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[[File:Johann Baptist Weiß (1829-1895) Werkzeugfabrikant.jpg|thumb|Johann Baptist Weiß (1829-1895) Industrieller]]'''Johann''' <small>Baptist</small> '''Weiß''' (*[[9. Juli]] [[1829]] in [[Wien]], [[Wieden (Wien)|Wieden]]; † [[13. Juni]] [[1895]] in der [[Hinterbrühl]], [[Niederösterreich]]) war ein österreichischer Werkzeugfabrikant und Teilnehmer an der [[w:Wiener Weltausstellung|Wiener Weltausstellung 1873]].
Johann Baptist Weiß (*9. Juli 1829 in Wien - Wieden; +) war ein österreichischer Werkzeugfabrikant und Teilnehmer an der Wiener Weltausstellung 1873.


Leben
== Leben ==
Johann Baptist Weiß kam im Jahr 1829 als Sohn des Werkzeugfabrikanten Johann Weiß und dessen Gattin Cäcilia geb. Rapp im ehemaligen Wiener Vorort Wieden zur Welt.
Johann Baptist Weiß kam im Jahr 1829 als Sohn des Werkzeugfabrikanten Johann Weiß<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/05-st-josef-zu-margareten/03-16/?pg=192 Wien V., Pfarre Sankt Josef ob Margareten - Sterbebuch 1869-1873 (fol. 188)] Johann Weiß, Werkzeugfabrikant, geb. 1788 in Regensburg (Bayern), † 15. August 1872 in Wien, Unter Döbling, beerdigt am Schmelzer Friedhof  </ref> und dessen Gattin Cäcilia geb. Rapp im ehemaligen Wiener Vorort Wieden zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/05-st-josef-zu-margareten/01-012/?pg=112 Wien V., Pfarre Sankt Josef ob Margareten - Taufbuch 1828-1831] </ref>. Er erlernte ebenfalls wie sein Vater den Beruf des [[w:Werkzeugmacher|Werkzeugmachers]] von der Pike auf und ging bei seinem Vater in dessen Werkzeugfabrik in der Wiener Margartenstraße Nr. 65 in die Lehre. Um sich [[w:Merkantilisch|merkantilisch]] in jede Richtung auszubilden, arbeitete Weiß danach über drei Jahre im Wiener Handelshaus ''Poß & Comp.'', bevor er im Jahre 1847 als Teilhaber in die väterliche Firma eintrat, was zur Folge hatte, dass ab diesem Zeitpunkt die väterliche Werkzeugfabrik unter dem Namen „''Johann Weiß & Sohn''“ firmierte.  


Weiß erlernte ebenfalls wie sein Vater den Beruf des Werkzeugmachers von der Pike auf und ging bei seinem Vater in dessen Werkzeugfabrik in der Wiener Margartenstraße 65 in die Lehre.
Im Jahre 1856 übernahm Weiß die von seinem Vater anno 1820 gegründete Werkzeugfabrik in Eigenregie und modernisierte das Unternehmen weiter, indem immer mehr Maschinen zur Massenproduktion installiert wurden. 1862 erbaute er neben der bestehenden Werkzeugfabrik eine neue mit der Adresse Margaretenstraße Nr. 56 dazu, zudem wurden zwei Dampfmaschinen mit 12 bzw. 30 [[w:Pferdestärke|PS]] eingebaut, die die diversen einzelnen Fertigungsmaschinen mittels [[w:Transmission (Maschinenbau)|Transmissionsgetriebe]] antrieben. Die gefertigten Holz-, Stahl- und Eisenwerkzeuge, die bei Tischlern, Eisenbahnkonstrukteure, Zimmerleute, [[w:Stellmacherei|Wagner]], [[w:Drechsler|Drechsler]], Schuster, Fassbinder, Zündholzfabrikanten, Buchdrucker und –binder, [[w:Riemer|Riemer]], Instrumentenmacher, Mechaniker, Eisenbahnwerkstätten, [[w:Schäften|Schäfter]], Sesselflechter, Glaser und [[w:Dilettant|Dilettanten]] zum Einsatz kamen, wurden von damals 200 Arbeitern gefertigt. Die Produktion belief sich im Jahre 1872 auf 2.500 [[w:Hobelbank|Hobelbänke]] neben vielen [[w:Drehbank|Drehbänken]], sowie 100.000 bis 150.000 Hobel und diverse Werkzeuge. Abgesetzt wurden die Fabrikate in sämtlichen [[w:Österreichischen Kronländer|österreichischen Kronländern]] und auch ins Ausland exportiert.


Um sich merkantilisch in jede Richtung auszubilden, arbeitete Weiß danach über drei Jahre im Wiener Handelshaus Poß & Comp., bevor er im Jahre 1847 als Teilhaber in dessen Firma eintrat, was ur Folge hatte, dass ab diesem Zeitpunkt die väterliche Werkzeugfabrik unter den Namen „Johann Weiß & Sohn“ firmierte.
Dies hatte zur Folge, dass die erfolgreiche Firma „''Johann Weiß & Sohn''“ bei den diversen Weltausstellungen in [[w:Weltausstellung London 1851|London 1851]] und [[w:Weltausstellung London 1862|1862]], Konstantinopel 1863 und [[w:Weltausstellung Paris 1867|Paris 1867]] mit ersten Preis-Medaillen ausgezeichnet wurde. In  Sankt Petersburg erhielt diese die große goldene Medaille und auf der Weltausstellung 1873 in Wien die Verdienstmedaille für Werkzeuge und Maschinen für Holzarbeiter. Weiß verfasste auch einen „''Atlas österreichischer Werkzeuge für Holzarbeiter''“ für Fachschulen und Industrielle, welcher 300 Abbildungen von seinen erzeugten Fabrikaten enthält, sehr große Beachtung fand und der auf der Londoner Weltausstellung prämiert wurde.  


Johann Baptist Weiß verstarb während der [[w:Sommerfrische|Sommerfrische]] am 13. Juni 1895 auf seinem Landsitz in der Hinterbrühl, Hauptstraße 80, an einer Herzlähmung und wurde am 18. Juni 1895 am Wiener Friedhof Ober-Sankt-Veit zur letzten Ruhe bestattet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/03-03/?pg=163 Pfarre Hinterbrühl - Sterbebuch 1868-1898 (fol.160)]</ref>.


Im Jahre 1856 übernahm Weiß die von seinem Vater anno 1820 gegründete Werkzeugfabrik in Eigenregie und modernisierte das Unternehmen, indem immer mehr Maschinen zur Massenproduktion installiert wurden. Zudem wurden zwei Dampfmaschinen mit 12 bzw. 30 PS eingebaut, die die diversen einzelnen Fertigungsmaschinen mittels Transmissionsgetriebe antrieben.
== Publikation ==
* ''Atlas österreichischer Werkzeuge für Holzarbeiter'' ([https://books.google.at/books?id=F5LbmxeBmokC&pg=PP101&hl=de&source=gbs_selected_pages&cad=2#v=onepage&q&f=false Online])
== Auszeichnungen ==


Die erzeugten Holz-, Stahl- und Eisenwerkzeuge in den nunmehr zwei sich in Bezirk Margareten befindlichen Fabriken gelangten bei Tischlern, Eisenbahnkonstrukteure, Zimmerleute, Wagner, Drechsler, Schuster, Fassbinder, Zündholzfabrikanten, Buchdrucker und –binder, Riemer und Dilettanten zum Einsatz.
* 1863 - [[w:Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone|Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone]]<ref>{{ANNO|wrz|12|02|1863|2|Das goldene Verdienstkreuz|HERVORHEBUNG=Johann_Weiß }}</ref>
* 1864 - [[w:Königlicher Kronen-Orden (Preußen)|Königlicher preußischer Kronen-Orden]] vierter Klasse<ref>{{ANNO|dnz|16|06|1864|1|Amtliches|HERVORHEBUNG=Johann_Weiß}}</ref>
* 1866 - [[w:Mecidiye-Orden|Ottomanischer Mecidiye-Orden]] fünfter Klasse<ref>{{ANNO|vtl|25|01|1866|1|Amtliches|HERVORHEBUNG=Johann_Weiß}}</ref>
* 1869 - [[w:Sankt-Stanislaus-Orden|Russischer St. Stanislaus-Orden]] dritter Klasse<ref>{{ANNO|wge|18|05|1869|2|Notizen|HERVORHEBUNG=Johann_Weiß}}</ref>
* 1870 - Ritterkreuz des königlichen portugiesischen [[w:Christusorden (Portugal)|Christus-Ordens]] in Brillanten am Kommandeur-Bande<ref>{{ANNO|nfb|04|07|1870|2|Tagesneuigkeiten|HERVORHEBUNG=Johann_Baptist_Weiß}}</ref>


Die Produktion belief sich im Jahre 1872 auf 2.500 Hobelbänke neben vielen Drehbänken, sowie 100.000 bis 150.000 Hobel und diverse Werkzeuge. Abgesetzt wurden die Fabrikate in sämtlichen österreichischen Kronländern und auch ins Ausland exportiert.
== Literatur ==


Dies hatte zur Folge, dass die erfolgreiche Firma „Johann Weiß & Sohn“ bei den diversen Weltausstellungen in London 1851 und 1862, Paris 1962, Konstantinopel 1863 mit ersten Preis-Medaillen ausgezeichnet wurde. In  Sankt Petersburg erhielt diese die große goldene Medaille und auf der Weltausstellung 1873 in Wien die Verdienstmedaille für Werkzeuge und Maschinen für Holzarbeiter.  
* Engel und Rotter: [https://archive.org/details/biographischesle00unse/page/n165/mode/2up Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung 1873], 3. Heft S. 61-64
* {{BLKÖ|Weiß, Johann (Großindustrieller)|54|110|111|Text=|Nummer=|}}
* {{ANNO|wwz|30|11|1873|2|Österreichische Industrie LVI. |HERVORHEBUNG=Johann_Weiß }}
* Holzarbeiten mit Handwerkzeugen > [https://www.holzwerken.de/museum/hersteller/weiss.phtml Webseite]


Weiß verfasste auch einen „Atlas österreichischer Werkzeuge für Holzarbeiter“ für Fachschulen und Industrielle, welcher 300 Abbildungen von seinen erzeugten Fabrikaten enthält, sehr große Beachtung fand und der auf der Londoner Weltausstellung prämiert wurde.
== Einzelnachweise ==
<references />


Auszeichnungen
== Weblinks ==
1863 Goldene Verdienstkreuz mit der Krone
1864 königl. preußischer Kronen-Orden  vierter Klasse
1866 ottomanischer Mecidiye-Orden  fünfter Klasse
1869 russischer St. Stanislaus-Orden dritter Klasse
1870 königl. portugiesischer Christus-Orden in Brillanten am Commandeur-Bande


Einzelnachweise
* {{Commonscat|Weiß & Sohn}}
Wien – Margareten, Taufbuch 1828-1831 (fol.110)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/05-st-josef-zu-margareten/01-012/?pg=112


Goldene Verdienstkreuz mit der Krone 1863
{{Normdaten|TYP=p|GND=|VIAF=|WIKIDATA=Q95353863}}
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Königlicher Kronenorden 1864
[[Kategorie:Industrieller]]
{{ANNO|dnz|16|06|1864|1|Amtliches|HERVORHEBUNG=Johann_Weiß}}
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]
 
[[Kategorie:Person (Wiener Weltausstellung)]]
1866 ottomanischer Mecidiye-Orden  fünfter Klasse
[[Kategorie:Person (Kaisertum Österreich)]]
{{ANNO|vtl|25|01|1866|1|Amtliches|HERVORHEBUNG=Johann_Weiß}}
[[Kategorie:Person (Österreich-Ungarn)]]
 
[[Kategorie:Träger des Goldenen Verdienstkreuzes (Zivil-Verdienstkreuz)]]
russischer St. Stanislaus Orden dritte Klasse  18. Mai 1869
{{DEFAULTSORT:Weiß_Johann_Baptist}}
{{ANNO|wge|18|05|1869|2|Notizen|HERVORHEBUNG=Johann_Weiß}}
[[Kategorie:Geboren 1829]]
 
[[Kategorie:Geboren in Wien]]
Ritterkreuz des königlich portugiesischen Christus-Ordens 4. Juli 1870
[[Kategorie:Gestorben 1895]]
{{ANNO|nfb|04|07|1870|2|Tagesneuigkeiten|HERVORHEBUNG=Johann_Baptist_Weiß}}
[[Kategorie:Gestorben in Hinterbrühl]]
 
[[Kategorie:Begraben am Ober-Sankt-Veiter Friedhof]]
 
[[Kategorie:Mann]]
Weltausstellungszeitung  30. November 1873
{{ANNO|wwz|30|11|1873|2|Österreichische Industrie LVI. |HERVORHEBUNG=Johann_Weiß }}