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== Orte im heutigen Kärnten mit Bezug zu Herzog Bernhard von Kärnten == | == Orte im heutigen Kärnten mit Bezug zu Herzog Bernhard von Kärnten == | ||
* [[Klagenfurt]]: Klagenfurt wurde 1252 erstmals als Stadt bezeichnet. Hier verlegte Herzog Bernhard den von seinem Vater gegründeten Markt aus dem versumpften Gebiet nördlich der Glan in den Bereich der heutigen Stadt. Im Bereich des heutigen Landhauses ließ er eine herzogliche Burg anlagen, außerdem erhielt Klagenfurt Mauern und vier Stadttore<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 335f.</ref> Nach dem Bericht von [[Johann von Viktring|Abt Johann von Viktring]] sollen die Brüder Heidenreich und Albert von Hallegg aus eigenen Mitteln um 1250 zwei dieser Tortürme erbaut haben, wofür die Privilegien in der Stadt erhielten. Allerdings leistete das [[Stift Viktring|Kloster Viktring]] Widerstand gegen die Aktivitäten des Herzogs und verhinderte dessen Plan, den Wörthersee durch einen Kanal mit der Stadt zu verbinden.<ref name ="Österr.Geschichte336">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 336</ref> | * [[Klagenfurt]]: Klagenfurt wurde 1252 erstmals als Stadt bezeichnet. Hier verlegte Herzog Bernhard den von seinem Vater gegründeten Markt aus dem versumpften Gebiet nördlich der Glan in den Bereich der heutigen Stadt. Im Bereich des heutigen Landhauses ließ er eine herzogliche Burg anlagen, außerdem erhielt Klagenfurt Mauern und vier Stadttore<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 335f.</ref> Nach dem Bericht von [[Johann von Viktring|Abt Johann von Viktring]] sollen die Brüder Heidenreich und Albert von Hallegg aus eigenen Mitteln um 1250 zwei dieser Tortürme erbaut haben, wofür die Privilegien in der Stadt erhielten. Allerdings leistete das [[Stift Viktring|Kloster Viktring]] Widerstand gegen die Aktivitäten des Herzogs und verhinderte dessen Plan, den Wörthersee durch einen Kanal mit der Stadt zu verbinden.<ref name ="Österr.Geschichte336">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 336</ref> | ||
* [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]]: St. Veit, das an der Handelsstraße zwischen [[Wien]] und [[w:Venedig|Venedig]] lag, erlebte unter Herzog Bernhard eine Blütezeit. Nachdem 1199 hier erstmals ein Markt genannt ist, ließ er St. Veit zu seinem herzoglichen Hauptsitz ausbauen. 1224 wird St. Veit erstmals als Stadt ("''civitas''") bezeichnet, vor 1228 wurde seine erste Stadtmauer erbaut. Bereits 1205 ist hier erstmals ein Münzmeister urkundlich belegt, der Münzen nach dem "Friesacher Schlag" prägte. Vor 1220 entstanden in St. Veit die ersten Münzen des Ostalpenraums mit deutscher Inschrift. Eine wichtige Einnahmequelle des Herzogs war eine Maut, die seit 1209 für St. Veit bezeugt ist. Südlich des Unteren Platzes, der im 12. Jahrhundert als ältester Straßenmarkt diente, wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts der Obere Platz als neuer, geräumiger Marktplatz geschaffen. Vermutlich an der schmalen Seite des Hauptplatzes dürfte jene Herzogsburg gestanden haben, die Herzog Bernhard als Hauptresidenz diente. Prominente Zeitgenossen, denen ein Aufenthalt während der Herrschaft von Herzog Bernhard in St. Veit nachgesagt wird, sind [[w:Walther von der Vogelweide|Walther von der Vogelweide]] (im Jahr 1224), [w:Ulrich von Liechtenstein|Ulrich von Liechtenstein]] und [[w:Heinrich von dem Türlin|Heinrich von dem Türlin]], als dessen Geburtsort St. Veit vermutet wird. Auch die wichtigsten Dienstleute des Herzogs waren auf verschiedenen Burgen in der Nähe von St. Veit ansässig, so auf Osterwitz, Kraig, Freiberg, Frauenstein, Karlsberg, Nußberg und Hardegg.<ref name ="Österr.Geschichte334">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 334</ref> | * [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]]: St. Veit, das an der Handelsstraße zwischen [[Wien]] und [[w:Venedig|Venedig]] lag, erlebte unter Herzog Bernhard eine Blütezeit. Nachdem 1199 hier erstmals ein Markt genannt ist, ließ er St. Veit zu seinem herzoglichen Hauptsitz ausbauen. 1224 wird St. Veit erstmals als Stadt ("''civitas''") bezeichnet, vor 1228 wurde seine erste Stadtmauer erbaut. Bereits 1205 ist hier erstmals ein Münzmeister urkundlich belegt, der Münzen nach dem "Friesacher Schlag" prägte. Vor 1220 entstanden in St. Veit die ersten Münzen des Ostalpenraums mit deutscher Inschrift. Eine wichtige Einnahmequelle des Herzogs war eine Maut, die seit 1209 für St. Veit bezeugt ist. Südlich des Unteren Platzes, der im 12. Jahrhundert als ältester Straßenmarkt diente, wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts der Obere Platz als neuer, geräumiger Marktplatz geschaffen. Vermutlich an der schmalen Seite des Hauptplatzes dürfte jene Herzogsburg gestanden haben, die Herzog Bernhard als Hauptresidenz diente. Prominente Zeitgenossen, denen ein Aufenthalt während der Herrschaft von Herzog Bernhard in St. Veit nachgesagt wird, sind [[w:Walther von der Vogelweide|Walther von der Vogelweide]] (im Jahr 1224), [[w:Ulrich von Liechtenstein|Ulrich von Liechtenstein]] und [[w:Heinrich von dem Türlin|Heinrich von dem Türlin]], als dessen Geburtsort St. Veit vermutet wird. Auch die wichtigsten Dienstleute des Herzogs waren auf verschiedenen Burgen in der Nähe von St. Veit ansässig, so auf Osterwitz, Kraig, Freiberg, Frauenstein, Karlsberg, Nußberg und Hardegg.<ref name ="Österr.Geschichte334">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 334</ref> | ||
* [[Völkermarkt]]: Völkermarkt, das ein Verkehrsschnittpunkt zwischen dem Lavanttal, dem Görtschitztal und dem Drautal bildete und sich an der Strecke über den Seeberg nach Krain und Triest befand, wurde unter Herzog Bernhard ebenfalls erstmals eine herzogliche Stadt. Gegründet als Markt, der sich bei der Kirche St. Ruprecht befand, von seinem Vorfahren [[w:Engelbert I. (Spanheim)|Engelbert]] und 1147 als Schenkung dem Kloster von [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]] überlassen, ließ Herzog Bernhard 1227 dort eine Brücke über die Drau bauen. Obwohl der Baugrund Klosterbesitz war, ist Widerstand von Seitne des Klosters nicht überliefert. Als der Herzog 1231 jedoch einen eigenen Markt auf dem Klosterbesitz im Stadtbereich errichten ließ, versucht der damalige Abt Konrad dies mit Hilfe des Kaisers und der Reichsfürsten verbieten zu lassen. Mit einer Klage gegen den Abt wegen Verschleuderung von Stiftsgütern beim [[w:Gregor IX.|Papst]] erreichte Herzog Bernhard jedoch dessen Resignation. Der Nachfolger Abt Leonhard schenkte dem Herzog dann ein Grundstück in Völkermarkt, auf welchem dieser zwischen 1237 und 1239 eine Burg errichten ließ. 1248 konnte Herzog Bernhard außerdem die Maut in Völkermarkt erwerben. 1252 wurde Völkermarkt dann offiziell herzogliche Stadt. Allerdings musste Herzog Ulrich (III.) später erneut die Rechte des Klosters anerkennen. Erst unter [[Meinhard II.|Herzog Meinhard]] († um 1295) wurde Völkermarkt endgültig eine herzogliche Stadt.<ref name ="Österr.Geschichte335">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 335</ref> | * [[Völkermarkt]]: Völkermarkt, das ein Verkehrsschnittpunkt zwischen dem Lavanttal, dem Görtschitztal und dem Drautal bildete und sich an der Strecke über den Seeberg nach Krain und Triest befand, wurde unter Herzog Bernhard ebenfalls erstmals eine herzogliche Stadt. Gegründet als Markt, der sich bei der Kirche St. Ruprecht befand, von seinem Vorfahren [[w:Engelbert I. (Spanheim)|Engelbert]] und 1147 als Schenkung dem Kloster von [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]] überlassen, ließ Herzog Bernhard 1227 dort eine Brücke über die Drau bauen. Obwohl der Baugrund Klosterbesitz war, ist Widerstand von Seitne des Klosters nicht überliefert. Als der Herzog 1231 jedoch einen eigenen Markt auf dem Klosterbesitz im Stadtbereich errichten ließ, versucht der damalige Abt Konrad dies mit Hilfe des Kaisers und der Reichsfürsten verbieten zu lassen. Mit einer Klage gegen den Abt wegen Verschleuderung von Stiftsgütern beim [[w:Gregor IX.|Papst]] erreichte Herzog Bernhard jedoch dessen Resignation. Der Nachfolger Abt Leonhard schenkte dem Herzog dann ein Grundstück in Völkermarkt, auf welchem dieser zwischen 1237 und 1239 eine Burg errichten ließ. 1248 konnte Herzog Bernhard außerdem die Maut in Völkermarkt erwerben. 1252 wurde Völkermarkt dann offiziell herzogliche Stadt. Allerdings musste Herzog Ulrich (III.) später erneut die Rechte des Klosters anerkennen. Erst unter [[Meinhard II.|Herzog Meinhard]] († um 1295) wurde Völkermarkt endgültig eine herzogliche Stadt.<ref name ="Österr.Geschichte335">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 335</ref> | ||
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