Margarethenkapelle (Feldkirch): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Kapelle wurde urkundlich 1483 erstmals genannt und nach einem Neubau zu Beginn des 16. Jahrhunderts 1522 geweiht. Später gelangte die Kapelle und das Schlösschen in den Besitz der Familie Clessin, ab 1860 in den der Familie Tschavoll. Ritter von Tschavoll, Bürgermeister von Feldkirch, errichtete um 1870 auf der oberen Terrasse des „Kapfes“ eine Villa mit Park.<ref>Villa Tschavoll, Margarethenkapf 1, BDA:  74598, Objekt-ID:  88018.</ref>
Die Kapelle wurde urkundlich 1483 erstmals genannt und nach einem Neubau zu Beginn des 16. Jahrhunderts 1522 geweiht. Später gelangte die Kapelle und das Schlösschen in den Besitz der Familie Clessin, ab 1860 in den der Familie Tschavoll. Ritter von Tschavoll, Bürgermeister von Feldkirch, errichtete um 1870 auf der oberen Terrasse des „Kapfes“ eine Villa mit Park ([[Villa Tschavoll]]).<ref>Villa Tschavoll, Margarethenkapf 1, BDA:  74598, Objekt-ID:  88017.</ref>
Die Kapelle ist schon viele Jahre [[w:Profanierung|profaniert]]. Es ist darin ein Fenster des Vorarlberger Künstlers [[w:Martin Häusle|Martin Häusle]] (1903-1966) erhalten. Dieser hatte bis in die 1960er-Jahre mit seiner Familie ebenfalls im Tschitscher Schlösschen gewohnt.<ref>[https://www.meinbezirk.at/event/feldkirch/c-brauchtum-kultur/tag-des-denkmals-2023-verbindung-von-neu-und-alt-auf-dem-kapf_e1053951 TSCHITSCHER SCHLÖSSLE], Webseite: meinbezirk.at vom 24. September 2023.</ref><ref>[https://vorarlberg.orf.at/stories/3155847/ Tschitscher-Schlössle wird aufwändig saniert], Webseite: vorarlberg.orf.at vom 15. Mai 2022.</ref><ref>[https://v-a-i.at/publikationen/baukulturgeschichten/23kw38_tschitscherschloessle.pdf Tschitscherschloessle], Webseite: v-a-i.at vom 23. September 2023.</ref><ref>Cornelia Mathis-Rothmund: [https://www.vorarlberg.travel/poi/feldkirch-tschitscher-schloesschen-mit-der-kapelle-sankt-margaretha/ Tschitscher-Schlösschen], Webseite: vorarlberg.travel.</ref><ref name=VN1>Vorarlberger Nachrichten, Beilage: Leben&Wohnen vom 23./24. September 2023, S. 4 ff.</ref><ref name= Volaucnik>Christoph Volaucnik: [https://www.feldkirch.at/fileadmin/user_upload/document/Stadtarchiv/2002_1-Februrar_Der_Kapf_und_die_Kapfschlucht.pdf Der Kapf und die Kapfschlucht], Webseite: feldkirch.at.</ref>
Die Kapelle ist schon viele Jahre [[w:Profanierung|profaniert]]. Es ist darin ein Fenster des Vorarlberger Künstlers [[w:Martin Häusle|Martin Häusle]] (1903-1966) erhalten. Dieser hatte bis in die 1960er-Jahre mit seiner Familie ebenfalls im Tschitscher Schlösschen gewohnt.<ref>[https://www.meinbezirk.at/event/feldkirch/c-brauchtum-kultur/tag-des-denkmals-2023-verbindung-von-neu-und-alt-auf-dem-kapf_e1053951 TSCHITSCHER SCHLÖSSLE], Webseite: meinbezirk.at vom 24. September 2023.</ref><ref>[https://vorarlberg.orf.at/stories/3155847/ Tschitscher-Schlössle wird aufwändig saniert], Webseite: vorarlberg.orf.at vom 15. Mai 2022.</ref><ref>[https://v-a-i.at/publikationen/baukulturgeschichten/23kw38_tschitscherschloessle.pdf Tschitscherschloessle], Webseite: v-a-i.at vom 23. September 2023.</ref><ref>Cornelia Mathis-Rothmund: [https://www.vorarlberg.travel/poi/feldkirch-tschitscher-schloesschen-mit-der-kapelle-sankt-margaretha/ Tschitscher-Schlösschen], Webseite: vorarlberg.travel.</ref><ref name=VN1>Vorarlberger Nachrichten, Beilage: Leben&Wohnen vom 23./24. September 2023, S. 4 ff.</ref><ref name= Volaucnik>Christoph Volaucnik: [https://www.feldkirch.at/fileadmin/user_upload/document/Stadtarchiv/2002_1-Februrar_Der_Kapf_und_die_Kapfschlucht.pdf Der Kapf und die Kapfschlucht], Webseite: feldkirch.at.</ref>


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Die in massiver Bauweise und auf Fels errichtete und in den Hang gebaute dreistöckige [[w:Rechteck|rechteckige]] Kapelle ist von Nordwest (ehemaliger Altar) nach Südost (Galerie) ausgerichtet. Das Gebäude ist etwa zehn Meter lang und sechs Meter breit und etwa 12 Meter hoch (ohne [[w:Dachreiter|Glockendacheiter]]). Das steile Satteldach ist mit [[w:Biberschwanzziegel|Biberschwanzziegeln]] eingedeckt.
Die in massiver Bauweise und auf Fels errichtete und in den Hang gebaute dreistöckige [[w:Rechteck|rechteckige]] Kapelle ist von Nordwest (ehemaliger Altar) nach Südost (Galerie) ausgerichtet. Das Gebäude ist etwa zehn Meter lang und sechs Meter breit und etwa 12 Meter hoch (ohne [[w:Dachreiter|Glockendacheiter]]). Das steile Satteldach ist mit [[w:Biberschwanzziegel|Biberschwanzziegeln]] eingedeckt.


Das Untergeschoss ist im wesentlichen ein im westlichen Teil des Gebäudes befindlicher tonnenförmiger Durchfahrtsbogen. Dieser Durchfahrtsbogen hatte ursprünglich ein Tor und das Gebäude militärstrategische Bedeutung. Bei der Schlacht um Feldkirch 1799 sollen die Vorarlberger Landesverteidiger hinter dem Tor ein Geschütz aufgestellt haben. Das Tor wurde dann kurzzeitig geöffnet und auf die angreifenden Franzosen abgefeuert.<ref name= Volaucnik />
Das Untergeschoß ist im wesentlichen ein im westlichen Teil des Gebäudes befindlicher tonnenförmiger Durchfahrtsbogen. Dieser Durchfahrtsbogen hatte ursprünglich ein Tor und das Gebäude militärstrategische Bedeutung (siehe auch [[Kriegerdenkmal Veitskapf]]). Bei der Schlacht um Feldkirch 1799 sollen die Vorarlberger Landesverteidiger hinter dem Tor ein Geschütz aufgestellt haben. Das Tor wurde dann kurzzeitig geöffnet und auf die angreifenden Franzosen abgefeuert.<ref name= Volaucnik />


An der Südseite der Kapelle befindet sich eine Rundbogennische mit [[w:Gotik|gotischen]] [[w:Fresko|Fresken]]. In der linken Laibung eine Statue des [[w:Christophorus|Heiligen Christophorus]] aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. An der Nordseite ist ein Spitzbogenfenster mit Nische und eine barocker Steinfigur des [[w:Heiliger Johannes Nepomuk|Heiligen Johannes Nepomuk]].<ref>Siehe Beschreibung DEHIO.</ref> An der rechten Seite befindet sich eine Inschrift, mit der an den [[w:Zweiter Koalitionskrieg|Zweiten Koalitionskrieg]] zwischen [[w:Frankreich|Frankreich]] und Österreich erinnert wird. Am 23. März 1799 kämpften die Vorarlberger Verteidiger gegen französische Truppen unter Leitung von [[w:General|General]] [[w:André Masséna|André Masséna]] um das Kapf und die Letze.
An der Südseite der Kapelle befindet sich eine Rundbogennische mit [[w:Gotik|gotischen]] [[w:Fresko|Fresken]]. In der linken Laibung eine Statue des [[w:Christophorus|Heiligen Christophorus]] aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. An der Nordseite ist ein Spitzbogenfenster mit Nische und eine barocker Steinfigur des [[w:Heiliger Johannes Nepomuk|Heiligen Johannes Nepomuk]].<ref>Siehe Beschreibung DEHIO.</ref> An der rechten Seite befindet sich eine Inschrift, mit der an den [[w:Zweiter Koalitionskrieg|Zweiten Koalitionskrieg]] zwischen [[w:Frankreich|Frankreich]] und Österreich erinnert wird. Am 23. März 1799 kämpften die Vorarlberger Verteidiger gegen französische Truppen unter Leitung von [[w:General|General]] [[w:André Masséna|André Masséna]] um das Kapf und die Letze.


Es befindet sich im ersten Geschoss (Betraum mit [[w:Kreuzgratgewölbe|Kreuzgratgewölbe]] mit [[w:Spitzbogenfenster|Spitzbogenfenstern]] und [[w:Ochsenauge (Architektur)|Ochsenauge]]) kein [[w:Altar|Altar]] mehr und auch keine [[w:Orgel|Orgel]] auf der Galerie (Obergeschoss).  
Es befindet sich im ersten Geschoß (Betraum mit [[w:Kreuzgratgewölbe|Kreuzgratgewölbe]] mit [[w:Spitzbogenfenster|Spitzbogenfenstern]] und [[w:Ochsenauge (Architektur)|Ochsenauge]]) kein [[w:Altar|Altar]] mehr und auch keine [[w:Orgel|Orgel]] auf der Galerie (Obergeschoß).  


Im Glockendachreiter, unterhalb des steilen [[w:Zeltdach|konkav gewöbten Zeltdachs]] befindet sich eine kleine Glocke (hier sollen sich früher zwei Glocken befunden haben). Oberhalb des Glockendachreiters befindet sich eine kleine [[w:Turmkugel|Turmkugel]] und ein [[w:Kreuz (Symbol)|Kreuz]]. Das Kreuz ist eine eigenwillige Verbindung zwischen [[w:Gabelkreuz|Gabelkreuz]] und Ringkreuz.
Im Glockendachreiter, unterhalb des steilen [[w:Zeltdach|konkav gewöbten Zeltdachs]] befindet sich eine kleine Glocke (hier sollen sich früher zwei Glocken befunden haben). Oberhalb des Glockendachreiters befindet sich eine kleine [[w:Turmkugel|Turmkugel]] und ein [[w:Kreuz (Symbol)|Kreuz]]. Das Kreuz ist eine eigenwillige Verbindung zwischen [[w:Gabelkreuz|Gabelkreuz]] und Ringkreuz.
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Zum Gebäude besteht kein LKW-tauglicher Zufahrtsweg.
Zum Gebäude besteht kein LKW-tauglicher Zufahrtsweg.


Beim  Umbau 2022/2023 wurde ganz wesentlich in die Bausubstanz und Einrichtung der Kapelle eingegriffen. Der Boden im Hauptgeschoss der Kapelle ist nunmehr aus weißem griechischem [[w:Marmor|Marmor]]. Viele alte Einbauten wurden zur Gänze entfernt. Die Kapelle soll nicht mehr geweiht werden. <ref name=VN1 />
Beim  Umbau 2022/2023 wurde ganz wesentlich in die Bausubstanz und Einrichtung der Kapelle eingegriffen. Der Boden im Hauptgeschoß der Kapelle ist nunmehr aus weißem griechischem [[w:Marmor|Marmor]]. Viele alte Einbauten wurden zur Gänze entfernt. Die Kapelle soll nicht mehr geweiht werden. <ref name=VN1 />


== Literatur ==
== Literatur ==
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