1955

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Ereignisse

Datei:Taurus-Notruf122.jpg

Notruf der Feuerwehr 122 auf einer Taurus-Lok der ÖBB

Datei:Bundesgesetzblatt (Austria) 1955 1151.jpg

Das Bundesgesetz über die Neutralität

• Im Februar wurde das letzte Todesurteil auf österreichischem Boden durch die amerikanische Besatzungsmacht vollstreckt. Ein Lageraufseher des KZ Mauthausen wurde nach alliiertem Recht zum Tode verurteilt.
• Am 15. Mai wird im Wiener Belvedere der Staatsvertrag unterzeichnet, der die Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg am 25. Oktober beendet.
• 7. Juni: Der Nationalrat nimmt den Staatsvertrag und die Neutralitätserklärung einstimmig an.
• Der 27. Juli wird als das Ende der B-Gendarmerie, der Vorgängerorganisation des Bundesheeres, gesehen.
• 1. August: Dieser Tag gilt als der Geburtstag des Fernsehens in Österreich, obwohl der reguläre Betrieb erst am 1. Jänner 1958 aufgenommen wurde. Es wurde aus einem Behelfsstudion in Wien die erste Fernsehsendung vom Österreichischen Rundfunk ausgestrahlt.
• 9. September: Das neu beschlossene Allgemeine Sozialversicherungsgesetz löst das 1939 reichsdeutsche Sozialversicherungsrecht ab und tritt mit 1. Jänner 1956 in Kraft. Die Entstehung des neuen Gesetzes verlief etwas kontraversiell, so traten die Ärzte noch am 25. August in einen zweitägigen Proteststreik. Eine Rückkehr zum vor 1938 geltenden österreichisches Recht war zu Kriegsende nicht möglich, da es wieder eine Verschlechterung in vielen Belangen gebracht hätte.
• 17. Oktober: Als Nachfolger des 1949 entstandenen VdU wird die FPÖ gegründet. Erster Parteiobmann wird der nach dem Anschlusses wirkende Minister Seyß-Inquart. Der erste Parteitag findet erst 1956 statt.
• 26. Oktober: Im Parlament wird das Neutralitätsgesetz beschlossen. Als einzige Partei stimmte der Verband der Unabhängigen (VdU), der Vorgängerpartei der FPÖ dagegen. Als Mythos hielt sich lange der Glauben, dsss der letzte Besatzungssoldat Österreich verlassen haben soll. In Wirklichkeit verließ am 19. September der letzte sowjetische und am 25. Oktober der letzte britische Soldat das Hoheitsgebiet. Allerdings sollen sich auch am 29. Oktober noch Briten in der Kaserne in Klagenfurt-Lendorf befunden haben.
• Nachdem die Notrufnummer 122 für die Feuerwehr schon in zahlreichen Ortsnetzen, auch ohne Selbstwählverkehr, Verwendung findet, wird sie von der Post- und Telegraphenverwaltung österreichweit reserviert, auch wenn es bis 1972 dauert, dass sie durch den vollständigen Ausbau des Selbstwählverkehrs in ganz Österreich anwendbar ist. Einheitlich waren sie bisher aber nicht. So wurde in Wien die Nummer Z 0 11 seit Kriegsende verwendet.
• 14. Dezember: Nachdem Österreich den Staatsvertrag erhielt und die Besatzungsmächte das Land verlassen haben, beschließt die Generalversammlung der Vereinten Nationen Österreich als 70. Mitglied aufzunehmen.

Kärnten

• Der 19. Februar gilt als der Geburtstag des Villacher Faschings der Neuzeit mit dem ersten Umzug in der Stadt. 1961 findet die erste Faschingssitzung statt.

Niederösterreich

• 25. Juli: Der letzte Zug mit Heimkehrern aus der Gefangenschaft, kommt aus der Sowjetunion in Wiener Neustadt an. Sie haben die Zwangsarbeit in den Lagern Sibiriens überlebt, leiden aber unter den Folgen der Unterernährung sowie der körperlichen und seelischen Belastungen. Eine Tafel erinnert am Bahnplatz daran.
• 2. Oktober: In Gießhübl findet das 1. Internationale Motocross-Rennen auf der Kuhheide mit 18.000 Besuchern statt.

Oberösterreich

• 23. Juli: In Gmunden finden bei einem Hochwassereinsatz sieben Feuerwehrmitglieder der FF Oberweis den Tod.
• 23. Oktober: Landtagswahl (1949<>1961).

Salzburg

• 10. Oktober: In der Stadt Salzburg wird nach nur zehnmonatiger Bauzeit das Heizkraftwerk Salzburg Mitte von der Stadtwerken Salzburg in Betrieb genommen.
• 5. Dezember: Kurz vor Fertigstellung des Kraftwerks Kaprun reisst eine 120 breite und 400 lange Lawine vom Grießkogel 18 Arbeiter mit. 15 davon finden den Tod. Dieses Ereignis bildet den Anlass zur Einrichtung der ersten Lawinenkommissionen.

Tirol

• 27. Mai: Nachdem in den Besatzungsgebieten der zivile Luftverkehr wieder zugelassen wird, nehmen die Schweiz und Großbritannien den Luftverkehr nach Innsbruck auf.

Wien

• 28. April:Der erste Fernseh-Versuchssender des ORF nimmt seinen Betrieb auf.
• 14. Juni:Der auf Initative von Generaldirektor Liebermann der Wiener Städtischen in nur zwei Jahren errichtete Ringturm, der zum Zeitpunkt mit 70 Meter das höchste Gebäude Österreichs ist, wird eröffnet. Mit dem Bau des ersten Bürohochhauses in Österreich durch Architekt Erich Boltenstern wurde ein starkes Symbol für die wiedererlangte Freiheit, Modernität und den Wiederaufbau unseres Landes gesetzt.
• 10. Oktober: Auf dem Leopoldsberg kollidiert ein Flugzeug der jugoslawischen Flugline JAT mit dem Gelände. 7 der 29 Insassen finden den Tod.
• 15. Oktober: Das Burgtheater kann nach der Eröffnung am Vortag, seinen Spielbetrieb mit König Ottokars Glück und Ende von Grillparzer nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufnehmen.
• Am 5. November wird die Staatsoper nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg mit der Aufführung der Oper Fidelio wiedereröffnet.
• 23. November: Von der Wiener Polizei kommen die ersten sechs Funkstreifenwagen mit dem Rufnamen Anton bis Fritz in Anwendung. Die erste Einsatzfahrt war einer angekohlten Knackwurst geschuldet. Fünf Jahre später waren schon Fahrzeuge bis Viktor in Einsatz.

Außerhalb Österreichs

• 31. Juli: Der Tagesbefehl des sowjetischen Verteidigungsministeriums lautet: Bis ersten Oktober wird der letzte russische Soldat Österreich verlassen.

Weblinks

Commons 1955 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons