Forchtenstein (Tirol): Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(10 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Forchtenstein''' ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol. Sie darf nicht mit den gleichnamigen Burgen in den österreichischen Bundesländern [[w:Burg Forchtenstein|Burgenland]] und [[w:Schloss Forchtenstein|Steiermark]] verwechselt werden.
'''Forchtenstein''', ursprünglich '''Vorichtenstain''', ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol, die im 13. Jahrhundert erbaut und im 14. Jahrhundert zerstört wurde. Sie gehörte der [[Herren von Velben|Adelsfamilie von Velben]]. Die Tiroler Burg Forstenstein darf nicht mit den gleichnamigen Burgen in den österreichischen Bundesländern [[w:Burg Forchtenstein|Burgenland]] und [[w:Schloss Forchtenstein|Steiermark]] verwechselt werden.


== Der Standort ==
== Der Standort ==
Zeile 7: Zeile 7:
Die Burg befand sich auf einem Hügel, der von einem Sohlgraben umrundete wurde. Von Burganlage sind heute noch Spuren der Ringwallanlage erhalten. Diese zeigen die Form einer gedrungenen Ellipse mit erhöhtem Kernwerk.<ref name ="alleburgen"/>
Die Burg befand sich auf einem Hügel, der von einem Sohlgraben umrundete wurde. Von Burganlage sind heute noch Spuren der Ringwallanlage erhalten. Diese zeigen die Form einer gedrungenen Ellipse mit erhöhtem Kernwerk.<ref name ="alleburgen"/>


<ref name ="Burgenbuch304">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 309</ref>  
== Geschichte ==
Die Burg Forchtenstein wurde, vermutlich gemeinsam mit der [[Neuhaus (Löwenburg)|Burg Neuhaus (Gundhabing)]] (heute Teil der Gemeinde [[Kirchberg in Tirol]]), unter der Herrschaft des Regensburger Bischof [[w:Leo Thundorfer|Leo]] († um 1277) zwischen 1262 und 1277 erbaut und befand sich seit damals im Besitz der Familie der [[Herren von Velben]], die auch die in der Nähe der Burg gelegene St. Nikolauskirche stifteten<ref name ="Burgenbuch309">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 309</ref>.
 
Nachdem Otto von Velben nach einer Auseinandersetzung mit dem Regensburger Bischof [[w:Nikolaus von Ybbs|Nikolaus]] († um 1340) genötigt war, sich vor 1314 diesem zu ergeben, dürfte die Burg bis 1316 Heinrich dem Wülpe und Heinrich dem Hager von Itter überlassen worden sein, wobei geplant war, sie dann wieder dem Regensburger Bischof zu übergeben.<ref name ="Burgenbuch310"/>
 
Nach einer Mitteilung aus dem Register- und Geschäftsbuch des Regenburgers Bischofs [[w:Konrad VI. von Haimberg|Konrad (VI.)]] († 1381), das 1377 angelegt wurde, wurde die Burg, gemeinsam mit der Burg Neuhaus (Gundhabing), nach einer gemeinsam getroffenen Entscheidung (13. November 1322) von Bischof Nikolaus von Regensburg, [[Heinrich von Kärnten|König Heinrich von Böhmen]] († 1335), [[w:Heinrich (Bayern)|Herzog Heinrich (XIV.) von Niederbayern]] († 1339) und [[w:Ludwig IV. (HRR)|Herzog Ludwig von Oberbayern]] (als "römischer" König Ludwig IV. "''der Bayer''") († 1347) geschliffen und danach nicht mehr aufgebaut. Begründet wurde dies mit der angeblich schlechten Verwaltung der Burg und Herrschaft Itter durch die Velben.<ref name ="Burgenbuch310">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 310</ref>


== Geschichte ==
== Erinnerungen an die Burg Forchtenstein ==
Der Hügel, auf dem sich die Burg Forchtenstein befand, wird heute noch der Schlossberg genannt. Zwei bei ihm gelegene Höfe tragen die Namen: Oberbürg und Stallbürg. <ref name ="Leukenstein">vgl. Peter Fischer: ''Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg'': In: ''Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn'', 2017. Nr. 26 [https://www.museum1.at/wp-content/uploads/2022/12/26_Herbst_2017.pdf digital]</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Peter Fischer: ''Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg'': In: ''Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn''. St. Johann in Tirol - gestern und heute. Heimatkundliche Beiträge des Museums- und Kulturvereines St. Johann in Tirol Herbst. 2017. Nr. 26 [https://www.museum1.at/wp-content/uploads/2022/12/26_Herbst_2017.pdf digital]
* Peter Fischer: ''Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg'': In: ''Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn''. St. Johann in Tirol - gestern und heute. Heimatkundliche Beiträge des Museums- und Kulturvereines St. Johann in Tirol Herbst. 2017. Nr. 26 [https://www.museum1.at/wp-content/uploads/2022/12/26_Herbst_2017.pdf digital]
* Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 309-312
* [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]] (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 309-312


== Weblinks ==
== Weblinks ==
Zeile 27: Zeile 33:


{{SORTIERUNG:Forchtenstein (Tirol)}}
{{SORTIERUNG:Forchtenstein (Tirol)}}
[[Kategorie:Bauwerk in Tirol]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Tirol]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Tirol]]
[[Kategorie:Erbaut im Mittelalter]]
[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
[[Kategorie:St. Johann in Tirol]]
[[Kategorie:St. Johann in Tirol]]
[[Kategorie:Schauplatz einer Sage aus Tirol]]
[[Kategorie:In Arbeit]]

Aktuelle Version vom 30. April 2024, 13:16 Uhr

Forchtenstein, ursprünglich Vorichtenstain, ist eine abgegangene Burg im heutigen Bundesland Tirol, die im 13. Jahrhundert erbaut und im 14. Jahrhundert zerstört wurde. Sie gehörte der Adelsfamilie von Velben. Die Tiroler Burg Forstenstein darf nicht mit den gleichnamigen Burgen in den österreichischen Bundesländern Burgenland und Steiermark verwechselt werden.

Der Standort

Die Burg Forchtenstein befand sich auf dem Areal der heutigen Gemeinde St. Johann in Tirol. Ihre noch erhaltenen Überreste befinden sich auf dem Schlossberg im Weiler Rettenbach oberhalb des Blumbergweges.[1]

Das Bauwerk

Die Burg befand sich auf einem Hügel, der von einem Sohlgraben umrundete wurde. Von Burganlage sind heute noch Spuren der Ringwallanlage erhalten. Diese zeigen die Form einer gedrungenen Ellipse mit erhöhtem Kernwerk.[1]

Geschichte

Die Burg Forchtenstein wurde, vermutlich gemeinsam mit der Burg Neuhaus (Gundhabing) (heute Teil der Gemeinde Kirchberg in Tirol), unter der Herrschaft des Regensburger Bischof Leo († um 1277) zwischen 1262 und 1277 erbaut und befand sich seit damals im Besitz der Familie der Herren von Velben, die auch die in der Nähe der Burg gelegene St. Nikolauskirche stifteten[2].

Nachdem Otto von Velben nach einer Auseinandersetzung mit dem Regensburger Bischof Nikolaus († um 1340) genötigt war, sich vor 1314 diesem zu ergeben, dürfte die Burg bis 1316 Heinrich dem Wülpe und Heinrich dem Hager von Itter überlassen worden sein, wobei geplant war, sie dann wieder dem Regensburger Bischof zu übergeben.[3]

Nach einer Mitteilung aus dem Register- und Geschäftsbuch des Regenburgers Bischofs Konrad (VI.) († 1381), das 1377 angelegt wurde, wurde die Burg, gemeinsam mit der Burg Neuhaus (Gundhabing), nach einer gemeinsam getroffenen Entscheidung (13. November 1322) von Bischof Nikolaus von Regensburg, König Heinrich von Böhmen († 1335), Herzog Heinrich (XIV.) von Niederbayern († 1339) und Herzog Ludwig von Oberbayern (als "römischer" König Ludwig IV. "der Bayer") († 1347) geschliffen und danach nicht mehr aufgebaut. Begründet wurde dies mit der angeblich schlechten Verwaltung der Burg und Herrschaft Itter durch die Velben.[3]

Erinnerungen an die Burg Forchtenstein

Der Hügel, auf dem sich die Burg Forchtenstein befand, wird heute noch der Schlossberg genannt. Zwei bei ihm gelegene Höfe tragen die Namen: Oberbürg und Stallbürg. [4]

Literatur

  • Peter Fischer: Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg: In: Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn. St. Johann in Tirol - gestern und heute. Heimatkundliche Beiträge des Museums- und Kulturvereines St. Johann in Tirol Herbst. 2017. Nr. 26 digital
  • Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 309-312

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Burg Forchtenstein, AlleBurgen.DE, abgerufen am 28. April 2024
  2. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 309
  3. 3,0 3,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 310
  4. vgl. Peter Fischer: Leukenstein, Forchtenstein und die Spertenburg: In: Zwischen Kaiser, Kalkstein und Horn, 2017. Nr. 26 digital

Anmerkungen