K.Ö.L. Austria-Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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|Gründung = 8. Dezember 1934
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|Religion = katholisch
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Die '''katholisch-österreichische Landsmannschaft Austria-Salzburg''' ist eine [[w:Monarchismus|monarchistische]], nichtschlagende [[w:Studentenverbindung|Studentenverbindung]]. Die Verbindung und ihre Mitglieder fühlen sich den vier couleurstudentischen Prinzipien ''religio'', ''patria'', ''scientia'' und ''amicitia'' verpflichtet. Die K.Ö.L. Austria-Salzburg wurde am 8. Dezember 1934 gegründet und ist die einzige Mitgliedskorporation im Dachverband [[w:Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften|Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften]] in [[Salzburg]].
== Geschichte ==
== Geschichte ==
Nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] schlossen sich in Österreich [[w:Katholizismus|katholische]] Akademiker (vereinzelt auch Gymnasiasten) zu Studentenverbindungen zusammen, die neben den Prinzipien ''religio'', ''scientia'', ''amicitia et patria'' eine besondere Verbundenheit mit dem [[w:Habsburg|Haus Habsburg]] pflegten. Einige der Verbindungen haben dadurch ein fünftes Prinzip ''monarchia'' abgeleitet, welches sie vom [[w:Österreichischer Cartellverband|Österreichischen Cartellverband]] (ÖCV) trennt, weshalb die Gründung eines eigenen Verbandes notwendig war. Dessen Gründung erfolgte am 12. September 1933<ref>https://www.karlvonhabsburg.at/organisationen/katholisch-oesterreichische-landsmannschaften/</ref> durch ein [[w:Verhältnisvertrag|Kartellverhältnis]] zwischen den Verbindungen [[w:K.Ö.L. Maximiliana Wien|K.Ö.L. Maximiliana Wien]] und K.Ö.L. Starhemberg Wien.<ref>''Farbe tragen, Farbe bekennen. 1938–1945. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung.'' [[w:Österreichischer Agrarverlag|Österreichischer Agrarverlag]], Wien 1988. S. 12.</ref>
Der Wunsch landsmannschafterliches Gedankengut auch in anderen Hochschulstädten außerhalb von [[Wien]] zu verankern führte im 8. Dezember 1934 zur Gründung einer weiteren [[w:Tochterverbindung|Tochterverbindung]], der K.Ö.L. Austria-Salzburg.<ref>
Festschrift 30 Semester ''"Maximiliana"'' 1936. S.31.</ref>Der Gründungsphilistersenior war [[w:Joseph August Lux|Josef August Lux]] und der Gründungssenior war Josef Tomaschek. Auch die K.Ö.L. Austria-Salzburg wurde unter dem Schutz von Erzbischof [[w:Sigismund Waitz|Sigismund Waitz]] gegründet, wo er als Ehrenmitglied bestand. Die Gründungskneipe fand im [[w:Hotel Bristol (Salzburg)|Hotel Bristol]] in Salzburg]statt.
Die K.Ö.L. Austria-Salzburg veranstaltete ihr Stiftungsfest jedes Jahr bis zum [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] Österreichs an das [[w:NS-Staat|nationalsozialistische Deutschland]] im Jahr 1938. Unmittelbar danach, wurde die K.Ö.L. Austria-Salzburg durch das nationalsozialistische Regime verboten. Organisationen und Studentenverbindungen, die sich für ein unabhängiges Österreich, eine katholische Gesellschaftsordnung, ein [[w:Legitimismus|legitimistisches]] Österreich einsetzten oder [[w:Deutschnationale Bewegung|Deutschnationale Bewegung|deutschnationale]] Ideen ablehnten, wurden nach dem Anschluss verboten.<ref>Gladen, Paulgerhard. ''Gaudeamus igitur : die studentischen Verbindungen einst und jetzt.'' Callwey, 1986. S.66.</ref>
Nach dem Anschluss tauchten viele Mitglieder der K.Ö.L. Austria-Salzburg, wie auch Mitglieder der anderen [[w:Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften|KÖLs]], unter und leisteten [[w:Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstand]] gegen die [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]].<ref>Krause, Peter. ''"O alte Burschenherrlichkeit"'' : [die Studenten und ihr Brauchtum]. 5., völlig überarb. Aufl., Verl. Styria, 1997. S.178.</ref> Zu den prominenten Mitgliedern der K.Ö.L. Austria-Salzburg, die im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv waren, gehören [[w:Hermann Mathias Görgen|Hermann Matthias Görgen]], [[w:Hans Karl Zeßner-Spitzenberg|Hans Karl Freiherr von Zeßner-Spitzenberg]] und [[w:Willibald Plöchl|Willibald Plöchl]].<ref>Heinrich Schuschnigg: ''Die katholisch-österreichischen Landsmannschaften im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.'' In: Peter Krause, Herbert Fritz (Hrsg.): ''Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.'' Österreichischer Verein für Studentengeschichte, Wien 1997. S.169</ref>
Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und der Befreiung Österreichs blieb die K.Ö.L. Austria-Salzburg bis zum 3. Mai 1979 inaktiv.<ref>Gladen, Paulgerhard. ''Geschichte der studentischen Korporationsverbände : 2 : Die nichtschlagenden Verbände und Nachträge zu Band I.'' Stand Herbst 1985, Becker, 1985. S.262.</ref> Die Reaktivierung fand im Pfarrhaus [[Herrnau]] in Salzburg statt. Spätere Reaktivierungen der K.Ö.L. Austria-Salzburg fanden 1985, 2002, 2008 statt und seit 2016 aktiv ist.
Etwas anders als heute waren die Farben der [[w:Vollwichs|Vollwichs]] und der [[w:Tellermütze|Tellermützen]], nämlich schwarz. Die Änderung erfolgte spät nach dem Zweiten Weltkrieg, in das Jahr 1966, nach dem Wiedererstehen der Salzburger Universität im Jahr 1962. Die Farbe wurde in ein dunkles Rot geändert, um zu verdeutlichen, dass die K.Ö.L. Austria-Salzburg wieder aktiv war, mit einem jüngeren Jahrgang von Mitgliedern. Bis dahin existierte so gut wie nur ein Altherrenverband, der sich stammtischartig oder privat traf. Der alte [[w:Wahlspruch|Wahlspruch]] der K.Ö.L. Austria-Salzburg vor 1938 war ''„Für Gott, Kaiser und Vaterland!“''. Dieser wurde vermutlich 1966 in ''„Edel, fromm und treu“'' umgewandelt.
Eine einzigartige Tradition der K.Ö.L. Austria-Salzburg ist die Verwendung von [[w:Kaiserlich und königlich|K.u.K]]. Kavallerie-Offizierssäbeln des Modells 1904 anstelle der üblichen [[w:Korbschläger|Paradeschläger]], die die meisten Studentenverbindungen verwenden. Das [[w:Fuchsenband|Fuchsenband]] bei der K.Ö.L. Austria-Salzburg zwei Farben auf ihrem Band hat. Die ersten beiden Farben, Weiß und Schwarz, des [[w:Burschenband|Burschenbandes]] sind gespiegelt und bilden so das Fuchsenband.
== Bekannte Mitglieder ==
== Bekannte Mitglieder ==
* [[Otto Habsburg-Lothringen]]
* [[w:Gustav Canaval|Gustav A. Canaval]] (Gründer und Chef.-Red. Der [[w:Salzburger Nachrichten|Salzburger Nachrichten]])
* [[Karl Habsburg-Lothringen]]
* [[w:Hermann Mathias Görgen|Hermann Matthias Görgen]] (Dr. DDr hc., für 1938 ernannter Univ.-Prof. d. zu eröffnenden [w:[Universität Salzburg|Albertus Magnus Universität Salzburg]])
* Gottfried Habsburg-Lothringen (Mitglied des [[Österreich-Toskana|Hauses Österreich-Toskana]])
* Ferdinand Grell (Mag. theol., Domprälat, Dompfarrer)
* [[Joseph August Lux|Josef August Lux]] (Professor, Schriftsteller, Kulturphilosoph, Gründungs-Philistersenior)
* [[w:Carl Gerold Fürst|Carl Gerold Fürst]] (Univ.-Prof.)
* Josef Engelbert Tomaschek (Stadtpfarrer von [[Herrnau|Salzburg-Herrnau]], Gründungssenior)
* Gottfried Habsburg-Lothringen (Chef des [[w:Österreich-Toskana|Hauses Österreich-Toskana]])
* [[Sigismund Waitz]] (Fürsterzbischof, Ehrenmitglied und Protektor)
* [[w:Karl Habsburg-Lothringen|Karl Habsburg-Lothringen]] (Oberster Bandinhaber der K.Ö.L.)
* [[Petrus Klotz]] (Ordenspriester [[Erzabtei St. Peter]])
* [[w:Otto Habsburg-Lothringen|Otto Habsburg-Lothringen]]
* [[Hans Karl Zeßner-Spitzenberg|Hans Karl Freiherr von, Zeßner-Spitzenberg]] (Jurist, Professor und NS-Opfer)
* [[w:Carl Holböck|Carl Holböck]] (Domprälat, Dr. jur. can., Univ.-Prof., Rektor der [[w:Universität Salzburg|Paris Lodron Universität Salzburg]])
* [[Friedrich Wiesner (Diplomat)|Friedrich Ritter von Wiesner]] (Jurist und Diplomat)
* Franz Honsig-Erlenburg von Jägerhain (Richter am Landesgericht Salzburg)
* [[Willibald Plöchl]] (Jurist und Hochschullehrer)
* [[w:Petrus Klotz|Petrus Klotz]] (Ordenspriester und Erzabt von [[w:Stift Sankt Peter (Salzburg)|Erzabtei St. Peter]])
* Friedrich von Kurz zum Thurn und Goldenstein (Jurist, Hofrat, Bezirkshauptmann von [[Salzburg-Umgebung]])
* Friedrich von Kurz zum Thurn und Goldenstein (Dr. jur, Bezirkshauptmann von Salzburg-Umgebung)
* Erhard Koppensteiner (Doktor, Kunsthistoriker)
* [[w:Joseph August Lux|Josef August Lux]] (Univ.-Prof, Schriftsteller, Kulturphilosoph, Gründungs-Philistersenior)
== Freundschaftsverbindung ==
* [[w:Thomas Michels|Thomas Michels]] OSB (Dr., Univ.-Prof., Präsident des [[w:Internationales Forschungszentrum für soziale und ethische Fragen|Internationales Forschungszentrum für soziale und ethische Fragen]])
* C.Ö.M.L. C! Maximilian II. (MxW)
* Anton Maria Pichler (HR, Dr., Propst der [[w:Votivkirche (Wien)|Votivkirche Wien]])
* K.Ö.L. Franzisco-Josephina (F-J)
* [[w:Willibald Plöchl|Willibald Plöchl]] (Univ.-Prof., Jurist)
* [[K.Ö.M.L.|K.Ö.M.L]] Staufia (StG)
* Suitbert Siedl OCD (Dr., Univ.-Prof.)
* K.Ö.M.L. Alpinia-Styria (ASG)
* [[w:Balduin Schwarz|Balduin Schwarz]] (Dr. phil, Univ.-Prof)
* K.Ö.M.L. C! Victoria (VcW)
* Josef Engelbert Tomaschek (Stadtpfarrer von Salzburg-Herrnau, Gründungssenior)
* K.Ö.M.L. Tegetthoff (TEW)
* [[w:Sigismund Waitz|Sigismund Waitz]] (Fürsterzbischof, Ehrenmitglied und Protektor)
* Walter Watzenböck (Oberamtsrat, Landesfeldmeister und Präsident der Pfadfinder Salzburgs)
* [[w:Friedrich Wiesner (Diplomat)|Friedrich Ritter von Wiesner]] ([[Jurist]] und [[Diplomat]])
* Leo O. Wildner (Dkfm., Dr., Landes-Finanzchef)
* Josef Zarl (HR, Dr., 1. Staatsanwalt)
* [[w:Hans Karl Zeßner-Spitzenberg|Hans Karl Freiherr von Zeßner-Spitzenberg]] (Jurist, Hochschulprofessor und NS-Opfer)
 
== Nahestehende Verbindungen ==
* [[w:Akademisches Corps Ottonen|Corps Ottonen]]
* K.Ö.L. Franzisco-Josephina Heidelberg-Bonn zu Regensburg (F-J)
* KEL Gregoriana London (GgL)
== Bildergalerie ==
== Bildergalerie ==
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Wien Hotel Imperial 1934 Bundeskommers.jpg|Bundeskommers 1934 im [[w:Hotel Imperial (Wien)|Hotel "Imperial"]] in Anwesenheit von Erzherzog Eugen, Erzherzogin Ileana und Erzherzog Anton
Erzherzog Gottfried mit Landsmannschaften.jpg|Erzherzog Gottfried mit Landsmannschaften bei einer Vorlesung der "Österreichischen Akademie" in Salzburg, Juli - August 1936
Mx St As Delegierte.jpg|Delegierte der K.Ö.L. Maximiliana Wien, der K.Ö.L. Starhemberg Wien und der K.Ö.L. Austria-Salzburg
Josef Tomaschek, Gründungssenior als Maximilianer, 1934.jpg|Josef Tomaschek, Gründungssenior der K.Ö.L. Austria-Salzburg im Vollwichs der [[w:K.Ö.L. Maximiliana Wien|K.Ö.L. Maximilian Wien]], 1934
1935 Austria-Salzburg Zirkel.jpg|Original Zirkel der K.Ö.L. Austria-Salzburg von 1935
</gallery>
== Literatur ==
== Literatur ==
* Herbert Fritz (Hrsg.): ''Farbe tragen, Farbe bekennen. 1938–1945. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung''. [[Österreichischer Agrarverlag]], Wien 1988.
* Herbert Fritz (Hrsg.): ''Farbe tragen, Farbe bekennen. 1938–1945. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung''. [[w:Österreichischer Agrarverlag|Österreichischer Agrarverlag]], Wien 1988.
* [[Gregor Gatscher-Riedl]] (Hrsg.): ''Dem Glauben treu, dem Kaiser und dem Lande! 80 Jahre akademischer Bund katholisch-österreichischer Landsmannschaften – 75 Jahre Widerstand und Kampf für ein unabhängiges Österreich.'' Eigenverlag des Akademischen Bundes, Wien 2013, ISBN 978-3-9503395-6-7.
* [[w:Gregor Gatscher-Riedl|Gregor Gatscher-Riedl]] (Hrsg.): ''Dem Glauben treu, dem Kaiser und dem Lande! 80 Jahre akademischer Bund katholisch-österreichischer Landsmannschaften – 75 Jahre Widerstand und Kampf für ein unabhängiges Österreich.'' Eigenverlag des Akademischen Bundes, Wien 2013, ISBN 978-3-9503395-6-7.
* [[Paulgerhard Gladen]]: ''Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften'', in: ders.: ''Gaudeamus igitur – Die studentischen Verbindungen einst und jetzt.'' Callwey, München 1986, ISBN 3-7667-0811-2. S. 234.
* [[w:Paulgerhard Gladen|Paulgerhard Gladen]]: ''Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften'', in: ders.: ''Gaudeamus igitur – Die studentischen Verbindungen einst und jetzt.'' Callwey, München 1986, ISBN 3-7667-0811-2. S. 234.
* Paulgerhard Gladen: ''Die deutschsprachigen Korporationsverbände.'' WJK, Hilden 2014. S. 368–369.
* Paulgerhard Gladen: ''Die deutschsprachigen Korporationsverbände.'' WJK, Hilden 2014. S. 368–369.
* Bernhard Grün, Christoph Vogel: ''[[Die Fuxenstunde]]. Handbuch des Korporationsstudententums.'' Bad Buchau 2014, S. 162, ISBN 978-3-925171-92-5.
* Bernhard Grün, Christoph Vogel: ''[[Die Fuxenstunde]]. Handbuch des Korporationsstudententums.'' Bad Buchau 2014, S. 162, ISBN 978-3-925171-92-5.
* Heinrich Schuschnigg: ''Die katholisch-österreichischen Landsmannschaften im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.'' In: [[Peter Ferdinand Krause|Peter Krause]], Herbert Fritz (Hrsg.): ''Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.'' Österreichischer Verein für Studentengeschichte, Wien 1997.
* Heinrich Schuschnigg: ''Die katholisch-österreichischen Landsmannschaften im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.'' In: [[w:Peter Ferdinand Krause|Peter Krause]], Herbert Fritz (Hrsg.): ''Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.'' Österreichischer Verein für Studentengeschichte, Wien 1997.
* Peter Krause: ''"O alte Burschenherrlichkeit"'': die Studenten und ihr Brauchtum. 5., völlig überarb. Aufl., Verl. Styria, 1997.
* Paulgerhard Gladen: ''Geschichte der studentischen Korporationsverbände : 2 : Die nichtschlagenden Verbände und Nachträge zu Band I.'' Becker 1985.
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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* [http://www.koel-austria.at/ Website der KÖL Austria-Salzburg]
* [http://www.koel-austria.at/ Website der KÖL Austria-Salzburg]


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Aktuelle Version vom 9. April 2024, 08:53 Uhr

KÖL Austria-Salzburg

Wappen Zirkel
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Basisdaten
Gründung: 8. Dezember 1934
Gründungsort: Salzburg
Korporationsverband: KÖL, 1934
Kürzel: A-S
Farbenstatus: farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Mütze: halbsteife Samtmütze
Art des Bundes: Männerbund
Religion / Konfession: katholisch
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Edel, fromm und treu
Website: www.koel-austria.at

Die katholisch-österreichische Landsmannschaft Austria-Salzburg ist eine monarchistische, nichtschlagende Studentenverbindung. Die Verbindung und ihre Mitglieder fühlen sich den vier couleurstudentischen Prinzipien religio, patria, scientia und amicitia verpflichtet. Die K.Ö.L. Austria-Salzburg wurde am 8. Dezember 1934 gegründet und ist die einzige Mitgliedskorporation im Dachverband Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften in Salzburg.

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich in Österreich katholische Akademiker (vereinzelt auch Gymnasiasten) zu Studentenverbindungen zusammen, die neben den Prinzipien religio, scientia, amicitia et patria eine besondere Verbundenheit mit dem Haus Habsburg pflegten. Einige der Verbindungen haben dadurch ein fünftes Prinzip monarchia abgeleitet, welches sie vom Österreichischen Cartellverband (ÖCV) trennt, weshalb die Gründung eines eigenen Verbandes notwendig war. Dessen Gründung erfolgte am 12. September 1933[1] durch ein Kartellverhältnis zwischen den Verbindungen K.Ö.L. Maximiliana Wien und K.Ö.L. Starhemberg Wien.[2]

Der Wunsch landsmannschafterliches Gedankengut auch in anderen Hochschulstädten außerhalb von Wien zu verankern führte im 8. Dezember 1934 zur Gründung einer weiteren Tochterverbindung, der K.Ö.L. Austria-Salzburg.[3]Der Gründungsphilistersenior war Josef August Lux und der Gründungssenior war Josef Tomaschek. Auch die K.Ö.L. Austria-Salzburg wurde unter dem Schutz von Erzbischof Sigismund Waitz gegründet, wo er als Ehrenmitglied bestand. Die Gründungskneipe fand im Hotel Bristol in Salzburg]statt.

Die K.Ö.L. Austria-Salzburg veranstaltete ihr Stiftungsfest jedes Jahr bis zum Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938. Unmittelbar danach, wurde die K.Ö.L. Austria-Salzburg durch das nationalsozialistische Regime verboten. Organisationen und Studentenverbindungen, die sich für ein unabhängiges Österreich, eine katholische Gesellschaftsordnung, ein legitimistisches Österreich einsetzten oder Deutschnationale Bewegung|deutschnationale Ideen ablehnten, wurden nach dem Anschluss verboten.[4]

Nach dem Anschluss tauchten viele Mitglieder der K.Ö.L. Austria-Salzburg, wie auch Mitglieder der anderen KÖLs, unter und leisteten Widerstand gegen die Nationalsozialisten.[5] Zu den prominenten Mitgliedern der K.Ö.L. Austria-Salzburg, die im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv waren, gehören Hermann Matthias Görgen, Hans Karl Freiherr von Zeßner-Spitzenberg und Willibald Plöchl.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Befreiung Österreichs blieb die K.Ö.L. Austria-Salzburg bis zum 3. Mai 1979 inaktiv.[7] Die Reaktivierung fand im Pfarrhaus Herrnau in Salzburg statt. Spätere Reaktivierungen der K.Ö.L. Austria-Salzburg fanden 1985, 2002, 2008 statt und seit 2016 aktiv ist.

Etwas anders als heute waren die Farben der Vollwichs und der Tellermützen, nämlich schwarz. Die Änderung erfolgte spät nach dem Zweiten Weltkrieg, in das Jahr 1966, nach dem Wiedererstehen der Salzburger Universität im Jahr 1962. Die Farbe wurde in ein dunkles Rot geändert, um zu verdeutlichen, dass die K.Ö.L. Austria-Salzburg wieder aktiv war, mit einem jüngeren Jahrgang von Mitgliedern. Bis dahin existierte so gut wie nur ein Altherrenverband, der sich stammtischartig oder privat traf. Der alte Wahlspruch der K.Ö.L. Austria-Salzburg vor 1938 war „Für Gott, Kaiser und Vaterland!“. Dieser wurde vermutlich 1966 in „Edel, fromm und treu“ umgewandelt.

Eine einzigartige Tradition der K.Ö.L. Austria-Salzburg ist die Verwendung von K.u.K. Kavallerie-Offizierssäbeln des Modells 1904 anstelle der üblichen Paradeschläger, die die meisten Studentenverbindungen verwenden. Das Fuchsenband bei der K.Ö.L. Austria-Salzburg zwei Farben auf ihrem Band hat. Die ersten beiden Farben, Weiß und Schwarz, des Burschenbandes sind gespiegelt und bilden so das Fuchsenband.

Bekannte Mitglieder

Nahestehende Verbindungen

  • Corps Ottonen
  • K.Ö.L. Franzisco-Josephina Heidelberg-Bonn zu Regensburg (F-J)
  • KEL Gregoriana London (GgL)

Bildergalerie

Literatur

  • Herbert Fritz (Hrsg.): Farbe tragen, Farbe bekennen. 1938–1945. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Österreichischer Agrarverlag, Wien 1988.
  • Gregor Gatscher-Riedl (Hrsg.): Dem Glauben treu, dem Kaiser und dem Lande! 80 Jahre akademischer Bund katholisch-österreichischer Landsmannschaften – 75 Jahre Widerstand und Kampf für ein unabhängiges Österreich. Eigenverlag des Akademischen Bundes, Wien 2013, ISBN 978-3-9503395-6-7.
  • Paulgerhard Gladen: Akademischer Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften, in: ders.: Gaudeamus igitur – Die studentischen Verbindungen einst und jetzt. Callwey, München 1986, ISBN 3-7667-0811-2. S. 234.
  • Paulgerhard Gladen: Die deutschsprachigen Korporationsverbände. WJK, Hilden 2014. S. 368–369.
  • Bernhard Grün, Christoph Vogel: Die Fuxenstunde. Handbuch des Korporationsstudententums. Bad Buchau 2014, S. 162, ISBN 978-3-925171-92-5.
  • Heinrich Schuschnigg: Die katholisch-österreichischen Landsmannschaften im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. In: Peter Krause, Herbert Fritz (Hrsg.): Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Österreichischer Verein für Studentengeschichte, Wien 1997.
  • Peter Krause: "O alte Burschenherrlichkeit": die Studenten und ihr Brauchtum. 5., völlig überarb. Aufl., Verl. Styria, 1997.
  • Paulgerhard Gladen: Geschichte der studentischen Korporationsverbände : 2 : Die nichtschlagenden Verbände und Nachträge zu Band I. Becker 1985.

Einzelnachweise

  1. https://www.karlvonhabsburg.at/organisationen/katholisch-oesterreichische-landsmannschaften/
  2. Farbe tragen, Farbe bekennen. 1938–1945. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Österreichischer Agrarverlag, Wien 1988. S. 12.
  3. Festschrift 30 Semester "Maximiliana" 1936. S.31.
  4. Gladen, Paulgerhard. Gaudeamus igitur : die studentischen Verbindungen einst und jetzt. Callwey, 1986. S.66.
  5. Krause, Peter. "O alte Burschenherrlichkeit" : [die Studenten und ihr Brauchtum]. 5., völlig überarb. Aufl., Verl. Styria, 1997. S.178.
  6. Heinrich Schuschnigg: Die katholisch-österreichischen Landsmannschaften im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. In: Peter Krause, Herbert Fritz (Hrsg.): Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Österreichischer Verein für Studentengeschichte, Wien 1997. S.169
  7. Gladen, Paulgerhard. Geschichte der studentischen Korporationsverbände : 2 : Die nichtschlagenden Verbände und Nachträge zu Band I. Stand Herbst 1985, Becker, 1985. S.262.

Weblinks