Albrecht II. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:WMK Stefansdom - Fürstenfiguren Albrecht II.jpg|thumb|Herzog Albrecht "der Weise" am Südturm des Wiener Stephandoms. Diese Sandsteinskulptur aus dem 14. Jahrhundert war Teil einer Personengruppe, die im Auftrag seines Sohnes Rudolfs geschaffen wurde. Im Unterschied zu dessen Skulptur oder der von Kaiser Karl IV., die beide als "verträumt" zeigen, wirkt Albrecht wesentlich "geerdeter".]]
[[File:WMK Stefansdom - Fürstenfiguren Albrecht II.jpg|thumb|Herzog Albrecht "der Weise" am Südturm des Wiener Stephandoms. Diese Sandsteinskulptur aus dem 14. Jahrhundert war Teil einer Personengruppe, die im Auftrag seines Sohnes Rudolfs geschaffen wurde. Im Unterschied zu dessen Skulptur oder der von Kaiser Karl IV., die beide als "verträumt" zeigen, wirkt Albrecht "geerdeter".]]
'''Herzog Albrecht II. von Österreich''' ("''Albrecht der Weise''" oder "''Albrecht der Lahme''") (*[[12. Dezember]] [[1298]], vermutlich in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]]; † [[20. Juli]] [[1358]], in [[Wien]])<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|1|42||Albrecht II. von Habsburg}}</ref> stammte aus jener Herrscherdynastie, die heute als die [[Habsburger]] bekannt ist. Er herrschte seit ca. 1330 über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steiermark|Steier]] sowie über weitere Gebiete, die heute zu den Staaten [[w:Schweiz|Schweiz]], [[w:Deutschland|Deutschland]], [[w:Frankreich|Frankreich]] und [[w:Slowenien|Slowenien]] gehören. Unter seiner Herrschaft kam das [[Herzogtum Kärnten]]<ref group="A">Das Gebiet des Herzogtums Kärnten umfasste damals große Teile des heutigen Bundeslandes [[Kärnten]] mit Herrschaftsansprüchen auf die [[w:Krain|Mark Krain]] (heute Teil von [[w:Slowenien|Slowenien]]), die zu dieser Zeit von den Herzögen von Österreich (Habsburger) an die Meinhardiner verpfändet war. (Bei der Belehnung mit dem Herzogtum Kärnten durch Ludwig den Baiern kam sie wieder ohne besondere Verfügungen an die Herzöge von Österreich. Unter Herzog Rudolf IV. von Österreich wurde sie zu einem eigenen Herzogtum erhoben.) Weitere Teile des heutigen Bundeslandes gehörten zwar damals bereits zum Herzogtum, standen aber zu dieser Zeit noch unter der Herrschaft des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] und dessen [[w:Bistum Gurk|Suffraganbistum Gurk]] sowie der [[w:Meinhardiner#Albertinische Linie|Albertinischen Linie]] der Grafen von Görz und Tirol.</ref> unter die Herrschaft seiner Familie. Albrechts Herrschaft war insgesamt trotz einiger Krisen wie eine schwere Pestepidemie oder das Erdbeben von Villach für jene Teile seiner Herrschaft, die heute zur Republik Österreich gehören, sehr erfolgreich<ref name ="krieger131">vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 131</ref>.
'''Herzog Albrecht II. von Österreich''' ("''Albrecht der Weise''" oder "''Albrecht der Lahme''") (*[[12. Dezember]] [[1298]], vermutlich in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]]; † [[16. August]] [[1358]], in [[Wien]])<ref group="A">Daten nach Martin Haltrich: ''"gut pucher und ander ding"''. Untersuchungen von Schriftlichkeit, Administration und Buchproduktion in der spätmittelalterlichen Verwaltung der Kartause Gaming, (ungedruckte) Dissertation, Wien, 2010, S. 22 [http://othes.univie.ac.at/12052/1/2010-11-11_9305457.pdf digital]. In den Lexika wie zum Beispiel Czeike findet sich gewöhnlich als Sterbedatum, der 20. Juli 1358.</ref> stammte aus jener Herrscherdynastie, die heute als die [[Habsburger]] bekannt ist. Er herrschte seit ca. 1330 über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] sowie über weitere Gebiete, die heute zu den Staaten [[w:Schweiz|Schweiz]], [[w:Deutschland|Deutschland]], [[w:Frankreich|Frankreich]] und [[w:Slowenien|Slowenien]] gehören. Unter seiner Herrschaft kam das [[Herzogtum Kärnten]] unter die Herrschaft seiner Familie. Albrechts Herrschaft war insgesamt trotz einiger Krisen wie eine schwere Pestepidemie oder das Erdbeben von Villach für jene Teile seiner Herrschaft, die heute zur Republik Österreich gehören, sehr erfolgreich<ref name ="krieger131">vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 131</ref>.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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Aus dieser Ehe hatte er mindestens 7 Kinder<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref>, belegt sind:
Aus dieser Ehe hatte er mindestens 7 Kinder<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref>, belegt sind:
* (Erz-)Herzog [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf IV.]] von Österreich ("''Rudolf der Stifter''")
* (Erz-)Herzog [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf (IV.) von Österreich]] ("''Rudolf der Stifter''") († 1365)
* Herzogin [[Katharina von Österreich (1342-1387)|Katharina von Österreich]], Äbtissin des [[Clarakloster|Claraklosters]] in Wien
* Herzogin [[Katharina von Österreich (1342-1387)|Katharina von Österreich]] († 1387), Äbtissin des [[Clarakloster|Claraklosters]] in Wien
* Herzogin [[Margarethe von Österreich († 1366)|Margarethe von Österreich]] († 1366), Ehefrau des Grafen [[Meinhard III.|Meinhard III. von Tirol]] und des Markgrafen [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann Heinrich von Mähren]]
* Herzogin [[Margarethe von Österreich († 1366)|Margarethe von Österreich]] († 1366), Ehefrau des Grafen [[Meinhard III.|Meinhard III. von Tirol]] und des Markgrafen [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann Heinrich von Mähren]]
* Herzog Friedrich (III.) von Österreich (* 1347; † 1362), früh verstorben
* Herzog [[Friedrich III. von Österreich, gest. 1362|Friedrich (III.) von Österreich]] (* 1347; † 10. Dezember 1362)
* Herzog [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht III.]] von Österreich ("''Albrecht mit dem Zopfe''"), verheiratet in 2. Ehe mit Burggräfin [[Beatrix von Zollern|Beatrix von Nürnberg]], begründete die [[w:Albertinische Linie|Albrechtinische Linie]] der Herzöge von Österreich (Habsburger)
* Herzog [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) , verheiratet in 2. Ehe mit Burggräfin [[Beatrix von Zollern|Beatrix von Nürnberg]], begründete die [[w:Albertinische Linie|Albrechtinische Linie]] der Herzöge von Österreich (Habsburger)
* Herzog [[Leopold III. (Habsburg)|Leopold III.]] von Österreich ("''Leopold der Gerechte''"), begründete die [[w:Leopoldinische Linie|Leopoldinische Linie]] der Herzöge von Österreich (Habsburger)
* Herzog [[Leopold III. (Habsburg)|Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold der Gerechte''") († 1386), begründete die [[w:Leopoldinische Linie|Leopoldinische Linie]] der Herzöge von Österreich (Habsburger)


== Herrschaften - Überblick ==
== Herrschaften - Überblick ==
* Für Albrecht war ursprünglich eine Laufbahn als Kleriker vorgesehen.<ref name ="nieder133"/> Nach dem Tod seines älteren Bruders Leopold (I.) ''des Glorwürdigen'' übernahm er von diesem zunächst die Verwaltung der Herrschaften der Herzöge von Österreich (Habsburger) in der früheren [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] (später die "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]"), die er 1329 seinem jüngeren Bruder [[Otto der Fröhliche|Otto ''dem Fröhlichen'']] überließ.<ref name ="nieder132">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132</ref> Nach dem Tod seines Bruders [[Friedrich der Schöne|Friedrich (I.) ''des Schönen'']] herrschte er zusammen mit Otto seit 1330 über die Herzogtümer Österreich und Steiermark, die [[w:Krain|Mark Krain]], die [[w:Windische Mark|Windische Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]] (Bestätigungen der Privilegen durch [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. ("''Ludwig dem Baiern''")]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> am 6. August und im November 1330  sowie am 3. Mai 1331<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132 und S. 135</ref> ). Nach Ottos Tod war er dort alleiniger Herrscher. Eine wesentliche Stütze für seine Herrschaft war seine Schwester [[w:Agnes von Ungarn|Agnes]], die als verwitwete [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königin]] nach 1301 ihren Witwensitz im [[w:Königsfelden|Kloster Königsfelden]] in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]] hatte.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133ff.</ref>  
[[File:Farbtafel Glasbild, Albrecht II. (Österreich), Stift St. Florian, Oberösterreich.jpg|thumb|Herzog Albrecht II. mit seinen Söhnen Rudolf und Friedrich auf der einen der beiden Gaminger Stifterscheiben, die sich heute im Stift St. Florian befinden. Albrecht trägt ein Wappenkleid in den Farben des Bindenschildes und einen Helm mit Pfauenstoß]]
* Zusammen mit Otto übernahm er außerdem nach dem Tod von Herzog Heinrich von Kärnten die Herrschaft über das [[w:Herzogtum Kärnten|Herzogtum Kärnten]], die er gegen [[w:Johann von Böhmen|König Johann (I.) von Böhmen ("''Johann den Blinden''")]] und dessen Söhne sowie Heinrichs Tochter [[Margarete Maultasch|Margarete von Görz und Tirol ("''Margarete Maultasch''")]] behauptete.
Für Albrecht war ursprünglich eine Laufbahn als Kleriker vorgesehen.<ref name ="nieder133"/> Nach dem Tod seines älteren Bruders Leopold (I.) ''des Glorwürdigen'' übernahm er von diesem zunächst die Verwaltung der Herrschaften der Herzöge von Österreich (Habsburger) in der früheren [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] (damals die "Oberen", später die "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]"), die er 1329 seinem jüngeren Bruder [[Otto der Fröhliche|Otto ''dem Fröhlichen'']] überließ.<ref name ="nieder132">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132</ref> Nach dem Tod seines Bruders [[Friedrich der Schöne|Friedrich (I.) ''des Schönen'']] herrschte er zusammen mit Otto seit 1330 über die Herzogtümer Österreich und Steier, die [[w:Krain|Mark Krain]], die [[w:Windische Mark|Windische Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]]. Die Privilegien, welche seine Familie bisher besessen hatte, wurden am 6. August 1330 und im November 1330 sowie am 3. Mai 1331 durch [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. ("''Ludwig dem Baiern''")]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> bestätigt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132 und S. 135</ref>). Mit dem Vertrag von Hagenau vom 6. August 1330 wurde außerdem der Streit um die "römische" Königswürde beziehungsweise um die Herrschaft über das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]] endgültig beigelegt.<ref>vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Herzog Albrecht III. von Österreich (1365-1395)''. Ein Beitrag zur Geschichte Österreichs im späteren Mittelalter. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1961. S. 6, mit Fußnote 17</ref> Nachdem die Politik von Albrechts Vorgängern hauptsächlich auf das Reich und den Erwerb beziehungsweise Erhalt der "römischen" Königskrone ausgerichtet gewesen war, konzentrierte sich die Politik von Albrecht und seinem Bruder Otto vor allem auf Verhältnisse im Inneren und den Ausbau des habsburgischen Territorialkomplexes. Dabei verlagerte sich der Herrschaftsschwerpunkt wesentlich auf die östlichen Herzogtümer, wobei dem Herzogtum Österreich und der Stadt [[Wien]] eine entscheidende Rolle zukamen.<ref name ="sauter119">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 119</ref>
* Durch seine Ehe mit Johanna von Pfirt kam die [[w:Grafschaft Pfirt|Grafschaft Pfirt]] im [[w:Elsaß|Elsaß]] und mit dieser westliche [[w:Sundgau|Sundgau]] bis zur [[w:Burgundische Pforte|Burgundischen Pforte]] unter die Herrschaft seiner Familie.<ref name ="nieder133"/>
 
Nach dem Tod seines Bruders Ottos war Albrecht (II.) seit 1339 alleiniger Herrscher und hielt sich als solcher meistens auf dem Areal des heutigen Landes Österreich auf.<ref>vgl. Moritz Lenglachner: ''Nulla ardua sine fratris consensu'', 2014, S. 139-161</ref> Eine wesentliche Stütze für seine Herrschaft in den "Oberen Landen" war seine Schwester [[Agnes von Ungarn|Agnes]], die als verwitwete [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königin]] nach 1301 ihren Witwensitz im [[w:Königsfelden|Kloster Königsfelden]] in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]] hatte.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133ff.</ref>  
 
Unter Albrechts Herrschaft konnte zudem der Länderbesitz um zwei weitere wichtige "Lande" vergrößert werden.
* Durch seine Ehe mit Johanna von Pfirt kam die [[w:Grafschaft Pfirt|Grafschaft Pfirt]] im [[w:Elsaß|Elsaß]] und mit dieser westliche [[w:Sundgau|Sundgau]] bis zur [[w:Burgundische Pforte|Burgundischen Pforte]] unter die Herrschaft seiner Familie.<ref name ="nieder133"/> Diese Teil des Elsass konnte von den Habsburgern mehrere Jahrhunderte gehalten werden.
* Zusammen mit Otto übernahm Albrecht außerdem nach dem Tod von [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich von Kärnten]] († 1335) die Herrschaft über das Herzogtum Kärnten (Belehnung durch Kaiser Ludwig am 5. Mai 1335), die er gegenüber [[w:Johann von Böhmen|König Johann (I.) von Böhmen ("''Johann den Blinden''")]] und dessen Söhne sowie Heinrichs Tochter [[Margarete Maultasch|Margarete von Görz und Tirol ("''Margarete Maultasch''")]] behaupten konnte.<ref name ="nieder133"/> Dieses Herzogtum, das heute einen wesentlichen Teil des Bundeslandes Kärnten bildet, blieb unter der Herrschaft der Habsburger bis 1918.  
* Albrecht schuf außerdem jene Voraussetzungen, die es seinem Sohn Sohn Rudolf (IV.) 1363 ermöglichten, die Grafschaft Tirol für die Familie zu gewinnen.<ref name ="sauter119"/>


== Weitere wichtige Daten (Schwerpunkt: Geschichte der späteren Republik Österreich) ==
== Weitere wichtige Daten (Schwerpunkt: Geschichte der späteren Republik Österreich) ==
* Verabschiedung des "''[[Bergbüchel|Bergbüchels]]''", einer Verfassung für das Herzogtum Steiermark.
* Verabschiedung des "''[[Bergbüchel|Bergbüchels]]''", einer Verfassung für das Herzogtum Steier.
* Verabschiedung einer Landesordnung für das Herzogtum Kärnten am 14. September 1338, in welcher der Kärntner Adel hinsichtlich des Gerichtswesens dem steirischen Adel gleichgestellt wurde.<ref name ="nieder138">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref>  
* Verabschiedung einer Landesordnung für das Herzogtum Kärnten am 14. September 1338, in welcher der Kärntner Adel hinsichtlich des Gerichtswesens dem steirischen Adel gleichgestellt wurde.<ref name ="nieder138">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 138</ref>  
* 1439: Am Tag vor St. Michael kam es in den Städten [[Krems an der Donau|Krems]] und Stein (heute Teil von Krems) zu einer offenen Verfolgung ihrer jüdischen Bevölkerung. Als Vorwand diente eine angebliche Brunnenvergiftung, die im Zusammenhang mit dem Wüten der Pest zu sehen ist. Dabei wurden Häuser geplündert und in Brand gesteckt, jüdische Personen misshandelt und ermordet, wobei es sogar zu einigen Selbsttötungen gekommen sein soll, um so der Verfolgung zu entgehen. Der Herzog griff hart durch und ließ mehrere Bürger einkerkern und drei Personen aufhängen. Weitere Personen kamen mit der Begleichung von hohen Geldstrafen davon. Die Städte Stein, Krems und [[Mautern an der Donau|Mautern]] mussten ebenfalls hohe Bußzahlungen leisten.<ref name ="ranna63">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 63</ref>
* 1448: Belehnung in [[Seefeld-Kadolz|Seefeld]] (damals Zentrum des [[Brandenburger Lehen|Brandenburger Lehens]]).<ref name ="krieger131"/>
* 1448: Belehnung in [[Seefeld-Kadolz|Seefeld]] (damals Zentrum des [[Brandenburger Lehen|Brandenburger Lehens]]).<ref name ="krieger131"/>
* Um 1348 / 1354  Verleihung des "Gerichtsstandsprivilegs" ("Privilegiums de non evocando") durch [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]], 1361 dessen Bestätigung: Damit gelang Albrecht in seinen Ländern eine wesentliche Festigung des Landesfürstentums.<ref name ="czeike"/>  
* Um 1348 / 1354  Verleihung des "Gerichtstandsprivilegs" (Privilegiums "de non evocando") durch [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]], 1361 dessen Bestätigung: Damit gelang Albrecht in seinen Ländern eine wesentliche Festigung des Landesfürstentums.<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|1|42||Albrecht II. von Habsburg}}</ref>  
* 1352: Belagerung von [[w:Zürich|Zürich]], am 1. September 1352 wird der von [[w:Ludwig V. (Bayern)|Herzog Ludwig V. von Baiern, Markgraf von Brandenburg und Graf von Tirol, später auch Herzog von Oberbaiern]] ("''Ludwig dem Brandenburger''") vermittelte "[[w:Brandenburger Frieden|Brandenburger Frieden]]" geschlossen.
* 1352: Belagerung von [[w:Zürich|Zürich]], am 1. September 1352 wird der von [[Ludwig V. (Bayern)|Herzog Ludwig V. von Baiern, Markgraf von Brandenburg und Graf von Tirol, später auch Herzog von Oberbaiern]] ("''Ludwig dem Brandenburger''") vermittelte "[[w:Brandenburger Frieden|Brandenburger Frieden]]" geschlossen.
* 1355: Verabschiedung der "[[Rudolfinische Hausordnung#Die "Albrechtinische Hausordnung" (1355)|Albertinischen Hausordnung]]", nach der seine Söhne die Länder ungeteilt und gemeinsam verwalten sollten.<ref name ="czeike"/>  
* 1355: Verabschiedung der "[[Rudolfinische Hausordnung#Die "Albrechtinische Hausordnung" (1355)|Albertinischen Hausordnung]]", nach der seine Söhne die Länder ungeteilt und gemeinsam verwalten sollten.<ref name ="czeike"/>  


Trotz aller Schwierigkeiten, so fielen in seine Regierungszeit zahlreiche Umweltkatastrophen, darunter Missernten durch Heuschrecke (1338), Überschwemmungen (1340, 1342), ein Erdbeben (1348) und eine ganz Europa heimsuchende Pestepidemie (1348/49), gelang es Albrecht, durch zweckmäßige Maßnahmen die landesfürstlichen Einkünfte zu steigern.<ref name ="czeike"/> Im Umfeld der Goldenen Bulle gelang es ihm, die Position seiner Dynastie auszubauen und diese außerdem durch eine Reihe von Maßnahmen, darunter eine Bündnis- und Heiratspolitik, abzusichern. Wie offensichtlich vom ihm befürchtet, versuchte Kaiser Karl IV. sofort nach seinem Tod wesentliche Errungenschaften der habsburgischen Bündnis- und Heiratspolitk zu zerstören, wobei er schon länger bestehende Verträge für ungültig erklären ließ und in den Folgejahren eine kaiserliche Revindikationspolitik auf Kosten der Habsburger betrieb.<ref name ="wolfinger151">vgl. Lukas Wolfinger: ''Das Privilegium maius und der habsburgische Herrschaftswechsel von 1358''. Neue Beobachtungen zum Kontext und zur Funktion altbekannter Fälschungen. In: [[w:Thomas Just|Thomas Just]] - Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 151 und S. 153-157</ref>
Trotz aller Schwierigkeiten, so fielen in seine Regierungszeit zahlreiche Umweltkatastrophen, darunter Missernten durch Heuschrecke (1338), Überschwemmungen (1340, 1342), ein Erdbeben (1348) und eine ganz Europa heimsuchende Pestepidemie (1348/49), gelang es Albrecht, durch zweckmäßige Maßnahmen die landesfürstlichen Einkünfte zu steigern.<ref name ="czeike"/> Im Umfeld der Goldenen Bulle gelang es ihm, die Position seiner Dynastie auszubauen und diese außerdem durch eine Reihe von Maßnahmen, darunter eine Bündnis- und Heiratspolitik, abzusichern. Wie offensichtlich von ihm befürchtet, versuchte Kaiser Karl IV. sofort nach seinem Tod wesentliche Errungenschaften der habsburgischen Bündnis- und Heiratspolitk zu zerstören, wobei er schon länger bestehende Verträge für ungültig erklären ließ und in den Folgejahren eine kaiserliche Revindikationspolitik auf Kosten der Habsburger betrieb.<ref name ="wolfinger151">vgl. Lukas Wolfinger: ''Das Privilegium maius und der habsburgische Herrschaftswechsel von 1358''. Neue Beobachtungen zum Kontext und zur Funktion altbekannter Fälschungen. In: [[w:Thomas Just|Thomas Just]] - Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 151 und S. 153-157</ref>


== Albrecht II. - seine Persönlichkeit (Annäherung) ==
== Albrecht II. - seine Persönlichkeit (Annäherung) ==
Albrecht gilt als einer der klügsten und friedliebendsten Herrscher seiner Zeit.<ref name ="czeike"/> Zumindest in Bezug auf seine hohe Intelligenz ist sich die seriöse, historische Forschung einig.<ref name ="nieder133">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133</ref> Da für ihn ursprünglich eine Klerikerlaufbahn vorgesehen war, dürfte er eine sehr sorgfältige, intellektuelle Ausbildung erhalten haben.<ref name ="krieger128">vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 128</ref> Albrecht ist der einzige Habsburger, bei dem sich zwei verschiedene Beinamen durchgesetzt haben, die beide auf seine Persönlichkeit zurückzuführen sein dürften.
Albrecht gilt als einer der klügsten und friedliebendsten Herrscher seiner Zeit.<ref name ="czeike"/> Zumindest in Bezug auf seine hohe Intelligenz ist sich die seriöse, historische Forschung einig.<ref name ="nieder133">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133</ref> Da für ihn ursprünglich eine Klerikerlaufbahn vorgesehen war, dürfte er eine sehr sorgfältige, intellektuelle Ausbildung erhalten haben.<ref name ="krieger128">vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 128</ref>  
 
== Albrechts Krankheit bzw. Behinderung ==
Albrechts schweres Gebrechen, dem er den einen seiner beiden Beinamen verdankte, dürfte ihn seit 1330 geplagt haben. Lähmungen, die seine Arme und Beine betrafen, schränkten seine Bewegungsfähigkeit ein, er war daher gezwungen, bei längeren Reisen eine vom zwei Pferden getragene Sänfte zu benützen.<ref name ="krieger128"/> Nach einigen Darstellungen soll er vollkommen bewegungsunfähig gewesen sein. Bereits der Chronist [[w:Johannes von Viktring|Johannes von Viktring]] führte dies auf vergiftete (oder verdorbene) Speisen zurück, die er gemeinsam mit seiner Schwägerin [[Elisabeth von Niederbayern|Elisabeth]] zu sich genommen hätte. Während sie daran angeblich starb, überlebte er, wenn gleich seine Gesundheit davon dauerhaft geschädigt blieb. Eine erste 1985 an seinen Gebeinen vorgenommene anthropologische Untersuchung ergab, dass er an einer äußerst schmerzhaften [[w:Polyarthritis|polyarthritischen Erkrankung]] litt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien 2001, besonders S. 132f.</ref> Am 9. März 1991 wurde eine weitere Untersuchung seines Skelettes vorgenommen, die das Ergebnis der ersten Untersuchung im Wesentlichen bestätigt. Die Krankheit hatte an einigen Stellen das letzte Stadium erreicht und eine umfassende Knochendestruktion der Schultern, Ellenbogen, Hüfte, Knie und Handgelenke verursacht.<ref name ="claerr71">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt''. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin''. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 71</ref> Seine schwere Behinderung soll er mit einer unerschöpflichen Geduld und Humor ertragen haben.<ref name ="krieger128"/>
 
== Repräsentation ==
[[File:AlbertII.jpg|thumb|Das ältere der beiden Reitersiegel von Herzog Albrecht (II.) von Österreich nach einer Zeichung von Karl von Sava aus dem 19. Jahrhundert. Im Unterschied zum jüngeren Reitersiegel finden sich hier auf der Pferdedecke keine weiteren Wappen.]]
Nach seiner Heirat ergänzte Herzog Albrecht (II.) bei Urkunden, welche er im Westen ausstellen ließ, gelegentlich seinem "kleinen Titel" um den Titel des Grafen zu Pfirt. In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass er sich so von seinen Brüdern abzugrenzen versuchte.<ref name ="sauter74">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 74</ref> Nachdem er zusammen mit seinem Bruder Otto die Herrschaft gemeinsam ausübte, entwickelte sich in seiner Kanzlei erstmals jene "große" Titulatur, die, abgesehen von der kurzen Herrschaftsperiode unter Herzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''", auch unter seinen Nachfolgern üblich war. Sie fand auch erstmals im gesamten Herrschaftsgebiet der Habsburger Verwendung.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 73 und S. 76</ref> In diesem "großen Titel" präsentierte sich seine Familie erstmals als Herr von mehreren Herzogtümern und als Besitzer eines großen Herrschaftsbereiches mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Durch die Aufnahme von neu erworbenen Territorien in diesen Titel konnte zudem auf den erweiterten Machtbereich hingewiesen werden. Andererseits wurde so aber auch den neuen Gebieten vermittelt, dass ihre politisch-historische Individualität auch von den Habsburgern als neue Landesherren respektiert werden würde. Zudem vermittelte dieser "große Titel" auch, dass sich das Engagement der Familie nicht nur auf ihre nun mehr im Osten gelegenen Hauptlande beschränkte, sondern auch weiterhin auf ihre Gebiete im Friaul, im Elsaß und in den Oberen Landen.<ref name ="sauter77">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 77</ref>


=== Albrechts Krankheit bzw. Behinderung ===
Von Albrecht haben sich zwei Reitersiegel erhalten. Beide zeigen eine nach rechts gewendete Reiterfigur in Rüstung, die in der linken Hand einen Schild mit dem Wappen des Herzogtums Österreich hält und in der rechten ein Banner, auf dem der "Steirische Panther" zu sehen ist. Den Helm schmückt ein Pfauenstoß. Auf dem älteren Siegel ist die Pferdedecke noch ohne Wappen, auf dem zweiten zeigt sie zwei Schilde. Das Schild auf der Decke am Pferdehals zeigt den "Steirischen Panther", das Schild auf der Decke am Pferdeschenkel das Wappen des Herzogtums Kärnten. Die Umschrift lautet auf dem früheren Siegel lautet: "''Albertus Dei Gratia Dux Avstrie et Styrie Dominus Carniole Marchie Ac Portusnaonis Comes de Haspurch et Chibvrch Lant-Gravius Alsacie''". Die Inschrift auf dem späteren Siegel lautet: "''Albertus Dei Gratia Dux Avstrie Styrie Karinthye Dominus Carniole Marchie ac Portusnaonis Comes de Habspurch Kyburch Lantgravius Alsacie Dominusque Phyeretarum''".<ref name ="sauter325">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 325</ref>
Albrechts schweres Gebrechen, dem er den einen seiner beiden Beinamen verdankte, dürfte ihn seit 1330 geplagt haben. Lähmungen, die seine Arme und Beine betrafen, schränkten seine Bewegungsfähigkeit ein, er war daher gezwungen, bei längeren Reisen eine vom zwei Pferden getragene Sänfte zu benützen.<ref name ="krieger128"/> Nach einigen Darstellungen soll er vollkommen bewegungsunfähig gewesen sein. Bereits der Chronist [[w:Johannes von Viktring|Johannes von Viktring]] führte dies auf vergiftete (oder verdorbene) Speisen zurück, die er gemeinsam mit seiner Schwägerin [[Elisabeth von Niederbayern|Elisabeth]] zu sich genommen hatte. Während sie daran angeblich starb, überlebte er, wenn gleich seine Gesundheit davon dauerhaft geschädigt blieb. Eine 1985 an seinen Gebeinen vorgenommene anthropologische Untersuchung ergab, dass er in Wirklichkeit an einer äußerst schmerzhaften [[w:Polyarthritis|polyarthritischen Erkrankung]] litt.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien 2001, besonders S. 132f.</ref> Seine schwere Behinderung soll er mit einer unerschöpflichen Geduld und Humor ertragen haben.<ref name ="krieger128"/>


== Orte mit Bezug zu Herzog Albrecht II. im heutigen Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Herzog Albrecht II. im heutigen Österreich ==
=== Niederösterreich ===
=== Niederösterreich ===
* Im Herbst 1331 und im Frühjahr 1332 kam es durch König [[w:Johann von Böhmen|Johann (I.) von Böhmen]] zu Kampfhandlungen im nördlichen Niederösterreich. Am 13. Juli 1332 wurde der "Wiener Friede" geschlossen.<ref name ="nieder136">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136</ref>  
* Im Herbst 1331 und im Frühjahr 1332 kam es durch König [[w:Johann von Böhmen|Johann (I.) von Böhmen]] zu Kampfhandlungen im nördlichen Niederösterreich. Am 13. Juli 1332 wurde der "Wiener Friede" geschlossen.<ref name ="nieder136">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136</ref>
* [[Klosterneuburg]]: Um 1340 begannen Herzog Albrecht (II.) und seiner Ehefrau Johanna als erste aus der Dynastie der Habsburger jenen Wallfahrtskult zu fördern, der sich um den in [[Stift Klosterneuburg]] beigesetzten Babenberger, [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] († 1136) seit dessen Tod gebildet hatte. Unklar ist allerdings bisher, ob bereits sie sich für seine Heiligsprechung eingesetzt haben.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 29f.</ref>
* [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]]: Im [[Stift Zwettl]] fanden zu Pfingsten 1349 Beratung zwischen Albrecht und dem späteren Kaiser Karl IV. statt, in dem es um Albrechts Konflikt mit der Stadt Zürich ging.<ref name ="czeike"/>
* [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]]: Im [[Stift Zwettl]] fanden zu Pfingsten 1349 Beratung zwischen Albrecht und dem späteren Kaiser Karl IV. statt, in dem es um Albrechts Konflikt mit der Stadt Zürich ging.<ref name ="czeike"/>


=== Oberösterreich ===
=== Oberösterreich ===
* [[Enns]]: Am 9. Oktober 1336 wurde in Enns ein Ausgleich geschlossen, der Albrecht und seiner Familie die Herrschaft über das Herzogtum Kärnten sicherte, wofür sie die Herrschaft von [[Margarete Maultasch|Gräfin Margarete Maultasch]] und ihrem Ehemann [[w:Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann Heinrich]] anerkannten.<ref>vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 130</ref>  
* [[Enns]]: Am 9. Oktober 1336 wurde in Enns ein Ausgleich geschlossen, der Albrecht und seiner Familie die Herrschaft über das Herzogtum Kärnten sicherte, wofür sie die Herrschaft von [[Margarete Maultasch|Gräfin Margarete Maultasch]] und ihrem Ehemann [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann Heinrich]] anerkannten.<ref>vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 130</ref>  
* [[Linz]]: Albrecht hatte hier eine Residenz, in welcher das Treffen zwischen ihm, seinem Bruder Herzog Otto von Österreich und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. ("''Ludwig den Baiern''")]] stattfand, wo über die Nachfolge im Herzogtum Kärnten entschieden wurde. Am 2. Mai 1335 wurden er und Otto in Linz vom Kaiser mit dem Herzogtum Kärnten und der Mark Krain [[w:Reichslehen|belehnt]].<ref name ="czeike"/>
* [[Linz]]: Albrecht hatte hier eine Residenz, in welcher das Treffen zwischen ihm, seinem Bruder Herzog Otto von Österreich und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. ("''Ludwig den Baiern''")]] stattfand, wo über die Nachfolge im Herzogtum Kärnten entschieden wurde. Am 2. Mai 1335 wurden er und Otto in Linz vom Kaiser mit dem Herzogtum Kärnten und der Mark Krain [[w:Reichslehen|belehnt]].<ref name ="czeike"/>


=== Kärnten ===
=== Kärnten ===
* Mit dem Übernahme der Herrschaft über das Herzogtum Kärnten kamen die meisten Gebiete im heutigen Bundesland Kärnten an die Herzöge von Österreich. In der Belehnung vom 2. Mai 1335 wurde das Herzogtum mit allen Zubehör an Grafschaften, Vogteien, Herrschaften und Gerichten, Mauten, Zöllen, Münzen, Wäldern und Lehen verliehen.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 135ff.</ref>  
* Mit dem Übernahme der Herrschaft über das Herzogtum Kärnten kamen die meisten Gebiete im heutigen Bundesland Kärnten an die Herzöge von Österreich. In der Belehnung vom 2. Mai 1335 wurde das Herzogtum mit allen Zubehör an Grafschaften, Vogteien, Herrschaften und Gerichten, Mauten, Zöllen, Münzen, Wäldern und Lehen verliehen.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 135ff.</ref>  
* Nach dem Tod seines Bruders Otto ließ sich Albrecht ebenfalls auf dem [[w:Fürstenstein (Kärnten)|Fürstenstein]] in [[w:Karnburg|Karnburg]] (heute Teil von [[Maria Saal]]) am [[w:Zollfeld|Zollfeld]] als Herzog von Kärnten einsetzen. Wegen seiner Behinderung wurde das Einsetzungsritual etwas abgeändert.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 137</ref>
* Nach dem Tod seines Bruders Otto ließ sich Albrecht ebenfalls auf dem Fürstenstein in Karnburg (heute Teil von [[Maria Saal]]) am Zollfeld als Herzog von Kärnten einsetzen. Wegen seiner Behinderung wurde das Einsetzungsritual etwas abgeändert.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 137</ref>
* Im August 1338 verkündete Albrecht in [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]] ein "Duellverbot", in dem er verbot, Streitigkeiten durch einen Zweikampf zu entscheiden. Dieses "Duellverbot" war mit dem "Rat" der Landherren der Herzogtümer Österreich, Steiermark und Kärnten zustande gekommen, es gilt als das älteste Gesetz, das in allen drei Herzogtümern Geltung beanspruchte.<ref name ="nieder138"/>
* Im August 1338 verkündete Albrecht in [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit an der Glan]] ein "Duellverbot", in dem er verbot, Streitigkeiten durch einen Zweikampf zu entscheiden. Dieses "Duellverbot" war mit dem "Rat" der Landherren der Herzogtümer Österreich, Steiermark und Kärnten zustande gekommen, es gilt als das älteste Gesetz, das in allen drei Herzogtümern Geltung beanspruchte.<ref name ="nieder138"/>
* In Albrechts Regierungszeit fällt das verheerende "[[w:Erdbeben im Friaul 1348|Erdbeben von Villach]]" im Jahr 1348.<ref name ="czeike"/>
* In Albrechts Regierungszeit fällt das verheerende "[[w:Erdbeben im Friaul 1348|Erdbeben von Villach]]" im Jahr 1348.<ref name ="czeike"/>
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=== Tirol ===
=== Tirol ===
[[File:Ö - Innsbruck, Tirol, 060615, Hofkirche, Maximilian-Kenotaph, Herzog Albrecht II.jpg|thumb|Albrecht "der Weise" bzw. "der Lahme" wacht als einer der "Schwarzmander" am Grab seines Ururenkels Maximilian in der Innsbrucker Hofkirche. Seine martialische Darstellung steht im Widerspruch zur Überlieferung.]]
[[File:Ö - Innsbruck, Tirol, 060615, Hofkirche, Maximilian-Kenotaph, Herzog Albrecht II.jpg|thumb|Albrecht "der Weise" bzw. "der Lahme" wacht als einer der "Schwarzmander" am Grab seines Ururenkels Maximilian in der Innsbrucker Hofkirche. Seine martialische Darstellung steht im Widerspruch zur Überlieferung.]]
[[File:Farbtafel Glasbild, Albrecht II. (Österreich), Stift St. Florian, Oberösterreich.jpg|thumb|Herzog Albrecht II., Glasbild, Stift St. Florian]]
Bereits bei der Belehnung vom 2. Mai 1335 mit dem Herzogtum Kärnten wurden den Herzögen von Österreich die Tiroler Gebiete südlich der Holzbrücke bei [[w:Franzensfeste|Franzensfeste]], des [[w:Jaufen|Jaufens]] und von [[w:Altfinstermünz|Finstermünz]] (in [[Nauders]]) verliehen. Sie verzichteten auf diese im "Friedensvertrag von Enns", der am 9. Oktober 1336 mit den Böhmen (Luxemburgern) geschlossen wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136 und S. 137</ref> Albrecht II. trug mit seiner Politik in der Folge jedoch wesentlich dazu bei, dass seine Familie nach dem Tod des Grafen [[Meinhard III.|Meinhard (III.) von Görz und Tirol]] die Herrschaft über die [[Grafschaft Tirol]] übernehmen konnte.<ref name ="czeike"/>
Bereits bei der Belehnung vom 2. Mai 1335 mit dem Herzogtum Kärnten wurden den Herzögen von Österreich die Tiroler Gebiete südlich der Holzbrücke bei [[w:Franzensfeste|Franzensfeste]], des [[w:Jaufen|Jaufens]] und von [[w:Altfinstermünz|Finstermünz]] (in [[Nauders]]) verliehen. Sie verzichteten auf diese im "Friedensvertrag von Enns", der am 9. Oktober 1336 mit den Böhmen (Luxemburgern) geschlossen wurde<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136 und S. 137</ref> Albrecht II. trug mit seiner Politik in der Folge jedoch wesentlich dazu bei, dass seine Familie nach dem Tod des [[Meinhard III. (Tirol)|Grafen Meinhard III. von Görz und Tirol]] die Herrschaft über die [[Grafschaft Tirol]] übernehmen konnte.<ref name ="czeike"/>


=== Wien ===
=== Wien ===
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:- 1348 wurden in Wien die endgültigen Vereinbarungen für die Eheschließung zwischen Albrechts Sohn Rudolf und Karls Tochter Katharina ausgehandelt, wonach Katharina zur Erziehung vorübergehend in die Obhut von Johanna übergeben wurde.
:- 1348 wurden in Wien die endgültigen Vereinbarungen für die Eheschließung zwischen Albrechts Sohn Rudolf und Karls Tochter Katharina ausgehandelt, wonach Katharina zur Erziehung vorübergehend in die Obhut von Johanna übergeben wurde.
:- Für den Fürstenkongress zwischen März und Mai 1353, an dem  Karl IV., Ludwig der Große und Markgraf Ludwig von Brandenburg sowie weitere Bischöfe und Grafen teilnahmen.
:- Für den Fürstenkongress zwischen März und Mai 1353, an dem  Karl IV., Ludwig der Große und Markgraf Ludwig von Brandenburg sowie weitere Bischöfe und Grafen teilnahmen.
:- Am 16. Mai 1354 stellte Herzog Albrecht (II.) das Wiener [[Clarakloster]] unter seinen Schutz.<ref name ="Stoklaska72">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'' (= Dissertationen der Universität Wien 175). VWGÖ, Wien, 1986, S. 72</ref>
* Im Mai 1356, kurz nachdem der erste Teil der [[w:Goldene Bulle|Goldenen Bulle]] verkündet worden war, hielt sich Kaiser Karl IV. einige Zeit in Wien auf, wo er mit Herzog Albrecht (II.) Verhandlungen führte.<ref name="sauter165">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 165</ref>
:- 1357 kam es hier zur Aussöhnung mit Markgraf Johann Heinrich von Mähren, bei dem Ludwig der Große und seine Gemahlin ebenfalls zugegen waren.
:- 1357 kam es hier zur Aussöhnung mit Markgraf Johann Heinrich von Mähren, bei dem Ludwig der Große und seine Gemahlin ebenfalls zugegen waren.
:- Im Juli 1357 vermittelte Albrecht von Wien aus zwischen Karl IV. und Herzog Stephan von Baiern.
:- Im Juli 1357 vermittelte Albrecht von Wien aus zwischen Karl IV. und Herzog Stephan von Baiern.
:- Der "Ungarnkönig" Ludwig der Große hielt sich unter der Herrschaft Albrechts mehrmals in Wien auf, wo ihm 1347 die [[w:Augustinerorden|Augustiner-Eremiten]]<ref group="A">Den Orden hatte Albrechts Bruder Friedrich der Schöne nach Wien geholt und ihn mit die Betreuung der Hofpfarre anvertraut.</ref> ein großes Fest zu Ehren seines Wien-Besuchs ausrichteten. 1349 fand in Wien ein weiteres Treffen zwischen Ludwig, Albrecht und dem päpstlichen Legaten Guido de Montfort statt. Um 1357 vermittelte Albrecht in Wien zwischen ihm und der Republik Venedig.
:- Der "Ungarnkönig" Ludwig der Große hielt sich unter der Herrschaft Albrechts mehrmals in Wien auf, wo ihm 1347 die [[w:Augustinerorden|Augustiner-Eremiten]]<ref group="A">Den Orden hatte Albrechts Bruder Friedrich der Schöne nach Wien geholt und ihn mit die Betreuung der Hofpfarre anvertraut.</ref> ein großes Fest zu Ehren seines Wien-Besuchs ausrichteten. 1349 fand in Wien ein weiteres Treffen zwischen Ludwig, Albrecht und dem päpstlichen Legaten Guido de Montfort statt. Um 1357 vermittelte Albrecht in Wien zwischen ihm und der Republik Venedig.


* Im Oktober 1343 soll Albrecht II. nach der "Chronik" des [[w:Johann von Viktring|Johann Viktring]] für seine verwitwete Schwägerin [[Elisabeth von Virneburg]] feierliche Leichenfeiern abgehalten haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 78</ref>
* Im Dezember 1337 kehrte Albrecht von einer Reise nach [[w:Aachen|Aachen]] und [[w:Köln|Köln]] zurück, auf der er zahlreiche Reliquien erworben hatte. Den Großteil von diesen übergab er der Burgkapelle.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 75</ref>
* Albrecht II. verlieh der Stadt Wien am 24. Juli 1340 ein Stadtrecht ("Albertinum II"), mit dem das "[[Albertinum|Albertinum I]]", das bisherige Stadtrecht ergänzt wurde. Diese mittelalterliche Stadtrechtskodifikation; sie blieb in fast unveränderter Form bis zur Stadtordnung vom 12. März 1526 in Kraft.<ref name ="czeike"/>
* Albrecht II. verlieh der Stadt Wien am 24. Juli 1340 ein Stadtrecht ("Albertinum II"), mit dem das "[[Albertinum|Albertinum I]]", das bisherige Stadtrecht ergänzt wurde. Diese mittelalterliche Stadtrechtskodifikation blieb in fast unveränderter Form bis zur Stadtordnung vom 12. März 1526 in Kraft.<ref name ="czeike"/>
* [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]]: Unter Albrechts Herrschaft wurden die Bauarbeiten am gotischen Chor ("Albertinischen Chor") weitergeführt und beendet. Die Fertigstellung wurde am 23. April 1340 mit entsprechenden Feierlichkeiten gewürdigt.<ref name ="czeike"/>
* [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]]: Unter Albrechts Herrschaft wurden die Bauarbeiten am gotischen Chor ("Albertinischen Chor") weitergeführt und beendet. Die Fertigstellung wurde am 23. April 1340 mit entsprechenden Feierlichkeiten gewürdigt.<ref name ="czeike"/>
* Im Dezember 1337 kehrte Albrecht von einer Reise nach [[w:Aachen|Aachen]] und [[w:Köln|Köln]] zurück, auf der er zahlreiche Reliquien erworben hatte. Den Großteil von diesen übergab er der Burgkapelle.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 75</ref>
* Im Oktober 1343 soll Albrecht II. nach der "Chronik" des [[w:Johann von Viktring|Johann von Viktring]] für seine verwitwete Schwägerin [[Elisabeth von Virneburg]] feierliche Leichenfeiern abgehalten haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 78</ref>
* Um 1343 stiftete er gemeinsam mit seiner Ehefrau Johanna an der Fernstraße nach [[w:Herzogtum Bayern|Bayern]] vor dem Widmertor eine [[Kloster St. Theobald|Kapelle]], die dem Heiligen Theobald und zunächst auch der Heiligen Katharina geweiht war. Für die dortigen Altäre setzte er Kapläne ein, deren Bezahlung und abzuhaltende Messen er mit herzoglichen Abgaben sicherstellte. 1349 stiftete er bei der Kapelle das "Spital auf der Laimgrube" für 12 ehrbare Frauen, bedürftige Witwen und Jungfrauen, welches er den Franziskanertertiarinnen anvertraute. 1352 stiftete er dem Altar "Unserer Lieben Frau" in der Kapelle St. Theobald eine ewige Messe.<ref>vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'' (= Dissertationen der Universität Wien 175). VWGÖ, Wien, 1986, S. 77f.</ref>


== Gedenkstätten zu Herzog Albrecht II. im heutigen Österreich ==
== Gedenkstätten zu Herzog Albrecht II. im heutigen Österreich ==
[[File:Kartause Gaming Vischer 1672.png|thumb|Die Kartause Gaming, Klosterstiftung und zeitweilige Residenz von Herzog Albrecht (II.) auf einem Kupferstich aus dem Jahr 1672 von
Georg Matthäus Vischer (1628–1696)]]
=== Niederösterreich ===
=== Niederösterreich ===
* [[Gaming]]: Die [[w:Kartause Gaming|Kartause Gaming]] wurde von Albrecht und Johanna 1330 gestiftet. In der Kirche der Kartause fanden beide ihre letzte Ruhestätte. Nachdem die Grabstelle Albrechts 1782 ausgeraubt wurde, wurden die Gebeine von ihm, von Johanna und der ersten Ehefrau seines gleichnamigen Sohnes [[w:Elisabeth von Luxemburg-Böhmen|Elisabeth von Böhmen]] in der Pfarrkirche von Gaming bestattet. 1985 wurden sie wieder in die Kartause rückgeführt.<ref name ="czeike"/> Die aus Blei gefertigte Inschrift-Platte von Albrechts Grabstätte in der Kartause trägt wie die seiner Ehefrau an den vier Ecken der Umrahmung die Wappenschilde der Herzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten und der Grafschaft Pfirt.<ref>vgl. [[w:Franz-Heinz Hye|Franz-Heinz Hye]]: ''Österreich und die Steiermark'' - heraldische Aspekte. In: [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]] (Hrsg.): ''800 Jahre Steiermark und Österreich 1192-1992''. Der Beitrag der Steiermark zu Österreichs Größe. Graz 1992, S. 150f.</ref>
* [[Gaming]]: Die [[Kartause Gaming|Kartause Gaming]] wurde von Albrecht und Johanna 1330 gestiftet. In der Krypta der Kirche der Kartause fanden beide ihre letzte Ruhestätte. 1739 wurde die Krypta für eine Inventarisierung geöffnet.<ref name ="claerr66">vgl.Gabrielle Claerr-Stamm: Johanna von Pfirt. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 66</ref> Ein Antependium, das aus Anlass der Kirchenweihe im Jahr 1342 gestiftet wurde und das Stifterpaar Albrecht und Johanna unter einem thronenden Christus und einer thronenden Maria zeigt, ist nicht erhalten, aber in einer Abbildung aus dem 18. Jahrhundert überliefert. Auf diesem ist Albrecht mit einem Modell der Kartause dargestellt, das aufgrund des Dachreiters auf der Kirche eindeutig identifiziert werden kann.<ref name ="sauter49">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 49</ref> Nach der Aufhebung der Kartause durch [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] wurden die Särge aus der Krypta gehoben, die Überführung nach [[Wien]], die wohl ursprünglich geplant gewesen war, wurde aber nicht durchgeführt. 1796 wurden die Gebeine von Albrecht, von Johanna und der ersten Ehefrau seines gleichnamigen Sohnes [[Elisabeth von Luxemburg († 1373)|Elisabeth von Böhmen]], die ebenfalls ihre letzte Ruhestätte in der Krypta der Kartause gefunden hatte, in der Pfarrkirche von Gaming bestattet. Die Überführung erfolgte im Auftrag des Bischofs von St. Pölten, der zuvor die Särge hatte öffnen lassen. Ob die Grabstelle Albrechts 1782 tatsächlich ausgeraubt worden war, wie überliefert ist, scheint nicht eindeutig belegt zu sein und dürfte auf den Bericht über diese Öffnung der Särge zurückgehen, nach welcher der Bischof zumindest den Eindruck hatte, dass er sich vor einem von Schatzgräbern geschändeten Grab befand, dass die Täter fluchtartig verlassen hätten.<ref name ="claerr69">vgl.Gabrielle Claerr-Stamm: Johanna von Pfirt. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 69</ref> Nachdem 1984 mit der Instandsetzung der früheren Kartause begonnen worden war<ref name ="hildebrand34">vgl. [[w:Walter Hildebrand|Walter Hildebrand]]: ''Kartause Gaming''. Eigenverlag, Wien, 2004. S. 34</ref> , wurden die Särge am 13. April 1985 wieder in frühere Kirche der Kartause rückgeführt.<ref name ="claerr71"/> Die aus Blei gefertigte Inschrift-Platte von Albrechts Grabstätte in der Kartause trägt wie die seiner Ehefrau an den vier Ecken der Umrahmung die Wappenschilde der Herzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten und der Grafschaft Pfirt.<ref>vgl. [[w:Franz-Heinz Hye|Franz-Heinz Hye]]: ''Österreich und die Steiermark'' - heraldische Aspekte. In: [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]] (Hrsg.): ''800 Jahre Steiermark und Österreich 1192-1992''. Der Beitrag der Steiermark zu Österreichs Größe. Graz 1992, S. 150f.</ref>


=== Oberösterreich ===
=== Oberösterreich ===
* [[St. Florian]]: Albrecht II. von Österreich ist auf einem Glasbild im Stift St. Florian verewigt.
* [[St. Florian (Linz-Land)|St. Florian]]: Im Stift St. Florian befindet sich eine Miniatur von Albrecht(II.) von Österreich, die zwischen 1340 und 1350 entstanden ist.<ref name ="claerr57">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt''. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin''. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 57</ref> Nach der Aufhebung der Kartause Gaming gelangten die beiden Gaminger Stifterscheiben (geschaffen um 1347 / 1349) nach St. Florian, wo sie heute ein Glasfenster bilden.<ref name ="hildebrand20">vgl. [[w:Walter Hildebrand|Walter Hildebrand]]: ''Kartause Gaming''. Eigenverlag, Wien, 2004. S. 20</ref> Auf der Seite kniet Albrecht mit seinen Söhnen Rudolf und Friedrich, ihm gegenüber auf der anderen Seite seine Ehefrau Johanna mit den Töchtern Katharina und Margarete. Das mittlere Bild des Kirchenfensters ist nicht vorhanden. Das Fenster ist von der italienischen Kunst des 14. Jahrhunderts inspiriert.<ref name ="claerr57">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt''. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin''. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 57</ref> Die Inschriften enthalten ein typisches Element aus dem Urkundenformulars, welches von Albrechts Sohn Rudolf entworfen wurde. Deswegen wird davon ausgegangen, dass dieser die Gestaltung der Inschriften wesentlich beeinflusst hat.<ref name ="sauter49">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 49</ref>
 
=== Steiermark ===
* [[Neuberg an der Mürz]]: Im Kreuzgang der früheren Klosterkirche des [[Stift Neuberg|Zisterzienserklosters]] befindet sich ein Stifterbild, das aus einer späteren Zeit stammt, und auf welchem Albrecht "''der Lahme''" gemeinsam mit seinen Bruder Friedrich "''der Schöne''" neben dem Klosterstifter, seinen anderen Bruder Otto "''den Fröhlichen''", und dessen Familie dargestellt ist.


=== Tirol ===
=== Tirol ===
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=== Wien ===
=== Wien ===
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]]: Ein zeitgenössisches Bild von Albrecht hat sich auf einem der "Fürstenfenster" der Bartholomäuskapelle des Stephansdoms erhalten, das heute im [[Wien Museum|Wien Museum (früher Historisches Museum der Stadt Wien)]] besichtigt werden kann.<ref name ="czeike"/> Ebenfalls dort finden sich zwei Sandsteinfiguren von 1359 / 1365, die Albrecht und Johanna darstellen. Sie stammen vom Südturm des Wiener Stephansdoms.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 139</ref> Dort finden sich heute Kopien. Die Originale übersiedelten im Mai 2019 vorübergehend wegen eines Umbaus aus dem Wien Museum ins [[w:Österreichische Galerie Belvedere|Museum Belvedere]], wo sie im Prunkstall des Unteren Belvederes ausgestellt wurden.<ref>vgl. Heiner Wesemann: ''Aus nächster Nähe''. In: Der Merker [https://onlinemerker.com/wien-belvedere-wiener-fuerstenfiguren/ online]</ref>
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]]:  
* [[Wieden (Wien)|Wien 6]]: 1349 gründete Albrecht das "Seelhaus" zu St. Theobald, das ca. 10 Jahre später in ein Kloster des Dritten Ordens und 1451 in ein Franziskanerkloster umgewandelt wurde.<ref name ="czeike"/>
:- Ein als zeitgenössisch geltendes Bild von Albrecht hat sich auf einem der "Fürstenfenster" der Bartholomäuskapelle des Stephansdoms erhalten, das heute im [[Wien Museum|Wien Museum]], dem früheren Historischen Museum der Stadt Wien) besichtigt werden kann.<ref name ="czeike"/><ref name ="claerr72">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt''. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin''. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 72</ref> Albrecht ist sitzend mit dem Herzogshut, dem Szepter und einem Wappenschild dargestellt, das den [[w:Bindenschild|Bindenschild]] zeigt.<ref name="Sauter284">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 284</ref>
:- Ebenfalls im Wienmuseum befinden sich zwei Sandsteinfiguren von 1359 / 1365, die Albrecht und Johanna darstellen. Die Originale befanden sich ursprünglich auf dem Südturm des Wiener Stephansdoms, wo sie heute durch Kopien ersetzt sind.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 139</ref> Dort finden sich heute Kopien. Die Originale übersiedelten im Mai 2019 vorübergehend wegen eines Umbaus aus dem Wien Museum ins [[w:Österreichische Galerie Belvedere|Museum Belvedere]], wo sie im Prunkstall des Unteren Belvederes ausgestellt wurden.<ref>vgl. Heiner Wesemann: ''Aus nächster Nähe''. In: Der Merker [https://onlinemerker.com/wien-belvedere-wiener-fuerstenfiguren/ online]</ref>
:- Auf einem Pfeiler im südlichen Teil des "Albrechtinischen Chors" hat Albrecht 1340, als dieser fertig gestellt wurde, sein Monogramm einritzen lassen.<ref name ="claerr53">vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt''. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin''. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 53</ref>
* [[Mariahilf|Wien 6]]: 1349 gründete Albrecht das [[Kloster St. Theobald|"Seelhaus" zu St. Theobald]], das ca. 10 Jahre später in ein Kloster des Dritten Ordens und 1451 in ein Franziskanerkloster umgewandelt wurde.<ref name ="czeike"/>
 
== Namentlich belegte Mitarbeiter von Herzog Rudolf (IV.) ==
* [[Johann Ribi]] († 1374), später Bischof Johann von Brixen, Kanzler von Herzog Rudolf (IV.)
* [[Albrecht Steke]] († 1375/79), Pfarrer von Gars-Eggenburg, Arzt


== Albrecht II. in Sage und Legende ==
== Albrecht II. in Sage und Legende ==
* Nach der Chronik von Johann von Viktring hatte Albrechts Notar Nikolaus, ein kluger und scharfsinniger Mann, der später in der Kirche zu [[w:Baden AG|Baden im Aargau]] (heute [[w:Schweiz|Schweiz]]) wirkte, kurz vor dem Tod von Albrechts Bruder Otto einen Traum. In diesem Traum sah er im Lustgarten vor der [[Hofburg|Wiener Burg]] sechs hohe Bäume, von denen fünf von zwei Engeln gefällt wurden. Den sechsten aber, der dürre Äste hat, lassen sie stehen, um zu sehen, ob er noch einmal austreibt.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 77</ref> Einerseits wird in dieser Geschichte der Tod Ottos angekündigt, andererseits deutet sich aber auch an, dass die Familie von Albrecht weitergeführt werden wird.
* Nach der Chronik von Johann von Viktring hatte Albrechts Notar Nikolaus, ein kluger und scharfsinniger Mann, der später in der Kirche zu [[w:Baden AG|Baden im Aargau]] (heute [[w:Schweiz|Schweiz]]) wirkte, kurz vor dem Tod von Albrechts Bruder Otto einen Traum. In diesem Traum sah er im Lustgarten vor der [[Hofburg|Wiener Burg]] sechs hohe Bäume, von denen fünf von zwei Engeln gefällt wurden. Den sechsten aber, der dürre Äste hat, lassen sie stehen, um zu sehen, ob er noch einmal austreibt.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 77</ref> Einerseits wird in dieser Geschichte der Tod Ottos angekündigt, andererseits deutet sich aber auch an, dass die Familie von Albrecht weitergeführt werden wird.
* Eine Anekdote, die ebenfalls von Johann von Viktring überliefert ist und möglicherweise einen wahren Kern hat, berichtet von Verhandlungen, die Albrecht 1342 in Wien mit dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[w:Johann von Böhmen|Johann "dem Blinden"]] führte, nachdem die Tiroler gemeinsam mit ihrer Landesfürstin [[Margarete Maultasch]] seinen [[w:Johann Heinrich (Luxemburg)|jüngeren Sohn]] aus der Grafschaft Tirol verjagt hatten. Dabei sollen beide Fürsten unter sich verhandelt haben, was zur Folge hatte, dass sie danach nicht imstande waren, den Raum zu verlassen, da es Johann wegen seiner Blindheit trotz Albrechts Beschreibung nicht gelang, den Ausgang zu finden, und ihm dieser dabei wegen körperlichen Gebrechens nicht selbst dorthin führen konnte.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 78</ref>
* Eine Anekdote, die ebenfalls von Johann von Viktring überliefert ist und möglicherweise einen wahren Kern hat, berichtet von Verhandlungen, die Albrecht 1342 in Wien mit dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[w:Johann von Böhmen|Johann "dem Blinden"]] führte, nachdem die Tiroler gemeinsam mit ihrer Landesfürstin [[Margarete Maultasch]] seinen [[w:Johann Heinrich (Luxemburg)|jüngeren Sohn]] aus der Grafschaft Tirol verjagt hatten. Dabei sollen beide Fürsten unter sich verhandelt haben, was zur Folge hatte, dass sie danach nicht imstande waren, den Raum zu verlassen, da es Johann wegen seiner Blindheit trotz Albrechts Beschreibung nicht gelang, den Ausgang zu finden, und ihm dieser dabei wegen körperlichen Gebrechens nicht selbst dorthin führen konnte.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 78</ref>


=== Das Buchfeld in Wien ===
=== Das Buchfeld in Wien ===
Im Sommer 1335 wurden die Stadt Wien und ihr Umfeld von einer äußerst schlimmen Heuschrecken-Invasion heimgesucht. Dies dürfte der historische Kern einer Sage sein, die sich unter Albrechts Regierung zugetragen haben soll.<ref name ="sage">vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/allgemein/Fraungruber/Buchfeld_Wien.html Das Buchfeld in Wien] auf Sagen.at</ref> Sie erzählt von einem üblen Grundherr, der über das Buchfeld (heute Teil der Wiener [[Josefstadt (Wien)|Josefstadt]]) herrscht und durch die "Heuschrecken-Invasion" sein "gerechtes" Ende findet.<ref>vgl. Gabriele Lukacs: Orte des Grauens. Dunkle Geheimnisse in Wien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag 2015, ISBN 978-3-85431-717-3, S. 12f.</ref> <ref name ="sage"/>
Im Sommer 1335 wurden die Stadt Wien und ihr Umfeld von einer äußerst schlimmen Heuschrecken-Invasion heimgesucht. Dies dürfte der historische Kern einer Sage sein, die sich unter Albrechts Regierung zugetragen haben soll.<ref name ="sage">vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/allgemein/Fraungruber/Buchfeld_Wien.html Das Buchfeld in Wien] auf Sagen.at</ref> Sie erzählt von einem üblen Grundherr, der über das Buchfeld (heute Teil der Wiener [[Josefstadt (Wien)|Josefstadt]]) herrscht und durch die "Heuschrecken-Invasion" sein "gerechtes" Ende findet.<ref>vgl. Gabriele Lukacs: Orte des Grauens. Dunkle Geheimnisse in Wien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag 2015, ISBN 978-3-85431-717-3, S. 12f.</ref> <ref name ="sage"/>


===  Der Koch und sein Söhnchen ===  
===  Der Koch und sein Söhnchen ===  
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:''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Wien|Sage aus Wien]]
:''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Wien|Sage aus Wien]]
== Darstellung in Literatur und Belletristik ==
* [[Gottlob Heinrich Heinse]]: ''Margarethe mit dem großen Maule, Erbin von Kärnthen und Tyrol'', Roman, 2 Bde. (publiziert 1792)
* [[Gottlob Heinrich Heinse]]: ''Albrecht der Weise und seine Brüder, Erzherzöge von Österreich'', Roman (publiziert 1793)
* [[w:Karoline Pichler|Caroline Pichler]]: ''Die Grafen von Hohenberg'', Roman, 2 Bände (publiziert 1811)<ref group="A">Herzog Albrecht, eine Randfigur, ist hier auf die Rolle des guten, gesetzestreuen Herrschers reduziert.</ref>
* [[w:Lion Feuchtwanger|Lion Feuchtwanger]]: ''[[w:Die häßliche Herzogin|Die häßliche Herzogin]]'', Roman (publiziert 1923)
* [[w:Heinrich von Schullern zu Schrattenhofen|Heinrich von Schullern]]: ''Boccaccio auf Schloß Tirol''. Ein Maultaschroman, Roman (publiziert 1932)<ref group="A">"Boccaccio auf Schloß Tirol" bildet gemeinsam mit zwei weiteren Romanen von Heinrich von Schullern: "Der Herzog mit der leeren Tasche" und "Kleinod Tirol" die Romantrilogie "Das Land im Gebirge", die 1948 erstmals publiziert wurde.</ref> [https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Medium/Seite/18791/3 digital]
* [[w:Fanny Wibmer-Pedit|Fanny Wibmer-Pedit]]: ''Margarete Maultasch'', historischer Roman (publiziert 1969)
== Zeitgenössische Quelle ==
* Fedor Schneider (Hrsg.): ''Johann von Viktring: Liber certarum historiarum''. 2 Bände (= ''Monumenta Germaniae Historica. Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 36, 1–2). Hannover/Leipzig 1909–1910 [http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_rer._Germ._36,1_S._V digital]
* [[w:Alphons Lhotsky|Alphons Lhotsky]] (Hrsg.): ''Johann von Viktring: Cronica Romanorum.'' Verlag des Landesmuseums für Kärnten, Klagenfurt, 1960
Der ''Liber certarum historiarum'' von Abt [[Johannes von Viktring]] gilt als eine der bedeutendsten Chroniken des Spätmittelalters und ist für die Geschichtsforschung die wichtigste Quelle für die Zeit von Herzog Albrecht (II.) von Österreich.<ref name ="sauter120">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 120</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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=== Literatur zu Teilaspekten ===
=== Literatur zu Teilaspekten ===
* Moritz Lenglachner: ''Nulla ardua sine fratris consensu''. Die Doppelregierung der Herzöge Albrecht II. und Otto von Österreich (1330-1339). Itinerare und Urkunden. Diplomarbeit, Universität Graz, 2014 [https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/download/pdf/242818?originalFilename=true digital]
* Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9
* [[w:Werner Tscherne|Werner Tscherne]]: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 28f., S. 41 (Stammtafel)
* [[w:Werner Tscherne|Werner Tscherne]]: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 28f., S. 41 (Stammtafel)
* Lukas Wolfinger: ''Albrecht II. und Rudolf IV. von Österreich''. Zur Interpretation des Herrschaftsstils zweier spätmittelalterlicher Habsburger. In: Martin Bauch - [[w:Julia Burkhardt|Julia Burkhardt]] - Tomáš Gaudek - Václav Žůrek (Hrsg.): ''Heilige, Helden, Wüteriche''. Herrschaftsstile der Luxemburger (1308-1437) (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. Böhmer, Regesta Imperii 41). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017. ISBN 978-3-412-50164-8. S. 285-303


=== Lexika-Artikel ===
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== Weblinks ==
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== Anmerkungen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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| AMT        = [[Herzogtum Österreich|Herrscher über das Herzogtum Österreich]]<br />[[Datei:Altösterreich Adalbert Babenberger Stammbaum.svg|50px]][[Datei:Coat of arms of the archduchy of Austria.svg|45px]]
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