Emil Rollett: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben==
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Emil Rollett kam im österreichischen [[w:Biedermeier|Biedermeier]] als Sohn des praktischen Arztes Karl Rollett (1805-1869) sowie Enkel des berühmten Badener Naturforschers, Sammlers und Gemeindearztes [[w:Anton Rollett|Anton Rollett]], nachdem das heutige [[w:Rollettmuseum|Rollettmuseum]] in Baden benannt wurde, im Jahre 1835 zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-10/?pg=370 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Taufbuch 1827-1835 (fol.356)] auf Matricula Online</ref>. Er war der jüngere Bruder des Physiologen und Histologen [[w:Alexander Rollett|Alexander Rollett]]. Rollett besuchte zuerst das [[w:Gymnasium|Gymnasium]] in [[Wiener Neustadt]] und anschließend das Obergymnasium im [[Stift Melk]]. Nachdem Rollett mit Auszeichnung maturiert hatte, begann er 1853 an der [[Universität Wien]] Medizin zu studieren und erlangte 1858 die medizinische Doktorwürde. Ein Jahr später erwarb auch den Grad eines Doktors der [[w:Chirurgie|Chirurgie]]. Im Anschluss arbeitete Rollett als [[w:Aspirant|Aspirant]] des großen Wiener Krankenhauses und wurde 1859 Sekundararzt II. Klasse.  
Emil Rollett kam im österreichischen [[w:Biedermeier|Biedermeier]] als Sohn des praktischen Arztes Karl Rollett (1805-1869) sowie Enkel des berühmten Badener Naturforschers, Sammlers und Gemeindearztes [[w:Anton Rollett|Anton Rollett]], nachdem das heutige [[w:Rollettmuseum|Rollettmuseum]] in Baden benannt wurde, im Jahre 1835 zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-10/?pg=370 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Taufbuch 1827-1835 (fol.356)] </ref>. Er war der jüngere Bruder des Physiologen und Histologen [[w:Alexander Rollett|Alexander Rollett]]. Rollett besuchte zuerst das [[w:Gymnasium|Gymnasium]] in [[Wiener Neustadt]] und anschließend das Obergymnasium im [[Stift Melk]]. Nachdem Rollett mit Auszeichnung maturiert hatte, begann er 1853 an der [[Universität Wien]] Medizin zu studieren und erlangte 1858 die medizinische Doktorwürde. Ein Jahr später erwarb auch den Grad eines Doktors der [[w:Chirurgie|Chirurgie]]. Im Anschluss arbeitete Rollett als [[w:Aspirant|Aspirant]] des großen Wiener Krankenhauses und wurde 1859 Sekundararzt II. Klasse.  


Anno 1861 wurde Rollett vom medizinischen Professoren-Kollegium zum ersten Assistenten an der ''[[w:Johann Oppolzer|Oppolzer]] Klinik'' ernannt, wo er bis 1865 medizinisch wirkte. Neben seiner Aufgabe als Assistent gab er Kurse über [[w:Perkussion (Medizin)|Perkussion]], [[w:Auskultation|Auskultation]] und [[w:Diagnostik|Diagnostik]] der Brustkrankheiten, welche besonders bei ausländischen Doktoren großen Anklang fanden und stark besucht wurden. Auch reichte Rollett seine [[w:Habilitierung|Habilitierung]] als [[w:Dozent|Dozent]] an der Wiener Universität nach, welche 1866 vom k. k. Staatsministerium genehmigt wurde. Rollett wurde im Laufe der Zeit Mitglied mehrerer Universitäts- und humanitärer Vereine sowie im Jahre 1872 Mitbegründer der [[w:Allgemeine Poliklinik Wien|Allgemeinen Poliklinik Wien]], einem Krankenhaus, an dem zahlreiche bekannte österreichische Mediziner arbeiteten und übernahm die erste Abteilung für innerliche Krankheiten als ordinierender Arzt sowie Universitäts-Dozent. Von 1873 bis zu dessen Ableben 1896 war Rollett Leibarzt des [[w:Erzherzogs Karl Ludwig|Erzherzogs Karl Ludwig]] und dessen Familie und anno 1883 war er als Direktor und Primararzt des ''Erzherzogin Sophien-Spitals'' in Wien tätig.
Anno 1861 wurde Rollett vom medizinischen Professoren-Kollegium zum ersten Assistenten an der ''[[w:Johann Oppolzer|Oppolzer]] Klinik'' ernannt, wo er bis 1865 medizinisch wirkte. Neben seiner Aufgabe als Assistent gab er Kurse über [[w:Perkussion (Medizin)|Perkussion]], [[w:Auskultation|Auskultation]] und [[w:Diagnostik|Diagnostik]] der Brustkrankheiten, welche besonders bei ausländischen Doktoren großen Anklang fanden und stark besucht wurden. Auch reichte Rollett seine [[w:Habilitierung|Habilitierung]] als [[w:Dozent|Dozent]] an der Wiener Universität nach, welche 1866 vom k. k. Staatsministerium genehmigt wurde. Rollett wurde im Laufe der Zeit Mitglied mehrerer Universitäts- und humanitärer Vereine sowie im Jahre 1872 Mitbegründer der [[w:Allgemeine Poliklinik Wien|Allgemeinen Poliklinik Wien]], einem Krankenhaus, an dem zahlreiche bekannte österreichische Mediziner arbeiteten und übernahm die erste Abteilung für innerliche Krankheiten als ordinierender Arzt sowie Universitäts-Dozent. Von 1873 bis zu dessen Ableben 1896 war Rollett Leibarzt des [[w:Erzherzogs Karl Ludwig|Erzherzogs Karl Ludwig]] und dessen Familie und anno 1883 war er als Direktor und Primararzt des ''Erzherzogin Sophien-Spitals'' in Wien tätig.
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Nach dem sein Vater verstorben war, übte Rollett seinen Beruf während der Sommersaison als Kurarzt in seiner Heimatstadt Baden aus, die Wintersaison gehörte weiterhin seiner ursprünglichen Bestimmung als Arzt und Lehrer an der Wiener Universität. Im Jahre 1896 erfolgte seine Pensionierung, erhielt den Titel eines Regierungsrates und lebte ab diesem Zeitpunkt ganzjährig in Baden, wo er 1914 von der Stadtgemeinde die Ehrenbürgerschaft erhielt.  
Nach dem sein Vater verstorben war, übte Rollett seinen Beruf während der Sommersaison als Kurarzt in seiner Heimatstadt Baden aus, die Wintersaison gehörte weiterhin seiner ursprünglichen Bestimmung als Arzt und Lehrer an der Wiener Universität. Im Jahre 1896 erfolgte seine Pensionierung, erhielt den Titel eines Regierungsrates und lebte ab diesem Zeitpunkt ganzjährig in Baden, wo er 1914 von der Stadtgemeinde die Ehrenbürgerschaft erhielt.  


Emil Rollett verstarb ledig und hochbetagt im 88. Lebensjahr am 4. März 1923<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-26/?pg=194 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Sterbebuch 921-1923 (fol.191)] auf Matricula Online </ref> in der ehemaligen Badener Rollett-Villa in der Marchetstraße Nr. 37 und wurde im Beisein zahlreicher Honoratioren am Badener Stadtpfarrfriedhof beigesetzt<ref>{{Verstorbenensuche Baden|ID=23029}} <small>(Grab Nr.04/01/M19+20)</small></ref>. Die Stadtgemeinde Baden nannte ihm  zu Ehren im Kurpark den [[Liste der Straßen in Baden#D|Dr. Emil Rollett-Weg]] nach ihm.
Emil Rollett verstarb ledig und hochbetagt im 88. Lebensjahr am 4. März 1923<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-26/?pg=194 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Sterbebuch 921-1923 (fol.191)] </ref> in der ehemaligen Badener Rollett-Villa in der Marchetstraße Nr. 37 und wurde im Beisein zahlreicher Honoratioren am Badener Stadtpfarrfriedhof beigesetzt<ref>{{Verstorbenensuche Baden|ID=23029}} <small>(Grab Nr.04/01/M19+20)</small></ref>. Die Stadtgemeinde Baden nannte ihm  zu Ehren im Kurpark den [[Liste der Straßen in Baden#D|Dr. Emil Rollett-Weg]] nach ihm.


==Literatur==
==Literatur==


*[[Julius Böheimer]]: ''Straßen & Gassen in Baden bei Wien'',1997, Verlag Grasl, Baden, S. 30, ISBN 3-85098-236-X
*[[Julius Böheimer]]: ''Straßen & Gassen in Baden bei Wien'',1997, Verlag Grasl, Baden, S. 30, ISBN 3-85098-236-X
*{{ANNO|bzt|09|03|1923|2|Regierungsrat Dr. Emil Rollett gestorben.|HERVORHEBUNG=Emil_Rollett}}
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==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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==Weblinks==
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[[Kategorie:Mediziner (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Mediziner (19. Jahrhundert)]]

Aktuelle Version vom 22. April 2022, 15:48 Uhr

Emil Rollett (1835-1923) Mediziner und Sachbuchautor

Emil Rollett (* 11. Dezember 1835 in Baden bei Wien; † 5. März 1923 ebenda) war ein österreichischer Arzt und Sachbuchautor.

Leben

Emil Rollett kam im österreichischen Biedermeier als Sohn des praktischen Arztes Karl Rollett (1805-1869) sowie Enkel des berühmten Badener Naturforschers, Sammlers und Gemeindearztes Anton Rollett, nachdem das heutige Rollettmuseum in Baden benannt wurde, im Jahre 1835 zur Welt[1]. Er war der jüngere Bruder des Physiologen und Histologen Alexander Rollett. Rollett besuchte zuerst das Gymnasium in Wiener Neustadt und anschließend das Obergymnasium im Stift Melk. Nachdem Rollett mit Auszeichnung maturiert hatte, begann er 1853 an der Universität Wien Medizin zu studieren und erlangte 1858 die medizinische Doktorwürde. Ein Jahr später erwarb auch den Grad eines Doktors der Chirurgie. Im Anschluss arbeitete Rollett als Aspirant des großen Wiener Krankenhauses und wurde 1859 Sekundararzt II. Klasse.

Anno 1861 wurde Rollett vom medizinischen Professoren-Kollegium zum ersten Assistenten an der Oppolzer Klinik ernannt, wo er bis 1865 medizinisch wirkte. Neben seiner Aufgabe als Assistent gab er Kurse über Perkussion, Auskultation und Diagnostik der Brustkrankheiten, welche besonders bei ausländischen Doktoren großen Anklang fanden und stark besucht wurden. Auch reichte Rollett seine Habilitierung als Dozent an der Wiener Universität nach, welche 1866 vom k. k. Staatsministerium genehmigt wurde. Rollett wurde im Laufe der Zeit Mitglied mehrerer Universitäts- und humanitärer Vereine sowie im Jahre 1872 Mitbegründer der Allgemeinen Poliklinik Wien, einem Krankenhaus, an dem zahlreiche bekannte österreichische Mediziner arbeiteten und übernahm die erste Abteilung für innerliche Krankheiten als ordinierender Arzt sowie Universitäts-Dozent. Von 1873 bis zu dessen Ableben 1896 war Rollett Leibarzt des Erzherzogs Karl Ludwig und dessen Familie und anno 1883 war er als Direktor und Primararzt des Erzherzogin Sophien-Spitals in Wien tätig.

Nach dem sein Vater verstorben war, übte Rollett seinen Beruf während der Sommersaison als Kurarzt in seiner Heimatstadt Baden aus, die Wintersaison gehörte weiterhin seiner ursprünglichen Bestimmung als Arzt und Lehrer an der Wiener Universität. Im Jahre 1896 erfolgte seine Pensionierung, erhielt den Titel eines Regierungsrates und lebte ab diesem Zeitpunkt ganzjährig in Baden, wo er 1914 von der Stadtgemeinde die Ehrenbürgerschaft erhielt.

Emil Rollett verstarb ledig und hochbetagt im 88. Lebensjahr am 4. März 1923[2] in der ehemaligen Badener Rollett-Villa in der Marchetstraße Nr. 37 und wurde im Beisein zahlreicher Honoratioren am Badener Stadtpfarrfriedhof beigesetzt[3]. Die Stadtgemeinde Baden nannte ihm zu Ehren im Kurpark den Dr. Emil Rollett-Weg nach ihm.

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks