Konrad von Abenberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. September 2022, 17:33 Uhr
Erzbischof Konrad (I.) von Salzburg (* im 10. Jahrhundert, um 1075; † 9. April 1147, im Lungau), auch Konrad von Abenberg, herrschte als Erzbischof von Salzburg über Teile der heutigen Bundesländer Salzburg, Steiermark und Kärnten. Er begann mit einer großangelegten Kirchenreform seines Erzbistums und verstärkte außerdem die Herrschaft des Erzstiftes Salzburg durch den Ausbau von wichtigen Burgen und Orten.
Herkunft
Erzbischof Konrad (I.) von Salzburg entstammte der fränkischen Grafenfamilie der Abenberger.[1]
Leben
Erzbischof Konrad (I.) war seit 1106 Erzbischof von Salzburg und behauptete sich in dieser Position bis zu seinem Tod. 1112 wurde er durch die Opposition der Ministerialen[A 1] des Erzstiftes Salzburg vertrieben und verbrachte etwa ein Jahrzehnt im Exil in Sachsen. Nach seiner Rückkehr nach Salzburg begann er mit einer großangelegten Kirchenreform seines Erzbistums. Außerdem errichtete er für die weltliche Herrschaft in seinem Erzstift eine neue Grundlage, indem er die bereits vorhandenen Burgen bei der Stadt Salzburg und wichtige Orte in den heutigen Bundesländern Steiermark und Kärnten, darunter die Festen Hohensalzburg (heute Teil der Stadt Salzburg) und Hohenwerfen (heute Teil der Gemeinde Werfen) sowie Friesach zu uneinnehmbaren Wehrbauten ausbauen ließ. In Leibnitz und Deutschlandsberg ließ er neue Burgen[A 2] erbauen. In der Familie der Burggrafen von Leibnitz fand Erzbischof Konrad (I.) mit Bischof Roman (I.) († 1167), der Konrads früheren Mitarbeiter Hiltepolt († 1131) als Bischof von Gurk nachgefolgt war, einen der wichtigsten Helfer und Mitstreiter. Diese Familie stellte später außerdem mit Bischof Roman (II.) († 1179) einen weiteren Bischof von Gurk und mit Friedrich (III.) († 1138) sogar einen Erzbischof von Salzburg.[1]
Orte mit Bezug zu Erzbischof Konrad (I.) im heutigen Österreich
- Werfen: Unter Erzbischof Konrad wurde die Burg Hohenwerfen, welche als Sperre für das Salzachtal von Bischof Gebhard († 1088) erbaut worden war und als solche den Zugang zum Pinzgau und zum Radstädter Tauernpass sicherte, zur uneinnehmbaren Feste ausgebaut. Als Burggrafen setzte der Erzbischof zunächst eine Familie ein, die sich nach dem Pongau beziehungsweise nach Hofen benannte.[1] 1163 machte der Erzbischof dann Kuno von Schnaitsee zum Burggrafen von Hohenwerfen.[2]
Literatur
- Kurt Zeillinger: Konrad I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1980. ISBN 3-428-00193-1. Band 12, S. 524 digital
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 351
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 351f.
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
- ↑ Neue Burgen ließ Bischof Konrad (I.) außerdem im heutigen Staat Slowenien in Reichenberg an der Save und Pettau an der Drau erbauen. Die Burggrafen von Pettau zählten in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Dienstleuten der Salzburger Erzbischöfe.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Konrad I. von Abenberg behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |