Franz Pansipp: Unterschied zwischen den Versionen

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===== Dazu =====
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Schreiben des [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Verwalters der Herrschaft Königshof Bernhard Greiner]] an Abt [[w:Edmund Komáromy|Edmund Komáromy]] vom 14. Feber 1866:
Schreiben des [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Verwalters der Herrschaft Königshof Bernhard Greiner]] an Abt [[w:Edmund Komáromy|Edmund Komáromy]] vom 14. Feber 1866:
.... alle stimmen mir bei, dass die besten und einträglichsten Brüche jene des [[Franz Winkler|Winkler]], der Krasny<ref>Theresia, ältere Schwester von Franz Pansipp, verheiratete (+ 1864) Johann Krasny</ref>, des Pansipp und [[Wilhelm Amelin#Familie und Ausbildung|Amelin]] sind. ''Pansipp hat behauptet, die Herrschaft habe die Steinmetzen aufgenommen und ihnen die Brüche übergeben, sodass sie ihr Eigentum sind und sie gar keinen Pacht schuldig wären!....''  
.... alle stimmen mir bei, dass die besten und einträglichsten Brüche jene des [[Franz Winkler|Winkler]], der Krasny<ref>Theresia, ältere Schwester von Franz Pansipp, verheiratete (+ 1864) [[Johann Krasny]]</ref>, des Pansipp und [[Wilhelm Amelin#Familie und Ausbildung|Amelin]] sind. ''Pansipp hat behauptet, die Herrschaft habe die Steinmetzen aufgenommen und ihnen die Brüche übergeben, sodass sie ihr Eigentum sind und sie gar keinen Pacht schuldig wären!....''  
:{{Hauptartikel|Laurenz Pansipp#Steinbruchpächter}}
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Version vom 21. September 2023, 17:18 Uhr

Burgenland History Blog Dr. Herbert Brettl, Pansipp-Haus, eine Erinnerung
Grundbuch Kaisersteinbruch 1851, Namenszug der Originalschrift
Grundbuch Kaisersteinbruch 1851 Unterschriften Franz Pansipp und Adalbert Koresch

Franz Pansipp (Franz Xaver Pansipp, * 9. Dezember 1809 in Kaisersteinbruch; † 22. Dezember 1886 ebendort) war ein österreichischer Steinmetzmeister, Steinbruchpächter und Richter von Kaisersteinbruch

Familie

Der Steinmetzmeister Laurenz Pansipp, von Hartberg in der Steiermark (→ sein Großvater), war in den kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg zugewandert, heiratete 1776 in der hiesigen Kirche Maria Anna Peyerlin, 1778 wurde Sohn Johann Evangelist geboren. Er ehelichte 1799 Theresia Kruckenfellnerin, aus der Sommereiner Steinmetzfamilie Kruckenfeller. Anmerkung: in Sommerein Kruckenfellner, in Kaisersteinbruch Krukenfellner. Ihr Sohn Franz, 1809 geboren, erlernte das Steinmetzhandwerker, erhielt die Meisterwürde und ehelichte am 24. Feber 1835 Klara Donherrin von Feketevaros/Purbach.

  • Sein Bruder Johann jun. (* 1800), ebenfalls Steinmetz, heiratete 1825 Josepha Perchtholdin von Sommerein. Die Schwester Theresia (* 1801) heiratete im selben Jahr 1825 den aus Böhmen zugewanderten Steinmetz Johann Krasny.

Steinbruch-Pächter am Zeilerberg und beim Öden Kloster in Kaisersteinbruch

Hofoper Baubeginn 1861, Eckpfeler aus härtestem Kaiserstein, Dienstmann zum Einschätzen der Dimensionen

Schon sein Großvater Laurenz Pansipp, sein Vater Johann Evangelist Pansipp waren Pächter dieser großen Steinbrüche.

Dazu

Schreiben des Verwalters der Herrschaft Königshof Bernhard Greiner an Abt Edmund Komáromy vom 14. Feber 1866: .... alle stimmen mir bei, dass die besten und einträglichsten Brüche jene des Winkler, der Krasny[1], des Pansipp und Amelin sind. Pansipp hat behauptet, die Herrschaft habe die Steinmetzen aufgenommen und ihnen die Brüche übergeben, sodass sie ihr Eigentum sind und sie gar keinen Pacht schuldig wären!....

Kaisersteinbrucher Parzellen-Protokoll mit Plan von 1856

Franz Pansipp: 13/Wirtschaftsgebäude, 18-19/Haus (→ siehe Abbildung) und Hof mit Wirtschaftsgebäude und Obstgarten, 135-136/Weide, Äcker.

Entdeckung einer sprudelnden Wasserquelle

Dieses Ereignis war für den Schulmeister Johann Wimmer von solcher Bedeutung, dass er in seinen Schriften 1890 darauf eingeht. Hier ein kleiner Auszug:

Es war einmal .. da suchte ein Maurer notgedrungen ein stärkeres Dickicht auf, zu seinem Notdürftigkeitsplatze. Da hörte er ein Wasserplätschern und ein sanftes Wasserrieseln, und nach kurzem Forschen bemerkte er in seiner Nähe eine fingerdicke Sprungquelle, die in die Sumpfgegend fortrieselte. Weil das Wasser sehr rein war, fing er mit seiner Handnische Wasser zum Verkosten auf und er ward sogleich vollkommen vom besten Trinkwasser überzeugt... Mit der größten Freude machte er diesen glücklichen Quellenfund in der Gemeinde bekannt, und von diesem Glückstage an holte man nur mehr von dort das Trinkwasser... Mit Bewilligung der Herrschaft Königshof wurde das reine Quellwasser dann in gefällgelegten Holzröhren und in einer hölzernen zweiarmigen Sprungröhre stark in Ausguss gebracht. Seit dem Jahre 1835/6 steht ein steinerner zweiseitiger Nischenausguss, sowie in einem tiefen, gemauerten Canale steinerne Wasserrinnen...

Unweit der Wasserquelle grenzte zur Entdeckungszeit dieser Wasserquelle der Hausgartengrund des einstmaligen Hausbesitzers Johann Pansipp an. Als dieser gestorben war († 1833) , übernahm dessen Sohn Franz dieses Haus samt Garten, der es sich bald angelegen sein ließ, als sich reich fühlender Steinmetzmeister seine erblich übernommenen Realitäten zu vergrößern und zu verschönern. Und so kam er auch auf diesen Gedanken, seinen Hausgarten durch einen Grundzukauf um den naheanstoßenden Herrschaftsgrund zu vergrößern und parkähnlich umzugestalten... [2]

Richteramt in Kaisersteinbruch

Erster Richter im Steinbruch wurde Andre Ruffini. [3]

also haben Ihre Gnaden Andre Ruffini einer ganzen Gemeinde zu einem Richter ernennt und mit Reichung eines Gerichtsstabes in die Hand vorgestellt.

Andre Ruffini 1634–1648, Pietro Maino Maderno 1648–1652, Ambrosius Regondi ab 1652–1680, Ambrosius Ferrethi ab 1680–1696, Reichardt Fux ab 1696–1699, Giovanni Battista Passerini ab 1699–1708, Sebastian Regondi ab 1708–1711, Johann Paul Schilck ab 1711–1722, Elias Hügel ab 1722–1735, Joseph Winkler (1665–1748) ab 1735–1747, Johann Baptist Regondi ab 1747–1750, Elias Hügel ab 1750–1752, Johann Michael Strickner ab 1752–1766, Johann Gehmacher ab 1766–1777, Gregor Nagl 1778–1793, Michael Gehmacher 1793–1808, Petrus Mayer ab 1809–1819, Karl Gehmacher ab 1820, Joseph Winkler (1784–1853) ab 1830, Franz Pansipp ab 1844, Peregrin Teuschl 1852–1859, Franz Winkler ab 1860, Joseph Amelin ab 1873, Karl Teuschl ab 1891, Ferdinand Krukenfellner 1894-1895, Karl Wolf 1896, Ferdinand Krukenfellner ab 1904, Ferdinand Amelin ab 1913, Josef Wolf ab 1925 Bürgermeister.

Kaisersteinbrucher Friedhof Grabstein von Theresia Pansipp, geborene Kruckenfellner und Sohn Franz (Xaver) Pansipp, eine Erinnerung

Nachkommen

Die Töchter heirateten in der Kaisersteinbrucher Kirche

  • Francisca, 22 Jahre, ehelichte am 20. November 1859 den Wiener Ingenieur Anton Schmidt, 29 Jahre. Er war Sohn des Franz Schmidt, Instrumentenfabricator in Wien, Nr. 110, und Francisca, geb. Linek. Trauzeugen waren Joseph Baumgartner, Wirt in Kaisersteinbruch und Johann Windsperger, Schulmeister in Sommerein.
Trauzeugen dokumentierten große Aufträge beim Wiener Ringstraßenbau
  • Aloysia, 24 Jahre, heiratete am 15. November 1864 den Wiener Architekten Karl Fliegauf, 28 Jahre. Sohn des Anton Fliegauf, Maler in Brünn in Mähren und Clara, geb. Scheller. Trauzeugen waren Johann Windsberger, Ober-Lehrer in Sommerein und Architekt August Sicard von Sicardsburg, Professor in Wien.[4]
w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für Kaiser Franz Joseph I., die k.k. Hofoper
  • Ludmilla, 25 Jahre, ehelichte am 20. September 1874 Franz Puchhart, 30 Jahre, Direktor einer Druckerei am Spittelberg in Wien.Sohn des Leopold Puchhart und Ehefrau Elisabeth. Trauzeugen waren Johann Petrides, vom Minoritenplatz in Wien und Stadt-Steinmetzmeister Eduard Hauser, das größte Steinmetzunternehmen in Wien.

Tod

Meister Franz Pansipp starb am 22. Dezember 1886 mit 77 Jahren. Er wurde auf dem Kaisersteinbrucher Friedhof begraben. (siehe Foto)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Theresia, ältere Schwester von Franz Pansipp, verheiratete (+ 1864) Johann Krasny
  2. Diese Begebenheit ist im Historischen Lexikon zu lesen, im Bd. 2, Wimmer Johann.
  3. Das ist eine vollständige Liste aller Kaisersteinbrucher Richter, natürlich immer nach derzeitigem Wissensstand. Dann folgen die Bürgermeister. Die Inschriften der entsprechenden Grabplatten der Meisterinnen und Meister liefern wertvolle Informationen darüber. Im Historischen Lexikon wurden sämtliche Schriften, vor allem aus dem Archiv von Stift Heiligenkreuz zusammengefasst, daraus ergab sich diese Aufstellung. Eine vorgegebenes Verzeichnis gab es nicht.
  4. August Sicard von Sicardsburg war einer der Architekten beim Bau der Wiener Hofoper die Arbeiten hatten 1861 begonnen, auch in den Steinbrüchen von Meister Franz Pansipp wurde auf Hochtouren gearbeitet.