Schwedenkriege: Unterschied zwischen den Versionen
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Als Schwedenkriege haben sich in den Bundesländern Niederösterreich und Vorarlberg sowie ansatzweise auch in Wien Erinnerungen an die letzten Jahre des Dreißigjährigen Krieg, besonders an das Jahr 1645, erhalten, als besonders die Bevölkerung im Waldviertel und Weinviertel bis an die Grenze der Stadt Wien zu leiden hatten. Ebenfalls von den Schwedenkriegen betroffen war auch das Bundesland Vorarlberg. Der Name Schwedenkriege geht darauf zurück, dass es sich dabei in erster Linie um die Kriegsverbrechen und Taten schwedischer Söldner handelte. Wie auch bei den Einfällen der Hussiten, Ungarn und Osmanen ist vieles davon in die Welt der Sage eingegangen, daneben gibt es auch einige Gedenkorte.
Der "Schwedenkrieg" im heutigen Vorarlberg
Der "Schwedenkrieg" im heutigen Niederösterreich und Wien
Bereits zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges kam es 1619 zu einer allerdings erfolglosen Belagerung auf dem Areal der heutigen Stadt Wien. Zwischen dem 5. und 12. Juni 1619 belagerten böhmische Truppen unter Heinrich Matthias von Thurn († 1640) und Gábor Bethlen († 1629) Kaiser-Ebersdorf (heute Teil des 11. Wiener Gemeindebezirks).[1]
Nach dem Sieg eines schwedisch-protestantischen Heeres unter dem Feldherren Lennart Torstensson († 1651) gegen die kaiserlich-habsburgische Truppen die in der Schlacht bei Jankau (Jankowitz) (6. März 1645) zog dieser mit seinen Truppen ins heutige Bundesland Niederösterreich, wo er die an der Donau gelegenen Städte Krems und Stein (heute Teil der Stadt Krems) eroberte. Dabei wurden mehrere Burgen von den schwedischen Söldner gesprengt und sämtliche Orte im Waldviertel verwüstet. Dank einer gelungenen Verteidigung, die Kaiser Ferdinand III. († 1657) und seinem Bruder, dem Erzherzog Leopold Wilhelm († 1662) organisierten, gelang den schwedischen Truppen aber kein dauerhafter Übergang über die Donau. Am 5. April 1645 eroberten die Schweden Korneuburg. Am 9. April 1645 drangen sie nach Wien vor und eroberten die Wolfsschanze. Diese war zuvor von kaiserlichen Truppen, welche die Verteidigung der Stadt Wien übernommen hatten, geräumt worden, wobei die dortige Brücke zur Stadt zerstört wurde. Da es Lennart Torstensson nicht sofort gelang, die gut befestigte Stadt Wien, die verteidigt wurde, sofort einzunehmen, ließ er zunächst in der Wolfsschanze eine Besatzung zurück und rückte am 14. April 1645 ins Weinviertel vor, wo er auf dem Weg nach der mährischen Hauptstadt Brünn, deren Eroberung geplant war, sämtliche Orte plündern und zerstören ließ. Am 28. Mai 1645 versuchten kaiserliche Truppen unter Erzherzog Leopold Wilhelm, die inzwischen die Wiener Verteidiger verstärkten, die Wolfsschanze zurückzuerobern, was ihnen am 30. Mai gelang.[1]
Nach dem die Belagerung der Stadt Brünn aufgegeben werden musste, führte Lennart Torstensson seine Truppen im August 1645 wieder gegen die Stadt Wien. Auf dem Weg dorthin hielt er sich am 28. August 1645 in Mistelbach auf. Am 1. September 1645 erreichte er die Wiener Brückenschanze, die er jedoch nicht angriff. Wenig später rückte er mit seinen Truppen wieder ab, wobei er die nördliche Umgebung von Wien schwer brandschatzen ließ.[1]
Erinnerungen an die "Schwedenkriege" im heutigen Niederösterreich
Erinnerungen an die "Schwedenkriege" im heutigen Vorarlberg
Erinnerungen an die "Schwedenkriege" im heutigen Wien
- Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich, der bei dem Kampf um die Wolfsschanze (28.-30. Mai 1645) beinahe getötet worden wäre, stiftete später die Brigittakapelle. An den Kampf um die Wolfsschanze erinnert seit 1965 heute noch die Wolfsschanzengasse im 21. Wiener Gemeindebezirk.[1]
- Bis 1928 hatte die Lorenz-Müller-Gasse im 20. Wiener Gemeindebezirk zur Erinnerung an den sogenannten "Schwedeneinfall" nach Wien den Namen Schwedengasse.[1]
Die "Schwedenkriege" in Legende und Sage
Weblinks
Schwedenkriege – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Schwedeneinfall (1645) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
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