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[[Datei:Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs Hauptgebäude Bundeszentrum Wassergspreng 0601.jpg|thumb|"Mühle" des Bundeszentrums]]
Das '''Bundeszentrum Wassergspreng''' (BZW) ist ein Seminarzentrum der [[w:Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs|Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs]] in Wassergspreng, einer Rotte der Gemeinde [[Hinterbrühl]]. Teile des 17.000 m² umfassenden Gelände liegen auch auf dem Gemeindegebiet von [[Gießhübl]]. Insgesamt liegt das BZW im [[w:Biosphärenpark Wienerwald|Biosphärenpark Wienerwald]].
Das '''Bundeszentrum Wassergspreng''' (BZW) ist ein Seminarzentrum der [[w:Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs|Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs]] in Wassergspreng, einer Rotte der Gemeinde [[Hinterbrühl]]. Teile des 17.000 m² umfassenden Gelände liegen auch auf dem Gemeindegebiet von [[Gießhübl]]. Insgesamt liegt das BZW im [[w:Biosphärenpark Wienerwald|Biosphärenpark Wienerwald]].


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In der Folge wechselte das Anwesen einige Male den Besitzer oder Pächter So wird im Jahr 1879 wurde das Anwesen an ''Marie Mahlner'' aus [[Wien]] verkauft. In ihrem Besitz blieb es aber nur bis 1884. Neue Besitzer waren ''Marie und Ferdinand Prehsler'', die es verpachteten. Durch Schäden am Bau und am Mahlwerk gab es in diesen Jahren immer wieder Verletzte, sodass die Mühle eingestellt werden musste. Weitere Besitzer waren ''Amalia Beimler'' (1885), ''Juliana Frank'' (1886-1887)., ''Wilhelm Biegler'', Major des [[w:Liste der k.u.k. Kampftruppen|Galizischen Infanterie-Regiment Nr.56]] und danach seine Witwe (1887-1898).
In der Folge wechselte das Anwesen einige Male den Besitzer oder Pächter So wird im Jahr 1879 wurde das Anwesen an ''Marie Mahlner'' aus [[Wien]] verkauft. In ihrem Besitz blieb es aber nur bis 1884. Neue Besitzer waren ''Marie und Ferdinand Prehsler'', die es verpachteten. Durch Schäden am Bau und am Mahlwerk gab es in diesen Jahren immer wieder Verletzte, sodass die Mühle eingestellt werden musste. Weitere Besitzer waren ''Amalia Beimler'' (1885), ''Juliana Frank'' (1886-1887)., ''Wilhelm Biegler'', Major des [[w:Liste der k.u.k. Kampftruppen|Galizischen Infanterie-Regiment Nr.56]] und danach seine Witwe (1887-1898).


''Marie Kreisky'' (Ihr Gatte war ein Großonkel von [[w:Bruno Kreisky|Bruno Kreisky]]) erhält das Grundstück ebenfalls nach einer Versteigerung und möchte das Gebäude mit der Kaltenleutgebener [[w:Konskriptionsnummer|Konskriptionsnummer]] 115 umfangreich adaptieren. Notwendige Bewilligungen werden aber nicht erteilt. ''Alfred Kreisky'' (1880-1938) erwirbt 1901 das Anwesen und suchte um ein Bewilligung an, nach der jeweils im Sommer ein ''Rekonvaleszentenheim für Brustkranke'' betrieben werden sollte, dass ihm aber aufgrund von Nichteignung verwehrt wird.  
''Marie Kreisky'' (Ihr Gatte war ein Großonkel von [[w:Bruno Kreisky|Bruno Kreisky]]) erhält das Grundstück ebenfalls nach einer Versteigerung und möchte das Gebäude mit der Kaltenleutgebener [[w:Konskriptionsnummer|Konskriptionsnummer]] 115 umfangreich adaptieren. Notwendige Bewilligungen werden aber nicht erteilt. ''Alfred Kreisky'' (1880-1938) erwirbt 1901 das Anwesen und suchte um eine Bewilligung an, nach der jeweils im Sommer ein ''Rekonvaleszentenheim für Brustkranke'' betrieben werden sollte, dass ihm aber aufgrund von Nichteignung verwehrt wird.  


Im Jahr 1903 wurde auch von der [[w:k.k. Gendarmerie|k.k. Gendarmerie]] festgestellt, dass es gefährlich sei hier zu wohnen:
Im Jahr 1903 wurde auch von der [[w:k.k. Gendarmerie|k.k. Gendarmerie]] festgestellt, dass es gefährlich sei hier zu wohnen:
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== Geschichte des BZW ==
== Geschichte des BZW ==
Schon im Jahr 1946 wurde nach einem ''[[Gillwell-Platz]]'' in der Nähe Wiens gesucht. Im Auge hatte man damals Objekte, wie die [[w:Hermesvilla|Hermesvilla]] im Lainzer Tiergarten, einen Lagerplatzim [[w:Hörndlwald|Hörndlwald]] oder die Kellermannvilla in [[Weidlingau]]. Auch mit der Liechtenstein'schen Verwaltung wurde um Überlassungs im [[w:Naturpark Sparbach|Tiergarten Sparbach]] verhandelt. Im Jahr 1949 wurde bekannt, dass die Liegenschaft in Wassergspreng zum Verkauf anstünde.
[[Datei:Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs Wassergspreng_0600.jpg|thumb|Zufahrt zum BZW]]
Schon im Jahr 1946 wurde nach einem ''[[Gillwell-Platz]]'' in der Nähe Wiens gesucht. Im Auge hatte man damals Objekte, wie die [[w:Hermesvilla|Hermesvilla]] im Lainzer Tiergarten, einen Lagerplatz im [[w:Hörndlwald|Hörndlwald]] oder die Kellermannvilla in [[Weidlingau]]. Auch mit der Liechtenstein'schen Verwaltung wurde um Überlassungs im [[w:Naturpark Sparbach|Tiergarten Sparbach]] verhandelt. Im Jahr 1949 wurde bekannt, dass die Liegenschaft in Wassergspreng zum Verkauf anstünde.


Gleichzeitig wurde bei der Sitzung beim [[w:7. World Scout Jamboree 1951|Jamboree]] in [[Bad Ischl]] beschlossen, dass ein eventueller Reingewinn für den Ankauf einer Waldschule verwendet werden soll. Nach Besichtigung des Geländes wurde im September 1952 dem Bundeskorps zweckgebunden zu einem Ankauf ein Betrag von 220.000 Schilling überwiesen. Noch im Oktober fiel die Entscheidung zugunsten Wassergsprengs.  
Gleichzeitig wurde bei der Sitzung beim [[w:7. World Scout Jamboree 1951|Jamboree]] in [[Bad Ischl]] beschlossen, dass ein eventueller Reingewinn für den Ankauf einer Waldschule verwendet werden soll. Nach Besichtigung des Geländes wurde im September 1952 dem Bundeskorps zweckgebunden zu einem Ankauf ein Betrag von 220.000 [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]] (16.000 Euro) überwiesen. Noch im Oktober fiel die Entscheidung zugunsten Wassergsprengs.  


Schwierigkeiten ergeben sich noch wegen der Widmungen, da Genehmigungen der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Sowjets]] eingeholt werden mussten. Im Juli 1953 erfolgte trotz dieser Schwierigkeiten der Kauf.  
Schwierigkeiten ergaben sich noch wegen der Widmungen, da Genehmigungen der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Sowjets]] eingeholt werden mussten. Im Juli 1953 erfolgte trotz dieser Schwierigkeiten der Kauf.  


{{Zitat|'''Schulungslager für Pfadfinderführer''. Die Pfadfinder Österreichs sind daran, im Wassergspreng, nahe der Hinterbrühl bei Mödling auf eigenen Grund ein ständiges „Gillwell-Lager“ zur Schulung von Pfadfinderführern zu errichten. Die Pfadfinder Österreichs haben im Jahr 1951 das erfolgreiche Jamboree in Bad Ischl veranstaltet, an dem 14.000 Pfadfinder aus allen Kontinenten teilgenommen haben. Das „Gillwell-Lager“ soll der Bewegung neuen Auftrieb geben.}}
{{Zitat|'''Schulungslager für Pfadfinderführer'''. Die Pfadfinder Österreichs sind daran, im Wassergspreng, nahe der Hinterbrühl bei Mödling auf eigenen Grund ein ständiges „Gillwell-Lager“ zur Schulung von Pfadfinderführern zu errichten. Die Pfadfinder Österreichs haben im Jahr 1951 das erfolgreiche Jamboree in Bad Ischl veranstaltet, an dem 14.000 Pfadfinder aus allen Kontinenten teilgenommen haben. Das „Gillwell-Lager“ soll der Bewegung neuen Auftrieb geben.}}


Im Jahr 1954 wird Wassergspreng wie die anderen Umlandgemeinden wieder von Groß-Wien endgültig losgelöst. Erst nach dem Ende der Besatzungszeit im Jahr 1957 kommt die Rotte von Kaltenleutgeben zur damals noch selbständigen Gemeinde [[Weissenbach bei Mödling]]. Zu dieser Zeit existiert nur eine nicht funktionierende Strom- und eine ebensolche Wasserversorgung. Gasanschluss ist in Wassergspreng nicht vorhanden. 1958 wird das BZW, wie die gesamte Rotte, an des Stromnetz der [[w:Wien Energie|Wiener Stadtwerke]] angeschlossen.  
Im Jahr 1954 wurde Wassergspreng, wie die anderen Umlandgemeinden, wieder von Groß-Wien endgültig losgelöst. Erst nach dem Ende der Besatzungszeit im Jahr 1957 kam die Rotte von Kaltenleutgeben zur damals noch selbständigen Gemeinde [[Weissenbach bei Mödling]]. Zu dieser Zeit existierte nur eine nicht funktionierende Strom- und eine ebensolche Wasserversorgung. Gasanschluss war und ist bis heute in Wassergspreng nicht vorhanden. 1958 wurde das BZW, wie die gesamte Rotte, an des Stromnetz der [[w:Wien Energie|Wiener Stadtwerke]] angeschlossen.  


Im Jahr 1959 wurde die ''Feuerhalle'' und die Kapelle nach Entwürfen von [[Alfred Richter]]<ref>[http://www.pfadfindermuseum.org/Geschichte/Gildenweg/zeichnungen.html Prof. Alfred Richter: Zeichnungen und Entwürfe für die Pfadfinder] abgerufen am 26. September 2015</ref> errichtet.
Im Jahr 1959 wurde die ''Feuerhalle'' und die Kapelle nach Entwürfen von [[Alfred Richter]]<ref>[http://www.pfadfindermuseum.org/Geschichte/Gildenweg/zeichnungen.html Prof. Alfred Richter: Zeichnungen und Entwürfe für die Pfadfinder] abgerufen am 26. September 2015</ref> errichtet.
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Zehn Jahre später, im Jahr 1969, konnte das BZW auch an die neu errichtete Weissenbacher Ortswasserleitung angeschlossen werden.
Zehn Jahre später, im Jahr 1969, konnte das BZW auch an die neu errichtete Weissenbacher Ortswasserleitung angeschlossen werden.


Ein Um- und Erweiterungsbau erfolgte mit dem neuen Gruppenraum im Jahr 1976. Im Jahr 1982 wird rund um das Haus, die Böschung großteils abgetragen, sodass auch der Parkplatz vergrößert werden kann. Der Gruppenraum wird in eine Herberge umgebaut.  
Ein Um- und Erweiterungsbau erfolgte mit dem neuen Gruppenraum im Jahr 1976. Im Jahr 1982 wurde rund um das Haus, die Böschung großteils abgetragen, sodass auch der Parkplatz vergrößert werden konnte. Der Gruppenraum wurde in eine Herberge umgebaut.  


Im Jahr 1993 wird Haus und Grundstücke an die [[Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen]] zunächst auf 15 Jahre und später auf weitere fünf Jahre verpachtet. Dieser Vertrag wird aber 2001 gekündigt und alles fällt an den Bundesverband zurück.
Im Jahr 1993 wurde Haus und Grundstücke an die [[Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen]] zunächst auf 15 Jahre und später auf weitere fünf Jahre verpachtet. Dieser Vertrag wurde aber 2001 gekündigt und alles fiel an den Bundesverband zurück.


1996 wurde das Gebäude an das neue örtliche Kanalnetz angeschlossen. Der Sammelkanal von Wassergspreng führt an der Talsohle durch das Gelände. 1997 waren zahlreiche Reparaturen am Gelände und bei der Bachführung notwendig. Anstelle des verfallenen Schwimmbades wurden als Containerlösung Sanitäreinrichtungen für das Zeltlager errichtet.
1996 wurde das Gebäude an das neue örtliche Kanalnetz angeschlossen. Der Sammelkanal von Wassergspreng führt an der Talsohle durch das Gelände. 1997 waren zahlreiche Reparaturen am Gelände und bei der Bachführung notwendig. Anstelle des verfallenen Schwimmbades wurden als Containerlösung Sanitäreinrichtungen für das Zeltlager errichtet.


Nach 2005 konnte die alte Herberge abgetragen werden und eine neue moderne Unterkunft errichtet werden.<ref>[https://www.ppoe.at/service/ppoe_brief/pdf/ppoe-brief-2005-04.pdf PPÖ-Brief 4/2005] abgerufen am 26. September 2015</ref> Der Form nachempfunden wird dieses Gebäude als die ''Säge'' und das alte Gebäude als ''Mühle bezeichnet. Die Mühle wurde im Jahr 2014 innen umgestaltet und im September 2015 offiziell ihrer Bestimmung neu übergeben werden.
Nach 2005 konnte die alte Herberge abgetragen werden und eine neue moderne Unterkunft errichtet werden.<ref>[https://www.ppoe.at/service/ppoe_brief/pdf/ppoe-brief-2005-04.pdf PPÖ-Brief 4/2005] abgerufen am 26. September 2015</ref> Der Form nachempfunden wird dieses Gebäude als die ''Säge'' und das alte Gebäude als ''Mühle'' bezeichnet. Die Mühle wurde im Jahr 2014 innen umgestaltet und modernisiert und im September 2015 offiziell ihrer Bestimmung neu übergeben werden.


== Quellen und Literatur ==
== Quellen und Literatur ==
* Walter Cech: ''50 Jahre Bundesausbildungszentrum Wassergspreng der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, 2003, Eigenverlag der PPÖ
* Walter Cech: ''50 Jahre Bundesausbildungszentrum Wassergspreng der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, 2003, Eigenverlag der PPÖ
* ''BZW - Chronik 2001-07'', 2007


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.ppoe.at/bzw/ BZW]
{{Commonscat|Wassergspreng-BZW}}
* {{Tthek|s|hinterbruehl||Pfadfinderzentrum+Wassergspreng}}
* [https://www.ppoe.at/bzw/ Homepage des Bundeszentrum Wassergspreng]
 
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[[Kategorie:Hinterbrühl]]
[[Kategorie:Hinterbrühl]]
[[Kategorie:Pfadfinderbewegung]]
[[Kategorie:Pfadfinderbewegung]]
[[Kategorie:Beherbergungsbetrieb]]