Josef Koch: Unterschied zwischen den Versionen
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Josef Koch kam 1909 in Gaweinstal (die Ortschaft hieß bis 1917 Gaunersdorf) im niederösterreichischen [[Weinviertel]] als erstes von sieben Kindern des Schuhmachergehilfen Ludwig Koch und dessen Ehefrau Maria geb. Knöpfer zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaweinstal/01-12/?pg=140 Pfarre Gaweinstal – Taufbuch 1899-1924 (fol.128) | Josef Koch kam 1909 in Gaweinstal (die Ortschaft hieß bis 1917 Gaunersdorf) im niederösterreichischen [[Weinviertel]] als erstes von sieben Kindern des Schuhmachergehilfen Ludwig Koch und dessen Ehefrau Maria geb. Knöpfer zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaweinstal/01-12/?pg=140 Pfarre Gaweinstal – Taufbuch 1899-1924 (fol.128)] </ref>. Im Kriegsjahr 1917 ereilte die Familie durch den Tod der Mutter, sie kam bei einem Eisenbahnunglück ums Leben, ein tragischer Schicksalsschlag. Dem nicht genug, musste der Vater an die [[w:Gebirgskrieg 1915–1918|italienische Front]] einrücken, was zur Folge hatte, dass der minderjährige Josef Koch zusammen mit drei Geschwistern in das [[Mistelbach|Mistelbacher]] Waisenhaus und seine beiden älteren Geschwister zu Verwandten nach [[w:Nordamerika|Nordamerika]] gebracht wurden. | ||
In seiner Jugendzeit besuchte Koch das Gymnasium im katholischen [[w:Knabenseminar Hollabrunn|Knabenseminar Hollabrunn]], wo er auch vier Jahre lang [[w:Ministrant|Ministrant]] war. Anschließend studierte er an der [[w:Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien|Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien]] [[w:Theologie|Theologie]] und Philosophie und danach [[w:Sozialwissenschaften|Sozialwissenschaft]] an der westfälischen [[w:Westfälische Wilhelms-Universität Münster|Wilhelms-Universität]] in Münster. Seine Priesterweihe empfing er am 22. Juli 1934 von Kardinal [[w:Theodor Innitzer|Theodor Innitzer]] und wurde danach vier Jahre lang als [[w:Kaplan|Kaplan]] in [[Orth an der Donau]] und von 1938 bis 1944 in der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Stephan|Stadtpfarrkirche St. Stephan]] in Baden eingesetzt. Im Anschluss war er von 1944 bis 1957 Pfarrer von St. Helena in Baden und unterrichtete daneben als Religionslehrer an sieben Schulen. | In seiner Jugendzeit besuchte Koch das Gymnasium im katholischen [[w:Knabenseminar Hollabrunn|Knabenseminar Hollabrunn]], wo er auch vier Jahre lang [[w:Ministrant|Ministrant]] war. Anschließend studierte er an der [[w:Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien|Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien]] [[w:Theologie|Theologie]] und Philosophie und danach [[w:Sozialwissenschaften|Sozialwissenschaft]] an der westfälischen [[w:Westfälische Wilhelms-Universität Münster|Wilhelms-Universität]] in Münster. Seine Priesterweihe empfing er am 22. Juli 1934 von Kardinal [[w:Theodor Innitzer|Theodor Innitzer]] und wurde danach vier Jahre lang als [[w:Kaplan|Kaplan]] in [[Orth an der Donau]] und von 1938 bis 1944 in der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Stephan|Stadtpfarrkirche St. Stephan]] in Baden eingesetzt. Im Anschluss war er von 1944 bis 1957 Pfarrer von St. Helena in Baden und unterrichtete daneben als Religionslehrer an sieben Schulen. | ||
Der Bau der Badener Friedenssiedlung im Südwesten der Stadt Baden geht auf Koch’s Anregung zurück, der es zustande brachte, dass der Patronatsherr der Kirche St. Helena und Eigentümer der Gründe, [[w:Doblhoff (Adelsgeschlecht)|Heinrich Baron Doblhoff-Dier]] | Der Bau der Badener Friedenssiedlung im Südwesten der Stadt Baden geht auf Koch’s Anregung zurück, der es zustande brachte, dass der Patronatsherr der Kirche St. Helena und Eigentümer der Gründe, [[w:Doblhoff (Adelsgeschlecht)|Heinrich Baron Doblhoff-Dier]] 73.000 Quadratmeter Baugrund zu sehr erschwinglichen Preisen an bauwillige Siedler veräußerte. Als Obmann des ''Kirchenbauvereins Weikersdorf'' und Gründer der Pfarre St. Christoph war er für den Grundankauf und für den Neubau der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Christoph|St. Christoph-Kirche]], deren Grundstein am 7. Mai 1955 gelegt wurde, sowie für die Adaptierung des Pfarrhofes in der Badener Friedrichstraße verantwortlich. Die Einweihung des neuen Gotteshauses erfolgte am 22. September 1957. | ||
In den Jahren 1954 bis 1971 war Koch, inzwischen mit dem päpstlichen Ehrentitel "[[w:Monsignore|Monsignore]]" ausgezeichnet, Dechant des Dekanats Baden, dem größten [[w:Dekanat|Dekanat]] Niederösterreichs mit 50.000 Katholiken in 16 Pfarren. Die Stadtgemeinde Baden ehrte ihm, indem sie ihm das Bürgerrecht verlieh. Nach dem Koch zwei Herzinfarkte ereilt hatten, ging er am 1. Oktober 1971 in Pension und verstarb vier Jahre später am 13. Jänner 1975 im 66. Lebensjahr im Badener Krankenhaus. Sein Begräbnis fand unter großer Beteiligung der Badener Ortsbevölkerung und zahlreichen Honoratioren der Stadt Baden am 17. Jänner 1975 am [[w:Helenenfriedhof (Baden)|Badener Helenenfriedhof]] statt. | In den Jahren 1954 bis 1971 war Koch, inzwischen mit dem päpstlichen Ehrentitel "[[w:Monsignore|Monsignore]]" ausgezeichnet, Dechant des [[w:Liste der Pfarren im Dekanat Baden|Dekanats Baden]], dem größten [[w:Dekanat|Dekanat]] Niederösterreichs mit 50.000 Katholiken in 16 Pfarren. Die Stadtgemeinde Baden ehrte ihm, indem sie ihm das Bürgerrecht verlieh. Nach dem Koch zwei Herzinfarkte ereilt hatten, ging er am 1. Oktober 1971 in Pension und verstarb vier Jahre später am 13. Jänner 1975 im 66. Lebensjahr im Badener Krankenhaus. Sein Begräbnis fand unter großer Beteiligung der Badener Ortsbevölkerung und zahlreichen Honoratioren der Stadt Baden am 17. Jänner 1975 am [[w:Helenenfriedhof (Baden)|Badener Helenenfriedhof]] statt. | ||
Die Pfarre St. Christoph ließ, ihm zu Ehren, posthum eine Gedenktafel bei der Kapelle in der Babenbergerstraße Nr. 8 anbringen, welche bei einer ökumenischen Feier am 26. März 1977 enthüllt wurde und im Juni 1985 benannte der Badener Gemeinderat die [[Liste der Straßen in Baden#J|Josef Koch-Straße]] nach ihm. | Die Pfarre St. Christoph ließ, ihm zu Ehren, posthum eine Gedenktafel bei der Kapelle in der Babenbergerstraße Nr. 8 anbringen, welche bei einer ökumenischen Feier am 26. März 1977 enthüllt wurde und im Juni 1985 benannte der Badener Gemeinderat die [[Liste der Straßen in Baden#J|Josef Koch-Straße]] nach ihm. | ||
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==Weblinks== | |||
*{{Commonscat|Josef Koch (priest)}} | |||
*{{Tthek|s|Baden|1566383744180|Koch+Dechant+Josef}} | |||
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Aktuelle Version vom 22. April 2022, 16:00 Uhr
Monsignore Dechant Josef Koch (* 9. März 1909 in Gaweinstal (Bezirk Mistelbach); † 13. Jänner 1975 in Baden) war ein katholischer Dechant und Pfarrer der ehemaligen Pfarre St. Helena in Baden.
Leben
Josef Koch kam 1909 in Gaweinstal (die Ortschaft hieß bis 1917 Gaunersdorf) im niederösterreichischen Weinviertel als erstes von sieben Kindern des Schuhmachergehilfen Ludwig Koch und dessen Ehefrau Maria geb. Knöpfer zur Welt[1]. Im Kriegsjahr 1917 ereilte die Familie durch den Tod der Mutter, sie kam bei einem Eisenbahnunglück ums Leben, ein tragischer Schicksalsschlag. Dem nicht genug, musste der Vater an die italienische Front einrücken, was zur Folge hatte, dass der minderjährige Josef Koch zusammen mit drei Geschwistern in das Mistelbacher Waisenhaus und seine beiden älteren Geschwister zu Verwandten nach Nordamerika gebracht wurden.
In seiner Jugendzeit besuchte Koch das Gymnasium im katholischen Knabenseminar Hollabrunn, wo er auch vier Jahre lang Ministrant war. Anschließend studierte er an der Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien Theologie und Philosophie und danach Sozialwissenschaft an der westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Seine Priesterweihe empfing er am 22. Juli 1934 von Kardinal Theodor Innitzer und wurde danach vier Jahre lang als Kaplan in Orth an der Donau und von 1938 bis 1944 in der Stadtpfarrkirche St. Stephan in Baden eingesetzt. Im Anschluss war er von 1944 bis 1957 Pfarrer von St. Helena in Baden und unterrichtete daneben als Religionslehrer an sieben Schulen.
Der Bau der Badener Friedenssiedlung im Südwesten der Stadt Baden geht auf Koch’s Anregung zurück, der es zustande brachte, dass der Patronatsherr der Kirche St. Helena und Eigentümer der Gründe, Heinrich Baron Doblhoff-Dier 73.000 Quadratmeter Baugrund zu sehr erschwinglichen Preisen an bauwillige Siedler veräußerte. Als Obmann des Kirchenbauvereins Weikersdorf und Gründer der Pfarre St. Christoph war er für den Grundankauf und für den Neubau der St. Christoph-Kirche, deren Grundstein am 7. Mai 1955 gelegt wurde, sowie für die Adaptierung des Pfarrhofes in der Badener Friedrichstraße verantwortlich. Die Einweihung des neuen Gotteshauses erfolgte am 22. September 1957.
In den Jahren 1954 bis 1971 war Koch, inzwischen mit dem päpstlichen Ehrentitel "Monsignore" ausgezeichnet, Dechant des Dekanats Baden, dem größten Dekanat Niederösterreichs mit 50.000 Katholiken in 16 Pfarren. Die Stadtgemeinde Baden ehrte ihm, indem sie ihm das Bürgerrecht verlieh. Nach dem Koch zwei Herzinfarkte ereilt hatten, ging er am 1. Oktober 1971 in Pension und verstarb vier Jahre später am 13. Jänner 1975 im 66. Lebensjahr im Badener Krankenhaus. Sein Begräbnis fand unter großer Beteiligung der Badener Ortsbevölkerung und zahlreichen Honoratioren der Stadt Baden am 17. Jänner 1975 am Badener Helenenfriedhof statt.
Die Pfarre St. Christoph ließ, ihm zu Ehren, posthum eine Gedenktafel bei der Kapelle in der Babenbergerstraße Nr. 8 anbringen, welche bei einer ökumenischen Feier am 26. März 1977 enthüllt wurde und im Juni 1985 benannte der Badener Gemeinderat die Josef Koch-Straße nach ihm.
Literatur
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 62, ISBN 3-85098-236-X
Einzelnachweise
Weblinks
- Josef Koch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Fotos zum Schlagwort Koch+Dechant+Josef in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)