Telefonische Gesundheitsberatung: Unterschied zwischen den Versionen
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Projektpartner sind das [[w:Bundesministerium für Gesundheit und Frauen|Bundesministerium für Gesundheit und Frauen]], der [[w:Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger|Hauptverband der Sozialversicherungsträger]] und | Projektpartner sind das [[w:Bundesministerium für Gesundheit und Frauen|Bundesministerium für Gesundheit und Frauen]], der [[w:Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger|Hauptverband der Sozialversicherungsträger]] und das jeweilige Bundesland. Nach dem Vorbild der [[w:Schweiz|Schweiz]], [[w:Dänemark|Dänemark]] oder [[w:Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] ist das Ziel den Patienten Verhaltensempfehlungen durch speziell geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal zu geben und die Ambulanzen der Spitäler zu entlasten. Die Empfehlungen reichen von Selbsthilfemaßnahmen bis Weiterleitungen an den Hausarzt, Facharzt und erst bei den dringlichsten Fällen an die Spitäler. Der Anrufer wird dabei durch ein spezielles Abfragesystem weitergeführt ("Best Point of Service"). | ||
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Im Oktober 2019 gab der niederösterreichische Landesrat [[w:Martin Eichtinger|Eichtinger]] bekannt, dass ab 1. November 2019 das Rollout über ganz Österreich abgeschlossen sein soll und ab diesem Datum der Normalbetrieb in ganz Österreich erfolgen soll.<ref>[https://www.meinbezirk.at/purkersdorf/c-lokales/gesundheitstelefon-1450-fuer-alle-bundeslaender_a3692958 Gesundheitstelefon 1450 für alle Bundesländer], in ''meinbezirk.at'' vom 22. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.</ref> | Im Oktober 2019 gab der niederösterreichische Landesrat [[w:Martin Eichtinger|Eichtinger]] bekannt, dass ab 1. November 2019 das Rollout über ganz Österreich abgeschlossen sein soll und ab diesem Datum der Normalbetrieb in ganz Österreich erfolgen soll.<ref>[https://www.meinbezirk.at/purkersdorf/c-lokales/gesundheitstelefon-1450-fuer-alle-bundeslaender_a3692958 Gesundheitstelefon 1450 für alle Bundesländer], in ''meinbezirk.at'' vom 22. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.</ref> | ||
Um die Bekanntheit zu unterstützen, wird die Nummer auch auf neu ausgegebene [[w:E-Card (Chipcard)|e-Cards]], die ja zeitgleich auch wegen der Fotos auf der Karte getauscht werden, mit dem Motto "Wenn’s | Um die Bekanntheit zu unterstützen, wird die Nummer auch auf neu ausgegebene [[w:E-Card (Chipcard)|e-Cards]], die ja zeitgleich auch wegen der Fotos auf der Karte getauscht werden, mit dem Motto "Wenn’s weh tut! – 1450" aufgedruckt.<ref>[https://wien.orf.at/stories/3019929/ Gesundheitshotline 1450 startet bundesweit], auf [[ORF-Wien]] vom 3. November 2019, abgerufen am 3. November 2019.</ref> | ||
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Für Niederösterreich wurde in den ersten vier Monaten der Notruf von 6.800 Anrufern betätigt. Ob dies zum gewünschten Erfolg, einer Reduktion der Krankenhausambulanzbesuche führte, kann zu diesem frühen Zeitpunkt nicht festgestellt werden.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2859797/ Bereits 7.000 Anrufer nutzten „1450“] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 10. August 2017 abgerufen am 10. August 2017</ref> Für ganz Österreich wurden bei 46.000 Anrufen 33.500 Beratungen durchgeführt. Die durchschnittliche Dauer eines Anrufes betrug 14 Minuten.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2889928/ Gesundheitshotline: 16.000 Patienten beraten] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 17. Jänner 2018 abgerufen am 29. Jänner 2018</ref> | Für Niederösterreich wurde in den ersten vier Monaten der Notruf von 6.800 Anrufern betätigt. Ob dies zum gewünschten Erfolg, einer Reduktion der Krankenhausambulanzbesuche führte, kann zu diesem frühen Zeitpunkt nicht festgestellt werden.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2859797/ Bereits 7.000 Anrufer nutzten „1450“] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 10. August 2017, abgerufen am 10. August 2017.</ref> Für ganz Österreich wurden bei 46.000 Anrufen 33.500 Beratungen durchgeführt. Die durchschnittliche Dauer eines Anrufes betrug 14 Minuten.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2889928/ Gesundheitshotline: 16.000 Patienten beraten] auf [[ORF-Niederösterreich]] vom 17. Jänner 2018, abgerufen am 29. Jänner 2018.</ref> | ||
In der Steiermark wurde der Notrufdienst von der Bevölkerung in den ersten Monaten bereits positiv angenommen. Schwierigkeiten bereitet jedoch der gleichzeitig geänderte Bereitschaftsdienst der Praktischen Ärzte, die sich aufgrund der geänderten Bedingungen, wie längerer Anfahrtswege oder dem gleichzeitig notwendigen Schließen der Praxen, aus dem Dienst zurückzogen.<ref>[https://steiermark.orf.at/stories/3001373/ Ärzte haben Probleme mit Gesundheitstelefon] auf [[ORF-Steiermark]] vom 22. Juni 2019 abgerufen am 23. Juni 2019</ref> Mit dem geänderten Bereitschaftsdienst hat die Hotline die Aufgabe bekommen, gleich wie beim Ärztenotruf 141 die Hausbesuche zu reihen und zu [[w:Triage|triagieren]].<ref>[https://medonline.at/politik/digital/covid-19/2020/10057013/steirische-triage-bilanz-der-hotline-1450-mit-luecken-im-visitendienst/ Steirische Triage: Bilanz der Hotline 1450 mit Lücken im Visitendienst] auf Medonline vom 14. Juli 2020 abgerufen am 19. Juli 2020</ref> | In der Steiermark wurde der Notrufdienst von der Bevölkerung in den ersten Monaten bereits positiv angenommen. Schwierigkeiten bereitet jedoch der gleichzeitig geänderte Bereitschaftsdienst der Praktischen Ärzte, die sich aufgrund der geänderten Bedingungen, wie längerer Anfahrtswege oder dem gleichzeitig notwendigen Schließen der Praxen, aus dem Dienst zurückzogen.<ref>[https://steiermark.orf.at/stories/3001373/ Ärzte haben Probleme mit Gesundheitstelefon] auf [[ORF-Steiermark]] vom 22. Juni 2019, abgerufen am 23. Juni 2019.</ref> Mit dem geänderten Bereitschaftsdienst hat die Hotline die Aufgabe bekommen, gleich wie beim Ärztenotruf 141 die Hausbesuche zu reihen und zu [[w:Triage|triagieren]].<ref>[https://medonline.at/politik/digital/covid-19/2020/10057013/steirische-triage-bilanz-der-hotline-1450-mit-luecken-im-visitendienst/ Steirische Triage: Bilanz der Hotline 1450 mit Lücken im Visitendienst] auf Medonline vom 14. Juli 2020, abgerufen am 19. Juli 2020.</ref> | ||
Beim gleichzeitig eingeführten Notruf in Oberösterreich konnte man in den ersten zwei Monaten etwa 2.000 Anrufe registrieren, wovon jeder sechste im Anschluss seine Beschwerden selbst lindern konnte.<ref>[https://ooe.orf.at/v2/news/stories/2983985/ Beratung: 2.000 Anrufe in zwei Monaten] auf [[ORF-Oberösterreich]] vom 28. Mai 2019 abgerufen am 23. Juni 2019</ref> | Beim gleichzeitig eingeführten Notruf in Oberösterreich konnte man in den ersten zwei Monaten etwa 2.000 Anrufe registrieren, wovon jeder sechste im Anschluss seine Beschwerden selbst lindern konnte.<ref>[https://ooe.orf.at/v2/news/stories/2983985/ Beratung: 2.000 Anrufe in zwei Monaten] auf [[ORF-Oberösterreich]] vom 28. Mai 2019, abgerufen am 23. Juni 2019.</ref> | ||
Niederösterreich vermeldet zum Start des Normalbetriebes im Oktober 2019 eine Hilfe für 88.000 Anrufer seit Beginn.<ref>[https://noe.orf.at/stories/3019420/ Gesundheitstelefon für ganz Österreich] auf ORF-Niederösterreich vom 30. Oktober 2019 abgerufen am 30. Oktober 2019</ref> | Niederösterreich vermeldet zum Start des Normalbetriebes im Oktober 2019 eine Hilfe für 88.000 Anrufer seit Beginn.<ref>[https://noe.orf.at/stories/3019420/ Gesundheitstelefon für ganz Österreich] auf ORF-Niederösterreich vom 30. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.</ref> | ||
Eine erste größere Bedeutung erlangte die Servicenummer österreichweit neben der Nummer der [[w:Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit|AGES]], die ebenfalls eine Notfallnummer einrichtete, nach dem Auftreten der [[w:COVID-19-Fälle in Österreich|Coronavirus-Epidemie]] Anfang 2020.<ref>[https://kurier.at/chronik/wien/coronavirus-die-telefone-laufen-heiss/400764276 Coronavirus: Die Telefone laufen heiß] im Kurier vom 25. Februar 2020 abgerufen am 25. Februar 2020</ref> Mitte März verzeichnete die Servicestelle etwa 60.000 Anrufe täglich. Die parallel für allgemeine Fragen über den Virus arbeitende Hotline der AGES riefen etwa 50.000 Anrufer täglich an, wobei beide Stellen betonten, dass sie übermäßig viele Anrufe außerhalb ihrer Zuständigkeit erhielten.<ref>[https://orf.at/#/stories/3158083/ Hotline-Appell: „Helfen Sie uns, Service freizuhalten“] auf ORF vom 16. März 2020 abgerufen am 16. März 2020</ref> | Eine erste größere Bedeutung erlangte die Servicenummer österreichweit neben der Nummer der [[w:Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit|AGES]], die ebenfalls eine Notfallnummer einrichtete, nach dem Auftreten der [[w:COVID-19-Fälle in Österreich|Coronavirus-Epidemie]] Anfang 2020.<ref>[https://kurier.at/chronik/wien/coronavirus-die-telefone-laufen-heiss/400764276 Coronavirus: Die Telefone laufen heiß] im Kurier vom 25. Februar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.</ref> Mitte März verzeichnete die Servicestelle etwa 60.000 Anrufe täglich. Die parallel für allgemeine Fragen über den Virus arbeitende Hotline der AGES riefen etwa 50.000 Anrufer täglich an, wobei beide Stellen betonten, dass sie übermäßig viele Anrufe außerhalb ihrer Zuständigkeit erhielten.<ref>[https://orf.at/#/stories/3158083/ Hotline-Appell: „Helfen Sie uns, Service freizuhalten“] auf ORF vom 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.</ref> | ||
Das Rote Kreuz für Steiermark meldet am 19. März 2020 statt der üblichen 300 Anrufe etwa 2.600. Zu diesem Zeitpunkt stehen 43 Telefonplätze statt der üblichen 35 in der Leitstelle zur Verfügung. In Reserve befinden sich 10 Heimarbeitsplätze.<ref>[https://steiermark.orf.at/stories/3039780/ Bitte warten am Gesundheitstelefon 1450] auf [[ORF-Steiermark]] vom 19. März 2020 abgerufen am 19. März 2020</ref> | Das Rote Kreuz für Steiermark meldet am 19. März 2020 statt der üblichen 300 Anrufe etwa 2.600. Zu diesem Zeitpunkt stehen 43 Telefonplätze statt der üblichen 35 in der Leitstelle zur Verfügung. In Reserve befinden sich 10 Heimarbeitsplätze.<ref>[https://steiermark.orf.at/stories/3039780/ Bitte warten am Gesundheitstelefon 1450] auf [[ORF-Steiermark]] vom 19. März 2020, abgerufen am 19. März 2020.</ref> | ||
In Oberösterreich läuft 2022 ein Pilotprojekt, das Patienten, die nach einem Anruf bei der Beratung | In Oberösterreich läuft 2022 ein Pilotprojekt, das bei denjenigen Patienten, die erst nach einem Anruf bei der Beratung ins Krankenhaus kommen, einen schnelleren Behandlungsbeginn ermöglichen soll, als dies bei jenen Patienten, die auf eigene Faust das Spital aufsuchen, der Fall ist. Dazu soll das Team von 1450 schon am Telefon die Gesundheits- und Stammdaten aufnehmen und diese unmittelbar an das Krankenhaus weiterleiten.<ref>[https://ooe.orf.at/stories/3167023/ Gesundheitshotline 1450 wird weiterentwickelt] auf ORF-Oberösterreich vom 30. Juli 2022, abgerufen am 30. Juli 2022.</ref> | ||
Wurde die Gesundheitsberatung für den Alltag konzipiert, erreichte sie ihre Bekanntheit in der [[w:COVID-19-Pandemie in Österreich|Covid-Pandemie]]. Deshalb bestehen Anstrengungen die Hotline nach Abklingen der Pandemie wieder auf ihren ursprünglichen Zweck zurückzuführen um vor allem die Spitalskapazitäten zu schonen.<ref>[https://www.derstandard.at/story/2000142044499/hotline-1450-soll-mehr-zur-generelle-gesundheitsfragen-abseits-von-corona Gesundheitshotline 1450 soll aus der Corona-Ecke geholt werden] im Standard vom 23. Dezember 2022, abgerufen am 24. Dezember 2022.</ref> | |||
Zu ihrem sechsten Geburtstag, der am [[w:Weltgesundheitstag|Weltgesundheitstag]], dem 7. April 2023, begangen wird, vermeldet das Gesundheitsministerium 17,7 Mio. Anrufe unter der Telefonnummer. Das Maximum war der [[w:COVID-Pandemie|Corona-Pandemie]] im November 2021 geschuldet. Es waren mehr als 70.000 pro Tag.<ref>[https://oesterreich.orf.at/stories/3202095/ 17,7 Mio. Anrufe bei Gesundheitshotline 1450] auf ORF vom 7. April 2023 abgerufen am 7. April 2023</ref> | |||
Mit dem Ende der Pandemie Mitte 2023 wird die Telefonnummer wird zur Gesundheitsberatung. | |||
== Apothekenruf 1455 == | == Apothekenruf 1455 == |
Aktuelle Version vom 27. Mai 2023, 19:38 Uhr
Die Telefonische Gesundheitsberatung bzw. das Gesundheitstelefon 1450 ist ein seit November 2019 österreichweiter Servicedienst zur Gesundheitsberatung unter der Telefonnummer 1450. Begonnen wurde der Dienst als Projekt TeWeb im April 2017 mit den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg.
Erreichbar ist der Dienst über die Kurznummer 1450, die sowohl aus dem Festnetz als auch aus dem Mobilnetz keine Vorwahl benötigt. Außer den Telefonkosten entstehen bei der Verwendung keine Zusatzkosten.
Projektpartner sind das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und das jeweilige Bundesland. Nach dem Vorbild der Schweiz, Dänemark oder Großbritannien ist das Ziel den Patienten Verhaltensempfehlungen durch speziell geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal zu geben und die Ambulanzen der Spitäler zu entlasten. Die Empfehlungen reichen von Selbsthilfemaßnahmen bis Weiterleitungen an den Hausarzt, Facharzt und erst bei den dringlichsten Fällen an die Spitäler. Der Anrufer wird dabei durch ein spezielles Abfragesystem weitergeführt ("Best Point of Service").
Projekt
Veröffentlicht wurde der Start des Projektes am 7. April 2017, dem Weltgesundheitstag.[1] Mit der Umsetzung des Projektes wurde die 2004 gegründete Tochterfirma des Hauptverbandes ITSV GmbH (IT−Services der Sozialversicherung GmbH) beauftragt.[2]
In Wien wurden im Jahr 2018 pro Monat etwa 3.500 Anrufe verzeichnet.[3]
Im Oktober 2019 gab der niederösterreichische Landesrat Eichtinger bekannt, dass ab 1. November 2019 das Rollout über ganz Österreich abgeschlossen sein soll und ab diesem Datum der Normalbetrieb in ganz Österreich erfolgen soll.[4]
Um die Bekanntheit zu unterstützen, wird die Nummer auch auf neu ausgegebene e-Cards, die ja zeitgleich auch wegen der Fotos auf der Karte getauscht werden, mit dem Motto "Wenn’s weh tut! – 1450" aufgedruckt.[5]
Projektfortschritt
Bundesland | Betriebsbeginn | Betreuer |
---|---|---|
Burgenland | 1. Mai 2019 | Notruf Niederösterreich[6][7] |
Kärnten | 4. November 2019 | Notruf Niederösterreich[8] |
Niederösterreich | 7. April 2017[Anm. 1] | Notruf Niederösterreich[2] |
Oberösterreich | 18. März 2019 | Rotes Kreuz OÖ[9] |
Salzburg | 4. November 2019 | Rotes Kreuz Salzburg[10] |
Steiermark | 1. April 2019 | Rotes Kreuz Steiermark[11] |
Tirol | 12. September 2019 | Leitstelle Tirol[12] |
Vorarlberg | 7. April 2017[Anm. 1] | Rotes Kreuz Vorarlberg und Rettungs- und Feuerwehrleitstelle[2] |
Wien | 7. April 2017[Anm. 1] | Fonds Soziales Wien[2] |
Anmerkung:
Niederösterreich ist bisher das einzige Bundesland, in dem das Projekt gemeinsam mit dem anderen medizinischen Notrufnummern abgewickelt wird. Dabei wurde das Projekt so gut angenommen, dass die im Jahr 2018 im Telefondienst eingesetzten 16 Emergency Communication Nurses auf 25 im Jahr 2019 aufgestockt werden sollen. Das geplante Rollout soll planmäßig weiter ausgeführt werden.
Im Zuge der gesamtösterreichischen Einführung erfolgte in der Steiermark diese ab 1. April 2019. Betreut wird sie durch Rotes Kreuz Steiermark.[13]
Wirksamkeit
Für Niederösterreich wurde in den ersten vier Monaten der Notruf von 6.800 Anrufern betätigt. Ob dies zum gewünschten Erfolg, einer Reduktion der Krankenhausambulanzbesuche führte, kann zu diesem frühen Zeitpunkt nicht festgestellt werden.[14] Für ganz Österreich wurden bei 46.000 Anrufen 33.500 Beratungen durchgeführt. Die durchschnittliche Dauer eines Anrufes betrug 14 Minuten.[15]
In der Steiermark wurde der Notrufdienst von der Bevölkerung in den ersten Monaten bereits positiv angenommen. Schwierigkeiten bereitet jedoch der gleichzeitig geänderte Bereitschaftsdienst der Praktischen Ärzte, die sich aufgrund der geänderten Bedingungen, wie längerer Anfahrtswege oder dem gleichzeitig notwendigen Schließen der Praxen, aus dem Dienst zurückzogen.[16] Mit dem geänderten Bereitschaftsdienst hat die Hotline die Aufgabe bekommen, gleich wie beim Ärztenotruf 141 die Hausbesuche zu reihen und zu triagieren.[17]
Beim gleichzeitig eingeführten Notruf in Oberösterreich konnte man in den ersten zwei Monaten etwa 2.000 Anrufe registrieren, wovon jeder sechste im Anschluss seine Beschwerden selbst lindern konnte.[18]
Niederösterreich vermeldet zum Start des Normalbetriebes im Oktober 2019 eine Hilfe für 88.000 Anrufer seit Beginn.[19]
Eine erste größere Bedeutung erlangte die Servicenummer österreichweit neben der Nummer der AGES, die ebenfalls eine Notfallnummer einrichtete, nach dem Auftreten der Coronavirus-Epidemie Anfang 2020.[20] Mitte März verzeichnete die Servicestelle etwa 60.000 Anrufe täglich. Die parallel für allgemeine Fragen über den Virus arbeitende Hotline der AGES riefen etwa 50.000 Anrufer täglich an, wobei beide Stellen betonten, dass sie übermäßig viele Anrufe außerhalb ihrer Zuständigkeit erhielten.[21]
Das Rote Kreuz für Steiermark meldet am 19. März 2020 statt der üblichen 300 Anrufe etwa 2.600. Zu diesem Zeitpunkt stehen 43 Telefonplätze statt der üblichen 35 in der Leitstelle zur Verfügung. In Reserve befinden sich 10 Heimarbeitsplätze.[22]
In Oberösterreich läuft 2022 ein Pilotprojekt, das bei denjenigen Patienten, die erst nach einem Anruf bei der Beratung ins Krankenhaus kommen, einen schnelleren Behandlungsbeginn ermöglichen soll, als dies bei jenen Patienten, die auf eigene Faust das Spital aufsuchen, der Fall ist. Dazu soll das Team von 1450 schon am Telefon die Gesundheits- und Stammdaten aufnehmen und diese unmittelbar an das Krankenhaus weiterleiten.[23]
Wurde die Gesundheitsberatung für den Alltag konzipiert, erreichte sie ihre Bekanntheit in der Covid-Pandemie. Deshalb bestehen Anstrengungen die Hotline nach Abklingen der Pandemie wieder auf ihren ursprünglichen Zweck zurückzuführen um vor allem die Spitalskapazitäten zu schonen.[24]
Zu ihrem sechsten Geburtstag, der am Weltgesundheitstag, dem 7. April 2023, begangen wird, vermeldet das Gesundheitsministerium 17,7 Mio. Anrufe unter der Telefonnummer. Das Maximum war der Corona-Pandemie im November 2021 geschuldet. Es waren mehr als 70.000 pro Tag.[25]
Mit dem Ende der Pandemie Mitte 2023 wird die Telefonnummer wird zur Gesundheitsberatung.
Apothekenruf 1455
Eine ähnliche Serviceeinrichtung besteht schon länger unter der Nummer 1455. Diese Nummer wurde von der Österreichische Apothekerkammer im Jahr 2011 ursprünglich installiert, um sehbehinderten Menschen notwendige Informationen über Medikamente zu geben. In der Zwischenzeit wird diese Telefonnummer auch von anderen Patienten ebenso wie Rettungsdiensten, die ein dringendes Medikament benötigen, benutzt. Im Jahr 2017 wickelte das Service etwa 70.000 Anrufe ab.[26]
Einzelnachweise
- ↑ Startschuss für das Gesundheitstelefon 1450, auf dem Portal der BVA, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 TEWEB-Pilotprojekte starten 2017, auf Medonline vom 21. Juni 2017, abgerufen am 7. April 2017.
- ↑ Telefonische Gesundheitsberatung 1450 in Wien zeigt große Erfolge, auf Vienna.at vom 28. Dezember 2018, abgerufen am 2. Jänner 2019.
- ↑ Gesundheitstelefon 1450 für alle Bundesländer, in meinbezirk.at vom 22. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- ↑ Gesundheitshotline 1450 startet bundesweit, auf ORF-Wien vom 3. November 2019, abgerufen am 3. November 2019.
- ↑ Reibungsloser Ablauf bei Notruf NÖ und 1450, in den NÖN vom 17. März 2020, abgerufen am 28. August 2020.
- ↑ „Gesundheitstelefon 1450“ wird ausgebaut, auf ORF-Niederösterreich vom 3. Februar 2019, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Telefonische Gesundheitsberatung startet am 4. November, auf meinbezirk.at vom 28. Oktober 2019, abgerufen am 21. Dezember 2019.
- ↑ Startschuss für „Gesundheitstelefon“, auf ORF-Oberösterreich vom 27. März 2019, abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ 900 Anrufer nutzten Gesundheitsberatung, auf ORF-Salzburg vom 21. Dezember 2019, abgerufen am 21. Dezember 2019.
- ↑ Gesundheitstelefon ab 1. April in Betrieb, auf ORF-Steiermark vom 18. März 2019, abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ „Wenn’s weh tut! 1450“, beim Amt der Tiroler Landesregierung vom 12. September 2019, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Die neue Nummer, "wenn´s weh tut", auf meinbezirk.at vom 28. März 2019, abgerufen am 4. April 2019.
- ↑ Bereits 7.000 Anrufer nutzten „1450“ auf ORF-Niederösterreich vom 10. August 2017, abgerufen am 10. August 2017.
- ↑ Gesundheitshotline: 16.000 Patienten beraten auf ORF-Niederösterreich vom 17. Jänner 2018, abgerufen am 29. Jänner 2018.
- ↑ Ärzte haben Probleme mit Gesundheitstelefon auf ORF-Steiermark vom 22. Juni 2019, abgerufen am 23. Juni 2019.
- ↑ Steirische Triage: Bilanz der Hotline 1450 mit Lücken im Visitendienst auf Medonline vom 14. Juli 2020, abgerufen am 19. Juli 2020.
- ↑ Beratung: 2.000 Anrufe in zwei Monaten auf ORF-Oberösterreich vom 28. Mai 2019, abgerufen am 23. Juni 2019.
- ↑ Gesundheitstelefon für ganz Österreich auf ORF-Niederösterreich vom 30. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- ↑ Coronavirus: Die Telefone laufen heiß im Kurier vom 25. Februar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.
- ↑ Hotline-Appell: „Helfen Sie uns, Service freizuhalten“ auf ORF vom 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- ↑ Bitte warten am Gesundheitstelefon 1450 auf ORF-Steiermark vom 19. März 2020, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Gesundheitshotline 1450 wird weiterentwickelt auf ORF-Oberösterreich vom 30. Juli 2022, abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Gesundheitshotline 1450 soll aus der Corona-Ecke geholt werden im Standard vom 23. Dezember 2022, abgerufen am 24. Dezember 2022.
- ↑ 17,7 Mio. Anrufe bei Gesundheitshotline 1450 auf ORF vom 7. April 2023 abgerufen am 7. April 2023
- ↑ Apothekenruf begrüßt Gesundheitstelefon vom 13. April 2017 abgerufen am 3. November 2019
Weblinks
- Die Nummer zu Ihrer telefonischen Gesundheitsberatung vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
- Gesundheitsberatung 1450 gestartet auf ORF-Wien
- Gesundheitshotline 1450 geht in Betrieb auf ORF-Niederösterreich
- Gesundheitstelefon 1450 geht in Betrieb auf ORF-Vorarlberg
- Notrufnummern siehe Kurzrufnummern für besondere Dienste