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1966 trat er der SPÖ bei. Seine Ansichten von einem gerechten Sozialismus und der Hilfe für benachteiligte Bevölkerungsschichten wichen teilweise stark von den Positionen anderer Politiker ab.<ref name=neue19920226>Thomas Hechenberger: ''Der „Revoluzzer-Heinz“ und sein Leberkäs-Coup'', Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 26. Februar 1992, S. 11.</ref> Er war persönlich eng und jahrzehntelang mit z. B. Ali Ilhan, [[w:Arnulf Häfele|Arnulf Häfele]] ([[SPÖ]]), Kurt Köpruner (SPÖ) und Bernhard Amann (''Ems isch üsr''), [[w:Peter Kreisky|Peter Kreisky]] und Roland Andergassen befreundet. Er engagierte sich auch viele Jahre für die Suchtanlauf- und Beratungsstelle Hiob in [[Feldkirch]] (heute: ''Caritas Café''). Auch war er vermittelnd in der Vorarlberger Skinhead-Szene tätig und konnte einige überzeugen, diese zu verlassen. Mit Evelyn Brandt und anderen gründete er einen Verein in der Straffälligenhilfe. | 1966 trat er der SPÖ bei. Seine Ansichten von einem gerechten Sozialismus und der Hilfe für benachteiligte Bevölkerungsschichten wichen teilweise stark von den Positionen anderer Politiker ab.<ref name=neue19920226>Thomas Hechenberger: ''Der „Revoluzzer-Heinz“ und sein Leberkäs-Coup'', Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 26. Februar 1992, S. 11.</ref> Er war persönlich eng und jahrzehntelang mit z. B. Ali Ilhan, [[w:Arnulf Häfele|Arnulf Häfele]] ([[SPÖ]]), Kurt Köpruner (SPÖ) und [[Bernhard Amann]] (''Ems isch üsr''), [[w:Peter Kreisky|Peter Kreisky]] und Roland Andergassen befreundet. Er engagierte sich auch viele Jahre für die Suchtanlauf- und Beratungsstelle Hiob in [[Feldkirch]] (heute: ''Caritas Café''). Auch war er vermittelnd in der Vorarlberger Skinhead-Szene tätig und konnte einige überzeugen, diese zu verlassen. Mit Evelyn Brandt und anderen gründete er einen Verein in der Straffälligenhilfe. | ||
Ab 1990 war er Stadtrat in Feldkirch und setzte als erster Vorarlbergweit durch, dass die Hälfte der Personen auf der Wahlliste der SPÖ-Feldkirch Frauen waren.<ref>Vorarlberger Nachrichten vom 21. Jänner 1990.</ref> | Ab 1990 war er Stadtrat in Feldkirch und setzte als erster Vorarlbergweit durch, dass die Hälfte der Personen auf der Wahlliste der SPÖ-Feldkirch Frauen waren.<ref>Vorarlberger Nachrichten vom 21. Jänner 1990.</ref> | ||
Gemeinsam mit Bernhard Amann, den er Ende der | Gemeinsam mit Bernhard Amann, den er Ende der 1980er-Jahre im Zuge seines Engagements für Drogenabhängige kennengelernt hatte, war er ab den 2000er-Jahren in zahlreiche Wahlkämpfe tätig und unterstütze Bernhard Amann mit unkonventionellen Ideen (z. B. 2004 einem Internetwahlkampf). Er sah darin ein kostensparendes allgemein zugängliches und demokratisches Wahlkampfmedium. | ||
Federführend hat er mit seiner Ehegattin Bernadette und [[w:Johanna Langanger|Johanna Langanger]] (SPÖ) in Vorarlberg eine kostenlose Kinderbetreuungseinrichtung mit Nachhilfemöglichkeit ins Leben gerufen (zuerst in Hohenems: ''Schultopia'' und dann in Dornbirn den ''Schüler-Club''). Durch gezielte Nachhilfe sollen die Bildungschancen benachteiligter Kinder verbessert werden. Diese entwickelte sich zu einem großen Erfolg und besteht bis heute. Es wurde von Heinz Starchl nicht nur Nachhilfe angeboten, sondern auch bei der Lehrstellensuche geholfen, bei Bewerbungen für Arbeitsplätze, Arbeitsstellen vermittelt, Fahrräder oder andere Dinge für benachteiligte Kinder zur Verfügung gestellt etc.<ref name=Häfele /><ref name=Asurnipal /><ref>Edith Hämmerle: [https://www.vol.at/wenn-worte-fluegel-bekommen/4342133 Wenn Worte Flügel bekommen], Webseite: vol.at vom 28. Mai 2015.</ref> | Federführend hat er mit seiner Ehegattin Bernadette und [[w:Johanna Langanger|Johanna Langanger]] (SPÖ) in Vorarlberg eine kostenlose Kinderbetreuungseinrichtung mit Nachhilfemöglichkeit ins Leben gerufen (zuerst in Hohenems: ''Schultopia'' und dann in Dornbirn den ''Schüler-Club''). Durch gezielte Nachhilfe sollen die Bildungschancen benachteiligter Kinder verbessert werden. Diese entwickelte sich zu einem großen Erfolg und besteht bis heute. Es wurde von Heinz Starchl nicht nur Nachhilfe angeboten, sondern auch bei der Lehrstellensuche geholfen, bei Bewerbungen für Arbeitsplätze, Arbeitsstellen vermittelt, Fahrräder oder andere Dinge für benachteiligte Kinder zur Verfügung gestellt etc.<ref name=Häfele /><ref name=Asurnipal /><ref>Edith Hämmerle: [https://www.vol.at/wenn-worte-fluegel-bekommen/4342133 Wenn Worte Flügel bekommen], Webseite: vol.at vom 28. Mai 2015.</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 3. März 2024, 09:21 Uhr
Heinz Peter Starchl (* 29. März 1948 in Bludenz – † 19. September 2023) in Dornbirn (Vorarlberg) war sozialer Vordenker, Politiker, Unternehmer und eine streitbare Persönlichkeit, die besonders für die Rechte benachteiligter Bevölkerungsschichten in Österreich eintrat.
Sein Lebensmotto war:[1]
„Mehr Gerechtigkeit schon in diesem Leben und kein ungewisses Vertrösten auf später.“
und ein Zitat von Erich Kästner:
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“
Leben
Heinz Starchl wurde als Sohn von Johan Starchl (Bundesbahn-Beamter) und Theresia Starchl, die kurz nach seiner Geburt verstarb, geboren. Er hatte noch vier Geschwister: Hans, Helga, Günter und Horst. Starchl heiratete 2020 die langjährige Lebensgefährtin Bernadette (geb. Kegele). Er hatte drei Söhne: Daniel, David und Elias.[2]
Er galt als sehr fröhlich, hatte immer neue Ideen und lachte sehr gerne.
Ausbildung
Starchl hat die Handelsschule und die Sozialakademie besucht und sich ein umfangreiches juristisches Wissen durch seine Praxis bei der Arbeiterkammer angeeignet. 1986 hat er, weil sich gerade die Gelegenheit ergab, bei einem Aufnahmetest für Studierende für Nicht-Maturanten teilgenommen und war von 400 Kandidaten einer der Besten. Er hat einige der großen Prüfungen an der Universität Innsbruck im Fachbereich Rechtswissenschaften abgelegt, jedoch nie ganz abgeschlossen.[1][2][3]
Beruf
Bereits in seiner Jugend unterrichtete er an der Gewerkschaftsschule. Er vertrat einen lebensnahen Sozialismus, war leidenschaftlicher Gewerkschafter und stieß mit seiner öffentlich geäußerten Meinung in dieser Beziehung auch immer wieder in den vorhandenen Strukturen der Gewerkschaft bzw. der SPÖ an.[3][4]
Starchl war 20 Jahre bei der Arbeiterkammer Vorarlberg tätig und davon viele Jahre als Konsumentenschützer und wesentlich am Ausbau und Erfolg dieser Einrichtung verantwortlich, die aufgrund seiner Vorarbeiten bis heute einen sehr guten Ruf genießt. Aufgrund seiner langen Haare und dem weißen Bart und seinem sozialen Engagement erhielt er den Spitznamen: Karl Marx der Arbeiterkammer.[1][3] In den 1990er-Jahren betrieb er mit seiner Lebensgefährtin und späteren Gattin Bernadette das Café Hochhaus am Feldkircher Bahnhof und leitete das Spielwarengeschäft „Freispiel“ in Feldkirch.[2]
Politisches und Soziales Engagement
1966 trat er der SPÖ bei. Seine Ansichten von einem gerechten Sozialismus und der Hilfe für benachteiligte Bevölkerungsschichten wichen teilweise stark von den Positionen anderer Politiker ab.[3] Er war persönlich eng und jahrzehntelang mit z. B. Ali Ilhan, Arnulf Häfele (SPÖ), Kurt Köpruner (SPÖ) und Bernhard Amann (Ems isch üsr), Peter Kreisky und Roland Andergassen befreundet. Er engagierte sich auch viele Jahre für die Suchtanlauf- und Beratungsstelle Hiob in Feldkirch (heute: Caritas Café). Auch war er vermittelnd in der Vorarlberger Skinhead-Szene tätig und konnte einige überzeugen, diese zu verlassen. Mit Evelyn Brandt und anderen gründete er einen Verein in der Straffälligenhilfe.
Ab 1990 war er Stadtrat in Feldkirch und setzte als erster Vorarlbergweit durch, dass die Hälfte der Personen auf der Wahlliste der SPÖ-Feldkirch Frauen waren.[5]
Gemeinsam mit Bernhard Amann, den er Ende der 1980er-Jahre im Zuge seines Engagements für Drogenabhängige kennengelernt hatte, war er ab den 2000er-Jahren in zahlreiche Wahlkämpfe tätig und unterstütze Bernhard Amann mit unkonventionellen Ideen (z. B. 2004 einem Internetwahlkampf). Er sah darin ein kostensparendes allgemein zugängliches und demokratisches Wahlkampfmedium.
Federführend hat er mit seiner Ehegattin Bernadette und Johanna Langanger (SPÖ) in Vorarlberg eine kostenlose Kinderbetreuungseinrichtung mit Nachhilfemöglichkeit ins Leben gerufen (zuerst in Hohenems: Schultopia und dann in Dornbirn den Schüler-Club). Durch gezielte Nachhilfe sollen die Bildungschancen benachteiligter Kinder verbessert werden. Diese entwickelte sich zu einem großen Erfolg und besteht bis heute. Es wurde von Heinz Starchl nicht nur Nachhilfe angeboten, sondern auch bei der Lehrstellensuche geholfen, bei Bewerbungen für Arbeitsplätze, Arbeitsstellen vermittelt, Fahrräder oder andere Dinge für benachteiligte Kinder zur Verfügung gestellt etc.[1][2][6]
Viele Jahre war Heinz Starchl Mitglied des Vorstands des Vereins Nicasol (Entwicklungsprojekte in Lateinamerika). Für die Naturfreunde Vorarlberg übte er verschiedenste Funktionen aus.[2]
Auszeichnung
- Heinz Starchl erhielt von den Naturfreunden für sein Engagement für den Schüler-Club 2018 das Goldene Ehrenzeichen.[1]
Publikationen und Medien
Starchl gab zusammen mit Kurt Köpruner für die rote Fraktion der Gewerkschaft das periodische Flugblatt: Wussten Sie, dass… heraus. Die Ausrichtung war politisch links und satirisch.
Viele Jahre wurden von ihm in wöchentlichen Kommentare im ORF Vorarlberg die Rechte von Konsumenten aufgezeigt. Diese Form der Unterrichtung von Konsumenten war bis dahin in Vorarlberg unbekannt.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Abschiedsansprache von Arnulf Häfele an Heinz Starchl, die Angehörigen und die Trauergemeinde in der Stadtpfarrkirche Dornbirn am 28. September 2023]] und Arnulf Häfele: [Abschied von Heinz Starchl in der Stadtpfarrkirche Dornbirn am 28. September 2023], Webseite: Vorarlberg.Naturfreunde.at.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Lebenslauf Heinz Strachl, zur Verfügung gestellt von der Familie Starchl, im Archiv von Benutzer Asurnipal.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Thomas Hechenberger: Der „Revoluzzer-Heinz“ und sein Leberkäs-Coup, Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 26. Februar 1992, S. 11.
- ↑ So bezeichnete er einmal den Österreichischen Gewerkschaftsbund öffentlich als undemokratisch und verglich ihn mit der KPdSU.
- ↑ Vorarlberger Nachrichten vom 21. Jänner 1990.
- ↑ Edith Hämmerle: Wenn Worte Flügel bekommen, Webseite: vol.at vom 28. Mai 2015.