Leopoldine Hokr: Unterschied zwischen den Versionen

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Leopoldine Hokr kam am 23. April 1923 als Tochter von Leopoldine und Rudolf Hokr in Schickenhof Nr. 12<ref name="Taufmatrikel"/>, einer kleinen Rotte zur Pfarrgemeinde Schloss Rosenau gehörend<ref>{{Internetquelle|url=https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/schloss-rosenau/|titel=röm.-kath. Pfarre Schloss Rosenau|werk=Matricula Online|zugriff=2024-02-17}}</ref> und heute Teil der Stadtgemeinde Zwettl, zur Welt. Im Jahr 1926 übersiedelte die Familie in den Süden Wiens wo der Vater Rudolf Hokr als Ziegelarbeiter Beschäftigung fand.<ref name="kom13">{{Literatur|Titel=Dr. Leopoldine Hokr zum 90. Geburtstag|Autor=[[w:Andrea Komlosy|Andrea Komlosy]]|Sammelwerk=[[Das Waldviertel]]|Datum=2013|Nummer=2|Seiten=145-154}}</ref> Ihr Vater schloss sich zur Zeit des Austrofaschismus der kommunistischen Partei an und die Mutter musste mit den vier Kindern die schwere Zeit auch des Nationalsozialismus überstehen.<ref name="kom13"/> Leopoldine Hokr begann noch während des Krieges ein Architekturstudium, welches sie jedoch aus Geldmangel und durch die Geburt ihres Sohnes beenden musste.<ref name="kom13"/> Sie war fortan als kaufmännische Angestellte zuerst in der [[w:OMV|Sowjetischen Mineralölverwaltung]] und später in verschiedenen Industrieunternehmen beschäftigt.<ref name="kom13"/>
Leopoldine Hokr kam am 23. April 1923 als Tochter von Leopoldine und Rudolf Hokr in Schickenhof Nr. 12<ref name="Taufmatrikel"/>, einer kleinen Rotte zur Pfarrgemeinde Schloss Rosenau gehörend<ref>{{Internetquelle|url=https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/schloss-rosenau/|titel=röm.-kath. Pfarre Schloss Rosenau|werk=Matricula Online|zugriff=2024-02-17}}</ref> und heute Teil der Stadtgemeinde Zwettl, zur Welt. Im Jahr 1926 übersiedelte die Familie in den Süden Wiens wo der Vater Rudolf Hokr als Ziegelarbeiter Beschäftigung fand.<ref name="kom13">{{Literatur|Titel=Dr. Leopoldine Hokr zum 90. Geburtstag|Autor=[[w:Andrea Komlosy|Andrea Komlosy]]|Sammelwerk=[[Das Waldviertel]]|Datum=2013|Nummer=2|Seiten=145-154}}</ref> Ihr Vater schloss sich zur Zeit des Austrofaschismus der kommunistischen Partei an und die Mutter musste mit den vier Kindern die schwere Zeit auch des Nationalsozialismus überstehen.<ref name="kom13"/> Leopoldine Hokr begann noch während des Krieges ein Architekturstudium, welches sie jedoch aus Geldmangel und durch die Geburt ihres Sohnes beenden musste.<ref name="kom13"/> Sie war fortan als kaufmännische Angestellte zuerst in der [[w:OMV|Sowjetischen Mineralölverwaltung]] und später in verschiedenen Industrieunternehmen beschäftigt.<ref name="kom13"/>


1979 als Leopoldine Hokr bereits pensioniert war, begann sie ein Studium der Geschichte an der [[w:Universität Wien|Universität Wien]] welches sie 1984 mit einer Dissertation zu Geschichte der Industriearbeitsgemeinde [[Pottendorf]] im 19. Jahrhundert beendete.<ref>{{Literatur|Autor=Hokr, Leopoldine|Titel=Pottendorf. historische Studien zur Arbeit, Kultur und Lebensweise einer Industriearbeitsgemeinde im 19. Jahrhundert|TitelErg=Wien, Univ., Diss., 1984|Datum=|Ort=|Verlag=|Hrsg=|Online=[https://permalink.obvsg.at/AC03656545 Bibliographischer Nachweis]|Typ=wl}}</ref> Auf Einladung von [[w:Roman Sandgruber|Roman Sandgruber]] gestaltete sie bei der [[w:Niederösterreichische Landesausstellung|Niederösterreichischen Landesausstellung]] 1989 ''Magie der Industrie'' in [[Pottenstein]] den Bereich zur Waldviertler Banderzeugung.<ref name="kom19"/> Zu dieser Zeit übersiedelte Hokr ins Waldviertel, zuerst nach Schwarzenau, ab lebte 1992 lebte sie in Waidhofen an der Thaya.<ref name="kom19"/> Dort machte sie sich um das Heimatmuseum verdient, der gesamte Bereich zur Geschichte der Waldviertler Textilindustrie in Form des ''Webereimuseums'' geht auf ihre wissenschaftliche Begleitung und Expertise zurück.<ref name="kom19"/> Sie verfasste zahlreiche Zeitschriftenartikel, Monographien und in Zusammenarbeit mit dem ''Österreichischen Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film'' entstanden zwei Dokumentationen zur Waldviertler Textilgeschichte, bei dem der authentischen Darstellung der Lebens- und Arbeitsweise der Waldviertler Textilarbeiter und -produzenten breiter Raum gegeben wurde.<ref name="kom19"/>
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Leopoldine Hokr verstarb im April 2019 wenige Tage vor ihrem 96. Geburtstag im Seniorenwohnheim Waidhofen an der Thaya.<ref name="kom19"/>
Leopoldine Hokr verstarb im April 2019 wenige Tage vor ihrem 96. Geburtstag im Seniorenwohnheim Waidhofen an der Thaya.<ref name="kom19"/>

Version vom 18. Februar 2024, 13:31 Uhr

Leopoldine Hokr (* 23. April 1923 in Schickenhof;[1]April 2019 in Waidhofen an der Thaya)[2] war eine Historikerin mit Forschungsschwerpunkt zur niederösterreichischen Industriegeschichte.

Leben

Leopoldine Hokr kam am 23. April 1923 als Tochter von Leopoldine und Rudolf Hokr in Schickenhof Nr. 12[1], einer kleinen Rotte zur Pfarrgemeinde Schloss Rosenau gehörend[3] und heute Teil der Stadtgemeinde Zwettl, zur Welt. Im Jahr 1926 übersiedelte die Familie in den Süden Wiens wo der Vater Rudolf Hokr als Ziegelarbeiter Beschäftigung fand.[4] Ihr Vater schloss sich zur Zeit des Austrofaschismus der kommunistischen Partei an und die Mutter musste mit den vier Kindern die schwere Zeit auch des Nationalsozialismus überstehen.[4] Leopoldine Hokr begann noch während des Krieges ein Architekturstudium, welches sie jedoch aus Geldmangel und durch die Geburt ihres Sohnes beenden musste.[4] Sie war fortan als kaufmännische Angestellte zuerst in der Sowjetischen Mineralölverwaltung und später in verschiedenen Industrieunternehmen beschäftigt.[4]

1979 als Leopoldine Hokr bereits pensioniert war, begann sie ein Studium der Geschichte an der Universität Wien welches sie 1984 mit einer Dissertation zu Geschichte der Industriearbeitsgemeinde Pottendorf im 19. Jahrhundert beendete.[5] Auf Einladung von Roman Sandgruber gestaltete sie bei der Niederösterreichischen Landesausstellung 1989 Magie der Industrie in Pottenstein den Bereich zur Waldviertler Banderzeugung.[2] Zu dieser Zeit übersiedelte Hokr ins Waldviertel, zuerst nach Schwarzenau, ab 1992 lebte sie in Waidhofen an der Thaya.[2] Dort machte sie sich um das Heimatmuseum verdient, der gesamte Bereich zur Geschichte der Waldviertler Textilindustrie in Form des Webereimuseums geht auf ihre wissenschaftliche Begleitung und Expertise zurück.[2] Sie verfasste zahlreiche Zeitschriftenartikel, Monographien und in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film entstanden zwei Dokumentationen zur Waldviertler Textilgeschichte, bei dem der authentischen Darstellung der Lebens- und Arbeitsweise der Waldviertler Textilarbeiter und -produzenten breiter Raum gegeben wurde.[2]

Leopoldine Hokr verstarb im April 2019 wenige Tage vor ihrem 96. Geburtstag im Seniorenwohnheim Waidhofen an der Thaya.[2]

Publikationen

  •  Groß Siegharts - Schwechat - Waidhofen/Thaya. das Netzwerk der frühen niederösterreichischen Baumwollindustrie. Lang, Frankfurt a. Main [u.a.] 2007, ISBN 9783631567258 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Pottendorf. historische Studien zur Arbeit, Kultur und Lebensweise einer Industriearbeitsgemeinde im 19. Jahrhundert. Wien, Univ., Diss., 1984. (Bibliographischer Nachweis).
  •  Bandel in Handel und Wandel. In: Das Waldviertel ; Hrsg.: Waldviertler Heimatbund. 38.1989 S. 124-135-, 1989 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Die Stiftungsherrschaften Großpoppen und Neunzen in der Graf Windhag’schen Stipendienstiftung. In: Das Waldviertel ; Hrsg.: Waldviertler Heimatbund. 40.1991 S. 125-134-, 1991 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Erstes Waldviertler Webereimuseum. eine Darstellung zur Textilgeschichte ; Begleitschrift zur Ausstellung. Selbstverl. d. Stadtgemeinde - Verein Heimatmuseum Waidhofen, Thaya, Waidhofen, Thaya 1993 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Volksfrömmigkeit im Spiegel der josefinischen Gesetze. In: Volksfrömmigkeit im Spannungsfeld zwischen Ängsten und Geborgenheit ; wiss. Mitarb.: Eduard Führer .... S. 95-, 1994 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Johann Michael II. von Grosser und die Maschinenspinnerei in Niederösterreich. In: Das Waldviertel ; Hrsg.: Waldviertler Heimatbund. 46.1997 S. 30-44-, 1997 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Zur Geschichte des Amtshauses Hauptplatz 9 in Waidhofen an der Thaya. In: Das Waldviertel ; Hrsg.: Waldviertler Heimatbund. 54.2005 S. 57-62-, 2005 (Bibliographischer Nachweis).

Wissenschaftlicher Film

Literatur

  •  Andrea Komlosy: Dr. Leopoldine Hokr zum 90. Geburtstag. In: Das Waldviertel. Nr. 2, 2013, S. 145-154.
  •  Andrea Komlosy: Leopoldine Hokr (1923-2019). In: Das Waldviertel. Nr. 2, 2019, S. 177-179.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Taufbuch der röm.-kath. Pfarre Schloss Rosenau. Sign. 01/06, 1905-1938. Fol. 127. In: Matricula Online. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5  Andrea Komlosy: Leopoldine Hokr (1923-2019). In: Das Waldviertel. Nr. 2, 2019, S. 177-179.
  3. röm.-kath. Pfarre Schloss Rosenau. In: Matricula Online. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3  Andrea Komlosy: Dr. Leopoldine Hokr zum 90. Geburtstag. In: Das Waldviertel. Nr. 2, 2013, S. 145-154.
  5.  Pottendorf. historische Studien zur Arbeit, Kultur und Lebensweise einer Industriearbeitsgemeinde im 19. Jahrhundert. Wien, Univ., Diss., 1984. (Bibliographischer Nachweis).