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'''Johann Stelzer''' (* [[23. Dezember]] [[1887]] in [[Breitenfurt bei Wien]], † [[1960]]) war ein Heimat- und Mundartdichter in Niederösterreich. | '''Johann Stelzer''' (* [[23. Dezember]] [[1887]] in [[Breitenfurt bei Wien]], † [[3. September]] [[1960]] in [[Wien]]<ref name = taufbbreitenfurt/>) (in Breitenfurt der ''Stelzer Schanl'') war ein Heimat- und Mundartdichter in Niederösterreich. | ||
== Leben und Wirken == | == Leben und Wirken == | ||
Johann Stelzer ist als achtes von neun Kindern in Breitenfurt Nr. 36 geboren. Seine Eltern waren Waldbauern. Der Onkel väterlicherseits war Franz Stelzer, | Johann Stelzer ist als achtes von neun Kindern in Breitenfurt Nr. 36 (heute ''Stelzerbergstraße 2'') geboren. Seine Eltern waren Waldbauern. Der Onkel väterlicherseits war [[Franz Stelzer]], der ''Milirahmstrudelwirt'', nach dem die Stelzerbergstraße in Breitenfurt benannt ist<ref name ="brennnessel">[https://breitenfurt.gruene.at/brennnessel/heft-nr-32-oktober.pdf Johann Stelzer - Der Heimatdichter von Breitenfurt] in Brennnessel von Oktober 2007 abgerufen am 2. Jänner 2014</ref>. Er besuchte die Volksschule in Breitenfurt und arbeitete danach in der elterlichen Landwirtschaft. Damals begann er bereits mit dem Dichten. Auch während des [[w:Erster Weltkrieg|ersten Weltkrieges]] reimte er zahlreiche Gedichte. | ||
Nach dem Krieg heiratete er nach [Eichgraben]]. Später lebte er auch in [[Maria Raisenmarkt]]. Als seine Frau, von der er zwei Kinder hatte, früh starb, arbeitete er in der Rodauner Waldmühle. In der Folge zog er nach Wien, wo er ein zweites Mal heiratete. Von der zweiten Ehefrau hatte er ebenfalls zwei Kinder. In der Folgezeit wurde er jedoch arbeitslos und ausgesteuert. | Nach dem Krieg heiratete er nach [[Eichgraben]]. Später lebte er auch in [[Maria Raisenmarkt]]. Als seine Frau, von der er zwei Kinder hatte, früh starb, arbeitete er in der Rodauner Waldmühle. In der Folge zog er nach Wien, wo er ein zweites Mal heiratete. Von der zweiten Ehefrau hatte er ebenfalls zwei Kinder. In der Folgezeit wurde er jedoch arbeitslos und ausgesteuert. | ||
Bald nachdem er wieder Arbeit in den Gärtnereien der Stadt fand, kam der [[ | Bald nachdem er wieder Arbeit in den Gärtnereien der Stadt fand, kam der [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]]. Im Zuge dessen verlor er zwei seiner Söhne. Er selbst musste im Alter von 57 Jahren nochmals einrücken. Seine Wohnung in Wien wurde durch Bomben zerstört. Selbst kam er erst 1946 aus der Gefangenschaft nach Hause. Um seine Wohnung zu erhalten musst er gleich wieder Arbeit suchen. Aber bereits im Jahr 1953 musste er in den Ruhestand treten, da er das Alter erreicht hatte. Auch den Ruhestand verbrachte er in Wien, wo er nach wie vor dichtete. Immer wieder kam er aber auch nach Breitenfurt, wo er in der Landwirtschaft arbeitete. | ||
Er starb 1960. Begraben ist er am Breitenfurter Friedhof. | Verheiratet war Stelzer seit 8. November 1920 mit Theresia Pöchacker.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/maria-anzbach/02%252F08/?pg=179 Trauungsbuch der Pfarre Maria Anzbach] auf Matricula</ref> Er starb 1960 in Wien-Favoriten.<ref name = taufbbreitenfurt>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/breitenfurt-st-johann-nepomuk/01-04/?pg=73 Taufbuch der Pfarre Breitenfurt-St. Johann Nepomuk] auf Matricula</ref> Begraben ist er am Breitenfurter Friedhof in einem Ehrengrab.<ref name ="brennnessel"/> | ||
Johann Stelzer war nicht ident nach dem [[w:Gasthaus Stelzer|Gastwirts]] und Badbesitzer Johann Stelzer, nach dem in Rodaun die frühere ''Johann-Stelzer-Gasse'' benannt wurde.<ref>{{WiWi|Johann-Stelzer-Gasse}}</ref> | |||
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* Mein Lebm | * Mein Lebm | ||
* Da schlafrige Knecht | * Da schlafrige Knecht | ||
* Mein Paradies: Dieses Gedicht wurde | * Mein Paradies: Dieses 1915 geschaffene Gedicht wurde vom Lehrer und Regens chori [[Heribert Bachinger]] vertont und gilt als "Breitenfurter Heimatlied".<ref>[https://breitenfurt.vpnoe.at/fileadmin/gemeinden_bezirke/ortsgruppen_m%C3%B6dling/breitenfurt/user_upload/UH_November_2021.pdf Breitenfurter Kulturtage 2021] Seite 13 abgerufen am 10. Mai 2023</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Franz Österreicher: ''Heimatgedichte von Johann Stelzer'' im Heimatbuch des Bezirkes Mödling aus dem Jahr 1959/60 | * Franz Österreicher: ''Heimatgedichte von Johann Stelzer'' im Heimatbuch des Bezirkes Mödling aus dem Jahr 1959/60 | ||
* Ingrid Kitzwögerer: ''Johann Stelzer-der Heimatdichter von Breitenfurt'' in ''Brennnessel'', Ausgabe 10/2007 | |||
== | == Einzelnachweise == | ||
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Aktuelle Version vom 12. Mai 2023, 16:20 Uhr
Johann Stelzer (* 23. Dezember 1887 in Breitenfurt bei Wien, † 3. September 1960 in Wien[1]) (in Breitenfurt der Stelzer Schanl) war ein Heimat- und Mundartdichter in Niederösterreich.
Leben und Wirken
Johann Stelzer ist als achtes von neun Kindern in Breitenfurt Nr. 36 (heute Stelzerbergstraße 2) geboren. Seine Eltern waren Waldbauern. Der Onkel väterlicherseits war Franz Stelzer, der Milirahmstrudelwirt, nach dem die Stelzerbergstraße in Breitenfurt benannt ist[2]. Er besuchte die Volksschule in Breitenfurt und arbeitete danach in der elterlichen Landwirtschaft. Damals begann er bereits mit dem Dichten. Auch während des ersten Weltkrieges reimte er zahlreiche Gedichte.
Nach dem Krieg heiratete er nach Eichgraben. Später lebte er auch in Maria Raisenmarkt. Als seine Frau, von der er zwei Kinder hatte, früh starb, arbeitete er in der Rodauner Waldmühle. In der Folge zog er nach Wien, wo er ein zweites Mal heiratete. Von der zweiten Ehefrau hatte er ebenfalls zwei Kinder. In der Folgezeit wurde er jedoch arbeitslos und ausgesteuert.
Bald nachdem er wieder Arbeit in den Gärtnereien der Stadt fand, kam der Zweite Weltkrieg. Im Zuge dessen verlor er zwei seiner Söhne. Er selbst musste im Alter von 57 Jahren nochmals einrücken. Seine Wohnung in Wien wurde durch Bomben zerstört. Selbst kam er erst 1946 aus der Gefangenschaft nach Hause. Um seine Wohnung zu erhalten musst er gleich wieder Arbeit suchen. Aber bereits im Jahr 1953 musste er in den Ruhestand treten, da er das Alter erreicht hatte. Auch den Ruhestand verbrachte er in Wien, wo er nach wie vor dichtete. Immer wieder kam er aber auch nach Breitenfurt, wo er in der Landwirtschaft arbeitete.
Verheiratet war Stelzer seit 8. November 1920 mit Theresia Pöchacker.[3] Er starb 1960 in Wien-Favoriten.[1] Begraben ist er am Breitenfurter Friedhof in einem Ehrengrab.[2]
Johann Stelzer war nicht ident nach dem Gastwirts und Badbesitzer Johann Stelzer, nach dem in Rodaun die frühere Johann-Stelzer-Gasse benannt wurde.[4]
Gedichte
- Waldbauerngrund
- Hoamatgong
- Der olte Orbeiter
- Mein Lebm
- Da schlafrige Knecht
- Mein Paradies: Dieses 1915 geschaffene Gedicht wurde vom Lehrer und Regens chori Heribert Bachinger vertont und gilt als "Breitenfurter Heimatlied".[5]
Literatur
- Franz Österreicher: Heimatgedichte von Johann Stelzer im Heimatbuch des Bezirkes Mödling aus dem Jahr 1959/60
- Ingrid Kitzwögerer: Johann Stelzer-der Heimatdichter von Breitenfurt in Brennnessel, Ausgabe 10/2007
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Taufbuch der Pfarre Breitenfurt-St. Johann Nepomuk auf Matricula
- ↑ 2,0 2,1 Johann Stelzer - Der Heimatdichter von Breitenfurt in Brennnessel von Oktober 2007 abgerufen am 2. Jänner 2014
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Maria Anzbach auf Matricula
- ↑ Johann Stelzer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ Breitenfurter Kulturtage 2021 Seite 13 abgerufen am 10. Mai 2023