krankheit durch Trinken des Wassers wieder genesen sein.

Im Jahr 1702 begann er mit einer Holzkapelle an dieser Stelle. Im Jahr 1710 wurde der Bau einer doppeltürmigen Kirche im Barockstil begonnen, der 1715 fertiggestellt wurde. Als großzügige Spender sowohl des Grundes als auch des Baues fanden sich Mitglieder der Sinzenburger. Die erste Messe wurde im Jahr 1715 im Beisein von Graf Sigmund Rudolf von Sinzendorf gefeiert, geweiht wird die Kirche allerdings erst 1724.

Kirchlich war die Kirche dem Bistum Passau unterstellt, während es in weltlicher Hinsicht zu Herrschaft Ernstbrunn unterstand. Die Wallfahrten nahmen ständig zu, so wurden für das Jahr 1760 33 Prozessionen verzeichnet. Das größte Fest war das Annafest.

Nach einer Verfügung durch Kaiser Joseph II. von 1783 mussten alle Zweitkirchen geschlossen werden, wenn sie nicht durch die Herrschaft oder Privatpersonen erhalten wurden. Das betraf auch die Wallfahrtskirche bei der Bründlkirche.Die Geistlichen der Kirche wurden versetzt. Der Bau wurde entweiht, ausgeräumt und verödete zusehends. Das Grundstück mit der Ruine kaufte 1823 die Gemeinde von der Herrschaft Ernstbrunn und verkaufte es an die beiden Bürger Schallgruber und Grünberger. Die beiden entfernten die Mauern und verwendeten das Material für Bauten im Ort. Am eigentlichen Standort rtinnert nichts mehr an die Kirche.

Im Jahr 1832 versuchten Bürger gemeinsam wieder eine Kapelle zu errichten, was aber vom Kreisamt Korneuburg verboten wurde. Erst im Jahr 1837 wurde bei einem zweiten Anlauf die heutige Kapelle an der Stelle des früheren Hochaltars durch das Ehepaar Joseph und Josepha Neubauer, die Bürger und Hausbesitzer im Markt waren, errichtet.