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Aktuelle Version vom 2. Juli 2023, 13:59 Uhr
Ernst Brandl (* 18. Mai 1919 in Schwaz; † 11. Juni 1997 in Pill in Tirol) war Biochemiker und Hochschullehrer. Bekanntheít erlangte er durch seine Entwicklung des Oralpenicillins.
Leben
Ernst Brandl war der zehnte und letzte Sohn des Sägewerksbesitzers Eduard Brandl und Maria Hosp. Nach dem Besuch von der Volksschule und zwei Klassen Hauptschule wechselte er in das Bischöfliches Gymnasium Paulinum als Externist, das er 1938 mit der Matura abschloss.
Im Zweiten Weltkrieg musste er bei der Wehrmacht seinen Dienst ableisten, kam aber in amerikanische Gefangenschaft, wo er aber im Herbst 1945 freikam.
Sein Studium begann er 1946 an der Universität Innsbruck. Obwohl seine Interessen auch der Kunstgeschichte galten, wandte er sich der Chemie zu, wo er auch sein Doktorat erlangte.
Nach dem Studium begann er im Jahr 1949 als Praktikant in der Biochemie Kundl. Daneben beschäftigte er sich mit der Angewandten Mikrobiologie und dissertierte mit dem Thema Beiträge zur Biochemie und Mutantenbildung in der Penicilliu notatum chrysogenum Gruppe. Diese Beschäftigung führte schließlich zu seiner Entdeckung des Penicillin V. Diese Entdeckung, war einerseits in der Medizin ein Durchbruch, machte aber auch das bis dahin weniger bekannte Unternehmen Biochemie weltbekannt.
Dem Unternehmen blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1982 treu und lehnte zahlreiche Angebote von Hochschulen ab. erst 1972 habilitierte er sich an der Technische Hochschule Wien als Dozent. 1978 wurde er Honorarprofessor in Innsbruck und 1979 a.o. Professor an der TU Wien. Von 1974 bis 1982 war er auch Mitherausgeber der Fachzeitschrift The Journal of Antibiotics.
Nach seiner Pensionierung 1982 wechselte er seinen Wohnort von Kundl wieder in seine Geburtsstadt. Während er seine Tätigkeit in Kundl einstellte, führte er seine Vorlesungen auch noch weiter. In dieser Zeit widmeter er sich der Literatur on den Naturwissenschaften, befasste sich aber auch mit Philosophie und der Religion und versuchte sich in lyrischem Expressionismus.
Ernst Brandl starb 1997 in Pill.
Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrenzeichen des Landes Tirol (1959)
- Carl-Freiherr-Auer-von-Welsbach-Medaille (1966)
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1973)
- Ehrenbürger der Stadt Schwaz (1980)
- The Bristol Award for Anti-Infective Research (1983)
- Wilhelm-Exner-Medaille (1983)
- Ehrendoktorat der Universität Innsbruck (1985)
In Schwaz wuurde die Professor Ernst Brandl-Straße nach ihm benannt.[1]
Seit 1991 besteht die Ernst-Brandl-Stiftung, die einen mit 4.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis vergibt.[2]
Literatur
- Autobiografie (Online)
- Peter Hörhager: Ernst Brandl und das Penicillin V, Berenkamp, 2019, ISBN 978-3-85093-391-9
- Zur Entdeckungsgeschichte des Penicillin V in Kundl auf ZOBODAT.at.
Einzelnachweise
- ↑ Prof.-Ernst-Brandl-Straße am Portal der Stadt Schwaz abgerufen am 2. Juli 2023
- ↑ 100 Jahre Univ. Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Brandl bei der Medizinischen Universität Innsbruck abgerufen am 2. Juli 2023
Weblinks
- Ernst Brandl auf Literatur Tirol
- Penicillin als Tablette. Erinnerungen an eine Weltsensation bei Sandoz
- Chemiker
- Erfinder
- Hochschullehrer (Technische Universität Wien)
- Hochschullehrer (Universität Innsbruck)
- Autor
- Absolvent der Universität Innsbruck
- Träger des Ehrenzeichens des Landes Tirol
- Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger der Carl-Freiherr-Auer-von-Welsbach-Medaille
- Träger der Wilhelm-Exner-Medaille
- Ehrenbürger von Schwaz
- Geboren in Schwaz
- Geboren 1919
- Gestorben in Pill
- Gestorben 1997
- Mann
- Person (Kundl)