Augustinerkloster (Wien): Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:BERMANN(1880) p0372 Die alte ugustinerkirche, bei der Hofburg.jpg|thumb|Zeichnung, 19. Jahrhundert]]
'''Das Augustinerkloster''', erbaut in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, ist gehört heute zur Anlage der Wiener Hofburg. Bekannt ist es vor allem wegen seiner Kirche St. Augustin, die zu den bedeutendsten Pfarrkirchen, Sakralbauwerken und kulturellen Einrichtungen von Wien zählt. Sie wurde 1327-1836 von den Augustiner-Eremiten betreut und war 1634-1918 die Hofpfarre.<ref>vgl. {{Czeike|2|414|}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1113856 digital]</ref> 


'''Das Augustinerkloster''' in [[Wien]] ...
== Das Bauwerk ==
Das Augustinerkloster und seine Klosterkirche befinden sich im [[Innere Stadt (Wien)|1. Wiener Gemeindebezirk]] auf Augustinerstraße 3.<ref name ="czeike195">vgl. {{Czeike|1|195||Augustinerkirche}}</ref> Ursprünglich wurde das Kloster neben der Hofburg erbaut und erst später in diese integriert. Der Kreuzgang der Klosteranlage befand sich im Erdgeschoss des Ostflügels wie auch das Refektorium. Im Obergeschoss dieses Flügels war der Schlafraum der Mönche untergebracht. Zwischen dem Südflügel und der Stadtmauer lag der Klostergarten. Der um 1354 über dem Westgiebel angebrachte Dachreiter wurde 1477 umgestaltet und mit der "Kaiserglocke" ausgestattet. 1678 wurde der Refektoriumstrakt durch einen Neubau ersetzt, 1718-1721 die übrigen Klostertrakte.<ref name ="czeike195"/>


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Bei der Augustinerkirche handelt es sich um eine schlichte gotische Hallenkirche mit einem quadratischen Turm, der sich an der Nordseite befindet. Die ursprünglich gotische Innenausstattung wurde im 17. Jahrhundert durch eine aufwendige barocke Einrichtung ersetzt.<ref name ="czeike196">vgl. {{Czeike|1|196||Augustinerkirche}}</ref> 1690 wurden die Kircheneingänge auf die Straßenseite verlegt und 1719 eine neue Sakristei eingerichtet.<ref name ="czeike195"/> Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Augustinerkirche von [[w:Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg|Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg]] († 1816), der den barocken Innenraum 1784/1785 re-gotisieren ließ. Unter ihm erhielt die Kirche einen neuen Hochaltar und ihre bekannte Kanzel. Dieser wurde im 19. Jahrhundert durch einen neugotischen Altar (geschaffen zwischen 1857 und 1870) des Bildhauers [[w:Andreas Halbig|Andreas Halbig]] ersetzt, der ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen war.<ref>vgl. {{Czeike|1|196|197|Augustinerkirche}}</ref>


== Lage ==
== Geschichte ==
Augustinerkirche (1., Augustinerstraße; Kloster: Nummer 3, Kirche: bei Nummer 3).
=== Das Augustinerkloster St. Johann im Werd ===
Die [[w:Augustinerorden|"beschuhten Augustiner"]] (Augustiner-Eremiten) (gegründet 1256) fasste auf dem Areal des heutigen Landes Österreich Fuß, als sie um 1256/57 ein Kloster in [[Völkermarkt]] im heutigen Bundesland Kärnten gründeten. Vermutlich um 1260, jedenfalls vor 1266 ließen sie sich in der Nähe der damaligen Stadt [[Wien]]<ref group="A">Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im [[Herzogtum Österreich]] und gehörte zu dessen [[w:Landstände|Landständen]]. Sie war unter der Herrschaft der [[Babenberger]] seit [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.)]] ("''Heinrich Jasomirgott''") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[Habsburger]]. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.</ref> im "Oberen Werd" (heute [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirk]]) nieder. In der damaligen Vorstadt vor dem Werdertor, also außerhalb der Stadtmauern von Wien, besaßen sie seit etwa 1266 das [[Kloster St. Johann im Werd]].<ref name ="opll72">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 72</ref><ref name ="czeike194">vgl. {{Czeike|1|194||Augustiner-Eremiten}}</ref> Diese Niederlassung dürfte einige Bedeutung gehabt haben, denn seit 1306 besaß sie ein "totius ordinis studium generale", und 1326 fand hier das Provinzialkapitel des Ordens statt.<ref name="sauter57">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 57</ref> Nach der Stiftung eines Klosters innerhalb der Wiener Stadtmauern Im Jahr 1327 übersiedelten die "beschuhten Augustiner" in dieses.


== Geschichte ==
Das Kloster und die Kirche waren eine Stiftung von [[Friedrich der Schöne|König Friedrich "''dem Schönen''"]], für die er 1324 die Zustimmung des Papstes und des Ordensgenerals einholen ließ.<ref name ="czeike195"/> Nach der Urkunde vom 1. Mai 1327 erfolgte die offizielle Übertragung des Bauplatzes durch ihn in Gegenwart seiner Brüder, der Herzöge [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht]] und [[Otto der Fröhliche|Otto]], sowie zahlreicher Grafen, Adeliger und Wiener Bürger. Der Bauplatz befand sich neben der [[Hofburg (Wien)|Burg]] und grenzte direkt an den damaligen Burggarten und die Stadtmauer.<ref name ="opll72">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 72</ref> Im Wesentlichen wurde der Klosterbau aber erst nach dem Tod des Stifters realisiert. Der Baugrund, wo in den Folgejahren nach und nach das Kloster, die Kirche und ein Friedhof errichtet wurden, wurde zwischen 1326 und 1350 durch den Kauf von fünf Häusern und einer Badestube an der [[w:Herrengasse (Wien)|Hochstraße]] und deren Abbruch wesentlich vergrößert. 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs (heute der Burggarten und der Josefsplatz) [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] für die Erweiterung der Hofburganlage.<ref name ="czeike195"/>
Im Gegensatz zu anderen habsburgischen Klostergründungen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war das Augustinerkloster keine dynastische Gründung, sondern auf den Hof der Habsburger in Wien ausgerichtet. Seine Bedeutung erlangte es als Hofkirche. Als solche entwickelte es sich zum eigentlichen Zentrum des Herrenviertels, das zur Gründungszeit des Klosters noch im Entstehen war.<ref name="sauter61">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 61</ref>


"Augustinerkirche und Kloster nebst dem Dietrichstein'schen Palais aus dem Jahre 1724."
Der Bau der Klosterkirche unter der Leitung des Baumeisters Dietrich Ladtner von Pirn dauerte 1330-1339, sie wurde aber erst am 1. November 1349 zu Ehren des Heiligen Augustinus geweiht, der Chor der Kirche wurde allerdings erst nach 1399 noch vollendet.<ref name ="czeike195"/> 1338 ließ Herzog Otto "''der Fröhliche''" die Georgskapelle erbauen.<ref name ="czeike197">vgl. {{Czeike|1|197||Augustinerkirche}}</ref> 1368 wurde die Leonhardskapelle gestiftet und 1386 die Sigmundskapelle (1386)<ref name ="czeike197"/> sowie um 1627 die Loretokapelle.<ref name ="czeike197"/> Während der Barockisierung der Kirche im 17. Jahrhundert erhielt diese 18 neue Altäre. Für die meisten von ihnen wurden damals eigene Kapellen eingerichtet, welche aber alle der Re-Gotisierung zu Ende des 18. Jahrhunderts zum Opfer fielen.<ref name ="czeike195"/>
 
Die Augustinerkirche.
Kloster und Kirche wurden von Friedrich dem Schönen gestiftet (aufgrund eines Gelübdes, das er als Gefangener König Ludwigs des Bayern auf Burg Trausnitz getan hatte). Nachdem 1324 die Zustimmung des Papstes und des Ordensgenerals eingeholt worden waren, übersiedelten 1327 die Beschuhten Augustiner, die im Oberen Werd (9) seit etwa 1260 ein kleines Kloster besaßen, in die Stadt. Friedrich wies ihnen ein an die Mauer und den Garten der Burg grenzendes Grundstück zu, das ursprünglich für eine Niederlassung des Zisterzienserordens bestimmt gewesen war.
 
Der Bau der Kirche begann 1330 unter der Leitung des bayerischen Baumeisters Dietrich Ladtner von Pirn. Anstelle von fünf Häusern und einer Badestube an der damaligen Hochstraße (erworben 1326-1350) entstanden nach und nach Kloster, Kirche und Friedhof. Die Augustinerkirche wurde 1339 vollendet, jedoch erst am 1. November 1349 zu Ehren des heiligen Augustinus geweiht. Der Chor war 1399 noch unvollendet. Östlich der Kirche lagen die Konventgebäude mit dem Kreuzgang (1341 geweiht), daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an; der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als Augustinerturm Teil der Stadtbefestigung wurde). 1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1418 wurde nach einer Visitation durch den Abt von Vorau, den Prior von Gaming und Magister Nikolaus Seyringer von Matzen die Augustinerregel genauer beachtet. 1477 umgestaltet und mit der "Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes (Burggarten, Josefsplatz). 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Unter Kardinal Melchior Khlesl, der die Gegenreformation vorantrieb (Klosteroffensive), festigte sich Anfang 17. Jahrhundert das Klosterleben, doch verschärften sich auch die Ansprüche, die man an den Orden stellte. Ferdinand II. entschied daher, dem aus Prag nach Wien berufenen strengeren Ordenszweig, den Unbeschuhten Augustinern, gegenüber der älteren Richtung den Vorzug zu geben. Er übergab jenen Kloster und Kirche, erhob letztere 1634 zur Hofkirche und erkor diese 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger ("Herzgrüftel"). Die Beschuhten Augustiner mussten ausziehen und übersiedelten (als sie in der Stadt keine Unterkunft fanden) 1642 in die Vorstadt Landstraße (Rochuskirche). 1636 wurde das Tochterkloster in Mariabrunn (14) gegründet, aus dessen Konvent Abraham a Sancta Clara hervorgegangen ist (später Prior des Klosters). Die mittelalterliche Ausstattung der Augustinerkirche wurde durch eine aufwendige Barockeinrichtung ersetzt, es entstanden 18 neue Altäre, die meisten mit Kapellen (alle der Regotisierung Ende 18. Jahrhundert zum Opfer gefallen). Die unter der Kirche gelegene Gruft wurde erweitert (1783 vermauert; der Codex Trautsonianus von 1630 nennt über 60 Grabdenkmäler). 1678 wurde der Refektoriumstrakt neu erbaut, 1718-1721 erfolgte der Neubau der übrigen Klostertrakte. 1683 ließ der Polenkönig Jan III. Sobieski nach der Entsatzschlacht vom 12. September in der Augustinerkirche das Dank-Tedeum lesen (Gedenktafel). 1690 wurden die Kircheneingänge auf die Straßenseite verlegt, 1719 richtete man die neue Sakristei ein. 1783 wurde die Augustinerkirche Stadtpfarre. Ihre heutige Gestalt erhielt sie durch Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, der den barocken Innenraum regotisierte (1784/1785); von ihm stammte ein neuer Hochaltar; viele Kunstwerke gingen damals jedoch verloren. Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber im Harnischhaus wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ; als er bald danach (in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt) hingerichtet wurde (1671), hatten die Patres Bedenken wegen der Annahme des Geschenks, erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum erstenmal die Stunde.


In der Kirche befindet sich an der Stelle, von welcher Abraham a Sancta Clara (der im Kloster lebte) seine berühmten populären Predigten zu halten pflegte, eine moderne Kanzel. 1796 musste der Konvent das dritte Stockwerk des Klosters Herzog Albert von Sachsen-Teschen und seiner Gattin Marie Christine überlassen (denen das angebaute ehemalige Tarouccasche Haus zur Wohnung übergeben worden war) und 1802 auch den gegen die Bastei zu gelegenen Teil des Klosters für den Bau ihres Palais abtreten. 1820 gestattete Franz I. dem Handels- und Ziergärtner Johann Konrad Rosenthal die Errichtung gemauerter Räumlichkeiten zwischen den Strebepfeilern des äußeren Kirchenbaues zwecks Verkaufs von Blumen. Bei dieser Gelegenheit wurde die Laternenanzünderhütte beseitigt, die sich an der Kirche befunden hatte. 1810 wurde in der Augustinerkirche Marie Louise mit Napoleon vermählt. Im Klostergebäude beschloss der als Dichter und Kanzelredner bekannte Zacharias Werner (* 18. November 1768 Königsberg) am 7. Jänner 1823 seine Tage (Friedhof Maria Enzersdorf, Niederösterreich). 1838 ging die Kirche, da die Augustinermönche keinen Nachwuchs mehr fanden, an Säkularkleriker über. Am 31. Oktober 1848 wurde die Kirche (insbesondere der Turmhelm) durch Brand stark beschädigt; der Neubau (mit durchbrochenem Metallhelm) erfolgte nach einer Zeichnung von Paul Sprenger. Im Mai 1852 wurden fünf neue Glocken geweiht und aufgezogen. 1854 heiratete Franz Joseph I. in der Augustinerkirche Elisabeth von Bayern. 1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. 1881 heiratete Kronprinz Rudolf in der Augustinerkirche Stephanie von Belgien. Die Augustinerkirche wurde 1945 durch Bomben beschädigt, jedoch 1950 wiederhergestellt. Seit 1951 ist sie wieder in der Hand der Augustiner-Eremiten.
Während der Gegenreformation wurde das Augustinerkloster von [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]] den "Unbeschuhten Augustinern", einem anderen Ordenszweig der Augustiner-Eremiten übergeben. In diesem Zusammenhang ließ er die Kirche 1634 zur Hofkirche erheben und stiftete dort 1637 mit der Herzgruft ("Herzgrüftel") eine weitere  Begräbnisstätte für seine Familie beziehungsweise deren Herzen. 1783 wurde die Augustinerkirche außerdem zur Stadtpfarre erhoben.<ref name ="czeike195"/> 1838 wurde die Kirche Säkularkleriker anvertraut.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Augustinerkirche||Augustinerkirche}}, abgerufen am 29. August 2021</ref> Seit 1951 werden die Kirche und das Kloster von "sudetendeutschen" Augustiner-Eremiten betreut.<ref name ="ordensgemeinschaften">vgl. [https://www.ordensgemeinschaften.at/kultur/maennerorden/26-augustinerkloster-wien Augustinerkloster Wien], Ordensgemeinschaften.AT, abgerufen am 29. August 2021</ref>


Äußeres
== Bekannte Gedenkstätten in der Augustinerkirche ==
Schlichte gotische Hallenkirche mit Strebepfeilern an der Augustinerstraße, Fenster der Maßwerke beraubt. Die ehemalige Hauptfassade (mit Strebepfeilern, Mittelfenster und Portal) wurde 1767-1769 durch einen Flügel der Hofbibliothek (heute Österreichische Nationalbibliothek) verdeckt. Der quadratische Turm steht an der Nordseite.
* 1683 ließ der "[[w:Königreich Polen|Polenkönig]]" [[w:Johann III. Sobieski|Jan (III.) Sobieski]] († 1696) nach der [[w:Schlacht am Kahlenberg|Schlacht am Kahlenberg]] (12. September 1683) in der Augustinerkirche ein "Dank-Tedeum" lesen, woran heute eine Gedenktafel erinnert.<ref name ="czeike195"/>
* An der linken Längswand befindet sich das Wandgrab des Reichsgrafen [[w:Leopold von Daun|Leopold von Daun]] († 1766 Wien). Er war unter [[Maria Theresia]] Feldmarschall und ist als "Sieger von Kolin" bekannt. Das Wandgrab ist ein Werk des Bildhauers [[w:Balthasar Ferdinand Moll|Balthasar Ferdinand Moll]].<ref name ="czeike197"/>
* In den Boden eingelassen ist die Grabplatte für den Mediziner und Wissenschafter [[w:Gerhard van Swieten|Gerhard van Swieten]] († 1772), den bekannten Leibarzt und Ratgeber von Maria Theresia.<ref name ="czeike197"/>
* In der Kirche finden sich außerdem zwei "Habsburger-Kenotaphe: An der rechten Seitenwand befindet sich der [[w:Kenotaph|Marmorkenotaph]] der [[w:Maria Christina von Österreich (1742–1798)|Erzherzogin Maria Christina von Österreich† 1798]], ein Werk des Bildhauers [[w:Antonio Canova|Antonio Canova]], entstanden zwischen 1798 und 1805. Gegenüber dem Wandgrab des Grafen von Daun befindet sich der Kenotaph für [[Leopold II. (HRR)|Kaiser Leopold II.]] († 1792), ein Werk des Bildhauers [[w:Franz Anton Zauner|Franz Anton Zauner]] aus dem Jahr 1799. Er war ursprünglich für die [[w:Kapuzinergruft|Kapuzinergruft]] bestimmt war.<ref name ="czeike197"/>
* In der Kirche finden sich außerdem mehrere Kriegerdenkmäler für gefallene Soldaten.<ref name ="wienwiki"/>


Inneres
== Nicht mehr erhaltene "Besitzungen" der Augustiner-Eremiten  ==
 
* Der Augustinerturm gehörte dem Augustinerkloster, war aber auch Teil der Wiener Stadtbefestigung des Spätmittelalters. Er ist in schriftlichen Quellen nur selten genannt, findet sich jedoch auf zwei wichtigen Stadtansichten aus der Mitte des 16. Jahrhunderts: auf einer Südansicht der Stadt Wien aus dem Jahre 1547 von [[w:Augustin Hirschvogel|Augustin Hirschvogel]] und auf einer Stadtansicht von Wien und Umgebung aus dem Jahre 1558 von [[w:Sebald Lautensack|Hans Sebald Lautensack]].<ref name ="vias">vgl. [https://vias.univie.ac.at/forschung/archaeologische-bauforschung/projekte/wien-augustinerturm-mittelalterliche-stadtbefestigung/augustinerturm/ Augustinerturm], Vias.Univie.AC.AT, abgerufen am 29. August 2021</ref> Erbaut wurde der Augustinerturm um / nach 1354 im Auftrag des Augustinerklosters zur Unterbringung der Aborte ("privets"). Bereits um 1596 wurde er abgebrochen.<ref name ="czeike-augustinerturm">vgl. {{Czeike|1|198||Augustinerturm}}</ref> Seine Fundamente wurden bei der Restaurierung und Umgestaltung der Albertina entdeckt. Sie zeigen, dass es sich bei ihm um einen massiven Turm handelte. Sein Grundriss betrug ungefähr zehn mal zehn Meter, die Mauern waren zwei Meter breit und bestanden aus Bruchsteinen, die gut vermörtelt und ca. elf Meter in das anstehende Erdreich eingetieft waren. Ende des 16. Jahrhunderts, um 1596, dürfte der Turm zusammen mit der Mauer zwischen dem Kärntnertor und der Burg abgebrochen worden sein, als die Kurtine zwischen der Augustiner- und Burgbastei gebaut wurde.<ref name ="czeike-augustinerturmerg">vgl. {{Czeike|6|12||Augustinerturm}}</ref>
Antonio Canovas Grabdenkmal der Erzherzogin Marie Christine in der Augustinerkirche.
Langgestreckte, sehr hohe dreischiffige Halle mit schlanken achteckigen Pfeilern und Kreuzrippengewölben, einschiffiger sehr langer Chor mit Netzrippengewölben.
 
Die Kirchenbänke (um 1730) stammen aus der Schwarzspanierkirche (Reliefzyklus von Johann Baptist Straub). Der Hochaltar Hetzendorfs wurde durch einen 1857-1870 geschaffenen (ursprünglich für die Votivkirche bestimmten) neugotischen Altar des Würzburger Bildhauers Andreas Halbig ersetzt. Hingegen hat sich Hetzendorfs Kanzel erhalten (daneben Altarbild "Heiliger Johannes Nepomuk" von Johann Franz Greippel, 1784). An der rechten Längswand neben dem Musikchor Altar mit „Vision der heiligen Magdalena" von Johann Michael Rottmayr (um 1707), darüber Wolkengloriole von J. B. Straub (um 1730); rechts davon Zugang zur Loreto- und Georgskapelle. An der linken Schlusswand Altarbild "Geburt Christi" von Peter Strudel nach Guido Reni. An der rechten Seitenwand Marmorgrab der Erzherzogin Marie Christine von Antonio Canova (1798-1805, flache Wandpyramide, in das geöffnete Tor schreitet die Tugend mit der Urne, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis am Arm folgt, rechts Genius mit Löwe, oben Glückseligkeit mit Medaillon der Verstorbenen, einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen). Die Erzherzogin wurde jedoch nicht hier begraben, sondern ruht in der Kapuzinergruft. An der Ausstattung der Kirche waren auch Johann Gottfried Auerbach („Kreuzabnahme", rechts), Michelangelo Unterberger („Jesus im Tempel", über Zugang zur Loretokapelle) und Johann von Spillenberger ("Maria und Anna", links) unter anderem beteiligt.
 
Loretokapelle
Sie stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).
 
Georgskapelle
Über die Loretokapelle zu betreten; zweischiffige Kapelle südlich des Chors: Erbaut 1337 durch Herzog Otto den Fröhlichen (Weihe 1341), Versammlungsraum der von ihm begründet St. Georgs-Ritterschaft ("Temploisen", 1337-1378 erwähnt). Im 16. Jahrhundert als Totenkapelle für Aufbahrungen verwendet.
 
Bemerkenswerte Schlusssteine (Christus, Lamm, Phönix, Löwe mit Jungen, Evangelistensymbole). An der Westseite Wandgrab des Feldherrn Wirich Philipp Graf Daun († 1741) von Jakob Schletterer (nach 1745), an der linken Längswand Wandgrab des Siegers von Kolin, Feldmarschall Leopold Reichgraf von Daun (* 24. September 1705 Wien, † 5. Februar 1766 Wien 1, Seilerstätte 3 [siehe Kommandantenhaus]) von Balthasar Ferdinand Moll, gegenüber leeres Hochgrab (bestimmt für Leopold II., † 1792) von Franz Anton Zauner (1799; Marmorsarkophag mit Statuen aus weißem Marmor und oben liegender Gestalt des Kaisers in Rüstung, ursprünglich für die Kapuzinergruft bestimmt); im Fußboden eingelassene Grabplatte für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten († 1772); Gedenktafel für P. Heinrich Abel SJ.
 
Herzgrüftel
1, Herzgrüftel wurden in 54 silbernen Gefäßen die Herzen der Verstorbenen des Kaiserhauses beigesetzt (beginnend 1637 mit Ferdinand II., endend 1878 mit dem Vater Franz Josephs I., Franz Karl; ursprünglich unter der Loretokapelle im Mittelschiff aufbewahrt).
 
Militärische Gedenkstätten
Sobieski-Gedenktafel (1, Augustinerkirche)
Standbild zum Gedenken an das Dragonerregiment Fürst zu Windisch-Graetz Nr. 14
Die Reiterstatuette befindet sich beim Seitenaltar rechts hinten. Sie ist aus Bronze und steht auf einem hohen Sockel. Sie wurde 1931 aufgestellt.
 
Für das Feldjägerbataillon Nr. 21
Ostwand des Chores, 1932, Adler, Lorbeerkranz, Trompete. Text: „Den im Weltkriege gefallenen Kameraden des k. u. k. Feldjägerbataillons Nr. 21 errichtet anno 1932 v. Klub ehem. 21er Jäger“
 
Für die Gefallenen des ungarischen Infanterieregiements Nr. 48
Ostwand des Chores, 1931. Text: „1798-1918 Zur ehrenden Erinnerung an alle waehrend des 120 jaeh. Bestandes des ungarisch. k.u.k. Inf.Rgmts No 48 hos bajtarsaink örök emlekere. Die Kameraden und Angehörigen 1931“.
 
Für die Gefallenen des Feldkanonenregiments Nr. 42
Westwand des Chores, Text: „Dem Andenken an die im Weltkriege 1914-1918 heldenmütig Gefallenen des Feldkanonenregimentes 42 von ihren Kameraden in Treue gewidmet“.
 
== Geschichte ==
An der Augustinerkirche in Wien (Hofpfarre von 1634 bis 1918) wirkte der Orden von 1327 bis 1836. 1951 übernahmen sudetendeutsche Augustiner wieder die Betreuung der Kirche und des Klosters.<ref name ="ordensgemeinschaften">vgl. [https://www.ordensgemeinschaften.at/kultur/maennerorden/26-augustinerkloster-wien Augustinerkloster Wien], Ordensgemeinschaften.AT, abgerufen am 29. August 2021</ref>  
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Die [[w:Augustinerorden|Augustiner-Eremiten]] hatten bereits vor der Gründung des Augustinerklosters durch [[Friedrich der Schöne|König Friedrich ''den Schönen'']] eine Niederlassung im [[Herzogtum Österreich]]: [[Kloster St. Johann im Werd|St. Johann im Werd]], außerhalb der Stadtmauern der Stadt [[Wien]]. Ursprünglich hatte Friedrich die Stiftung eines [[w:Zisterzienser|Zisterzienserklosters]] geplant, er soll jedoch aus Dankbarkeit für die erfolgreiche Vermittlung der Aussöhnung mit [[w:Ludwig IV. (HRR)|Ludwig ''dem Bayern'']] durch den an seinem Hof tätigen Augustiner-Eremiten Konrad, einem berühmten Prediger, das Kloster dann für dessen Orden gestiftet haben. Am 1. Mai 1327 übertrug er diesem in Gegenwart der Herzöge [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht]] und [[Otto der Fröhliche|Otto]] sowie zahlreicher Grafen, Adeliger und Wiener Bürger den Bauplatz neben der [[Hofburg (Wien)|Burg]], der direkt an den damaligen Burggarten und die Stadtmauer angrenzte.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 72</ref>
 
Die Kirche St. Augustin wurde zur Hofpfarre erhoben.<ref>vgl. {{Czeike|2|414|}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1113856 digital]</ref>.
 
== Nicht mehr erhaltene "Besitzungen" der Augustiner-Eremiten ==
Der Augustinerturm befand sich auf der Ringmauer. Er gehörte dem Augustinerkloster, dem seine Errichtung 1354 erlaubt wurde, war aber auch Teil der Wiener Stadtbefestigung. Erbaut wurde er um / nach 1354 im Auftrag des Augustinerklosters zur Unterbringung seiner Aborte ("privets") erbaut. Bereits um 1596 wurde er abgebrochen. Er befand sich in etwa an der Schnittstelle des Haupttraktes und des südöstlichen Seitentraktes der heutigen Österreichischen Nationalbibliothek.<ref name ="czeike-augustinerturm">vgl. {{Czeike|1|198||Augustinerturm}}</ref>  


== Erinnerungen an die Augustiner-Eremiten im heutigen Wien ==
== Erinnerungen an die Augustiner-Eremiten im heutigen Wien ==
* Der Augustinerwald in [[Hadersdorf-Weidlingau|Hadersdorf]] war früher einmal im Besitz des Augustinerklosters. Daran erinnert ein sich dort befindlicher Grenzstein aus dem Jahr 1677, welcher damals die Grenze zwischen dem Augustinerwald zum Wald der [[Kartause Mauerbach}} markiert hat.<ref name ="WienwikiGrenzstein">vgl. {{WiWi|Augustinerkloster_(Grenzstein)||Augustinerkloster (Grenzstein)}}, abgerufen am 29. August 2021</ref>  
* Der Augustinerwald in [[Hadersdorf (Wien)|Hadersdorf]] (heute Teil des [[Penzing (Wien)|14. Wiener Gemeindebezirks]]) war früher einmal im Besitz des Augustinerklosters. Daran erinnert ein sich dort befindlicher Grenzstein aus dem Jahr 1677, welcher damals die Grenze zwischen dem Augustinerwald zum Wald der [[Kartause Mauerbach]] markiert hat.<ref name ="WienwikiGrenzstein">vgl. {{WiWi|Augustinerkloster_(Grenzstein)||Augustinerkloster (Grenzstein)}}, abgerufen am 29. August 2021</ref>


== Augustinerorden im heutigen Österreich ==
== Die Augustiner-Eremiten im heutigen Österreich ==
Die Augustiner Eremiten, seit 1968 nur mehr als Augustinerorden bezeichnet, werden zu den sogenannten Bettelorden gezählt. Entstanden 1256 aus dem Zusammenschluss mehrerer italienischer Eremitenverbände, unterstehen sie der Regel des Heiligen Augustinus. Auf dem Gebiet des heutigen Österreich bildeten sich drei Ordensprovinzen:
Die Augustiner Eremiten, seit 1968 nur mehr als Augustinerorden bezeichnet, zählen zu den sogenannten Bettelorden. Sie entstanden aus dem Zusammenschluss mehrerer Einsiedlerkongregationen, die sich im 12. Jahrhundert gebildet hatten. 1256 wurden sie von [[w:Alexander IV.|Papst Alexander IV.]] der Regel des Heiligen Augustinus unterstellt.<ref name ="czeike194"/> Auf dem Gebiet des heutigen Österreich bildeten sich drei Ordensprovinzen:
* die sogenannte österreichische Provinz mit den Augustinerklöstern in Wien, [[Baden|Baden]], [[Bruck an der Leitha]], [[Korneuburg]], und [[Lockenhaus]]
* die sogenannte österreichische Provinz mit den Augustinerklöstern in Wien, [[Baden|Baden]], [[Bruck an der Leitha]], [[Korneuburg]], und [[Lockenhaus]]
* die sogenannte steirisch-kärntnerische Provinz mit Augustinerklöstern in [[Fürstenfeld]], [[Judenburg]], [[Hohenmauthen, [[Graz]], [[Völkermarkt]] und [[Windischbüheln]]
* die sogenannte steirisch-kärntnerische Provinz mit Augustinerklöstern in [[Fürstenfeld]], [[Judenburg]], [[Graz]], Windischbühel (heute Teil der Gemeinde [[Trofaiach]]) und [[Völkermarkt]] (sowie [[w:Muta (Slowenien)|Hohenmauthen]] im heutigen Land [[w:Slowenien|Slowenien]])
* die sogenannte Salzburger-Tiroler Provinz mit den Augustinerklöstern in [[Salzburg|Salzburg-Mülln]], [[Dürnberg]], [[Hallein]], [[Kufstein]], [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]] und [[Seefeld]]
* die sogenannte Salzburger-Tiroler Provinz mit den Augustinerklöstern in [[Salzburg|Salzburg-Mülln]], Dürnberg (heute Teil von [[Hallein]]), [[Kufstein]], [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]] und [[Seefeld in Tirol|Seefeld]]
Unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] wurden im Rahmen seiner der "Josephinischen Kirchenreformationen" alle im heutigen Österreich gelegenen Augustinerklöster aufgehoben.<ref name ="ordensgemeinschaften"/>
Unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] wurden im Rahmen seiner der "Josephinischen Kirchenreformationen" alle im heutigen Österreich gelegenen Augustinerklöster aufgehoben.<ref name ="ordensgemeinschaften"/>
== Niederlassungen der Augustiner-Eremiten im heutigen Wien ==
* Das Augustinerkloster St. Johann im Werd war die erste Klostergründung der Augustiner-Eremiten auf dem Areal der heutigen Stadt Wien. Es handelte sich um ein Kloster der "Beschuhten Augustiner", das sich in der Vorstadt vor dem Werdertor befand, siehe oben
* Nachdem Kaiser Ferdinand II. das in der Stadt Wien gelegene Augustinerkloster den "Unbeschuhten Augustinern" anvertraut hatte, ließen sich die "Beschuhten Augustiner" 1642 in die Vorstadt [[Landstraße (Wien)|Landstraße]] nieder, wo sie die Rochuskirche betreuten und das Augustinerkloster "auf der Landstraße" gründeten.<ref name ="czeike195"/>
* Das Kloster Mariabrunn (heute Teil des [[Penzing (Wien)|14. Wiener Gemeindebezirks]]) war ein "Tochterkloster" des Wiener Augustinerklosters und wurde 1636 gegründet. Der bekannteste Prior dieser Klosterniederlassung war der Prediger [[w:Abraham a Sancta Clara|Abraham á Sancta Clara]] († 1709), der auch im Wiener Augustinerkloster wirkte.<ref name ="czeike196f.">vgl. {{Czeike|1|196 und 197||Augustinerkirche}} </ref>
== Das Augustinerkloster in Legende und Sage ==
* Nach der Überlieferung stiftete Friedrich "''der Schöne''" das Kloster aufgrund eines Gelübdes, das er als Gefangener von [[w:Ludwig IV. (HRR)|König Ludwig (IV.) "''dem Baiern''"]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um "[[w:Stammesherzogtum Baiern|Stammesherzogtum]]" bzw. die Familie der Wittelsbacher geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> auf der [[w:Burg Trausnitz im Tal|Burg Trausnitz]] abgelegt hatte.<ref name ="czeike195"/> Er soll zudem ursprünglich die Stiftung eines Zisterzienserklosters geplant haben, dann aber aus Dankbarkeit für die erfolgreiche Vermittlung der Aussöhnung mit König Ludwig durch den an seinem Hof tätigen Augustiner-Eremiten Konrad von Tattendorf, Prior des Augustinerklosters in München und ein zu seiner Zeit berühmter Prediger, das Kloster für dessen Orden gestiftet haben.<ref name ="opll72"/>
* Die Uhr auf dem Turm der Kirche (erstmals in Verwendung am "Augustinustag" (28. Februar) des Jahres 1713) gilt als ein Geschenk des Grafen [[w:Franz III. Nádasdy|Franz Nadásdy]] († 1671). Nach einer Überlieferung kam sie erst viele Jahre nach seinem Tod auf den Turm, weil die Augustinermönche nach seiner Hinrichtung zunächst Bedenken gehabt hätten, die Uhr zu verwenden. Nach einer Legende soll der Graf, der gegenüber der Kirche ein Haus bewohnte, das sogenannte "Harnischhaus" die Uhr gestiftet und ihre Herstellung bezahlt haben, weil er so von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte.<ref name ="czeike195f.">vgl. {{Czeike|1|195|196|Augustinerkirche}} </ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://augustinerkirche.augustiner.at/ Augustinerkirche-Augustiner], Website der Augustinerkirche und des Augustinerklosters
* {{WiWi|Augustinerkirche||Augustinerkirche}}
* {{WiWi|Augustinerkirche||Augustinerkirche}}
* [https://www.ordensgemeinschaften.at/kultur/maennerorden/26-augustinerkloster-wien Augustinerkloster Wien], Ordensgemeinschaften.AT
* [https://www.ordensgemeinschaften.at/kultur/maennerorden/26-augustinerkloster-wien Augustinerkloster Wien], Ordensgemeinschaften.AT
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Aktuelle Version vom 20. Februar 2024, 11:10 Uhr

Zeichnung, 19. Jahrhundert

Das Augustinerkloster, erbaut in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, ist gehört heute zur Anlage der Wiener Hofburg. Bekannt ist es vor allem wegen seiner Kirche St. Augustin, die zu den bedeutendsten Pfarrkirchen, Sakralbauwerken und kulturellen Einrichtungen von Wien zählt. Sie wurde 1327-1836 von den Augustiner-Eremiten betreut und war 1634-1918 die Hofpfarre.[1]

Das Bauwerk

Das Augustinerkloster und seine Klosterkirche befinden sich im 1. Wiener Gemeindebezirk auf Augustinerstraße 3.[2] Ursprünglich wurde das Kloster neben der Hofburg erbaut und erst später in diese integriert. Der Kreuzgang der Klosteranlage befand sich im Erdgeschoss des Ostflügels wie auch das Refektorium. Im Obergeschoss dieses Flügels war der Schlafraum der Mönche untergebracht. Zwischen dem Südflügel und der Stadtmauer lag der Klostergarten. Der um 1354 über dem Westgiebel angebrachte Dachreiter wurde 1477 umgestaltet und mit der "Kaiserglocke" ausgestattet. 1678 wurde der Refektoriumstrakt durch einen Neubau ersetzt, 1718-1721 die übrigen Klostertrakte.[2]

Bei der Augustinerkirche handelt es sich um eine schlichte gotische Hallenkirche mit einem quadratischen Turm, der sich an der Nordseite befindet. Die ursprünglich gotische Innenausstattung wurde im 17. Jahrhundert durch eine aufwendige barocke Einrichtung ersetzt.[3] 1690 wurden die Kircheneingänge auf die Straßenseite verlegt und 1719 eine neue Sakristei eingerichtet.[2] Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Augustinerkirche von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg († 1816), der den barocken Innenraum 1784/1785 re-gotisieren ließ. Unter ihm erhielt die Kirche einen neuen Hochaltar und ihre bekannte Kanzel. Dieser wurde im 19. Jahrhundert durch einen neugotischen Altar (geschaffen zwischen 1857 und 1870) des Bildhauers Andreas Halbig ersetzt, der ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen war.[4]

Geschichte

Das Augustinerkloster St. Johann im Werd

Die "beschuhten Augustiner" (Augustiner-Eremiten) (gegründet 1256) fasste auf dem Areal des heutigen Landes Österreich Fuß, als sie um 1256/57 ein Kloster in Völkermarkt im heutigen Bundesland Kärnten gründeten. Vermutlich um 1260, jedenfalls vor 1266 ließen sie sich in der Nähe der damaligen Stadt Wien[A 1] im "Oberen Werd" (heute 9. Wiener Gemeindebezirk) nieder. In der damaligen Vorstadt vor dem Werdertor, also außerhalb der Stadtmauern von Wien, besaßen sie seit etwa 1266 das Kloster St. Johann im Werd.[5][6] Diese Niederlassung dürfte einige Bedeutung gehabt haben, denn seit 1306 besaß sie ein "totius ordinis studium generale", und 1326 fand hier das Provinzialkapitel des Ordens statt.[7] Nach der Stiftung eines Klosters innerhalb der Wiener Stadtmauern Im Jahr 1327 übersiedelten die "beschuhten Augustiner" in dieses.

Geschichte

Das Kloster und die Kirche waren eine Stiftung von König Friedrich "dem Schönen", für die er 1324 die Zustimmung des Papstes und des Ordensgenerals einholen ließ.[2] Nach der Urkunde vom 1. Mai 1327 erfolgte die offizielle Übertragung des Bauplatzes durch ihn in Gegenwart seiner Brüder, der Herzöge Albrecht und Otto, sowie zahlreicher Grafen, Adeliger und Wiener Bürger. Der Bauplatz befand sich neben der Burg und grenzte direkt an den damaligen Burggarten und die Stadtmauer.[5] Im Wesentlichen wurde der Klosterbau aber erst nach dem Tod des Stifters realisiert. Der Baugrund, wo in den Folgejahren nach und nach das Kloster, die Kirche und ein Friedhof errichtet wurden, wurde zwischen 1326 und 1350 durch den Kauf von fünf Häusern und einer Badestube an der Hochstraße und deren Abbruch wesentlich vergrößert. 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs (heute der Burggarten und der Josefsplatz) Kaiser Friedrich III. für die Erweiterung der Hofburganlage.[2] Im Gegensatz zu anderen habsburgischen Klostergründungen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war das Augustinerkloster keine dynastische Gründung, sondern auf den Hof der Habsburger in Wien ausgerichtet. Seine Bedeutung erlangte es als Hofkirche. Als solche entwickelte es sich zum eigentlichen Zentrum des Herrenviertels, das zur Gründungszeit des Klosters noch im Entstehen war.[8]

Der Bau der Klosterkirche unter der Leitung des Baumeisters Dietrich Ladtner von Pirn dauerte 1330-1339, sie wurde aber erst am 1. November 1349 zu Ehren des Heiligen Augustinus geweiht, der Chor der Kirche wurde allerdings erst nach 1399 noch vollendet.[2] 1338 ließ Herzog Otto "der Fröhliche" die Georgskapelle erbauen.[9] 1368 wurde die Leonhardskapelle gestiftet und 1386 die Sigmundskapelle (1386)[9] sowie um 1627 die Loretokapelle.[9] Während der Barockisierung der Kirche im 17. Jahrhundert erhielt diese 18 neue Altäre. Für die meisten von ihnen wurden damals eigene Kapellen eingerichtet, welche aber alle der Re-Gotisierung zu Ende des 18. Jahrhunderts zum Opfer fielen.[2]

Während der Gegenreformation wurde das Augustinerkloster von Kaiser Ferdinand II. den "Unbeschuhten Augustinern", einem anderen Ordenszweig der Augustiner-Eremiten übergeben. In diesem Zusammenhang ließ er die Kirche 1634 zur Hofkirche erheben und stiftete dort 1637 mit der Herzgruft ("Herzgrüftel") eine weitere Begräbnisstätte für seine Familie beziehungsweise deren Herzen. 1783 wurde die Augustinerkirche außerdem zur Stadtpfarre erhoben.[2] 1838 wurde die Kirche Säkularkleriker anvertraut.[10] Seit 1951 werden die Kirche und das Kloster von "sudetendeutschen" Augustiner-Eremiten betreut.[11]

Bekannte Gedenkstätten in der Augustinerkirche

Nicht mehr erhaltene "Besitzungen" der Augustiner-Eremiten

  • Der Augustinerturm gehörte dem Augustinerkloster, war aber auch Teil der Wiener Stadtbefestigung des Spätmittelalters. Er ist in schriftlichen Quellen nur selten genannt, findet sich jedoch auf zwei wichtigen Stadtansichten aus der Mitte des 16. Jahrhunderts: auf einer Südansicht der Stadt Wien aus dem Jahre 1547 von Augustin Hirschvogel und auf einer Stadtansicht von Wien und Umgebung aus dem Jahre 1558 von Hans Sebald Lautensack.[12] Erbaut wurde der Augustinerturm um / nach 1354 im Auftrag des Augustinerklosters zur Unterbringung der Aborte ("privets"). Bereits um 1596 wurde er abgebrochen.[13] Seine Fundamente wurden bei der Restaurierung und Umgestaltung der Albertina entdeckt. Sie zeigen, dass es sich bei ihm um einen massiven Turm handelte. Sein Grundriss betrug ungefähr zehn mal zehn Meter, die Mauern waren zwei Meter breit und bestanden aus Bruchsteinen, die gut vermörtelt und ca. elf Meter in das anstehende Erdreich eingetieft waren. Ende des 16. Jahrhunderts, um 1596, dürfte der Turm zusammen mit der Mauer zwischen dem Kärntnertor und der Burg abgebrochen worden sein, als die Kurtine zwischen der Augustiner- und Burgbastei gebaut wurde.[14]

Erinnerungen an die Augustiner-Eremiten im heutigen Wien

  • Der Augustinerwald in Hadersdorf (heute Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks) war früher einmal im Besitz des Augustinerklosters. Daran erinnert ein sich dort befindlicher Grenzstein aus dem Jahr 1677, welcher damals die Grenze zwischen dem Augustinerwald zum Wald der Kartause Mauerbach markiert hat.[15]

Die Augustiner-Eremiten im heutigen Österreich

Die Augustiner Eremiten, seit 1968 nur mehr als Augustinerorden bezeichnet, zählen zu den sogenannten Bettelorden. Sie entstanden aus dem Zusammenschluss mehrerer Einsiedlerkongregationen, die sich im 12. Jahrhundert gebildet hatten. 1256 wurden sie von Papst Alexander IV. der Regel des Heiligen Augustinus unterstellt.[6] Auf dem Gebiet des heutigen Österreich bildeten sich drei Ordensprovinzen:

Unter Kaiser Joseph II. wurden im Rahmen seiner der "Josephinischen Kirchenreformationen" alle im heutigen Österreich gelegenen Augustinerklöster aufgehoben.[11]

Niederlassungen der Augustiner-Eremiten im heutigen Wien

  • Das Augustinerkloster St. Johann im Werd war die erste Klostergründung der Augustiner-Eremiten auf dem Areal der heutigen Stadt Wien. Es handelte sich um ein Kloster der "Beschuhten Augustiner", das sich in der Vorstadt vor dem Werdertor befand, siehe oben
  • Nachdem Kaiser Ferdinand II. das in der Stadt Wien gelegene Augustinerkloster den "Unbeschuhten Augustinern" anvertraut hatte, ließen sich die "Beschuhten Augustiner" 1642 in die Vorstadt Landstraße nieder, wo sie die Rochuskirche betreuten und das Augustinerkloster "auf der Landstraße" gründeten.[2]
  • Das Kloster Mariabrunn (heute Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks) war ein "Tochterkloster" des Wiener Augustinerklosters und wurde 1636 gegründet. Der bekannteste Prior dieser Klosterniederlassung war der Prediger Abraham á Sancta Clara († 1709), der auch im Wiener Augustinerkloster wirkte.[16]

Das Augustinerkloster in Legende und Sage

  • Nach der Überlieferung stiftete Friedrich "der Schöne" das Kloster aufgrund eines Gelübdes, das er als Gefangener von König Ludwig (IV.) "dem Baiern"[A 2] auf der Burg Trausnitz abgelegt hatte.[2] Er soll zudem ursprünglich die Stiftung eines Zisterzienserklosters geplant haben, dann aber aus Dankbarkeit für die erfolgreiche Vermittlung der Aussöhnung mit König Ludwig durch den an seinem Hof tätigen Augustiner-Eremiten Konrad von Tattendorf, Prior des Augustinerklosters in München und ein zu seiner Zeit berühmter Prediger, das Kloster für dessen Orden gestiftet haben.[5]
  • Die Uhr auf dem Turm der Kirche (erstmals in Verwendung am "Augustinustag" (28. Februar) des Jahres 1713) gilt als ein Geschenk des Grafen Franz Nadásdy († 1671). Nach einer Überlieferung kam sie erst viele Jahre nach seinem Tod auf den Turm, weil die Augustinermönche nach seiner Hinrichtung zunächst Bedenken gehabt hätten, die Uhr zu verwenden. Nach einer Legende soll der Graf, der gegenüber der Kirche ein Haus bewohnte, das sogenannte "Harnischhaus" die Uhr gestiftet und ihre Herstellung bezahlt haben, weil er so von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte.[17]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 414. digital
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerkirche. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 195.
  3. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerkirche. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 196.
  4. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerkirche. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 196–197.
  5. 5,0 5,1 5,2 vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 72
  6. 6,0 6,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustiner-Eremiten. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 194.
  7. vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 57
  8. vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 61
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerkirche. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 197.
  10. 10,0 10,1 vgl. Augustinerkirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 29. August 2021
  11. 11,0 11,1 vgl. Augustinerkloster Wien, Ordensgemeinschaften.AT, abgerufen am 29. August 2021
  12. vgl. Augustinerturm, Vias.Univie.AC.AT, abgerufen am 29. August 2021
  13. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerturm. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 198.
  14. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerturm. In: Historisches Lexikon Wien. Band 6, Kremayr & Scheriau/Orac, Wien 2004, ISBN 3-218-00741-0, S. 12.
  15. vgl. Augustinerkloster (Grenzstein) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 29. August 2021
  16. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerkirche. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 196 und 197.
  17. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Augustinerkirche. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 195–196.

Anmerkungen

  1. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.
  2. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um "Stammesherzogtum" bzw. die Familie der Wittelsbacher geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.