Bertha von Kellmünz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Juli 2023, 11:49 Uhr
Gräfin Bertha von Kellmünz (* im 11. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, nach 1128)[A 1], auch Bertha von Rheinfelden, gründete, gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Grafen Ulrich (X.) von Bregenz, die in der heutigen Stadt Bregenz gelegene Abtei Mehrerau. Zu ihren Nachfahren gehören die Adelsfamilien von Montfort und Werdenberg, die beide die Geschichte des Bundeslandes Vorarlberg wesentlich prägten.
Herkunft und Familie
Gräfin Bertha von Kellmünz war eine eheliche Tochter des Grafen Rudolf von Rheinfelden († 1080), der als Herzog von Schwaben und Gegenkönig des späteren Kaisers Heinrich IV. bekannt ist. Ihre Schwestern oder Halbschwestern waren Herzogin Agnes von Zähringen († um 1111) und die ungarische Königin Adelheid von Schwaben († um 1090). Obwohl nicht eindeutig gesichert, galt Bertha späteren Generationen als eine Enkelin von Kaiser Heinrich III. und wurde daher in der Historiographie häufig mit einem einköpfigen Reichsadler-Wappen dargestellt[1].
Gräfin Bertha, die sich nach dem im heutigen Deutschland gelegenen Ort Kellmünz benannte, war mit dem Grafen Ulrich (X.) von Bregenz († 1097) verheiratet und die Mutter des Grafen Rudolf von Bregenz († um 1150).[2]
Leben
Nach der Überlieferung soll Gräfin Bertha von Kellmünz, gemeinsam mit ihrem Ehemann, den Grafen Ulrich (X.) von Bregenz, die Benediktinerabtei Mehrerau (heute Teil der Stadt Bregenz) gestiftet haben.[3] Nachdem dieser bei einem Jagdunfall tödlich verunglückt war, übernahm Bertha von Kellmünz, die auf der Burg von Bregenz ihren Sitz hatte, für mehrere Jahre die "Leitung" der Grafenfamilie von Bregenz.[2] Sie förderte nicht nur zahlreiche Klöster, sondern verteidigte auch Besitzungen und Erbansprüche ihrer Familie, wobei sie nach der "Marchtaler Chronik" sogar an militärischen Auseinandersetzungen aktiv beteiligt war.[4] Nach ihrem Tod wurde Bertha in der Abtei Mehrerau beigesetzt.[1]
Von Gräfin Bertha finden sich bildnerische Darstellungen im Chartular von Mehrerau aus dem Jahr 1472 und in der "Charta fundatorum", der Gründungsgeschichte des Klosters von Jakob Mennel († 1525).[1]
Literatur
- Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, besonders S. 89f.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 90
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 425
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 89
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 89f.
Anmerkungen
- ↑ Hinweis zum Sterbedatum nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 90
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