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Smatrics GmbH & Co KG
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Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft
ISIN (Tickersymbol: OEWA) AT0000746409 (Tickersymbol: OEWA)
Gründung 9. Oktober 2012
Sitz Wien, Österreich
Leitung Hauke Hinrichs (CEO)
Markus Medek (CFO)
Branche Distributionsvertrieb für elektrische Energie,
Ladeinfrastruktur-Aufbau,
Abrechnungsdienstleistungen für Kraftfahrzeuge
Website https://smatrics.com

Smatrics ist ein österreichisches Tochterunternehmen der Verbund AG und der EnBW mit dem Kerngeschäft Elektromobilität.[1] Das Unternehmen ist ein Betreiber von Ladestationen für Elektrofahrzeuge und vertreibt Wandladestationen (auch Wallboxen genannt) sowie Komplettlösungen für Firmen im Bereich des Flottenmanagements von Elektrofahrzeugen.[Anm. 1]

Unternehmensentwicklung

Das Joint Venture wurde im September 2013 gegründet und umfasste zu Beginn zunächst nur Siemens Österreich und die Verbund AG.[2] Im April 2017 veröffentlichte die OMV die Absichtserklärung, mit einem Anteil von 40 % bei Smatrics einzusteigen.[3]m Dezember des gleichen Jahres wurde der Kauf der Anteile schließlich fixiert und durchgeführt.[4] Im August 2021 hat Siemens Österreich ihre Anteile an die Verbund AG verkauft. So entfielen die Anteile zu 60 % auf die Verbund AG sowie 40 % auf die OMV.[5] Im Oktober 2021 wurde Smatrics ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Verbund AG.[6] Im Dezember 2021 stieg EnBW mobility+ AG & Co. KG mit 25,1 % ein.[7]

Ladestationen

Örtliche Platzierung von Ladestationen, verfügbare Ladeleistungen

Eine Ladestation in Form einer einfachen Wallbox in Gerlos, Tirol
Eine Schnellladestation von SMATRICS mit Ladesteckern
Eine Ladestation mit Ladebuchsen
Der Hochleistungsladestandort am Verteilerkreis Favoriten
Ein Container mit der Pufferbatterie am Ladestandort in Wien

Die Ladestationen befinden sich zumeist in oder in unmittelbarer Nähe zu einem Point of Interest wie beispielsweise Parkgaragen, Autobahnraststätten, Hotels, Fastfood-Restaurants, Lebensmittelhändlern, Thermen, Banken und ähnlichem. Ziel des Unternehmens ist es, entlang von Autobahnen und in Ballungszentren alle 60 km eine Ladestation bereitzustellen. Der Strom kommt laut eigenen Angaben vollständig aus Wasserkraft.[8] Nur 138 dieser Stationen (ca. 58 %) sind durchgehend geöffnet.[9]

Insgesamt betreibt Smatrics Ladestationen an 249 Standorten, wobei sich das Ladenetz von unternehmenseigenen Ladestationen auf Österreich (239 Standorte) und Deutschland (8 Standorte) erstreckt. In Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien stehen Partnerstationen beispielsweise bei Hotels oder Tankstellen, an denen ebenfalls geladen werden kann. Von den eigenen Ladesäulen sind 97 (ca. 40 %) als „Highspeed Ladestation“ gekennzeichnet und erlauben die Beladung des Fahrzeuges mit bis zu 50 kW.[9] Bei der maximalen Ladeleistung kommt es aber nicht nur auf die Ladestation, sondern auch auf den eingesetzten Stecker an. Während mit CHAdeMO und CCS Typ 2 Combo mit bis zu 50 kW geladen werden kann, stehen bei Typ 2 Ladesteckern maximal 43 kW zur Verfügung.

In Summe stehen an den 247 Standorten 680 einzelne Ladepunkte zur Verfügung. Von den einzelnen Ladepunkten sind 359 (ca. 53 %) mit Ladestecker und 321 mit Ladebuchse ausgeführt, wobei die Ladestecker häufiger bei höherer Ladeleistung Verwendung finden. Nach Ladesteckern aufgegliedert teilen sich die Ladepunkte auf 109 mit CHAdeMO, 120 mit CCS Typ 2 Combo und 451 mit Typ 2 auf. Nach Ladeleistung aufgegliedert steht an 215 Ladepunkten 222 kW, an 89 Punkten 43 kW, an 286 Punkten 22 kW, an 7 Punkten 20 kW, an 75 Punkten 11 kW und an einem Punkt 2,4 kW Ladeleistung zur Verfügung (Stand: 16. September 2020).[9]

Hochleistungsladestationen

Das Unternehmen hat derzeit an vier Standorten Ladestationen errichtet die es als „Hochleistungsladestationen“ klassifiziert. An allen dieser „High-Power-Charger“ (HPC) wird die Ladung mit einem CCS Typ 2 Combo oder CHAdeMO Stecker durchgeführt. Die Ladestationen wurden im Rahmen des europäischen ultra-E-Förderprojekts errichtet, dass den Aufbau eines Ladenetzes mit Ladestationen erhöhter Leistung zum Ziel hat.[10]

Die Errichtung der ersten Hochleistungsladestation begann im Mai 2018. Als Standort wurde ein Areal nahe dem Verteilerkreis Favoriten in Wien entlang der A23 ausgewählt. Der Mitte 2018 eröffnete Ladestandort wird in Kooperation mit der Wien Energie GmbH betrieben.[11]

Der zweite Standort wurde in der Nähe des Autobahnknotenpunkts von A2 und A9 an der A2-Ausfahrt Graz-Flughafen/Feldkirchen errichtet. Der Standort wurde im Juli 2019 eröffnet.[12]

Der dritte Standort befindet sich in der Nähe der A1 bei Wals-Siezenheim (Salzburg) und wurde im September 2019 eröffnet.[10]

Der vierte und vorerst letzte der Ultra-Schnellladestandorte wurde im November 2019 in der Nähe des Autobahnknotens von A12 und A13 errichtet. Bei diesem „High Power Ladepark“, sowie an dem Standort in Salzburg wurde erstmals medial auf den Einsatz von Pufferbatterien hingewiesen. Die Aufgabe der Batterie, welche eine Anschlussleistung von 500 kW und eine Kapazität von 500 kWh hat, ist es, die Belastungsspitzen auf das Netz zu Dämpfen und somit Kosten zu sparen. Die Batterie ist Teil des SYNERG-E Projekts und wird von der Verbund AG betrieben.[13]

Kommunale Vergabepraxis von Ladestandorten

Von der Geschäftsführung der Firma Smatrics wurde 2015 kritisiert, dass die Stadt Wien im öffentlichen Raum keine Ladestationen genehmigt. So befinden sich derzeit nach wie vor sämtliche Ladestationen von Smatrics im halböffentlichen Raum wie beispielsweise auf Parkplätzen von Supermärkten oder in Parkhäusern.[14][15][16]

Im Rahmen einer Ausschreibung der Magistratsabteilung 33 („Wien leuchtet“) erhielt die Wien Energie GmbH 2018 den Zuschlag für die Errichtung und den Betrieb von Ladesäulen im Wiener Stadtgebiet.[17] Besonders hervorzuheben ist hier, dass sich die, durch die Wien Energie GmbH errichteten, Ladesäulen zum überwiegenden Teil im öffentlichen Raum und damit an den Standorten befinden, die Smatrics vorher nicht genehmigt wurden. Das Verhalten der Stadt Wien ist im Hinblick auf die zahlreichen Errichtungsstandorte für Ladestationen insoweit kritisch zu betrachten, als dass die Wien Energie GmbH eine Tochterfirma der Wiener Stadtwerke ist. Vor dem beschriebenen Hintergrund tritt eine einseitige Standortvergabepraxis durch die Entscheidungsgremien der Stadt Wien zutage und wirft Fragen auf.

Unternehmenskooperationen

Eine Ladestation von Turmstrom in Brunn am Gebirge

Für Turmstrom, eine Marke der Doppler-Gruppe, werden für die an Turmöl-Tankstellen bereitgestellten Ladestationen die Abrechnungsprozesse und der technische Support übernommen.[18] Zur Zeit betreibt Smatrics für Turmstrom zwölf Ladestationen, aufgeteilt auf Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien. An zehn Ladestandorten können Fahrzeuge mit 50 kW geladen werden. An den Standorten in Brunn am Gebirge und in Velden stehen 150 kW zur Verfügung. Für die Beladung des Fahrzeuges stehen an allen Standorten ausschließlich CCS Combo Typ 2 sowie CHAdeMO Anschlüsse zur Verfügung. Die Bezahlung erfolgt direkt an den Ladesäulen, wobei aus einer Vielzahl an Zahlungsoptionen gewählt werden kann. Mögliche Zahlungsoptionen sind RFID-Karten (Smatrics Card, Karte eines BEÖ Mitglieds etc.), Kreditkarten, Barzahlung, Bankomatkarten, Austrocard oder per QR-Code in der Smatrics App. Kritisch gesehen werden muss, dass nicht alle Zahlungsoptionen an allen Standorten gleichermaßen zur Verfügung stehen. Dem steht der positive Aspekt gegenüber, dass auch weit verbreitete Zahlungsmittel wie Barzahlung oder Bankomatkarten unterstützt werden, die bei anderen Anbietern überhaupt nicht für einen Ladevorgang verwendet werden können.

Weblinks

 Smatrics – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Über uns. In: smatrics.com. SMATRICS, 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021 (deutsch).
  2. SMATRICS – Die elektromobile Zukunft für Österreich. In: ots.at (Archiv der APA).
  3. OMV und VERBUND fixieren Kooperation für gemeinsame Zukunftsthemen im Energiebereich auf ots.at (Archiv der APA)
  4. OMV hat den Kauf von 40% an SMATRICS abgeschlossen auf ots.at (Archiv der APA)
  5. Impressum. In: www.smatrics.com. SMATRICS GmBH & CoKG, 10. August 2021, abgerufen am 10. August 2021 (deutsch).
  6. Impressum. In: smatrics.com. 16. Dezember 2015, abgerufen am 30. September 2021 (deutsch).
  7. E-Mobilität auf der Überholspur: EnBW steigt bei VERBUND-Tochter SMATRICS ein. In: smatrics.com. 13. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021 (deutsch).
  8. https://smatrics.com/ladenetz
  9. 9,0 9,1 9,2 PDF-Liste der einzelnen Ladestationen. (PDF; 3,0 MB) Abgerufen mit Stand 24. Oktober 2021.
  10. 10,0 10,1 „Go West“ mit SMATRICS – elektrisch und highspeed dank neuer 350 kW Ultra-Schnellladestationen auf ots.at (Archiv der APA)
  11. Sima/Fischer/Strebl: SMATRICS und Wien Energie eröffnen erste 350kW Ultra-Schnellladestation Österreichs auf ots.at (Archiv der APA)
  12. Turbo für Elektromobilität: SMATRICS errichtet neue 350 kW Ultra-Schnellladestationen auf ots.at (Archiv der APA)
  13. Nächster Halt: Tirol! SMATRICS treibt Ausbau mit 350 kW Ultra-Schnellladestationen weiter voran auf ots.at (Archiv der APA)
  14. Industrie kritisiert: Wien blockiert Ladestationen für Elektroautos auf finanzen.at
  15. E-Mobilität - "Smatrics" baut Stromtankstellennetz in Österreich aus auf finanzen.at
  16. SMATRICS fordert Ende der Blockadepolitik in der Stadt Wien auf ots.at (Archiv der APA)
  17. Vassilakou/Sima: 1. Etappenziel mit 230 E-Ladestellen in allen Bezirken pünktlich zum Sommer erreicht auf ots.at (Archiv der APA)
  18. Turmstrom: E-Schnellader in Kooperation mit SMATRICS auf ots.at (Archiv der APA)

Anmerkungen

  1. Während Wallboxen Unternehmen und Privatkunden das Laden des Elektro-Kfz am eigenen Standort ermöglichen, eröffnen die öffentlich zugänglichen Ladestationen das Laden unterwegs, wodurch die vergleichsweise geringe Einsatzreichweite von Elektrofahrzeugen ausgeglichen werden soll.