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Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1002 geht die Herrschaft Arnstein im heutigen Niederösterreich auf eine Schenkung von [[w:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II. | Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1002 geht die Herrschaft Arnstein im heutigen Niederösterreich auf eine Schenkung von [[w:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] an [[Heinrich I. (Österreich)|Markgraf Heinrich (I.) von Österreich]] ("''Heinrich den Starken''") zurück.<ref name ="burgen-austria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1134 Burgruine Arnstein], Burgen-Austria.COM abgerufen am 7. August 2020</ref> Die Burg Arnstein wurde Mitte des 12. Jahrhunderts, vermutlich zwischen 1136 und 1156, erbaut.<ref name ="schöndorfer188"/> Es scheint, dass sie schon damals ein landesfürstliches Lehen der [[Herzogtum Österreich|Markgrafschaft und des späteren Herzogtums Österreich]] war.<ref name ="burgen-austria"/> Bis 1329 war Burg Arnstein im Besitz der Adelsfamilie der Arnsteiner, die sich vielleicht nach ihr benannte, oder an diese verliehen, dann kam sie durch Kauf an Karl von Eckartsau. 1355 wurde sie als landesfürstliches Lehen des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") an Friedrich von Walsee verpfändet. Um 1393 gelangte sie in den Besitz der Inprucker. 1502 belehnte der spätere [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] Wenzel von Winden mit ihr.<ref name ="schöndorfer188"/> | ||
1529 wurde die Burg Arnstein von den Osmanen zerstört, danach aber wieder aufgebaut.<ref name ="burgen-austria"/> Im 16. Jahrhundert gehörte sie vorübergehend den Adelsfamilien der Herrenkirchner und der [[w:Wolzogen (Adelsgeschlecht)|Wolzogen]], 1693 war die Burg an Josef Rechberger von Rechcron verpfändet.<ref name ="schöndorfer188"/> Diesem war auch die Herrschaft Neuhaus verpfändet, mit der Arnstein bis 1849 vereinigt blieb.<ref name ="burgen-austria"/> 1835 kam die Burg, die damals bereits zur Ruine verfallen war<ref name ="burgen-austria"/>, in den Besitz der Familie Sina, 1836 gehörte sie der [[w:Wimpffen (Adelsgeschlecht)|Familie von Wimpfen]].<ref name ="schöndorfer188"/> 1945 wurde die Ruine zusammen mit den Wälder um Arnstein als Deutsches Eigentum von der russischen Besatzungsmacht konfisziert und zur Ausbeutung den von ihr gegründeten USIA-Betrieben übergeben, deren Verwaltung sich in [[Merkenstein]] befand.<ref name ="burgen-austria"/> 1955 kamen die Ruine und ihre Wälder an die Verwaltung der Österreichischen Bundesforste.<ref name ="schöndorfer188"/> | 1529 wurde die Burg Arnstein von den Osmanen zerstört, danach aber wieder aufgebaut.<ref name ="burgen-austria"/> Im 16. Jahrhundert gehörte sie vorübergehend den Adelsfamilien der Herrenkirchner und der [[w:Wolzogen (Adelsgeschlecht)|Wolzogen]], 1693 war die Burg an Josef Rechberger von Rechcron verpfändet.<ref name ="schöndorfer188"/> Diesem war auch die Herrschaft Neuhaus verpfändet, mit der Arnstein bis 1849 vereinigt blieb.<ref name ="burgen-austria"/> 1835 kam die Burg, die damals bereits zur Ruine verfallen war<ref name ="burgen-austria"/>, in den Besitz der Familie Sina, 1836 gehörte sie der [[w:Wimpffen (Adelsgeschlecht)|Familie von Wimpfen]].<ref name ="schöndorfer188"/> 1945 wurde die Ruine zusammen mit den Wälder um Arnstein als Deutsches Eigentum von der russischen Besatzungsmacht konfisziert und zur Ausbeutung den von ihr gegründeten USIA-Betrieben übergeben, deren Verwaltung sich in [[Merkenstein]] befand.<ref name ="burgen-austria"/> 1955 kamen die Ruine und ihre Wälder an die Verwaltung der Österreichischen Bundesforste.<ref name ="schöndorfer188"/> | ||
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Es handelt sich um die bekannteste Sage um die Burg Arnstein, die in mehreren Versionen existiert. Im Wesentlichen spielt die Sage im Mittelalter, und es geht stets um eine Burgfrau von Arnstein, welche ein Kind mit einen Hundekopf zur Welt bringt, während ihr Mann auf Reisen ist. Sie lässt das Kind töten, was in einigen Versionen verhindert werden kann. Als der Ehemann bei seiner Heimkehr von ihrer Tat erfährt, verleitet er sie dazu, sich selbst für ihre Tat das Todesurteil zu sprechen, das an ihr vollzogen wird. In einer Version handelt es sich um Ritter Konrad von Arnstein, der ins Heilige Land zieht. Die Ehefrau Kunigunde ist hier eine gebürtige Polheimerin.<ref name ="schöndorfer189"/> In einer Version sind es Drillinge, welche die Burgfrau als Folge einer ehebrecherischen Beziehung zur Welt bringt und daher beseitigen will. Das Hundemotiv taucht hier ebenfalls auf, als der Burgherr die Zofe bei der Ausführung des Kindertötung ertappt, und sie behauptet, in dem Korb wären kleine Hunde, die sie ertränken soll.<ref | Es handelt sich um die bekannteste Sage um die Burg Arnstein, die in mehreren Versionen existiert. Im Wesentlichen spielt die Sage im Mittelalter, und es geht stets um eine Burgfrau von Arnstein, welche ein Kind mit einen Hundekopf zur Welt bringt, während ihr Mann auf Reisen ist. Sie lässt das Kind töten, was in einigen Versionen verhindert werden kann. Als der Ehemann bei seiner Heimkehr von ihrer Tat erfährt, verleitet er sie dazu, sich selbst für ihre Tat das Todesurteil zu sprechen, das an ihr vollzogen wird. In einer Version handelt es sich um Ritter Konrad von Arnstein, der ins Heilige Land zieht. Die Ehefrau Kunigunde ist hier eine gebürtige Polheimerin.<ref name ="schöndorfer189"/> In einer Version sind es Drillinge, welche die Burgfrau als Folge einer ehebrecherischen Beziehung zur Welt bringt und daher beseitigen will. Das Hundemotiv taucht hier ebenfalls auf, als der Burgherr die Zofe bei der Ausführung des Kindertötung ertappt, und sie behauptet, in dem Korb wären kleine Hunde, die sie ertränken soll.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 189f.</ref> | ||
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In dieser Sage gilt die Burg Arnstein als verwunschener Ort. Die früheren Burgknechte sind Hasen, und ein Holzfäller, der einen dieser Hasen fängt und als Jause vorgesehen hat, kommt mit dem Schrecken davon. Mit dem für die Geschichte eigentlich unnötigen Motiv, dass es damals in Raisenmarkt noch keine eigene Kirche gab, wird das Spukschloss Arnstein zum Überbleibsel einer heidnischen Vorzeit gemacht.<ref name ="schöndorfer190">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 190</ref> | In dieser Sage gilt die Burg Arnstein als verwunschener Ort. Die früheren Burgknechte sind verwunschene Hasen, und ein Holzfäller, der einen dieser Hasen fängt und als Jause vorgesehen hat, kommt mit dem Schrecken davon. Mit dem für die Geschichte eigentlich unnötigen Motiv, dass es damals in Raisenmarkt noch keine eigene Kirche gab, wird das Spukschloss Arnstein zum Überbleibsel einer heidnischen Vorzeit gemacht.<ref name ="schöndorfer190">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 190</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2023, 14:59 Uhr
Die Burgruine Arnstein ist eine im Wienerwald gelegene frühere Höhenburg.
Lage
Die Burgruine Arnstein ist Teil von Raisenmarkt, einer Kastralgemeinde von Alland. Sie befindet sich auf dem Peilstein.[1]
Das Bauwerk
Bei Ausgrabungsarbeiten im Jahr 1889 wurden Trümmer eines Burgtors freigelegt und der große Quader eines Bogens gefunden. Erhalten sind außerdem einige weniger Quaderwerkreste des Palas und ein stockwerkhoher Mauerrest des früheren Bergfriedes.[2]
Historische Eckdaten
Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1002 geht die Herrschaft Arnstein im heutigen Niederösterreich auf eine Schenkung von Kaiser Heinrich II. an Markgraf Heinrich (I.) von Österreich ("Heinrich den Starken") zurück.[3] Die Burg Arnstein wurde Mitte des 12. Jahrhunderts, vermutlich zwischen 1136 und 1156, erbaut.[2] Es scheint, dass sie schon damals ein landesfürstliches Lehen der Markgrafschaft und des späteren Herzogtums Österreich war.[3] Bis 1329 war Burg Arnstein im Besitz der Adelsfamilie der Arnsteiner, die sich vielleicht nach ihr benannte, oder an diese verliehen, dann kam sie durch Kauf an Karl von Eckartsau. 1355 wurde sie als landesfürstliches Lehen des Herzogtums Österreich von Herzog Albrecht (II.) von Österreich ("Albrecht dem Lahmen") an Friedrich von Walsee verpfändet. Um 1393 gelangte sie in den Besitz der Inprucker. 1502 belehnte der spätere Kaiser Maximilian I. Wenzel von Winden mit ihr.[2]
1529 wurde die Burg Arnstein von den Osmanen zerstört, danach aber wieder aufgebaut.[3] Im 16. Jahrhundert gehörte sie vorübergehend den Adelsfamilien der Herrenkirchner und der Wolzogen, 1693 war die Burg an Josef Rechberger von Rechcron verpfändet.[2] Diesem war auch die Herrschaft Neuhaus verpfändet, mit der Arnstein bis 1849 vereinigt blieb.[3] 1835 kam die Burg, die damals bereits zur Ruine verfallen war[3], in den Besitz der Familie Sina, 1836 gehörte sie der Familie von Wimpfen.[2] 1945 wurde die Ruine zusammen mit den Wälder um Arnstein als Deutsches Eigentum von der russischen Besatzungsmacht konfisziert und zur Ausbeutung den von ihr gegründeten USIA-Betrieben übergeben, deren Verwaltung sich in Merkenstein befand.[3] 1955 kamen die Ruine und ihre Wälder an die Verwaltung der Österreichischen Bundesforste.[2]
Die "Familie" der Arnsteiner
Das Wappen der Familie der Arnsteiner war ein schwarzer Adler über einem Dreiberg auf einem goldenen Hintergrund.[2] 1156 wird in einer Urkunde von Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") für das Kloster Kleinmariazell erstmals ein Wichard von Arnstein ("Wichart de Arnsteine") genannt.[4] Seine Familie dürfte mit Konrad von Arnstein, der Propst der regulierten Chorherren zu St. Andrä an der Traisen (heute Teil der Gemeinde Herzogenburg) war, in "männlicher Linie" ausgestorben sein.[2] Verschiedene Personen, die zu dieser Adelsfamilie gehört haben dürften, sind namentlich genannt, darunter:
- 1188 ein weiterer Wichard von Arnstein mit seinem Sohn Berthold ("Perhtoldus"), er war herzoglicher Waldmeister zu Sattelbach (heute Teil der Gemeinde Heiligenkreuz.[1]
- ein weiterer Wichard von Arnstein 1242 im "Lehnbrief" von Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("Friedrich dem Streitbaren") über das Kämmereramt, er dürfte mit jenem Wichard von Arnstein ident sein, der 1233 gemeinsam mit seinem Bruder Wulfing in einer Urkunde des Stiftes Heiligenkreuz genannt ist.[1]
- ein Chunrad von Arnstein der 1306 Spatzenwald an den Pfarrer zu Grillenberg verkaufte. Er soll mit jenem Chunrad von Arnstein ident sein, der im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts um das "Vogtfutter", einen Zins, mit dem Prior von Klosterneuburg eine Auseinandersetzung führte, die 1280 beigelegt wurde.[1]
Die Burgruine Arnstein in Sage und Legende
Die Geistersage zu Arnstein
Die Ruine Arnstein hat wie viele andere Schlösser nach dieser Sage auch einen Schlossgeist. Hier ist es ein Reiter auf einem weißen Schimmel, der keine Ruhe findet, und in der Geisterstunde vor der Burg nur von frommen Menschen gesehen werden kann. Nur wenn sie ihn ansprechen, kann seine Seele gerettet werden.[5]
Die Hundesage zu Arnstein
Es handelt sich um die bekannteste Sage um die Burg Arnstein, die in mehreren Versionen existiert. Im Wesentlichen spielt die Sage im Mittelalter, und es geht stets um eine Burgfrau von Arnstein, welche ein Kind mit einen Hundekopf zur Welt bringt, während ihr Mann auf Reisen ist. Sie lässt das Kind töten, was in einigen Versionen verhindert werden kann. Als der Ehemann bei seiner Heimkehr von ihrer Tat erfährt, verleitet er sie dazu, sich selbst für ihre Tat das Todesurteil zu sprechen, das an ihr vollzogen wird. In einer Version handelt es sich um Ritter Konrad von Arnstein, der ins Heilige Land zieht. Die Ehefrau Kunigunde ist hier eine gebürtige Polheimerin.[5] In einer Version sind es Drillinge, welche die Burgfrau als Folge einer ehebrecherischen Beziehung zur Welt bringt und daher beseitigen will. Das Hundemotiv taucht hier ebenfalls auf, als der Burgherr die Zofe bei der Ausführung des Kindertötung ertappt, und sie behauptet, in dem Korb wären kleine Hunde, die sie ertränken soll.[6]
Eine Sage von Arnstein
In dieser Sage gilt die Burg Arnstein als verwunschener Ort. Die früheren Burgknechte sind verwunschene Hasen, und ein Holzfäller, der einen dieser Hasen fängt und als Jause vorgesehen hat, kommt mit dem Schrecken davon. Mit dem für die Geschichte eigentlich unnötigen Motiv, dass es damals in Raisenmarkt noch keine eigene Kirche gab, wird das Spukschloss Arnstein zum Überbleibsel einer heidnischen Vorzeit gemacht.[7]
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
Burgruine Arnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 187
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 188
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 vgl. Burgruine Arnstein, Burgen-Austria.COM abgerufen am 7. August 2020
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 187f.
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 189
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 189f.
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 190
Weblinks
Burgruine Arnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Eintrag über Burgruine Arnstein auf Burgen-Austria
- Ruine Arnstein bei Alte Mauern: Burgen, Schlösser und Ruinen
- Fotos zum Schlagwort Arnstein in der Topothek der Gemeinde/Region Alland (Urheberrechte beachten)
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